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Pannonia Ring Ostern 07 06.04.-09.04. wer zuendet auch dort?

Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
aber zum Thema Racing gehört.

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Beitrag von Bundy »

Hag gerade im Sumo-Forum einen alten Pann-Bericht ausgegraben. Werd den mal reinkopieren, damit ihr mal wieder was zum lesen habt... :twisted: :wink:

Erlebnisbericht Pannonia 2003

Donnerstag, 17.04., 22.00:
Nach erfolgreicher Verladung der beiden Kürbisse schiebe ich unseren lustigen Ducato an, da dieser nicht mehr selbständig laufen kann. Der langmähnige, asoziale Kiffer steuert den Wagen gen Ungarn. Des Nachts erhält der Kiffer einen Anruf der Tigerkatze. Inhalt des Gesprächs: Die von der Katze sicherheitshalber mitgeführte Frau mit Namen Pesch hat einen Personalausweis bei sich. Gut. Dieser ist seit 77 Monaten abgelaufen. Schlecht (wenn man/frau nach Hungarien einreisen will). Die
Katze erscheint dem Kiffer leicht genervt ob diesem faux-pas der Frau. Stunden später ein erneuter Anruf der listigen Katze. Sie hat es erfolglos an einem anderen Grenzübergang versucht und ist abermals gescheitert. Unmut macht sich breit, bei der Frau gar Resignation. Wir tanken. Der Ducato läuft, da er ja nicht anspringt. Der Kiffer ist nervös und würgt ihn sicherheitshalber ab. Ich muss wieder schieben, in den Sandalen meines Sohnes JvS. Dabei verletze ich mich leicht am Zehennagel. Zur
Beruhigung trinke ich gemeinsam mit dem Kiffer einen lecker Beam. Kurz vor der ungaristischen Grenze bimmelt wieder des Kiffers Mobiltelefon. Die Katze teilt uns mit, dass es ihnen gelungen ist, in Passau einen gnädigen Beamten zu finden der ihnen nachts um 3 den Ausweis der Frau verlängert. Hoffnung keimt auf. Die Frau summt ein fröhliches Lied.

Freitag, 18.04., 7.00:
Wir schlagen pünktlich im Fahrerlager auf. Im Ducato des Buch schläft selbiger selig. Eine Mischung aus Smegma und Korea trieft aus seinem Mundwinkel. Ich wende mich erschrocken ab. Ein seltsam anmutender Mann begrüßt uns herzlich und heißt uns willkommen. Leicht perplex frage ich ihn wer er denn sei. Er antwortet: Ralf.
Später sollte sich herausstellen dass er in Wirklichkeit der digitale Dierauf (Didi) ist. Gemeinsam mit dem Kiffer walke ich in Gesellschaft von einigen Schattenmorellen die Rennstrecke und die Kartbahn ab. Schön. Als wir wieder zurückkommen ist das Buch aufgewacht und streckt seinen Bauch gen Süden. Wir sind froh dass er am Leben ist. Die Kürbisse werden hernach ausgeladen, die Kombis an- und die Helme aufgezogen. Um 9 Uhr geht es rund. Der Kiffer kickt seinen getunten Kürbis an
und wemst alleine auf der Kartbahn herum. Ich halte es wie Evel und verbringe die ersten Minuten des heraufdämmernden Tages in den sanften Rundungen der pustischen Rennstrecke, welche immens schwierig und lustig zu sein scheint. Geistesabwesend trällere ich das Lied Blood money von Josef Bon Jovi in das Mikrofon meines neuen Lazer-Helms. Den ekelerregenden Anblick des Buchs und des dünnen digitalen Dieraufs habe ich völlig vergessen. Ich tauche ein in die Glücksseligkeit des Zweispurwemsens. Flugs reiche ich ein paar bunte Papageienmenschen durch und verspotte sie heimlich hinter meinem zur Tarnung angebrachten Spiegelvisier.
Das Stottern meines Motors weckt mich aus meinen Tagträumen. Spirit aus. Der Lumpensammler holt mich ab und erzählt mir auf ungarisch das Märchen von Schneewittchen und den 7 Geißlein. Bei der Einfahrt ins Fahrerlager zeige ich dem Buch zur Entwarnung flugs das Wasserwanderer-Zeichen. Ich lade den Kürbis ab und entdecke neben des Kiffers Kürbis ein zusammengekauertes Häufchen Elend. Zuerst glaube ich dass es sich um einen Yorkshire-Terrier handelt, aber es stellt sich bei näherer Betrachtung als der Kiffer himself heraus. Er weint bittere Krokodilstränen. Der Grund ist sein Kürbis, der nach 10 Minuten einrollen die nagelneue Kopfdichtung zentrifugalisiert hat. Schlimm.

