Zum Inhalt

Da sieht man mal wieder was in Deutschland falsch läuft

Hier könnt Ihr posten was nicht mit dem Thema Racing zusammenhängt
Jokes, jeglicher Dummfug oder einfach nur um zu quatschen :-)

Moderatoren: as, Chris

  • Benutzeravatar
  • Stoppie Offline
  • Beiträge: 4542
  • Registriert: Freitag 14. November 2003, 20:01
  • Wohnort: Münsterland

Kontaktdaten:

Beitrag von Stoppie »

Obi hat geschrieben:
Udo hat geschrieben:..Ist jetzt schon 6 Jahre her...
Das ist noch nicht ausgestanden :lol:
Unverschämt, Herr Obi. DAS wollte ICH schreiben. :lol: :lol: :lol:
Gruß aus dem Münsterland
Stoppie
  • Herr Meyer Offline
  • Beiträge: 112
  • Registriert: Sonntag 5. März 2006, 19:25
  • Wohnort: Emmenbrücke (CH)

Kontaktdaten:

Beitrag von Herr Meyer »

ich hatte vor 9 jahren mal ein tolles erlebnis mit der deutschen rechtsprechung.die sache ist zwar halbwegs zu meiner zufriedenheit ausgegangen,aber normalerweise darf ich garnicht drüber nachdenken,wie man hier diesen herrschaften ausgeliefert ist.
die sache war die,dass ich an der autobahnabfahrt dresden altstadt richtg. berlin wegen nem stau auf die standspur bin mit dem mopped.
da war ca. 100 m vor dem dreistreifigen blauen schild.
ich musste eine reihe autos,bstimmt so 30 stück vorbei lasen,eh ich selbst auf den standstreifen kam.
unten am ende der ausfädelspur stand dann die rennleitung.
hinter mir befand sich kein fahrzeug.
ein grünling stand am linken scheinwerfer ans auto gelehnt und schaute gelangweilt in der gegend rum,der/die andere saß in der karre.

ich bekam dann drei punkte und 150,00 eu aufgebrummt,weil ich "zum zwecke des schnelleren vorankommens den standstreifen genutzt hatte."
mit dem hinweis,dass
"nur fahrzeuge zur anzeige gebracht wurden,die deutlich vor 500 m vor beginn der ausfädelspur den standstreifen befuhren."

ich hatte keine rechtschutz,hab bei nem anwalt 150 eu bezahlt,damit er akteneinsicht bekommt,habe einspruch eingelegt und bin mit nem stapel fotos,die ich dann mal ausm auto raus von dem betreffenden autobahnabschnitt gemacht habe,vor gericht erschienen.
auf den fotos war zu erkennen,dass die angesprochenen 500 m vor der einfädelspur vom standort der grünen nicht einzusehen waren,da die autobahn da eine langgezogene kurve macht.

die haben also grade mal den punkt sehen können,bei dem ich auf den standstreifen bin.

die zwei zeugen haben dann vor gericht selbst nach ansicht dieser fotos bis auf das letzte behauptet,nur die angesprochennen fahrzeuge angezeigt zu haben und diesen punkt 500 m vor der einfädelspur eingesehen haben.

am ende hat der richter mich zu 25,- eu verknackt,weil keine gefährdung bestanden hat,den aussagen der bullen aber ausdrücklich recht gegeben.

es war für den völlig unerheblich,dass die in ihrer begründung für die busse falsche angaben gemacht haben und von diesen vor gericht auch nicht abgegangen sind.
die drei punkte und die 150 eu hat er mir aber erlassen und ich hab noch 50,00 eu gerichtsgebühren bezahlt.
gut,um die punkte ging es mir und ich hab das erreicht.

aber trotzdem ist das für mich eine riesensauerei,dass allen aussagen von staatsbeamten ,so absurd sie auch sind,vor allem recht gegeben wird.

ob mir meine jetzige rechtsschutzversicherung im fall der fälle mal helfen würde,bezweifle ich.das geld dafür zahl ich wohl auch vergebens.
Viele sind berufen,aber nur wenige sind auserwählt.

lsr 21.5. - 23.5.09
  • Totto Offline
  • Beiträge: 529
  • Registriert: Sonntag 3. Juni 2007, 10:03
  • Motorrad: FS 450 Husqvarna
  • Lieblingsstrecke: Wittgenborn
  • Wohnort: Bochum

Kontaktdaten:

Beitrag von Totto »

