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Gerichtsurteil zu einem Unfall auf der Rennstrecke

Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
aber zum Thema Racing gehört.

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Beitrag von Jörg#33 »

Lutze hat geschrieben:
Jörg#33 hat geschrieben:Und es gibt sie, die Pistensäue ohne Hirn und Verstand.
Wer also Angst hat das es mal eng wird sollte zumindest bei den Veranstaltern fern bleiben die Rennen fahren. Da wollen schließlich alle ihre Zeiten verbessern um am Ende auch einen ordentlichen Startplatz rauszufahren.
Ist es so schwer beim Thema zu bleiben bzw. es zu treffen? :roll:

Es geht nicht um Angst und das Du keine hast oder der Baumax oder Nachbars Friederich ... es geht um Verantwortung gegenüber anderer!
Grüße
Jörg#33
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Beitrag von MehrPower »

Ich denke wir sind uns doch im Grunde alle einig, dass es nunmal ein paar Idioten gibt. Aber wer bitte kann im Nachhinein generell entscheiden, was fahrlässigkeit, Vorsatz oder höhere Gewalt ist????? Keiner, das kann wahrscheinlich nicht mal der Fahrer immer selbst und deswegen sollte es auch einen generellen Haftungsverricht geben.
Wäre alles so einfach zu beurteilen, dann würde es diese Disskussion hier nicht geben :roll:
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Beitrag von T.D. »

Jeder hat ein Recht auf körperliche Unversehrtheit .
Ich hatte mich auch vor etwa 2 Jahren übel verschätzt , Gegengerade LSR wie immer innen gefahren und den Hahn gespannt , wollte unbedingt an allen vorbei , bis ich dann merkte , dass ich irgendwie den Bremspunkt übersehen hatte .
Da nun von aussen ja alle sich in die Kurve fallen liessen (etwa 6 Motorräder ) , hatte ich gar keine Chance mehr , (so dachte ich) ,ohne fürchterliche Ab-Kegelei aus der Situation wieder herauszukommen .
Bin also in die Eisen , notwendigerweise mehr , als sonst üblich , und war dann am Beginn der Kurve innen am Curb fast auf Schrittgeschwindigkeit , und bog gemütlich ein , etwas erstaunt .

Aber da wurde mir klar , was meine Duc alles kann .

Nur jetzt kommt es :
nun wissend , dass ich soooo viel später eigentlich bremsen könnte , mache ich es dennoch nicht , sondern lass mir eben dieses DICKE Polster der Sicherheit , wenn mal wieder irgendwas mit mir durchbrennen sollte.
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Beitrag von Lutze »

Jörg#33 hat geschrieben:Es geht nicht um Angst und das Du keine hast oder der Baumax oder Nachbars Friederich ... es geht um Verantwortung gegenüber anderer!
ich hab schon Angst das ich nochmal so schwer Stürze wie das letzte mal , darum hab ich mich vermutlich im letzten Jahr auf keiner Strecke verbessert und nur mit Mühe die alten Zeiten erreicht, wenn überhaupt.
Verantwortung , wo fängt die an und wo hört die auf? Würden wir verantwortungsvoll sein müssten wir dann nicht vieleicht sogar die Rennstrecke meiden? Verantwortung kommt doch automatisch , keiner will nach dem Training nach Hause humpeln oder gar im Krankenhaus liegen. Somit verbieten sich halsbrecherische Aktionen , verschätzt hat sich dabei trotzdem so ziemlich jeder schon einmal.
Bist du schon mal gestürzt auf der Rennstrecke? Wenn ja war es nur Glück das du keinen anderen mit abgeräumt hast und nicht etwa Verantwortung. Das du einen Fehler gemacht hast weisst du meist erst wenn du im Kies liegst. Ist also jeder gestürzte verantwortungslos?
Wie MehrPower sagt niemand wird einschätzen beurteilen können was fahrlässig oder nur Pech war. Das ist nicht mal zu klären wenn da 20 Kameras bei der MotoGP hängen wer da wohl Schuld hat. Nicht immer ist der der wütend umherrennt der Unschuldige.
Wenn 2 Promille im Spiel sind fällt die Entscheidung leicht ansonsten eher nicht.
Ich kenne nur einen Fall wo ich sagen würde die hatten einen Knall.
Da fuhren in Assen 2 Kumpels vermute ich mal mit den selben Mopeds und lieferten sich in jedem Turn einen Zweikampf. Soweit ich sehen konnte haben sie dabei nicht andere Fahrer bedrängt , sich selbst aber haben sie an den 3 Tagen wohl 7- 8 mal gegenseitig ins Kiesbett geschoben.Ein Wunder das da außer geschredderten Mopeds die aber immer wieder fahrfertig wurden nix passiert ist.
Der Fall wo ich selbst abgeschossen wurde war sicher auch keine Absicht , leider wollte der wohl hinter seinem Kumpel her der mich schon überholt hatte und sich umdrehte. Das sich da kurz vor der Kurve unsere Lenkerstummel verhakten und nur er noch einlenken konnte war sicher nicht Absicht.
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Beitrag von jkracing »

