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Pannkuchen - Die Rennfabrik und die Enduranzen

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!

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Beitrag von Hellboy »

So Mädels, ich verabschiede mich auf Anneau zum einbissel Schwimmen. Pünktlich zur Rijeka-Abfahrt gibt es den Abspann.
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Beitrag von triple6 »

Hellboy hat geschrieben:So Mädels, ich verabschiede mich auf Anneau zum einbissel Schwimmen. Pünktlich zur Rijeka-Abfahrt gibt es den Abspann.
Viel Spass! Regenfahren kann auch sehr "befreiend" wirken! :wink:

du bis ja voll am Trainieren! Wahrscheinlich müssen wir uns in Rijeka vor Dir in Acht nehmen! :roll:

Viel Spass, freu mich auf Rijeka :twisted:
"...aber Marge, Versuchen ist der erste Schritt zu Versagen!"
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Beitrag von Bundy »

Endlich wieder aus der Geschlossenen entlassen, und schon fühl ich mich wieder zurückversetzt.... :roll: 8) 8) :twisted:

Hellboy, du bist wahnsinnig! Eine Farce.

34, unreal
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Beitrag von Bundy »

Hab mir die helljung`sche Romantik heute Nacht nochmal komplett eingekiest, und ich bin immer noch leicht pasteurisiert.

Bin sehr froh dass es auf dieser zunehmend vor sich hin dummenden Welt noch solche Exemplare gibt.

Gute Nacht,
34
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Beitrag von triple6 »

Bundy hat geschrieben:Hab mir die helljung`sche Romantik heute Nacht nochmal komplett eingekiest, und ich bin immer noch leicht pasteurisiert.

Bin sehr froh dass es auf dieser zunehmend vor sich hin dummenden Welt noch solche Exemplare gibt.

Gute Nacht,
34
Schwing halt deinen Hintern nach Rijeka nächste Woche, dann kannst du dir ein Autogramm von ihm geben lassen! :wink:

(Und wenn du nett fragst, gib ich dir auch gleich noch eins :wink: 8) :arrow: :lol: )
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Beitrag von Hellboy »

Pt. 4.1
Rise and Shine

Meine dicken Eier in die Mikrowelle packend begrüsste ich den neuen Tag. Heute wollte ich nicht mehr Mädchen, heute wollte ich einfach Mann sein. Meine Tanzpartnerin verbrachte zur Abkühlung ihrer Lastwechsel die Nacht unter den Gottesfunzeln. Unsere Wiederbegegnung verlief rechts emotionslos, sie blinkte mich kühl an, ich nickte leicht zurück.

In der Box bereiteten sich die Fabrizierten schon auf ihren Freigang vor. Der eine melkte seinen Gasgriff, der andere flösste seinem Ross etwas Lebenswasser ein. Auch Cans Augenschlitze hatten langsam den Wechsel des Sonnenstandes erkannt und öffneten sich schon zu 2-3mm. Man war langsam auf dem vorbereitenden Ast. Viel zu langsam für meine warmen Klöten. Einen Gruss später machte ich mich hübsch, schritt durch die Fabrik auf mein Ross um dann Punkt 9 geg Ausfahrt zu reiten.

Raus. Visier runter. Zweiter Gang. Kurzer Wink zum Türsteher. Blick nach hinten. Keiner da. Warm fahren. Gas. Bremse. Etwas Schräglage. Gas. Bremse. Etwas mehr Schräglage. Reifen fühlt sich langsam eher nach Gummi denn Holz an. Wiederholen. Wiederholen. Wiederholen. Doppelte Rechts. Mehr Schräge. Zielgerade. GAS! 250. Los. Play!

Es fühlte sich besser an. Sogar meine Hände erlaubten mir diesmal etwas länger zu spielen. Reinkommend, wusste ich, heute wird es was werden.

