Dienstag 29.4.
Anreise im Vito zusammen mit einem Schweizer Kollegen aus Basel. Gegen 19:00 Uhr quartieren wir uns mit den anderen TL Fahrern in den Boxen 38 und 39 am Lausitzring ein.
Mittwoch 30.4.
Fahrerbesprechung. Es gibt 4h Langstrecke und nicht nur 2h wie angesagt!
Morgens war die Strecke noch feucht. Für Regenreifen rentierte es aber nicht, also liess ich die erste Session aus. Einige Leute fuhren mit Intermediates.
Ab der zweiten Session war es auch mit Slicks zu verantworten, wobei zahlreiche feuchte Stellen noch sehr rutschig waren.
Ab Session Nummer 3 war die Strecke endlich ganz trocken und so etwas wie Vertrauen kehrte zurück. Mit Altreifen fuhr ich unter 2 Minuten, in der letzten Session dann 1:57.
Vorbereitungen zum Langstreckenrennen. Wolfgang und ich fahren auf unseren TL1000S unter dem Namen "Team Bikeroffice". Wir machten mit unserer Boxencrew die Strategie und ein Boxensignal ab: Gefahren werden je 3x40 Minuten. Boxencrew hält nach 35 Minuten den leuchtgelben Pullover als Boxensignal heraus, welches vom Piloten durch handheben bestätigt wird. Es werden noch 2 volle Runden gefahren und in der 3. kommt man in die Box.
Wolfgang fährt den Start Turn, ich halte das Motorrad beim Le Mans Start. Vor meinem Turn montiere ich noch die schwarzen Felgen mit einem neuen Satz Pirelli Diablo Superbike SC2 Slicks.
Unsere Strategie geht eigentlich problemlos auf, wir fahren regelmässig und wechseln wie geplant alle 40 Minuten. Boxenstops gehen alle problemlos. Der Verkehr auf der Strecke hält sich in Grenzen, ich überhole viel auf der Bremse und werde selber nur selten überholt. In meinem letzten Turn habe ich bereits nach wenigen Runden einen Krampf in der linken Hüfte, kann aber doch recht konstant bis zur Zielflagge weiter fahren. In der 2. letzten Runde fahre ich meine schnellste Runde von 1:56.696.
Resultat der Langstrecke ist mit 119 Runden der 6. Gesamtrang von 52 gestarteten Teams und der 1. Rang in der TL Cup Wertung.
Donnerstag, 1.5.
Es regnet! Dannhoff sagt erstmal freies fahren an.
Also Regenreifen montiert, Regenkombi angezogen und raus in die Nässe. Die Strecke hat keinen Grip. Das ganze fühlte sich an wie auf Eis. Selbst mit den nagelneuen Regenreifen traute ich mich nicht, vernünftige Schräglagen zu fahren und kam mir vor wie ein Anfänger. Aber irgendwie ging es allen ein bisschen ähnlich.
Die Strecke blieb bis Mittag nass und es legten sich reihenweise Leute auf der spiegelglatten Strecke auf die Nase, besonders oft in den Anbremszonen.
Nach dem Mittag ist die Strecke wieder trocken und ich kann endlich den vorderen Dunlop KR106 testen. Der Turn wird zwar auch abgebrochen, aber ich bin mir sicher dass ich den Reifen für den Sprint verwenden werde. Sehr zielgenau und mit glasklarer Rückmeldung. Hinten kommt ein neuer Metzeler Racetec K2 Slick drauf.
Die Startaufstellung zu den Sprintrennen macht Dannhoff anhand den Zeiten von Mittwoch morgen. Somit war ich mit einer 1:57er Zeit auf der 2. Position hinter Wolfgang. Das Sprintrennen dauert 10 Runden. Der TL1000 Cup hat eine eigene Klasse.
Um 15:30 ging es dann in den Vorstart zum TL Cup Sprint. Eine Runde auf die Startaufstellung, dann Aufwärmrunde. Nun standen wir da vor der Ampel. Rot .... aus LOOOOOS. Ich hatte zwar nicht die beste Reaktionszeit, aber mein Start war ansonsten perfekt. Ich fuhr gerade auf die erste Kurve zu und bog auch als erster dort ein. Dann rasch zwei, drei Runden richtig Druck gemacht und eingangs Gegengerade nach hinten geschaut. Nix. Niemand. Somit konnte ich einen ungefährdeten Start/Ziel Sieg einfahren. Persönliche Bestzeit 1:56.709. Die härtesten Konkurrenten hatten technische Probleme: Alex fuhr seinen "Einzylinder" gleich wieder an die Box, Gunna musste nach 2 Runden mit leerer Batterie aufgeben, Wolfgang wurde von überlaufendem Kühlwasser Asgleichsbehälter ausgebremst.
Fazit:
Es hätte eigentlich nicht besser laufen können für mich. Sieg in der Langstrecke und im Sprint, was will man mehr!! Ich kann mich nur bei allen beteiligten bedanken: Danke an das Orga Team, Danke an Wolfgang und die Boxencrew der Langstrecke und alle anderen Beteiligten. Nur die Rundenzeit war nicht schneller als letztes Jahr...
Hier ein Foto nach dem Sprint, leider waren nicht mehr alle anwesend:

Mehr Fotos... später
Grüsse
Rufer