Nachdem der Einstieg hier so gut bewertet wurde erstmal vielen Dank dafür.
Ich dachte mir es könnte nicht schaden wenn ich dann mal mein Mopped in seinem aktuellen "Ist"-Zustand vorstelle.
Basis Spezifikationen: Panigale V4 aus 23
Rein mechanisches Fahrwerk
Keine weiteren Extras
Weniger Elektronik = weniger Fehlerquellen und vereinfachte Umbau-Voraussetzungen
Modifikationen: Schmiederäder vom S Modell
Bremsscheiben vorne von EBC Brakes
Bremsbeläge vorne EBC Brakes
Bremsenbelüftung Ducati Performance
Beleuchtung ist raus und durch Dummys ersetzt
Monza Tech Wasserpumpen Kit
Bei der Modifikation gehe ich immer sehr personalisiert vor, so wie ich das bei meinen Kunden auch mache. Es nutzt nichts das beste vom besten dran zu schrauben wenn einem die Fähigkeit fehlt das SetUp zu bewerten und / oder hinreichend auszunutzen. Also lieber darauf hinarbeiten bis man an die Grenzen des jeweiligen Bauteils kommt und dann Upgraden.
Die Räder wurden gemacht um mit Verhältnismäßig kleinem Budget das Handling zu verbessern. Mit steigendem Speed merkte ich schnell das mir die Bremsleistung nicht mehr ausreichte, also musste eine geeignete Reibpaarung her die ich bei EBC fand, die Bremsenbelüftung von Ducati Performance rundete das Ganze in meinen Augen ab und hat sich bis dato etabliert. Beleuchtung raus ist nicht nur ein muss sondern spart auch noch "Gewicht". Fahrwerk ist entsprechend der Nutzung eingestellt kommt aber langsam auch an seine grenzen, ich nehme an das dies mitte dieser Saison ein Thema werden könnte.
Zu guter Letzt war mir noch die Kühlung der V4 ein Dorn im Auge, Ducati-Fahrer unter euch werden das Problem kennen, und damit kommen wir dann auch zum aktuellen Umbau an meiner Spaghetti Rakete. Entgegen der üblichen Umbauten die dann mit Kühlern von H2O oder Febur usw. abgearbeitet werden entschloss ich mich dazu eine Zusatzwasserpumpe von Monza Tech zu installieren. Diese wird in den vorhanden Kreislauf eingebunden und über ein Zusatzsteuergerät mit dem CAN-Bus des Fahrzeuges verbunden. Die daraus resultierende erhöhte Umwälzrate und die geänderte Steuerung der noch vorhanden Lüfter hat in ersten Tests schon sehr viel versprechend angesprochen. Auf der Rennstrecke habe ich den aktuellen Umbau noch nicht testen können das wird aber nur noch eine Frage der Zeit sein. Bin schon sehr gespannt, mit dem Hersteller des Systems stehe ich im engen Austausch über die Testresultate. Sollte das aber so thermisch entlasten wie es gerade den Anschein erweckt dann ist dieses System mit seinen 1200 Euro eine echte Alternative. Im Zweifel bleibt ja immer noch der Griff zum Upgrade Kühler aber wieso nicht mal was neues testen dachte ich mir. Sollte jemand Interesse an bewegten Bildern haben kann er sich auch gerne die 2 Videos von mir dazu auf Youtube anschauen. [youtube]https://www.youtube.com/watch?v=36fZa5G2Ovo&t=1945s[/youtube]
Hey Alex!
Willkommen zurück in Sattel und coole Story! Dein Bike gefällt mir sehr gut. Die V4 ist ein Gedicht aus technischer Sicht
Kannst Du bitte ein bisschen mehr über die Temperatur Sache erzählen?
Also wie äußert sich das Problem in der Serie und wie verhält sich die elektrische Pumpen-Lösung?
Ich schätze die lässt auch bei stehenden Motor den Lüfter laufen und wälzt das Kühlwasser weiter um, richtig? Das wäre dann optimal.