Teil II:

Gerade als ich mich vom Anblick des flennenden Kiffers zu erholen beginne, schlägt mir eine harte Faust in den Rücken und eine beißende Korea-Knoblauch-Fahne ins Gesicht. Ein untrügliches Zeichen: Die Tigerkatze ist da. Hinter ihrem breiten Rücken versteckt sich mit hochrotem Haupt die Frau. Sie schämt sich. Zurecht.
Immer noch leicht dehydriert sehe ich aus dem Augenwinkel wie ein protziger grüner LKW in unserer Nähe parkt. Fleißige Helferlein steigen aus und bauen ein riesiges Vorzelt auf. Nachdem alle Arbeit getan ist, steigt ein vermeintlicher Versicherungsmakler mit Stoffhosen, in selbige fahrlässig gestecktem weißem Hemd und Mokassins aus gegerbtem Froschpenisleder aus dem Führerhaus. Gel tropft aus seinem Haupthaar auf seine Armani-Sonnenbrille. Ein ekelerregender Anblick.
Irgendein Pillemannsausack muss die Matrix verändert haben. Angewidert übergebe ich mich flugs in einen zufällig herumstehenden koreanischen Trinkbecher mit güldenen Ornamenten. Meine DNA rebelliert gegen das Gesehene. Ist es nun schon so weit dass solche Wesen in redliche Fahrerlager eingelassen werden? Ich wende mich ab und drücke den Play-Knopf an unserem Ghettoblaster. Die sanfte Stimme von Max Cavalera beruhigt mich binnen Sekunden. Die Katze und die Frau machen
keinerlei Anstalten, sich in fahrbereiten Zustand zu versetzen. Anscheinend haben die beiden auf Ihrer langen Fahrt viel Verkehr gehabt. Plötzlich vernehme ich ein leises Flüstern aus der Ferne. Es ist die schnelle Rechtskurve Ende Start-Ziel die mich ruft. „Bundyyyyyyy, ich gehe auch im Fünfteeeeen.... Komm zuuu miiiiir....“ höre ich sie raunen. Ich ziehe meinen Helm wieder auf und tröste beim Antreten meines Kürbisses eine im Todeskampf befindliche pustische Eintagsfliege, welche leider an
meinem Visier zerschellt ist. In der Hoffnung dass ich sie am Ende ihres Tages ermordet habe, fahre ich zum Vorstart. Ein Mitglied der Heavy-Metal-Combo ZZ-Top kontrolliert mein all-inclusive-Touristen-artiges Plastikarmband und murmelt etwas in seinen Bart. Standesgemäß entere ich die Strecke wieder auf dem Hinterrad um den Asphalt zu schonen, denn der ungarischen Wirtschaft geht es nicht sehr gut. Ich schaue nach links ob ein Gebückter geflogen kommt und lasse dann den
Vorderpneu vor der besagten Rechtskurve wieder sanft zu Boden gleiten. „Sie hat recht“, denke ich bei mir, „müsste im Fünften machbar sein.“ In der Folge genieße ich die immens koreativen Kurven des Rings und versuche, die mir so verhassten Geraden mit Verachtung zu strafen, indem ich sie auf dem Hinterrad hinter mich bringe. Dieses Vorgehen sollte später noch eine kleine Rüge nach sich ziehen. Als ich am Ende der Runde durch die schnelle Rechts auf die Zielgerade beschleunige
und meinen linken Arm zur Optimierung des cW-Wertes hinter meiner knackigen Poebene ablege, kommen mir erste Zweifel an der Durchführbarkeit meines im-Fünften-durch-die-Rechts-durchsteching-Vorhabens. Ich bremse zu früh und zu stark und verhungere auf der anschließenden kurzen Geraden. Hernach esse ich 2 Testosteron-Pillen, die ich sicherheitshalber in einer Amalgam-Füllung deponiert habe, um meine Hemmschwelle zu senken. Tatsächlich gelingt die Zerwemsung dieser Kurve immer besser, aber eigentlich müsste es doch auch ohne Bremse funktionieren. Ich bin konsterniert und weine ein wenig, aber der Anblick der verzerrten Gesichter der gebückt dahinvegetierenden Papageienmenschen im Augenblick des von-einer-Kackenduro-außenrum-zerwemst-Werdens zaubert mir immer wieder ein possierliches Lächeln auf meine vollen Lippen. Mit dem verbissenen Vorsatz, die Rechtskurve noch zu zentrifugalisieren fahre ich wieder zurück ins Lager der Fahrer und Tiere.