Denke das Problem ist das die Beamten immer unter Eid aussagen und wenn denen ne Falschaussage (Meineid) nachgewiesen wird, dann ist es richtig heftig für die. (Freiheitsstrafe)
Und deswegen hat der Richter lieber dich verknackt. :lol:

Die halten gezwungermaßen zusammen, weil der Richter kann ja auch mal von den Polizisten kontrolliert werden. :twisted: Zufällig...
Mit dem richtigem Dreh hat man das magische Arbeitsgerät im Griff. ;-)
  • Benutzeravatar
  • Sofatester Offline
  • Beiträge: 1733
  • Registriert: Dienstag 9. September 2008, 12:51
  • Wohnort: Nürnberg

Kontaktdaten:

Beitrag von Sofatester »

gsxr-treiber hat geschrieben:Hi Martin, meine Erfahrungen sind - bezahlt solang es kleinere Beträge sind, ihr zieht leider so oder so den kürzeren. Ich habe mal eine Geschwindigkeitsüberschreitung mit Auto vors Gericht gezogen bei der mich 2 Polizisten beim hinterherfahren ausm fahrenden Auto Nachts um 1Uhr auf der Autobahn mit nem Standlasergericht "überführt" haben. Die beiden Cops waren 21 und 25 Jahre alt, hatten also grad ihre Ausbildung hinter sich. Der Richter gab zu das so eine Messung nur mit sehr viel Erfahrung möglich ist und äußerst unüblich. Komischerweise haben die Cops auch vor Gericht unterschiedliche Aussagen gemacht über das Messverfahren. Dennoch bekam ich vor Gericht die Ansage - Entweder ich ziehe den Einspruch zurück oder sie drehen das Ding auf vorsätzliches Zuschnellfahren (dann mit Führerscheinentzug), weil es ein Unding ist wenn der normale Bürger die Kompetenz von Beamten in Frage stellt. Minuten später war ich ausm Gericht raus und hab die 100Euro bezahlt.
Desweiteren habe ich auch schon ein doppeltes Bussgeld wegen Falschparken bezahlt weil ich nicht auf den Zettel hinter meinem Scheibenwischer reagiert hab (bei einer GSXR Mopete :roll: ). Auf den Einspruch kam zurück es gibt 2 Beamte als Zeugen das da ein Zettel hinter den Scheibenwischer geklemmt wurde (trotz meines Hinweises das es sich um ein Motorrad handelt)! Ich also raus zum Moped geguckt ob die bei mir Scheibenwischer angebaut haben - is ja vielleicht nicht unpraktisch - aber war nix. Also bezahlt die 55Euro mit Mahngebühren und endgültig die Gewissheit das man hier nur belogen und betrogen und verarscht wird... Kopf hoch Lars
Das Einzige, was man aus solchen Geschichten lernen sollte ist, eine gute Rechtsschutzversicherung zu haben und solche Sachen, wenn man kein Profi ist, dann eben von einem Profi regeln zu lassen.

Man wechselt ja auch keine Kurbelwellen selber, wenn man nicht weiß wie das mit dem Schrauben funktioniert.

Das Beamten immer unter Eid aussagen, ist völliger Quatsch, sozusagen eine Geschichte über Vergaserinnenbeleuchtung. Das Aussagen von Polizisten meist schwer zu erschüttern sind, stimmt allerdings. Die Richter brauchen sie ja, um zu verknacken.
Welche Chancen man hat, sollte ein guter Profi an eurer Seite aber schon vorher schätzungsweise beurteilen und auch sagen.

So eine Geschichte wie die von Herrn Meyer hab ich vor sehr langer Zeit auch mal persönlich erlebt, das Ergebnis war auch so ziemlich dasselbe.

Wie gesagt: Gute Rechtsschutz haben, Profi engagieren, Akteneinsicht holen, gemeinsam überlegen, ob ein Einspruch Sinn macht, wenn nicht, dann Zähne knirschen und zahlen, wenn ja, die Sache durchziehen und möglichst gut abschließen. Und dann seinen Frieden damit machen. Alles andere ist verkehrt.
  • Totto Offline
  • Beiträge: 529
  • Registriert: Sonntag 3. Juni 2007, 10:03
  • Motorrad: FS 450 Husqvarna
  • Lieblingsstrecke: Wittgenborn
  • Wohnort: Bochum

Kontaktdaten:

Beitrag von Totto »

Doch sie legen einen Eid auf das Grundgesetz der Bundesrepublik und auf die Landesverfassung ab :!:
Mit dem richtigem Dreh hat man das magische Arbeitsgerät im Griff. ;-)
Antworten