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Pannkuchen - Die Rennfabrik und die Enduranzen

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!

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  • Burgi-ch Offline
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Beitrag von Burgi-ch »

Die Schreibe ist echt klasse.... Zu geil...
Hellboy hat geschrieben:. „Komm‘ schoen güet“ würde nun ein Berner sagen…
Bloss am Berndeutsch musst du noch etwas feilen; das heisst "chunnt scho guet" :wink:
Grüsse aus der Schweiz
  • Stefan Offline
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Beitrag von Stefan »

Einfach geil so den Tag zu beginnen. Extrem zündige Schreibe.
Das macht richtig Lust auf mehr!!!
Also, was ist mit den restlichen 1.5 Tagen? *schmacht*
Gruss,
stefan
Hammer!!! Wenn man im Wort "Mama" nur 4 Buchstaben ändert, so kommt man auch auf "BIER"!
  • Ciy Offline
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Beitrag von Ciy »

Absolut genial geschrieben, mehr davon!
Wenn so eine "Kiesbohrung" so befreiend ist, sollte ich das auch mal testen *g*
Hellboy hat geschrieben: Plötzlich wollte ich nur noch am Kabel ziehen. Kratzer? Egal! Strasse auf der Blade? Nie wieder! Lernkurve? Hoffentlich! Auch wenn es lange dauert? Definitiv! Aufstehen? Sofort!
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  • dwa Offline
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genau so war's...

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Beitrag von dwa »

Hallo Anton,

ich habe schon dejavieu's (oder wie auch immer geschrieben :wink: )
Zieh die Story aber ja bis zum Ende durch...

Gruß

David

#54
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  • silver Offline
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Beitrag von silver »

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  • Hellboy Offline
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Beitrag von Hellboy »

Pt. 3.2
The Lost Instructor

Der nächste Turn nahte und Valentinos belohnte mich mit einem Aushilfsinstruktor. Jörg – der Meister der weichgekneteten Muskeln – konnte anscheinend auch ordentlich am Kabel kneten und sprang hilfsbereit ein. Als Valentinos Haupthäuptling mir stolz dies verkündete und auf Jörg in der Ferne zeigte, rutschte mir alles in der Hose ein paar Dezimeter nach unten. Denn Jörg – und dies soll er mir bitte verzeihen – sah aus der Ferne aus wie der von mir beneidete und erwähnte Paviankörperteil. So sehr ich das Paralleluniversum meines Lieblingsäffchens beneidete war ich mir sicher, dass dies nicht gut ausgehen würde. Es war mir ziemlich klar, dass sein ständiges Geprahle durch seinen Helm, tausende von kreischenden Drehzahlen überwindend in meinen Helm eindringen und mich zu einem Kamikaze machen würde. Ich sah definitiv meine und die Gesundheit der #34 gefährdet. Aber es war zum Glück bloss Jörg und Jörg war ein angenehmer Zeitnachbar.

Also, genug der Horrorvorstellungen. Can peitschte vorne an, dann die Halbfabrikate, dann ich und schliesslich Jörg als Lumpensammler. Gleiches Spiel, anderer Ausgang. Runde um Runde zog die Domina Can das Tempo an. Es ging zackiger um die Ecken und ich konzentrierte mich auf die Linkskurven des Planeten Pannonia. Ich fand sogar den einen oder anderen Bremspunkt. Vier Runden später fiel ich zurück und meine Pfoten fingen an sich zu betäuben. Jörg setzte sich nach vorne und pilotierte vor. Grenzwertig bremsend beendete ich jedoch die Runde mit einem „Backe, Backe Kuchen“ Konzert in der Box. Den Applaus für meine Vorstellung beantwortete ich mit einem leichten Ziehen am Gasgriff und steuerte zielsicher den Ausgang meiner Bühne an. Und zog wieder aufs Freudenfeld.

Raus aus der Box, schaute ich nach hinten. Reihte mich innen in der Mutkurve ein. Schaute nochmals kurz, um dann ordentlich auf die langsame rechts linienfindend zu beschleunigen. Die Reifen waren warm und ich hatte wieder etwas Feingefühl in meinen Lenkwerkzeugen. Die Rechts nahm ich wie immer – zu langsam - um mich dann auf der kurzen Geraden auf meine Schicksalskurve vorzubereiten. Ich wartete den emotionalen Einlenkpunkt ab, dann noch 1-2 Sekunden und lenkte erst dann in dieses Biest ein. Es klappte auch, die Kurve öffnete sich, ich sah die Curbs, freute mich und zoomte entschlossen dahin. Den Bremspunkt der nächsten Links findend, richtete ich meinen Blick auf den Scheitelpunkt, sah jedoch die Maschine meines Ersatzinstruktors im Kies liegen. Er stand etwas konsterniert dagegen. Das Bild überraschte mich etwas und ich vergass fast in die Kurve einzubiegen, legte dann jedoch beim Angasen das Ganze unter „Gibt’s eigentlich nicht" ab und konzentrierte mich auf den Dschungel Namens Pannonia. Es gefiel mir immer mehr und mehr hier.