Nach ein paar Minuten des traditionellen „Backe Backe Kuchen“ wollte Can mit mir spielen. Er strahle so freudig herausfordernd, dass ich sofort die Schwarze sattelte und ihm aufs Freudenfeld folgte. Nach Runde 1 folgte der Wechsel. Jetzt sollte ich mal dem Doktor meine verwirrte Linie zeigen. Ich zeigte. Die erste Runde war für die Tonne, die zweite für den gelben Sack. Die Dritte war ansatzweise recyclingfähig. Mit diesem bescheidenen Ergebnis fuhr ich in die Box. Wie war das mit dem „werden“?

The Analysis and the Rematch
Can „The Cannon“ beruhigte mich. Es sehe ja schon mal recht ordentlich aus. Für jemanden, der gerade mal 8 Monate Motorrad fährt sowieso. Mein Arsch muss mal mehr bewegt werden und dann kommt das gewünschte Kratzen schon irgendwann. Pann wäre halt kein Kurs wo der Anfänger das Knie so einfach aufsetzen könne. Etwas geknickt, aber die ToDo-Liste deutlich vor Augen schloss ich erstmal auf dem stillen Örtchen ein. Die neuen Matras ständig wiederholend.
Währenddessen brannten unsere helvetischen Hämmerlein ihre schnellen Runden in den Asphalt. Flisi war auf Michelin-Testrunde, Phipu bombe auch irgendwas vor sich hin. Ich genoss die körperliche und geistige Leere. Die Minuten bis zum nächsten Turn zählte ich mit.

Dieser fing pünktlich und gewöhnlich. Can mit Peitsche voran, die Fabrikate hinterher, ich als Schlusslicht der Formation. Dann die erste Backe-Backe-Kuchen-Einlage des Turns. Doch etwas Ungewöhnliches schlich langsam in meine Adern: Freude. Freude man Zünden, am Wetter, an den Mitmenschen, an den Langsamen die ich überholte und an den schnellen die an mir vorbeischossen. Und langsam auch am schwarzen Biest. Sie tat schon alles was ich wollte, nur das wollen war bei mir noch nicht so recht präzise entwickelt.

Nach meinem zweiten Beklatschen der Box fuhr ich genüsslich wieder raus und streckte weiter fleissig meinen Hintern dem Boden entgegen. Es war ein schönes Gefühl in den Kurven wirklich auf den Rasten zu „stehen“ und jeden Muskel zu spüren. Nicht böses denkend zog ich meine Runden. Doch dann passierte es. In der Sechs machte jemand von den Pannonischen Schaustellern ein kleines Picknick in der Kurve.

Ich erinnerte mich an meine warmen Bällchen und beschloss die Veranstaltung aussen zu umfahren. Etwas später einlenkend neigte ich mich und meinen Hintern etwas mehr gen Asphalt. Mitten in der Kurve machte es plötzlich „Khhrr Khhrr Khhrr“ und eine leichte Vibration wurde von meinem Knie an das Stammhirn gemeldet. Die Zeit setzte aus. Der unbekannte Impuls musste aufwendig nach bekannten Mustern durchsucht und auswertet werden. Ewige Bruchteile von Sekunden später, teilte man mir den einstimmigen Beschluss mit: Es musste das Knie sein. Ich hatte gerade zum ersten Mal in meiner Rossi-Karriere mein Knie aufgesetzt. Shiiiiet. Automatisch erhob sich meine linke Hand vom Lenker und ballte die Faust nach oben. Ich schrie in meinen Helm und verpasste durch meine Emotionen fast die darauffolgende Kurve.

Das achte Weltwunder passierte nochmals in der darauffolgenden Runde. Doch dann riefen mich meine Pfoten erneut in die Box und ich willigte lustlos ein. Pünktlich zur karierten Flagge ging ich in den Parkmodus über.

Freudig strahlend erzählte ich jedem von meiner Entjungferung. Langsam wurde es tatsächlich was…
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Beitrag von katzi »

Aufsaug :lol:

Damit ist mein Tag gerettet.

