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Kamikaze Gustl Tod!

Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
aber zum Thema Racing gehört.

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  • -Meyer Kurt- Offline
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Kamikaze Gustl Tod!

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Beitrag von -Meyer Kurt- »

:( Eben in MSA gelesen.
Gustav Reiner ist im Alter von 54 Jahren an Herzversagen gestorben.
Grüße Peter
Ich weiß zwar nicht was ich tue, aber das zu 100%

http://www.HSR-Racing.com
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  • elleduc Offline
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Beitrag von elleduc »

Oh mann, dieses Jahr ist aber eins der unschöneren.
"am weekend bin ich Weg:wen ich wider da bin weiss ich mehr " by McDrift anno 2008

Elle TV
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Beitrag von Bundy »

:cry: Hab es auch grad gehört.........

Race in peace Gustl!
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Beitrag von Zombie »

Kann mich noch gut an ihn erinnern. Ein echter "Typ" irgendwie. Entweder mit Bier im Zelt in St. Wendel oder irgendwo im Fahrerlager, man konnte ihn immer an seinem humpelnden Gang erkennen. Die Knochen waren so oft gebrochen, aber wenn er einmal oben drauf saß, dann :twisted: ...

Sch***e, 54 ist doch kein Alter - Race in Peace

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Gruß / Ingbert
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Beitrag von Ketchup#13 »

:( Hab ihn ein paar mal in St. Wendel sehen dürfen. Mit kilometerweitem Vorsprung, und trotzdem immer in Sturzgefahr!! So war Er halt, der Gustel. Den Beinamen "Kamikaze" hatte Er nicht von ungefähr!!
Da wo Er jetzt ist gewinnt Er JEDES Rennen, garantiert!!

Schade um Ihn, Ketchup#13 :(
Heule nicht, kämpfe!!!!!!
Ich höre Rammstein!!
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Beitrag von hein77 »

:(
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Beitrag von Cilli »

kann mich auch noch gut an die duelle mit manfred fischer in st. wendel erinnern. ich war damals 15 und er immer mein favorit ...

rip gustl
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  • hans rdk Offline
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Beitrag von hans rdk »

:cry:
http://www.Kiefer-Reifendienst.de
Alles für den Hobby-Racer
Manchmal ertappe ich mich dabei , wie ich mit mir selber spreche
und dann
lachen wir beide :-)
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Beitrag von Socken »

Sommer 1985.
Ich fuhr mit meinem Mokick (Puch Monza 4S, mit Tankrucksack!) die ca. 60 km nach Kassel-Calden zum Motorrad-Mustang-Pokal.

Kamikaze-Gustl war damals einer meiner ganz großen Helden. Der hat aber auch aufgezündet. Saugeil.

Danke dafür.

Race in Peace.
Gruß,

Socken
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Beitrag von Bundy »

Gedanken von F.J. Schermer
Es fällt mir schwer zu glauben, dass der Gustl tot sein soll, mit 54 ist es noch viel zu früh, doch es ist wahr und man macht auch keine Zoten damit: Jeder Tod ist endgültig und nun hat es den Gustl erwischt, durch Herzstillstand - ausgerechnet der, der als "unzerstörbar" galt: Runterfliegen, Knochen brechen, aufsitzen, weiterfahren. Dazwischen hat er Bier getrunken und Zigaretten geraucht (meistens gedrehte) und sich gefreut: Gustl hat meistens gelächelt, er hatte ein sonniges Gemüt, wenngleich er auch immer ziemlich viele Falten auf der Stirn hatte, was wohl vom Nachdenken kam: "Woher bekomme ich Sponsoren, wie kann ich meine Rundenzeiten verbessern?"

Wusstet Ihr eigentlich, dass Gustl seine Karriere mit einem BMW-Boxer in der ZuVi begonnen hat? ZuVi's waren in den 70er- und 80er-Jahren sehr beliebt, man konte mit straßenzugelassenen Motorrädern echte Wettbewerbe fahren: "Zuverlässigkeits-Wettbewerbe" über rund 400 km, innerhalb einer bestimmten Zeit soundsoviele Runden fahren, dann an der Box halten, Zeit stempeln, km-Stand eintragen, tanken, weiterfahren. Und kurz nach der Mittagspause kam die "Sprintprüfung" über soundsoviele Runden; die dafür benötigte Zeit in Sekunden ergab die "Anzahl der Strafpunkte". Je weniger Strafpunkte man hatte, desto weiter vorne war man - der Sieger einer Klasse hatte also die wenigsten Strafpunkte, war also der Schnellste (bei den "1000 km Hockenheim" alljährlich an Ostern ist es noch so ähnlich).

Für Gustl war das nix, da musste man ja denken und planen; er setzte sich bald auf "richtige Rennmotorräder", fuhr JuPo und DM, bald danach kam er in die WM. Yamaha TZ (250er- und 350er-Zweizylinder) und Suzuki RG (500er-Vierzylinder); auch Honda RS 500 fuhr er (500er-Dreizylinder). Darauf konnte man Gas geben und schräg fahren, und wenn die schwarz-weiß-karierte Flagge fiel, dann war das Rennen vorbei. Wenn man nicht runtergefallen war ...

Rasch wurde Gustl zum Publikumsliebling und hieß nur noch "Kamikaze-Gustl". Vom Eisenbieger zum (deutschen) Superstar - Gustl konnte seinen Job als Betonbauer auf der Baustelle aufgeben und nur noch Rennen fahren - welch ein sozialer Aufstieg; vom Baugrubler zum Helden von tausenden Fans - und das meine ich wirklich nicht spöttisch, sondern mit allem Respekt vor dem Gustl aus Bietigheim, einer Kleinstadt im (oftmals spießigen) Schwabenland, von wo er auszog die (Renn-)Welt zu erobern. Barry Sheene und Boet van Dulmen wurden seine Freunde, die rauchten auch und tranken Bier, und wenn man es im Nachhinein betrachtet, dann fuhr der Gustl am liebsten deswegen die 500er-Klasse, weil die spät am Tag dran war; er konnte also ausschlafen. 50er oder 125er wäre nix für ihn gewesen!

Für den WM-Lauf 1980 (??) in Hockenheim hätte er eine Werks-Yamaha TZ 500 bekommen sollen aus dem Fundus des Kenny-Roberts-Teams, aber als er sie doch nicht bekam, gestand er: "Hätte ich dieses Motorrad bekommen, hätte ich gewonnen - oder wäre tot gewesen; die Chance, unsterblich zu werden, hätte ich mir nicht nehmen lassen!"

So war er und so lebt er weiter in mir, ein im Grund seines Herzens grundehrlicher Mensch, der den Mut besaß, mit der Kraft seiner Hände sich aus der Bauarbeiterecke herauszuwühlen: Früh Gas geben und spät bremsen macht man ja mit der Hand, oder?

Gute Reise in die Ewigkeit, "Kamikaze" Gustl Reiner; ohne Dich wird die Welt jetzt wieder ein Stück ärmer sein. Es grüsst Dich ein letztes Mal Dein allzeit treuer Fan Franz Josef Schermer
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