Nachdem ich mir die Infos der Hersteller Seite mal grob angeschaut habe stellt sich für mich die Frage, warum machen das die Hersteller nicht gleich so. Dafür muss es Gründe geben, da die Hersteller selbst ja nicht von "gestern" sind.
Ein Grund der mir einfällt, ist die Sicherheit und der Grundsatz es technisch möglichst einfach zu halten sofern es möglich ist.
Die originale Wasserpumpe wird drehzahlabhängig direkt vom Motor angetrieben.
Das ist eine sichere und einfache Sache.
Da ja hier Fragen über die Sinnigkeit oder generell das "Warum" im Bezug auf die elektrische Zusatzwasserpumpe aufkam kann ich kurz mal Licht ins Dunkel bringen.
Um es chronologisch zu halten beantworte ich erst mal die Frage, warum macht das der Hersteller nicht sofort? Die Begründung ist recht einfach, zum einen Budget und zum anderen Bauraum. Ich habe in meinem früheren Leben einen Ingenieursposten besetzen dürfen für einen Serienhersteller von Rennsportspielzeug und da bekommt man zwangsläufig viel mit .
Was passiert nun bei einer Panigale V4. Diese kommt im harten Fahrbetrieb recht schnell an ungemütliche Temperaturbereiche was Wasser und Öl angeht. Davon geht sie nicht direkt kaputt aber die Mechanik oder generell alle rotierenden von Öl umspülten Teile laufen an der oberen Tollerranzgrenze was das Schmiermittel und die Werkstoffgüte hergeben. Um das System wieder etwas zu stabilisieren bzw. ein paar Reserven nach oben zu bekommen ist einer der Lösungsansätze das man versucht eine oder beide Flüssigkeiten entweder etwas effektiver zu kühlen oder weniger Hitze auszusetzen.
Wie soll das also eine Zusatzwasserpumpe schaffen? Zuerst einmal habe ich mit diesem Umbau das System hybridisiert (Mechanische- und E-Pumpe arbeiten zusammen) also eigentlich das gebaut was im Automobilbau schon seit gefühlt 20 Jahren gemacht wird. Wichtiger Punkt ist das dieses System bereits getestet wurde auf hydraulische Blockaden, hier bremst also kein Bauteil das andere aus, ganz im Gegenteil. Durch das mitgelieferte Steuergerät passiert nun folgendes. Die E-Wasserpumpe fördert viel mehr Wasser in der selben Zeit an einem Punkt vorbei, wir sprechen hier fast von einer Verdoppelung. Daraus ergibt sich folgender Vorteil, das Wasser verweilt nur noch halb so lange im Motor pro Umspülung kommt aber auf der anderen Seite doppelt so oft im Kühler vorbei. Dazu muss klar sein das es das Ziel ist nicht das Wasser besser zu kühlen sondern ihm weniger Zeit im Motor zu geben sich aufzuheizen. Das erschwert es dem Kühlwasser schon mal auf solche unangenehmen Temperaturen zu kommen. Beispiel Wasserkocher umso weniger Zeit der Wasserkocher bekommt es zu erhitzen desto weniger müssen wir pusten . Dazu kommt das die Lüfter über das Zusatzsteuergerät bei geringerer Temperatur anlaufen als in Serie und zusätzlich zum Fahrtwind heiße Abluft aus der Verkleidung ausleiten. Viele demontieren ja die Lüfter bei ihren Fahrzeugen weil sie glauben das sie den Fahrtwind am durchströmen hindern/drosseln. Der Gedanke ist nicht schlecht aber ein Strömungsvorteil kommt meiner Ansicht da erst bei Geschwindigkeiten zum tragen die weniger gefahren werden. Somit nutzen Lüfter mehr als das sie hindern. Der letzte Vorteil ist das wenn ich nach einem Stint in die Box komme die Lüfter für ca. 50 sec. nachlaufen und die E-Pumpe das Wasser durch den gesamten Kühlkreislauf zirkulieren lässt. Damit wird eine gleichmäßige Abkühlung des gesamten Systems gewehrleistet und ich kann meinen Ventilator zukünftig zu Hause lassen. Eine Sorge von mir, da dieser Vorgang bei abgestelltem Motor läuft, das sich die Batterie dadurch entlädt hat sich nicht bestätigt.