Danke Hellboy
#3 Continental Super Duke Battle 2013 - DoIt!
http://www.conti-battle.de/
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Beitrag von Flisi »

Super Anton :lol: :lol:

Bis morgen Früh an der Gotthardrampe, wirst wider auf uns Auflaufen und dann düsen wir nach Rijeka :D
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Beitrag von pinguin »

Sehr geiler Bericht,
unglaublich mit welcher Wortwahl manche sowas geniales Schreiben können.
Freue mich schon auf die nächsten Berichte von dir.
Weiter so :icon_thumleft

Gruß Mike
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Beitrag von Hellboy »

Pt. 4.2
Almost Nirvana

Die Minuten bis zum Turn verbrachte ich mit den Gehämmerten und man fachsimpelte unter den Gleichen – sozusagen vom Knieschleifenden zum Knieschleifenden. Meine schweizerischen Hämmer klangen jedoch recht wehleidig nach Mädchen. Sie würden wohl das Sprintrennen sausen lassen. Als Erklärung kam „Wir müssen morgen Arbeiten“ zum Vorschein. Hatten Sie etwa Angst vor mir?

Ich fuhr natürlich das Rennen auch nicht mit. Auch wenn ich als letzter startete und meiner Bestzeit, einer hohen 2:25 die Treue hielt würden mich die grossen Jungs noch vor Rennende vernaschen. Ausserdem beschloss ich, dass meine „Backe Backe“ Kuchen Einlagen nicht für grosse Zuschauermengen gedacht waren. Auf dem Weg zur Fabrik überlegte ich mir weitere Ausreden um meine neugewonnene Männlichkeit zu erhalten.

Doch als ich hübsch wie immer die Box verlassen wollte, gab es ein „No Go“ von der Kommandobrücke. Die Kleine brauchte Saft und ich habe in meiner Euphorie dies im letzten Turn einfach ignoriert. Also Kanister in die Hand und ab zur Tankstelle. Doch siehe da, die ungarische Hightechpumpe hatte keine Lust mehr auf die Veranstaltung, auch die Bedienstete hatte keine Lust mehr auf die schnöden „Petrol?“ Anmachen. Sie schickte mich recht freundlich an einen bösen Ort.

Pünktlich nahm mein Turn seinen Lauf. Ich lief im Fahrerlager wie ein gejagter Hamster hin und her. Doch alle horteten ihre Spritreserven. Wollte doch der Aufzynd mir mein Rennnirvana verweigern? Gegen Mitte des Turns fand ich ein paar Tropfen des edlen Tropfens bei Valentinos. Und so wurden aus 30 Minutes in Heaven und ein kleiner Quickie. Ich kam unbefriedigt in die Box zurück, auch die Blade kam nicht auf ihre Temperatur. Arschen.

Size Doesn’t Matter
Es kam die Zeit der Kurzzeitgladiatoren. Zuerst kam die SSP-Klasse. Dort gab es zum einen zu bewundern was so ein 125er Renner alles kurz und klein machen kann, wenn man ihn lässt. Von der Pole startend wurde zwar der kleine Stinker am Anfang vom SSP Trupp abgestraft und fand sich als 10er im Pulk ein. Doch 3 Runden später war er auf Pole. Nach weiteren 3 Runden war eine ziemliche Zeitwüste zwischen Ihm und dem Zweiten. Und so ging es weiter und weiter. Der Zwerg brannte alles aktuell mit vier Takten ausgestattete nieder und besorge sich gerecht den ersten Platz.

Die nachfolgenden SBKs hatten einen Gaststarter aus der Rennfabrikation. Unser Chrigu, der sich im Verlaufe der Veranstaltung auf eine 2:14 gesteigert hatte, nahm am Zirkus teil. Da der italienische Veranstalter für etwas kreative Startaufstellung sorgte (Teilnehmer aus der italienischen Meisterschaft hinten, die langsamen vorne) beschloss mein sicherheitsdenkender Schweizer vom letzten Platz aus zu starten.