Irgendwann kam die Zielflagge und ich zig-zagte in die Box zurück. Jörg lachte mich etwas verschmilzt an und sagte mir, dass er beim Einholen der Anderen – nach meiner Box Einlage – im Kampf wohl vergessen hatte, dass er nur Strassenreifen und keine Slicks auf seinem Tierchen hatte. Er schien mir aber guten Mutes und ich malte einen weiteren Strich auf meine geheime Instruktoren-Vernichtungs-Liste.

The Fight
(Flisi/Phipu/Mäddie bitte verzeiht mir wenn ich das mit den Plätzen nicht so ganz hinbekomme)

Unseren Freudenstunden auf der Strecke waren an diesem Tage nur der Vormittag vorbehalten. Denn nach dem Mittag sollten die Langstreckengladiatoren uns zeigen womit sich richtige Männer die Zeit vertreiben. Insgesamt buhlten ca. 30 Teams um die Gunst des Aufzynd. Die Mannen von Gashammer legten zum Qualifizieren eine 2:07 vor und starteten vom vierten Platz. Ihr Hab und Gut an die Box 8 bringend bereiteten sie sich kühl auf die Spiele. Phipu sollte den Gashammer zuerst schwingen.

Kurz vor 13 Uhr wurde die Box vom Zuschauervolk leergeräumt und diese auf die Tribünen verjagt. Die Gladiatoren, den Blick zielsicher auf ihren Boliden weilend, warteten auf den Startschuss. Dieser fiel einige Augenblicke später und die Meute rannte los. Ich verlor im Gewirr unseren Protagonisten und sah diesen erst nach dem ersten Pulk losfahren. Was war geschehen? Der Anlasser der Bombe liess sich wohl von der Hektik um sich herum nicht beeindrucken und wollte das Ganze etwas entspannter angehen. So war aus einer 4 noch beim Start eine 18 geworden.

Als ich Mäddie und Flisi an der Boxenmauer wiederfand waren beide betrübt. Flisi sah sich schon enterbt und überlegte sich wie er das Versagen seiner Familie erklären würde. Mäddie versuchte Flisi in einem Schnellkurs das positive Denken beizubringen. Auf diese Versuche entgegnete Flisi nur das wiederholende Mantra „Langstreckenrennen werden in der ersten Runde gewonnen.“ und steckte sich die zweite Kippe an.

Sei es drum. Jetzt ging es das Ding – egal welches – nach Hause zu fahren. Es vergingen gespannte 2 Minuten und schon kam Phipu, der das Ding langsam angehen wollte. Doch was an uns vorbeidonnerte war nicht Phipu, es war 666 aka Phipu from Hell. Er hatte schon in der ersten Runde einige Plätze gut gemacht und endlich verstand ich warum Rückspiegel auf Rennmotorrädern verboten sind. Würden seine Kontrahenten dieses Antlitz vernehmen, sie würden freiwillig zur Seite fahren und losheulend zur Mami laufen.

Die nächsten Runden zeigte Triple6 wieder ein paar „langsame“ Runden und brannte das Gesindel vor sich nach Strich und Faden her. Ende der dritten Runde kam er am Ende der Geraden schon in den Begrenzer, wurde also schneller und schneller. Seine Haltung auf dem Ross zeugte vom riesigen Säbel, dass er sich wohl zwischen die Zähne gesteckt hatte. Sein Kopf harrte leicht links neben der Verkleidung auf der Geraden. Sonst wäre der Säbel wahrscheinlich gar nicht untergekommen.

Sei es drum. Flisis Kampfgeist kehrte geschwind zurück und er freute sich knapp alle zwei Minuten auf den Anblick from Hell. Konstante 2:07er spuckte unser hochpräziser Nokia-Zeitnehmer um es dann mit einer sehr tiefen 2:06er zu krönen. Wir fragten uns ob Philip mitbekommen hatte, dass er kein Sprintrennen fährt und wunderten uns warum sein Kopf immer roter und roter wurde. Nun denn, so lange er das Ding in die Box bringt.

Es kam die Zeit wo die Mädchenmannschaften einen Wechsel einleiteten. Unser Held blieb jedoch 45 Minuten draussen kämpfte sich auf den 5. Platz vor. Irgendwann zeigte ihm Mäddie zuerst die -3, dann -2, dann -1 an. Flisi wartete gespannt auf seinem Moped als das weisse Kombi endlich reinkam. Der Wechsel ging reibungslos und nun war das schwarz-rote Teufelchen mit der zweiten #97 an der Reihe.

Phipu nahm mit letzter Kraft seinen Helm ab und plumpste wohlverdient auf den Stuhl. Sein Kopf war hochrot, regungslos war er mit dem Atmen beschäftigt. Sein Blick sagte mehr als tausend Worte. Er hatte Alles gegeben. Ob der Junge nach 45 Minuten überhaupt in der Lage war aufzustehen?. Mäddie kümmerte sich um den Gladiator.