Teil III:

Die Katze und die Frau sitzen immer noch unkombisiert herum und scheinen sich am Anblick des jeweils Anderen zu erfreuen. Der asoziale Kiffer sitzt mit seinen langen Haaren und einem gut gemischten Korea vor seinem Kürbis und baut den vermaledeiten Kopf ab. Aus der Musikanlage tönen aggressive Klänge der Kapelle System of a down. Als ich die CD herausnehme und dazu ansetze, Hanging in the balance von Metal Church einzulegen, peitscht mir der Kiffer seine Haare auf den Pelz. „Ich brauch das jetzt!“, schreit er mich an. „Pantera?“, frage ich vorsichtig. Er ist einverstanden, und als Cowboys from hell erklingt, meine ich zu spüren, dass er mit sich und der kürbisverachtenden Welt wieder im Reinen ist.
Das Buch und der digitale Dierauf haben mittlerweile ihre allzu coolen Reifenwärmer auf ihre gelben Honda-Hasen draufgeklettet und wandern sichtlich nervös umher.
Sie wollen wohl noch ein paar Meter fahren, da nachmittags schon die Zeittrainings für die Sprintrennen angesetzt sind. Aber als alte Pannonisten kennen sie ja jedes neben den Curbs wachsende Gänseblümchen mit Vornamen und können sich voll aufs Gasgeben konzentrieren.
Plötzlich habe ich eine Vision, quasi ein schlimmes dejà-vu. Ich stehe in meiner Phantasie mit dem schleimigen Versicherungsmakler Rücken an Rücken auf der Start-Ziel-Geraden. Der ZZ-Top-Mann steht daneben und sagt: „Ihr geht jetzt 17 Schritte, dreht euch um schießt.“
Wir gehen los und nach 3 Schritten fällt mir ein, dass die #17 ja die Startnummer von Udo Mark war und dass der dicke Spaniol dieses Jahr auch die 17 trägt. Ein gutes Omen. Als wir bei 17 Schritten angelangt sind, drehe ich mich um, fasse an meinen Pistolengürtel und erstarre vor Schreck. Meine Pistole hat sich in eine Tube L`Oréal-Haargel verwandelt. Der Versicherungsmakler steht lässig da und trinkt mit seinem andersufrig anmutenden Adjutanten einen Prosecco. Plötzlich greift er in
die ausladenden Bundfalten seiner Stoffhose und holt eine darin versteckte Kalaschnikow hervor. Er legt an und schießt. Ich sterbe im Kugelhagel.
Der Aufruf zur Fahrerbesprechung holt mich aus diesem irrsinnigen Traum zurück in die weniger harte Realität. Gemeinsam mit dem Buch, Didi, dem Kiffer, der Katze und der Frau mache ich mich auf den Weg zu Box 1, um den weisen Worten des Franz Sachs zu lauschen. Wie immer beginnt er mit den evangelistischen Worten:
„Geeh kommts olle mol a bisl näher hear, dann muss I net so schreia.“ Punkt 1 der Agenda Pannonia 2003: Verhalten der Supermoto-Fahrer auf der Rennstrecke.
Zitat Franz S.: „Es kann net sein dass ihr Supermoto-Fahrer hier von 4,6 km Streckenlänge 4,2 km auf dem Hinterradl foahrts! Fahrt also bitte einigermaßen zügig, damit die schnellen Fahrer durch euch nicht gefährdet werden!“ Ich sehe mich wieder vom Versicherungsmakler durchlöchert in meinem Blut auf der Zielgeraden liegen. Die schnellen Fahrer blicken höhnisch grinsend auf meinen Kadaver hinab und sagen gemeinsam ein kleines Gedicht auf: „Herr, nimm diesen Mann in dein Reich auf.
Er war zwar nur ein Supermoto-Fahrer, aber eigentlich ganz gut drauf. Und wenn wir eines Tages scheiden von Erden, nimm ihm sein Mopped, damit wir nicht durch ihn gefährdet werden.“
Zurück in der Realität denke ich an Wolfgang Petry um nicht einem akuten Grinsanfall zu erliegen. Ich nehme mir offiziell vor, fortan immer mit beiden Rädern auf dem Boden zu bleiben und einigermaßen zügig zu fahren, damit die schnellen Fahrer durch mich nicht gefährdet werden. Zum Glück kann der Franz die inoffizielle Gedankenversion in meiner Subliminalebene nicht entziffern, welche ungefähr wie folgt aussieht: „Lass sie nur kommen, die schnellen Fahrer. Lass sie auf der
Geraden mit ihren 170 Pferden vorbeigaloppieren. In der nächsten Anbremszone klebe ich ihnen wieder näher an ihrem Arsch als einem Hetero lieb sein kann. Ich hole meinen orangenen Edding raus und male ihnen mit der Linken lustige Kaninchen und andere Tiere auf ihre sorgsam mit der Black&Decker-Flex angeschliffenen Kniepads und ihre bunten 500-Euro-Stiefelchen. In der Kurve verfolge ich die Fliehkraft und strecke sie am Kurvenausgang mit einem gezielten Drift nieder. Und wenn sie nicht nach dem ersten Mal aufgeben dann wird das Ganze wiederholt!“
Ich bin etwas traurig dass die armen und eigentlich gänzlich unschuldigen Gebückten durch diese fahrlässige Aussage des Franz S. nun 4 Tage leiden müssen, aber that`s nun mal Racing. Frohen Mutes schlendere ich mit den Tieren und dem Buch wieder zu unserer Koreaburg und fülle sicherheitshalber meinen Edding auf. Dunkle Wolken hüpfen über das Himmelszelt. Ich erinnere mich an eine alte Bauernregel aus meiner schwäbischen Heimat:
„Schneits im Mai, ist der April vorbei.“ Ich fröstele bei dem Gedanken, aber dann fällt mir ein, dass der April ja noch gar nicht vorbei ist, und außerdem kann ich mich daran erinnern, dass ein weiser Mann einmal gesagt hat: „Wo die Tigerkatze wemst da lacht die Sonne.“ Ich bin unendlich erleichtert und schaue den kommenden Stunden naturbelassen entgegen.

