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RN32 Motorschäden

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Re: RN32 Motorschäden

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Beitrag von Knubbler »

Da hier weiter dazu geschrieben wird, möchte ich auch noch etwas klarstellen.
Elle hat geschrieben: Mittwoch 13. August 2025, 21:55 Mich persönlich (also nicht fachlich) zu kritisieren und mir hier im Forum unterschwellig körperliche Gewalt anzudrohen ist echt ein starkes Stück.
Finde ich nicht in Ordnung meine Worte derart falsch darzustellen. Hier nochmal was ich geschrieben habe:
Knubbler hat geschrieben: Donnerstag 7. August 2025, 19:05 Würdest Du denn im Fahrerlager einfach zu einer fremden Gruppe hingehen und die gleichen Kommentare ablassen?
Ich habe mir gerade Bilder von Dir im Netz angesehen, bei Deiner Erscheinung würde das wahrscheinlich eher nach hinten losgehen, wenn der ein oder andere Kollege Dir physisch klarmacht, dass Dein Verhalten so nicht akzeptiert wird.
Da magst Du vielleicht im Recht sein und wirst trotzdem das Nachsehen haben. In der Wirklichkeit wirst Du Dich das wohl nicht trauen, so wie hier im Schutze des Internets.
Das hat absolut nichts mit Androhung von Gewalt zu tun.

@ Sven. Für mich ist die Angelegenheit vor fünf Jahren beendet worden und das dauerhaft mit seiner Zusicherung mich in Ruhe zu lassen. Es entzieht sich meinem Verständnis, warum man dann einfach wieder kommt, als wäre nichts gewesen und sich auch noch im Recht fühlt.
So wie es aussieht, wird es wohl keinen Bericht über die Pleuel-Analyse geben. Tut mir sehr leid, liebe Gemeinde.

Ansonsten werde ich respektieren, was Chris angemerkt hat und diesen Thread nicht für eine Auseinandersetzung benutzen.

Schöne Grüße aus Tirol
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Re: RN32 Motorschäden

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Beitrag von Elle »

scm hat geschrieben: Sonntag 17. August 2025, 13:32
Elle hat geschrieben: Montag 11. August 2025, 21:40 Nach meinen Aufzeichnungen werden auch Stahlpleuel, selbst die hochwertigsten, unrund.
Wie liesse sich das denn mit den gängigen wissenschaftlichen Erkenntnissen erklären?
Das Erste was mir dazu einfällt ist natürlich plastische Verformung infolge von Zugspannungen,
die die Streckgrenze überschreiten. Aber das kann doch nicht sein, dass das so knapp ausgelegt
wird? Bleibt eigentlich das Streckgrenzenverhältnis erhalten nach durch 10^? Lastwechseln herab-
gesetzter Zugfestigkeit?
Wünschenswert wäre für mich eine Möglichkeit die Dinger in 3D im Mikrometerbereich und darunter vermessen zu können. Das wird wohl ein Traum bleiben.
Naja, eigentlich sollte das (vielleicht nicht im sub-µ Bereich) doch kein Problem sein,
einen Maschinenbaubetrieb zu finden, der die Pleuel mal auf seine Koordinatenmess-
maschine legt!?

Ansonsten find' ich es schade, dass hier zwei User mit großer Sachkenntnis so derartig
aneinandergeraten. Eigentlich könnte das ein konstruktiver Dialog sein, zu dem beide viel
Interessantes beitragen.
Aber was red' ich, ich hab' mich in der Vergangenheit auch zu Äußerungen hinreissen lassen,
die ich im Nachhinein bedaure ...
Was sind gängige wissenschaftliche Erklärungen? Auch auf die Gefahr hin mich erneut unbeliebt zu machen: Alle Modelle sind falsch! Aber einige sind nützlich.

Fangen wir bei linearer Thermoelastizität und den Lamé Konstanten an: Diese kontinuumsmechanische Annahme ist ein Modell. Man muss nur genau genug messen um bleibende Verformungen (wo auch immer die herkommen mögen) selbst bei statischen Versuchen festzustellen, und schon wird dieses Modell infrage gestellt. Insbesondere bei polykristallinen Werkstoffen um die es ja hier geht. Einkristallbauteile bleiben vorerst den Gasturbinenherstellern vorbehalten, und zu diesen kann und möchte ich mich nicht äußern.