Derweil drehte das rot-schwarze Teufelchen seine Runden. Flisis Turn verlief weniger spektakulär. Er pendelte je nach Verkehr zwischen 2:07 und 2:10 hin und her und nahm den Viertplatzierten mit jeder Runde wichtige Sekunden ab. Das Feld war soweit auseinander, dass keine direkten Kämpfe mehr stattfanden. Die Mädchenteams wechselten kreuz und quer die Fahrer ab und nahmen das Ganze etwas gelassen. Phipu hatte nach 20 Minuten genug Kraft gesammelt um eine Banane zu verspeisen.

Just in diesem Augenblick kam ein italienischer Fahrer wohl etwas unabgesprochen in die Box rein. Statt sich mit dieser Situation abzufinden, den Bock zu satteln und auf die Jagt nach den verlorenen Sekunden zu gehen, spielte sich folgendes ab (zumindest in meiner Vorstellung, denn ich bin des italienischen nicht mächtig):

Fahrer 1 (Luigi) kommt rein.

Fahrer 2 (Mario), in voller Lautstärke und bester GZSZ-Manier: Luigi, was makst du? Wie kannst du jetzt reinkommen? Ist dir denn nichts heilig?

Luigi macht eine entschuldigende Geste mit dem Helm und parkt sein Werkzeug vor der Box.

Mario (immer noch auf der Boxenmauer stehend und in bester italienisch emotionaler Manier): Bei der heiligen Ducati, du Arselocke. Ich werde es deiner Mama erzählen. Jetzt haben wir alles verloren. Diese wertvollen Sekunden.

Luigi zieht den Helm ab und winkt seinen Kollegen hektisch herbei.

Mario (langsam von der Boxenmauer herabsteigend und sachte auf die Box zubewegend): Diese Platzierung, für immer verloren. Nur wegen Dir! Wenn das deine Verlobte wüsste.

Und so ging es weiter und weiter. Irgendwann war dann auch endlich Mario an der Box angekommen und sattelte wiederwillig sein Ross. Die einseitige Konversation hat die beiden mindestens eine weitere Minute oder mehr gekostet. Aber wenigstens hatte der Rest des Fahrerlagers eine erstklassige Soap Opera erlebt. Bei unseren Kollegen wäre das viel unspektakulärer verlaufen.

Einer davon, Flisi, war kurz vor dem Ende des Turn und auch Phipu traute sich schon die ersten Bewegungen zu. Kurz vor Mäddies -3, -2, -1 stand Philip von seinem Hocker auf und meine Sorgen waren etwas geringer geworden. Er klagte zwar, dass ihm alles brennt und weh tut. Dennoch wussten wir, dass er seinen Mann stehen würde.

Der Wechsel verlief recht effektiv. Es gab keine italienische Einlage. Und schon Schoss unser Kilobomberneuling raus um dort weiter zu machen wo Flisi aufgehört hatte. Trotz seiner Erschöpfung waren konstante 2:08-2:09 auf dem Timer. Inzwischen waren unsere Gehämmerten auf dem vierten Platz vorgedrungen.

Flisi hatte seinen Turn etwas besser überstanden. Gestärkt von zig Zigaretten und zwei Schluck Cola stand er schon mit uns an der Boxenmauer und verfolgte gespannt den Zirkus. Phipu zog fleissig seine Runden. Seine Zeiten liessen zwar etwas nach, blieben im anständigen 2:09er-2:10er Bereich. Alle zwei Minuten gab es ein Wiedersehen an der Boxenmauer und dann donnerte er auch schon in die Ferne.

Plötzlich wurden die gelben Flaggen gewedelt, der Pace Car schoss aus der Boxengasse und die Zeit lief etwas langsamer. Wir starrten hoffnungsvoll auf die Eingangskurve der Start/Ziel-Gerade…
Zuletzt geändert von Hellboy am Freitag 11. April 2008, 16:50, insgesamt 2-mal geändert.
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  • joyman Offline
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Beitrag von joyman »

Für so einen geilen Lesestoff kann man einfach nur Danke sagen.

DANKE !!!
the need for speed
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  • Thorsten636 Offline
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Beitrag von Thorsten636 »

Superbst!
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  • Flisi Offline
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Beitrag von Flisi »

Goilomat 8) 8)

Wenns so weiter geht, kannst den Rijekabericht gleich drann hängen, und dann gehts ja schon bald nach Magny Cours 8) 8) :lol: :lol:

Weiter so Anton :rockout2:
  • Kanister79 Schwyz Offline

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Beitrag von Kanister79 Schwyz »

Hallo Sie, Ja genau Sie!
Dürfte ich Sie an die Beke titten?

S´ísch Fritig abig und i ha nüd zum lesa!!!
Büüüddddeeee :cry: :wink:
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