Tja so viel zu grauen Theorie und bis dato nur ein bisschen Praxis, ob alles so läuft im harten Einsatz wird sich diese Saison zeigen. Die Test auf dem Prüfstand waren aber bis jetzt sehr viel versprechend
„Generatorbetrieb“ der elektrischen Pumpe wurde vermutlich vom Hersteller bedacht und bei der hydraulischen/elektrischen Auslegung beachtet? Ist zumindest im Automotive Bereich relevant.
Japp alles bedacht zumal diese Pumpe auch in kleineren PKW´s zum Einsatz kommen könnte, wobei die Generatoren im Rennbetrieb keine Erhöhung der Bordspannung verursachen. Das ist eher ein Fall für modernere PKW.
Auch ein Ausfall der E-Pumpe hätte keine Auswirkung da das System dann einfach wieder in den Serienzustand zurück fallen würde.
Eine Status LED im Sichtfeld hält einen zudem immer auf dem laufenden ob alles in Funktion ist. Auch ist das Steuergerät über einen Y-Kabelbaum im Can eingebunden sodass alles OBD fähig ist und bleibt.
Rookie #27 hat geschrieben: ↑Sonntag 5. Januar 2025, 17:37...
Die E-Wasserpumpe fördert viel mehr Wasser in der selben Zeit an einem Punkt vorbei, wir sprechen hier fast von einer Verdoppelung. Daraus ergibt sich folgender Vorteil, das Wasser verweilt nur noch halb so lange im Motor pro Umspülung kommt aber auf der anderen Seite doppelt so oft im Kühler vorbei. Dazu muss klar sein das es das Ziel ist nicht das Wasser besser zu kühlen sondern ihm weniger Zeit im Motor zu geben sich aufzuheizen. Das erschwert es dem Kühlwasser schon mal auf solche unangenehmen Temperaturen zu kommen.
...
Also ich sag nicht, das Ding bringt nix, aber die Argumentation ist schon etwas lustig
Wenn das Wasser doppelt so oft am Kühler vorbei kommt, dann auch doppelt so oft im Motor.
Und wenns halb so viel Zeit im Motor verbringt, dann auch halb so viel Zeit im Kühler.
Zu guter Letzt: Wir _wollen_ dass das Wasser sich aufheizt und die Temperatur vom Motor
damit wegbringt. Je heißer das Wasser, desto größer das Temp-Gefälle im Kühler zur Umgebung und damit
desto besser der Durchsatz da. Das "Ziel" in deinem Text ist ziemlich genau das Gegenteil von dem, was der
"Inschenjiör" will
Wie gesagt, bringen kann das trotzdem was und Nachlauf ohne Motorlauf ist für sich ja ne tolle
Sache.
Btw: Warum Hersteller das nicht einbauen: Komplexität und Kosten. Und wenn der Hersteller wirklich
ein Thema sieht beim Kühler, dann macht der der einfach 2 Reihen größer. Ist ja nicht so, dass die
Serienkühler dann wegwerfen und welche bei H2O kaufen, sondern die 2 Reihen extra kosten die
sicher weniger als uns im Austausch
Ich lasse das mal so stehen da ich mir fast gedacht habe das es für den ein oder anderen schwer zu fassen ist, schon recht komplex das Thema. Die Erhöhung der Umwälzrate ergibt diesen Umstand der effektiveren Kühlung, die Frage die es aber dennoch zu klären gibt ist ob dieser Effekt groß genug ist um die gewünschte Verbesserung herbei zu führen.