[quote="Lutze].........
Der Fall wo ich selbst abgeschossen wurde war sicher auch keine Absicht , leider wollte der wohl hinter seinem Kumpel her der mich schon überholt hatte und sich umdrehte. Das sich da kurz vor der Kurve unsere Lenkerstummel verhakten und nur er noch einlenken konnte war sicher nicht Absicht.[/quote]

Das war keine Absicht, sondern saudumm, ich weis nicht was schlimmer ist, auf jeden Fall war es grob fahrlässig und so nem Idioten gehört die Lunte angesteckt! Wenn er mit seinem Kumpel posen will soll er ne Sternfahrt machen!
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Beitrag von Lutze »

das sollte man nur sagen wenn man selbst fehlerlos ist. Ich war damals zwar nicht froh drüber , vor allem weil derjenige sich auch nicht hat sehen lassen aber nach 2 Stunden war das Moped wieder fahrbereit.Mit großem Hammer die Front gerichtet Gabel entspannt und die Welt war wieder in Ordnung. War damals noch in der Einsteigergruppe , konnte mich mit dem Moped am nächsten Tag sogar fürs Rennen qualifizieren , mein erstes. Das Moped selbst hab ich dann aber nicht wieder komplett hergerichtet und mir eine neue RR gekauft , mit der ich dann richtig Spaß hatte.
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Beitrag von Wildsau »

Lutze hat geschrieben: Das du einen Fehler gemacht hast weisst du meist erst wenn du im Kies liegst.
Und genau da liegt das Problem.
Wenn man einsieht das man einen Fehler gemacht hat, kann man draus lernen.
Aber bei vielen fehlt eben genau jene Einsicht.
Dann sind alle Anderen schuld.
Die Reifen, das Wetter, die viel zu langsamen Schwuchteln, der Antizünd...
Nur sie selbst halt nicht.

Und wo wir grad bein Thema Anfänger sind...
Es ist, meiner Meinung nach, unverantwortlich einen absoluten Anfänger ohne Einweisung/Fahrerbesprechung auf die Rennstrecke zu lassen.
Oft bringen solche Leute gefährliche Aktionen.
Aber eben nicht weil sie "Pistenrambos" sind, sondern weil sie nicht mal die grundlegenden Verhaltensregeln für die Rennstrecke kennen.
Wenn z.B. ein Anfänger sein Mopped auf der Strecke abstellt um, seinem gestürtzten Kumpel zu helfen, dann ist, meiner Meinung nach, der Veranstallter dafür mit verantwortlich.
n die Fresse gehört sich nicht mal wenn man dann tatsächlich mit kaputtem Moped im Kies liegt.
Das seh ich allerdings ganz genauso.
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Beitrag von anderl »

Clausi hat geschrieben:heute war ich als Zeuge zu einem Unfall auf der Rennstrecke geladen.
Mir ist das alles zu vage, gibts schon ein Urteil? AZ?
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Beitrag von jkracing »

Lutze hat geschrieben:das sollte man nur sagen wenn man selbst fehlerlos ist. ............
Lutze, ich glaube Du solltest mal nen Blick in den Duden werfen bevor Du alles über einen Kamm scherst. Fehler=......, Dummheit=.....

Sicher passiert mir hin und wieder auch mal ein kleiner Verbremser, erstens aber recht selten und zweitens für Andere unkritisch weil ich in deren Nähe nie aufs "letzte 10tel" fahre. Was ich aber grundsätzlich niemals mache ist nach nem Kumpel umdrehen (nicht mal nach nem Gegner im Rennen), das Gas wegnehmen wo man es normalerweise nicht wegnimmt, zickzack fahren .............das sind einfach keine Fehler sondern angeborene Dummheit! Da hilft wie man immer wieder beobachten kann auch keine Fahrerbesprechung.
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Beitrag von Clausi »

Logo gibt es ein Urteil! Habe ich in meinem ersten Beitrag auch schon geschrieben (s.o.).

Kostenaufteilung 50 : 50
D.h. Kläger und Beklagter teilen sich die gesamten Kosten (Motorrad, Ausrüstung, Gerichtskosten, Sachverständiger ...) jeweils zur Hälfte.

Tragisch für den Beklagten - denn aus meiner Sicht hatte er keinerlei Schuld am Unfall. Ein Zeuge findet sich immer, Video-Aufnahmen gibt es in den seltensten Fällen und der Richter wird die Schuldfrage nie eindeutig klären können und mit einer Teilschuld urteilen.

Im Klartext heißt das: Wenn ihr euch das nächste Mal ablegt, braucht ihr nur einen guten Zeugen und jemand, der euch vors Vorderrad gefahren sein könnte. Dann sollten wenigstens 50% der Kosten gedeckt sein.

Klingt zwar Scheiße - ist aber so.

Ich wurde im letzten Jahr selber auch abgeräumt. Ob ich ganz unschuldig war, kann ich selber gar nicht mehr sagen. Und obwohl ich vom Sani abtransportiert wurde, hat sich niemand bei mir gemeldet oder nach mir erkundigt. Eigentlich hätte ich es erwartet. Vermutlich wollte er nur das Risko einer Klage vermeiden. Heute kann ich es verstehen.
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