Here comez tha pain Part IV:

Nach einem leckeren Mittagsmenü, das aus 3 Gängen Nix (als Beilage Garnix) und einem Dessert (vorgezogener Osterhase) bestand, bereite ich mich gemeinsam mit dem Buch und der Katze mental und sentimental auf das Zeittraining der Klasse 1 (Eintöpfe und Zweitöpfe bis 650 ccm, Viertöpfe bis 450 ccm) vor. Um unsere innere Einstellung weiter zu festigen, denken wir uns Schimpfwörter für die Rennsemmel-Fraktion aus. Das Buch beginnt mit „Joghurtbecherfahrer“. Begeistert ob dieser
wundervollen neuen Wortschöpfung kontert die Katze mit „Geradenbremser“ und ich mit „Kurven-Bück-Blockade“. Dem Buch fällt nix mehr ein, also werf ich ihm noch
einen „Bei-Tacho-300-spontan-in-Kombi-Ejakulierer“ und einen „15-Grad-Schräglage-Inkontinenzler“ an seinen Einband. Derlei gestärkt fahren wir zum Vorstart. Beim ZZ-Top-Mann angekommen fällt mir ein, dass der unheimliche Fötus alias D. Cocker-Spaniol zaubern kann. Er kann machen dass die Luft stinkt. Am Vorstart entdecke ich zu meiner Freude eine weitere KTM welche die #29 trägt. Ich frage den jugendlich anmutenden Reiter, ob er die redliche Duke von meinem alten Vietnamkameraden Simon Scheuch gekauft hat, was dieser mit einem „Ja“ bejaht. Er teilt mir unverblümt mit, dass er dieses Jahr ebenfalls in der weltkoreativsten Rennserie, der Duke-Battle, mitwemsen will, und beabsichtigt, 2003 seine ersten Erfahrungen mit Battle-Groupies und Korea zu machen. Er ist 15. Ein gutes Alter um mit dem allumfassenden Irrsinn anzufangen. Kurz vor Beginn des Trainings vernehme ich einen vertrauten Duft in meinen Nebenhöhlen. Redliches, kurzgebratenes TTS-Zweitaktöl.
Als ich nach rechts blicke, erkenne ich 3 kleine blaue Motorrädchen, die wie von Geisterhand gehalten, von ganz alleine dazustehen scheinen. Ich denke bei mir: „Das Zweitaktsägen hör ich wohl, jedoch die Fahrer seh ich nicht.“ Aber als ich mein verspiegeltes Visier runterklappe und die Blendwirkung des Sonnenplaneten entfällt,
entdecke ich auf den Sitzbänken 3 klitzekleine, kätzchenartige Kreaturen. Putzig, winzig, wie kleine Kätzchen. Da sie mit ihren kleinen Ärmchen die Lenkerstummel nicht erreichen, haben sie sich aus Balsaholz Verlängerungen gebastelt, mit denen sie Gas, Bremse und Kupplung bedienen können. Ich bin perplex. Würden diese Wesen mit diesen starren Konstruktionen noch weniger Gefühl für Gas und Bremse haben als ihre schnellen Kollegen mit den Highspeed-Gixxern? Ich nehme mir vor, sie während der ersten Runden im Auge zu behalten. Wir fahren los. Brav nehme ich die ersten Kurven und Geraden mit beiden Rädern auf dem Boden und fahre einigermaßen zügig, um die schnellen Fahrer nicht zu gefährden. Ich lasse die drei 125er mit ohne Fahrern passieren und vergnüge mich 4 Runden lang mit ihnen.