Sprich: das Hooksche Gesetz ist schon für statische Beanspruchung (was auch immer das sein soll; jeder Einfluss hat schlussendlich einen zeitlichen Verlauf) eine Idealisierung. Dennoch ist es aber für eine große Anzahl von Auslegungsfällen eine sehr sehr brauchbare Idealisierung. Insbesondere ist sie sinnvoll.

Das setzt sich fort bei Betrachtungen zur Dauerfestigkeit. Kubisch-raumzentrierte Legierungen verhalten sich anders als kubisch-flächenzentrierte Legierungen. Selbst im tollen Stahlpleuel bleibt mglw. unter einem von zehntausend wärmebehandelten Bauteilen ein Korn Restaustenit übrig - aus irgendwelchen Gründen. Schon hat man je nach Lage desselbigen eine Materialkerbe die selbst bei 100 prozentiger Röntgenkontrolle nicht auffallen kann. Ein Herr namens Weibull und dessen nach ihm benannte zweiparametrige Verteilung kommt da ins Spiel.

Was titanbasierte Legierungen betrifft: Ein völlig anderes Monster! Es gibt im makroökonomischen Sinne wesentlich weniger Erfahrung (und damit Niederschlag in entsprechenden Normen) als bei eisenbasierten Legierungen. Zu allem Überfluss kristallisiert die "Wald-und-Wiesen-Titanlegierung" TiAl6V4 auch noch in hdp Elementarzelle und benimmt sich am Hydropulsatorprüfstand nochmal anders; nur um ein Beispiel zu nennen. Die Anwendung titanbasierter Legierungen beschränkt sich heute aber nicht mehr auf hdp Typen. Selbst intermetallische Verbindungen kommen - erfolgreich - zu Anwendung. Versuch mal dafür ein Dauerfestigkeitsschaubild zu bekommen, womöglich noch bei erhöhter Einsatztemperatur! Insbesondere von denjenigen, die Pleuel und Ventile herstellen.....

Aus welchem Werkstoff die RN32 und ff. Pleuel bestehen wäre sicherlich interessant. Nicht weniger interessant wäre die technologische Kette die dahinter steht. Und dort kommt Robert Lusser - der Vater der Zuverlässigkeit - ins Spiel. Jeder technologische Schritt in Richtung Endprodukt - angefangen von der Exploration der Rohstoffe, über deren Förderung, bis zur Weiter-und Endverarbeitung - erzeugt erzwungenermaßen Imperfektionen im Endprodukt!

Sprich: aus der 1 wird 0.9999999. Wenn das zu oft passiert wirds Brühe....

Die Preisfrage besteht darin, ob diese Imperfektionen (und damit das Produkt der Ausfallwahrscheinlichkeiten) unter den vorgegebenen Lastannahmen zu statistisch gehäuften Ausfällen führt. Womöglich mit Schadensersatzforderungen an den Hersteller.

Das sehe ich persönlich nicht! Allerdings unter der Voraussetzung sich ans Kit Handbuch zu halten. Bei Honda steht da als Beispiel: exchange the conrod every 3000....3500km. Das Yamaha Handbuch hab ich grad nicht griffbereit.

Verlässt man diese Voraussetzung so befindet man sich im Niemandsland. Ich habe PC40 Motoren am laufen in WSSP Spezifikation bei denen sich die Kundschaft trotz Warnung dazu entschieden hat weiterzufahren bei max. Drehzahl 16400min^-1. Einige haben - man mag es glauben oder nicht - über 20000km Rennstrecke drauf. Nix abgerissen. Andere aus der CEV sind bei 2500km explodiert.

Schlussendlich bleibt es dabei: Es gibt in der Technik - wie im Leben - nichts was nicht kaputt geht. Ob es einen dann selbst trifft, ist eine andere Frage. Es gibt für nichts eine einhundertprozentige Sicherheit. Man kann nur zusehen das Risiko für einen Ausfall so gut es geht zu minimieren und die entsprechenden Folgen ingenieursmäßig zu bewerten. Sprich die Gebrauchsdauer sinnvoll zu beschränken! Die Richtung geben die Hersteller vor. Aus gutem Grund!

Zu den Pankl Pleueln: Ich wiederhole mich ungern, aber das ist im Bereich aftermarket das höchstwertige verfügbare Produkt.

Ob das abreißt?

Ja! Irgendwann wird auch das abreißen!