Im Rennen, zeigte er jedoch eindeutig seine Rossi Qualitäten. Angefeuert von unserer Truppe (Ich schrie immer „Chrigu ich will ein Bild von Dir!“) steigerte er sich auf eine 2:10 und kämpfte sich auf den 21 Platz vor. Seine 750er zeigte sich recht beindruckt von ihrem Reiter. In ihrer Freude reagierte sie in der vorletzten Runde sogar etwas emotional und schmiess ihn per Highsideransatz fast vom Bock. Eine Toreroeinlage später schoss Chrigu leicht aufgeregt durch die Start/Ziel und hielt seinen Platz. Sogar für einen Pokal in der Valentinos Wertung hatte es gereicht.

Burn
Da ich meinen gedachten Höhepunkt wegen Spritmangels nicht erreicht hatte, beschlossen wir kurzzeitig das Schlafen auf die Rückfahrt zu verlegen und zum letzten freien Fahren zu bleiben. Can, David, Chrigu und ich gingen auf die Piste und diesmal durfte ich dem Kollegium zeigen was ich in den letzten Tagen gelernt hatte.

Es klappte zwar alles nicht mehr so frisch und locker, dennoch schossen wir ein paar letzte Runden durch den Pannonischen Vergnügungspark. Mein Knie blieb diesmal in der Luft. Dennoch genoss ich den leichten Verkehr.

Die Nachfahrenden sagten sogar später, dass meine liebliche schwarze Königin mit dem BT002 immer beim Angasen schöne Striche in den Asphalt gemalt hatte. Ich war zwar ausgelaugt, blieb jedoch so lange es ging auf diesem asphaltierten Stück Paradies.

Men’s Night Out
Doch irgendwann war auch die Zeit vorbei und es ging nun wieder sich in die aufrechte Haltung zu begeben und wieder zurück zum normalen Leben zu finden. Wir packten unser Zeugs, schmiessen noch einen letzten Hot Dog vom Imbiss ein, verabschiedeten uns von neu gewonnen Spielkameraden sowie unseren Kindergärtnern. Es waren schon alles sehr kühle Säue.

Unser LT gab zum Abschied eine kleine Dieselwolke preis und so tuckerten wir gen Westen. Mein Körper tat angenehm weh, mein Kopf war so frei wie das letzte Mal in meinen Teenager-Jahren. Wir genossen die 0°-Schräglage und die Autokolonnen. Es waren ja bloss 1150km zu überwinden.

Die Entscheidung durch Österreich zu fahren und dabei ein paar Kilometer zu sparen wurde durch den Wettergott mit 20cm Neuschnee begrüsst. So verbrachten wir einige Zeit statt mit 100kmh eher mit 20kmh. Zum Glück war es 3 Uhr Nachts und die Wiederentdeckung der Langsamkeit blieb ohne grosse Folgen. Auch in der Schweiz war wieder der Winter am Start.

Die Fahrt verlief recht ereignislos, bis auf ein paar Drifts in den österreichischen Hochgebirgen und dem Zieldrift kurz vor Bern. Beim ersteren war Keiner weit und breit um uns eine Wertungsnote zu geben. Beim letzteren war der LKW Fahrer so von unseren Künsten beeindruckt, dass er freundlicherweise aus Anerkennung auf den Standstreifen wechselte und so genügend Raum für unsere künstlerische Fahrader gab.

Schweinemüde setzte ich meinen Kampfgefährten Chrigu ab, torkelte mit dem Bus durch die verschneite Bahn nach Hause, stieg aus dem LT aus und legte mich prompt auf dem vereisten Bürgersteig auf die Fresse.

Das normale Leben kann so gefährlich sein.

--- The End ---

Hoffe es hatte allen Spass gemacht. Entschuldigt die Verzögerungen. Doch hatte mein Ross in Anneau beschlossen mir einen Lowsider vorzuführen, so dass ich die Zeit anders nutzen musste. Jetzt geht es mit den Gehämmerten gen Rijeka. Davon bald mehr. Euch noch viel Spass!
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