Zu meiner Überraschung fahren sie sehr schmeichelhaft und schnell. Gemeinsam zerwemsen wir ca. 119 SVs, 440er ZXRs und RGVs. Das kleine Teufelchen auf meiner Schulter lacht grimmig, als wir im Vierer-Paarflug links, rechts, oben und unten an den Kurvenschleichern vorbeistechen. Am Ende der 4. Runde verabschiede ich mich mit dem Wasserwanderergruß und einer Mundwinkelstarre von ihnen und fahre zurück in die Box. Ich vermute dass meine Zeit für einen Platz in der ersten Startreihe reichen wird. Beim Fahrerlager-Runout sehe ich die Katze, wie sie versucht, ihren unförmigen Körper aus der Lederhaut zu schälen. Ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen. Ich trinke einen Liter Wasser, bringe unserem Nachbarskind Jan ein paar neue Schimpfwörter bei (Scheiße kann er schon), und mache mir ein paar Haferflocken mit getrockneten Weintrauben. Als ich damit fertig bin, hat die Katze es fast geschafft, sich des Kombis zu entledigen. Die Frau hilft ihm in den letzten Zügen. Auch sie hat ihren Kombi nunmehr angezogen. Er sieht extrem scheiße aus, wie Jan sagen würde. Weiß, grün und lila. Ich schäme mich. Tja, da hat die Katze wohl wirklich Pesch gehabt. Angelt sich eine Frau ohne gültigen Personalausweis und einem peinlichen Lederkombi. Trotz allen Unbills freut sich die Katze.
Wahrscheinlich weil ihr Kürbis die Rennstreckentortur überlebt hat. Als Franz S. die Ergebnisse des Trainings aushängt, senkt sich ein schwarzer Trauerflor über die Hackfresse der Katze. Er ist nur 21ster (2,21 min.). Er ist sicherheitshalber drei Sekunden langsamer als das Buch gefahren, das auf Platz 11 eingewemst ist, und lustige acht Sekunden langsamer als ich, welcher ich noch von einem SV-Pillemann und den 3 tschechischen Kätzchen auf Platz 5 und somit in die zweite Reihe
durchgereicht wurde. Aufgrund meines von Korea-Molekülen zerfressenen Kurzzeitgedächtnisses habe ich vergessen, wo der Jüngling mit der 29 gelandet ist. Ich schätze aber, dass er auf jeden Fall schneller war als die Tigerkatze, der an diesem denkwürdigen Tag wieder einmal ihr Hang zu exzessivem Sexsport verbunden mit dem durch die unredliche „Ich-komm-auch-mit-abgelaufenem-Perso-nach-Ungarn-weil-ich-ein-Mädchen-bin“-Einstellung der Frau entstandenen Schlafmangel zum Verhängnis wurde. Einer meiner Spione erscheint und klärt mich auf, dass die kätzchenähnlichen Wemswesen auf ihren blauen 125ern konkret 3 kleine Tschechen sind, welche allesamt aus Brünn kommen, wo Wemsen schon in der Vorschule Pflichtfach ist. Ich muss mir eingestehen, dass ich sie wegen ihres quasi nicht vorhandenen Körperbaus unterschätzt habe, und nehme mir vor, sie beim morgigen Rennen in ihre Schranken zu weisen. Ich setze mich neben den Kiffer in die schon teilweise verdampfte Pfütze aus seinen Tränen und inhaliere ein wenig von des Kiffers Trauerbewältigungsmusik der Marke Sepultura. Nach dem ersten Becher Korea und den vertrauten „JAN, net in Mund nemma!“-Schreien unserer Nachbarin weiß ich, dass der liebe Gott ein Eichhörnchen ist.