Wann ist das der Fall? Mit einer statistische Sicherheit von 2*sigma....3*sigma wird das später abreißen als ein Serienpleuel. Hilft das dem Daniel? Ich hoffe! Bedeutet das, das das niemals und nimmer abreißt? Nein!


@scm: Nun, die Verformungen sind ja sozusagen ein mehrfaches Monster. Erstens hängen die gemessenen Verformungen vom Messprinzip ab. Zweitens sind die gemessenen Verformungen integraler Natur ( Summe der Verformungen = Verformungen durch Belastung+ Verformungen durch Tribologie+ Summe aus systematischen und zufälligen Messfehlern). Messen+Integral führt direkt zu Herrn Hadamard: Dies ist ein schlecht gestelltes inverses Problem! Ich habe im Moment erstens wenig Zeit und zweitens wenig Lust und drittens zu wenig Daten dieses zu regularisieren. Aber vielleicht ist das bei Dir ja anders.

Tante Edith sagt: Zur Verformungssumme kommen noch die unvermeidlichen Eigenspannunganteile hinzu.
"Development is only necessary because of the stupidity of designers" – Keith Duckworth.
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Re: RN32 Motorschäden

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Beitrag von Rennsemme-Fahra »

Son Gastvortrag von Elle und Knubbler im Fahrerlager wäre doch mal was :)
Ihr scheint beide Fachlich ja richtig was zu können, bräuchteanan nur noch n Thema für die Vortragsreihe :discussion:
Sorry fürs OT
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Re: RN32 Motorschäden

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Beitrag von Loadstar77 »

DK hat geschrieben: Mittwoch 13. August 2025, 21:22
Loadstar77 hat geschrieben: ↑
Nicht nur die Trichter sondern in dem Fall auch die Elektronik. Schau mal auf der Shop Seite von YART, da ist unter den Tuningteilen immer ein Verweis auf die zu erweiterten Teile hinterlegt. Da steht Kit Elektronik nur in Verbindung mit Kit Trichtern und Kit Nockenwellen usw. Immer alles mit Teilenummer hinterlegt.
Das ist falsch. Richtig lesen:
By using this ECU with kit wire harness, it is possible to adjust the amount of fuel injection, ignition timing and etc.
This ECU has two diffrent mode and the mode can be swiched ; SB (Superbike) and ST (SuperStock).
CD-ROM, software manual and kit manual are included in this set.
【CHANGE FROM 2017】
① Blipper is added.
【IMPORTANT】
For SB:Check the R1 PARTS COMBINATION TABLE for the combination.
No other combination is allowed to use.
For ST:All the specs related to the engine need to be STANDARD spec.

Die letzten 3 Zeilen sind entscheidend.

Mittlerweile gibt es für die RN65 eine separate SBK ECU (für Verwendung mit NW, Federn, etc.) und eine für STK (Motor komplett Serie)
Bei allen GYTR ECUs bis ca. 2022 (bis B3L mit Endnummer -71)konnte man SBK oder STK einfach durch Ziehen einer Kabelbrücke und das entsprechende Kennfeld selbst ändern.
Danke für den Hinweis.
Aber der letzte Satz besagt doch, dass SBK und ST Teile nicht gemischt werden dürfen.
For ST:All the specs related to the engine need to be STANDARD spec.
Dann sind seine Trichter ja schon mal nicht ok. Und so wie ich die Jungs allgemein kenne wählen die grundsätzlich immer SBK Mode in der ECU an. Jedenfalls habe ich in 100% der Fälle die auf meiner Werkbank gelandet sind gesehen dass die Software auf SBK stand. Abgestimmt wurde natürlich auch nicht. Wenn ich dann nachgefragt habe warum die Software auf SBK steht, war die Antwort jedesmal „ich fahre doch auf der Rennstrecke“ 😂😂😂
Nicht zu fassen 🤦‍♂️
Kommt Zeit kommt Rat, kommen Zeiten kommen Ratten.
S‘läbe isch kei Ponyhof!
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Re: RN32 Motorschäden

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Beitrag von Henning #17 »

DK hat geschrieben: Mittwoch 13. August 2025, 21:22
For SB:Check the R1 PARTS COMBINATION TABLE for the combination.
No other combination is allowed to use.
For ST:All the specs related to the engine need to be STANDARD spec.
Das muss man auch erstmal verstehen :wink:
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