Guten Tach ihr herrlichen Frauen und Männer, anbei übersende ich den Part V der Saga aus Pannonien~~~~~~~~

Nach dem dritten Becher Korea beschließe ich, den Kiffer zur Ablenkung ein wenig durchs Fahrerlager zu führen, denn er hatte ja bisher nur unser Mallorca-Party-Zelt von innen gesehen. Als wir am Truck des Versicherungsmaklers vorbeischlendern, rutschen wir fast gleichzeitig aus und fallen zu Boden. Zum Glück sind wir beide unverletzt. Wir blicken zurück und entdecken eine dicke Schleimspur wie von einer Trilliarde Weinbergschnecken vorsätzlich gelegt. Der Versicherungsmakler hat uns
eine Falle gestellt. Wir -vor allem der Kiffer- sind ihm wohl zu under-dressed. Wutentbrannt setzen wir unseren Weg fort und begeben uns ins Revier der Kölner Supermotardisten, welche aber erst teilweise anwesend sind. Ein borstiger Mann und ein hübscher Zwerg begrüßen uns in einem seltsamen Dialekt. Wir verstehen nur einzelne Buchstaben ihrer Worte und Sätze und gehen pasteurisiert weiter. Aus den Buchstaben O, E, F, S und J defragmentieren wir den Namen Josef, was bedeuten
könnte, dass unser Freund Joe mal wieder gravierende Probleme bei der Anreise hatte. Vielleicht hatte er die Ölwanne seines geborgten US-amerikanischen Pickups verloren. Wir wissen es nicht, aber wir vermissen ihn unisono. Wir entdecken, dass die Katze auf der Kartbahn rumeiert. Hinter ihr fährt die weiß/rot/lilane Frau mit ihrer prähistorischen DR. Die Katze gibt sich als Instruktor aus, um der Frau zu impo(r)nieren. Wir lachen die Katze schelmisch aus. „Ein Korea wär jetzt nicht schlecht“, sagt der Kiffer. Ich stimme ihm zu. Wir beschließen, den Rundgang vorzeitig zu beenden und den Tag gemütlich ausklingen zu lassen. Das Buch und der digitale Dierauf befreien mal wieder ihre Hasenpfoten von den obligatorischen Reifenwärmern. Sie müssen das Zeittraining der Klasse 4 bestreiten. Ich verzichte auf einen Start in dieser sogenannten Superstock-Klasse um die schnellen Fahrer nicht zu gefährden. Der süße kleine Jan steht neben unserem Grill und verspeist das eine oder andere Stück Holzkohle und einen Teil der Kifferschen Kopfdichtung. Mit einem lauten „Mama, Schokoladeeeeee!“ verschafft er sich noch ein lecker Dessert. Die Katze erscheint auf der Koreafläche. Sie sagt: „Boaaaah, bin grad DR gefahren. Nach 2 Runden hatt ich Ende der Geraden beim Anbremsen keine Bremse mehr. Mit so was kann mer net fahren.“ Der Kiffer und ich schütteln unsere herrlichen Köpfe und denken gleichzeitig: „Volltrottel! Mit so was fährt mer au erst gar net!“ Aus
Pietätsgründen schweigen wir aber nach außen hin. Die Katze hatte schon genug Pesch gehabt. Ich mische der Katze ein Korea zur Senkung des Bluthochdrucks. Nach dem vertröpfelten Zeittraining der Klasse 4 gesellen sich dann auch das Buch und Didi zu uns. Auch die Papageienfrau ist da. Wie es sich für eine Frau gehört, hält sie sich im Hintergrund und redet nur wenn sie gefragt wird. Da das Buch anscheinend mittlerweile nicht mehr deutsch kommunizieren kann, verfallen wir alle langsam wieder in den wemsischen Sprachgebrauch. Von manchen irrtümlicherweise als Erkan & Stefan-Verschnitt belächelt, hat sich diese linguistische Abart in erlauchten Kreisen zur Amtssprache gemausert. Die Einfachheit und die Fähigkeit dieser Sprache, den Nagel bzw. den Wemser direkt auf den Kopf zu treffen, ist bislang unerreicht und kann am ehesten noch mit den gutturalen Lautsprachen der pazifischen Landbevölkerung verglichen werden. Die Gespräche um das glimmende Holzkohlefeuer der Koreaburg laufen im Prinzip immer gleich ab. Vermeintliche Beleidigungen werden einander im gegenseitigen Einvernehmen an den Kopf geworfen.
Nichtssagende Pointen werden formuliert und kommentiert. Es ist eine Kommunikationsform des korealisierten grammatikalischen Errors, eine Ode an den Sommer, die liebste Jahreszeit des Wemsers.
Anbei ein exemplarisches Gespräch zwischen Tieren, Buch, Kiffer, Korea, Steaks, digitalem Dierauf, Jan und Frau:
Buch: „Arschenloch Bunditsch, was geht dem? Wo ist dem Buch-Korea?“
Ich: „Arschenloch mix dem selberm! Schbin dem Negär odem was?“
Kiffer: „On a pale grey sky we shall arise!“
Katze: „Ist dem Tigros-Steak dem fertitsch?“
Didi: „Dem ist konkret schwarz.“
Katze: „Friss dem selberm Arschenloch.“
Buch: „Will dem Frau auch korrekt essen?“
Frau: „Ja.“
Katze: „Was will dem?“
Frau: „N`Steak bitte.“
Ich: „Dem soll dem ernähren von dem Luft und dem Katzenliebe.“
Buch: „Konkret! So ist dem.“
Kiffer: „Scheisendreck! Dem Steak ist heiß wie Sau!“
Katze: „Bring dem dem Arschenloch Bä.. (dem Unaussprechlichen).“
Buch: „Dem isst dem doch nur dem Kaviar und dem Lachsschnittchen.“
Ich: „Dem Hackfressitsch soll dem bleiben wo dem ist!“
Jan: „Scheiße.“
Buch: „Korea!“
Kiffer: „Schmeiß mal dem Anthrax rein!“
Ich: „Konkret dem Friggin in the riggin.“
Katze: „Wo ist dem Ralf (dem digitalem Dierauf)?“
Buch: „Dem ist duschen.“
Ich: „Konkret ist dem Sünde dem Duschen wenn man ist bei dem Wemsen!“
Kiffer: „Dem ist so.“
Frau: „Ist dem Steak schon fertig?“
Katze: „Hat dem jemand 69 gewählt?“
Jan: „Ääääh.“
Ich: „Nix ääääh Jan! Dem ist gut! Dem ist leckerem Korea.“
Didi: „Bin dem wiedem sauber wie Sau.“
Katze: „Konkret interessiert dem niemand! Korea!“
Didi: „Arschenloch! Wo ist dem scheisendrecks Korea?“
Kiffer: „Sag dem Bunditsch dem soll mischen.“
Didi: „He Bunditsch, mischst du dem Korea.“
Ich: „Konkret, für dem dickem Ralfitsch mach itsch allem.“
Jan: „Scheiße.“
Mutter v. Jan: „JAN! Hast du Scheiße gsogt???? Nimm des sofort zrück!!!“
Jan: „Scheiße.“
Kiffer: „Korea!“
Buch: „Korea!“
Katze: „Korea!“
Ich: „Korea!“
Didi: „Wo ist dem scheisendrecks Korea?“


:lol: :lol:
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Beitrag von puch »

hähä..........war ein geiles WE.........leider fehlt der teil, wo der digitale mit eiswürfelosterhasen am arsch behandelt wurde.... :lol: :lol: :lol:

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Beitrag von Unerschrockener »

hembi82 hat geschrieben:
Unerschrockener hat geschrieben: Seit Ihr denn schon voll um evtl. noch einen Obergefranken mitzunehmen bzw. ist noch einer übrig, den ich mitnehmen sollte? Habe auch einen Anhänger und ein Zugpferd, aber alleine fahren will ich ned unbedingt. Sonst steige ich auf dem Heimweg vielleicht versehentlich erst in Eisenach bei Snoopy aus (der hat mich letztes Jahr heimgefahren). :lol:
Also mitnehmen ist schlecht, da einer von uns 3 immer mit PKW und Hänger fährt und da wird es knapp für 2 Leute mit Gepäck. Aber andersrum wäre cool, da man doch ewig unterwegs ist. Da ist es zu zweit schon besser :P
Na prima! Wie Kontaktaufnahme?
Ich bin allerdings noch gar ned angemeldet. Ich kann mich nämlich gar nicht dazu aufraffen. Es ist so kalt an Ostern :oops:

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Beitrag von Hägar »

Unerschrockener hat geschrieben:
Na prima! Wie Kontaktaufnahme?
Ich bin allerdings noch gar ned angemeldet. Ich kann mich nämlich gar nicht dazu aufraffen. Es ist so kalt an Ostern :oops:
überhaupt, wenn man untätig im Stuhl hockt :cry: :cry:

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Beitrag von Unerschrockener »

Hägar hat geschrieben:
Unerschrockener hat geschrieben:
Na prima! Wie Kontaktaufnahme?
Ich bin allerdings noch gar ned angemeldet. Ich kann mich nämlich gar nicht dazu aufraffen. Es ist so kalt an Ostern :oops:
überhaupt, wenn man untätig im Stuhl hockt :cry: :cry:
Wie untätig, ich habe doch rechts Gas gegeben! :wink: :lol: :lol:
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Beitrag von Blumenhummer »

Und was ist jetzt aus den drei Kätzchen tschechischer Provenienz geworden?
"Lieber fünf Minuten lang zu vorsichtig, als ein Leben lang tot." (Ernst Strömel)
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Beitrag von puch »

einer fährt mittlerweile 125er WM (karel abraham)


aber die geschichte ist von bundy leider nie zu ende geführt worden... :roll:

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Beitrag von Unerschrockener »

puch hat geschrieben:einer fährt mittlerweile 125er WM (karel abraham)


aber die geschichte ist von bundy leider nie zu ende geführt worden... :roll:
Fährst du eischentlich auch an den Pann an Ostern? Soll ich dich mitnehmen?
Wer tritt mich endlich in den Hintern, damit ich mich auch noch anmelde? :lol:
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Beitrag von VMax »

Ich werde am 9ten da sein, buche die Woche noch, die 4 Tage sind mir zu viel.
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Beitrag von Pubert »

Am Pann kann man aber auch bei Regen angasen!
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