Sinnvolle Technik Basics - Was lohnt sich?

[timaru]

Hallo zusammen,

Was sind eure typischen ersten modifizierungen für die Rennstrecke?

Am Wochenende geht es endlich mit der neuen alten 600er K1 nach Groß Dölln und die Profefahrten bisher auf öffentlicher Straße lassen schon Optimierungswünsche auftauchen. Da ich gar nicht weiß, wo man sinnvollerweise anfängt bitte ich mal um generelle Einschätzungen, welche technischen Anpassungen nötig, relevant, sinnvoll oder nice to have sind.

Was lohnt sich, was sollte man unbedingt machen und was ist eher spielerei?

Dinge die mir in den Sinn kamen:
Fahrwerk Service und Einstellen, Slicks, Bremsanlage (Pumpe und oder Zangen), Powercommander, Quickshifter, Kurzhubgasgriff, verstellbare Rasten, etcetc. Einiges ist sicher overkill für die alte Dame.


Und ich würde die dicke gerne etwas agiler und wendiger bekommen, hat da jemand sonst eine Idee? Heck höher legen? Gabel durchstecken? Kröpfung der Stummelaufmachen?

In der Vergangenheit hatte ich glaube ich die Gabel mal ca 10mm durchgesteckt, aber ist lange her.

Vielen Dank für jede Rückmeldung!

[Matze_BLN]

Also modellspezifisch kann ich dir nicht helfen aber vielleicht allgemein:

Du scheinst mit Rennstrecke gerade anzufangen, das Wichtigste ist daher fahren, fahren, fahren.

Mal grundsätzlich vor Ort das Fahrwerk auf ein Grundsetup bringen kann wahrscheinlich nicht schaden, mehr würde ich erstmal da nicht machen.

Wenn du für dich merkst, dass dir das Ganze Spaß macht würde ich mich zu der K1 informieren, ob die Bremse brauchbar ist oder nicht. Da würde ich als ziel aber nur eine stabile Bremsperformance nehmen und nicht irgendwie auf höchste Bremsleistung.

Da fast jeder irgendwann mal stürzt würde ich irgendwann noch eine Rennpappe in Erwägung ziehen, originale Verkleidung ist immer so teuer.

Slicks dürften bei den meisten Einsteigern lange nicht nötig sein, auch alles was man sonst noch so ändern kann. Investiere das Geld lieber in mehr Veranstaltungen und Instruktoren. Der Rest kommt dann irgendwann

[octopussy]

Hey,

Da ich ne 750k2 habe, würde ich an deiner Stelle wie schon erwähnt erstmal fahren und alles nach und nach machen.

Deine aufgezählten Teile werden am Ende mehr Wert haben als das eigentliche motorrad, dass muss dir bewusst sein und das muss man auch wollen.

Ich würde wenn überhaupt erstmal einen Service am Fahrwerk machen und dann wie schon erwähnt, fahren fahren fahren. Und gucken wo es klemmt, dann dort angreifen.

Also kauf dir reifen ala r11, k3, etc. Hat auch den Vorteil nicht gleich reifenwärmer kaufen zu müssen.

Und die gabel um weitere 10mm durchzustecken halte ich für viel zu viel.

[theSporadic]

Ich bin da immer Mr. Minimalist - sprich alles was funktioniert so wie ich es will, fasse ich nicht an.

Entsprechend was ich mache: Fahrwerk einstellen - Vorspannung und Dämpfung, ersters ist ja nur messen, zweiteres muss man bissl Gefühl und Verständnis haben.
Bremse nur wenn ich Probleme kriege, was derzeit nicht der Fall ist, sollte ich Probleme kriegen, erstmal neue Flüssigkeit - Bremsbeläge sind ohnehin Z04, reicht Flüssigkeit nicht, dann kommen AirDucts, wenn die immernoch nicht helfen, dann kommt Pumpe, hilft das nicht, dann Scheiben.

Motor bin ich kein Fan von, erstmal mit dem klar kommen was man hat.

Now that was my 2 Cents

[Henning #17]

Ich bin da immer Mr. Minimalist

...mit 'ner 24'er S1000RR

Bei einer >20 Jahre alten Suzi ist das Wort Minimalist wohl eher zutreffend

[stscit04]

Ich sehs grundsätzlich wie Sporadic. Allerdings werfe ich mal Datarecording in den Ring. Das wird von vielen
echt spät entdeckt, aber hilft ungemein beim verstehen, wo die verdammte Zeit denn weg geht. Und eine
Go Pro um hinterher in ruhe zu sehen, _wie_ beschissen man die Scheitel trifft

[timaru]

Richtig gutes Feedback, danke euch.
Ich will einen Mittelweg finden, ich hab schon paar ein bisschen was zu machen, ohne dass es gleich komplett unverhältnismäßig wird.

Mal sehen wie das Wochenende wird, dann buch ich weitere Events. Most soll ja nice sein und von Berlin aus gut zu erreichen.

[Kevin27]

Wenn die Suzi nicht schon Stahlflex verbaut hat würde ich das unbedingt machen. Die alten Gummileitungen sind nur noch für die Tonne.

Kost nicht viel und bringt an einer Serien Bremsanlage meiner Meinung am meisten

[Knubbler]

Ich bin da immer Mr. Minimalist

...mit 'ner 24'er S1000RR

Bei einer >20 Jahre alten Suzi ist das Wort Minimalist wohl eher zutreffend

Der war echt gut, musste auch grinsen
An einer S1000RR sind Bremsen, Power und Elektronik erstmal mehr als ausreichend für die Rennstrecke. Was allerdings bei jedem Straßenfahrzeug gerne vergessen wird, das Chassis ist für 400kg Gesamtgewicht + Sicherheit gemacht. Bedeutet die Federelemente und Geometrie des ganzen sind stark ausbaufähig, wenn man als Einzelperson technisch gut unterwegs sein möchte. Nur an den Verstellern zu drehen ist keine Lösung, das sind lediglich Bypass Ventile. Das Shimpaket in der Cartridge ist ausschlaggebend.

Man sieht es gut an den italienischen MotoGP Fahrern, die mit Panigale V4S mit nur gemachten Fahrwerk bis zu 3sek an ihre eigenen Zeiten der Millionen teuren Boliden rankommen.

Von daher, Stahlflex für die Bremse, Powercommander ist kein Muss, aber sinnvoll für einmal schön Abstimmen und den Schaltautomat. Vorallem sollte aber das Fahrwerk professionell begutachtet werden.

[businesskasper]

Wirf dein Geld einem Instruktor vor die Füße. GD ist echt anspruchsvoll. Da heißt es üben, üben, üben und Feedback eines Instruktors hilft ungemein.

Folgendes sind die Erfahrungen mit einer GSXR600 L0:

Was Motorleistung angeht, kannste erstmal stecken lassen, die Suzis laufen schon.
Fahrwerk kann man überlegen, da ist aber meist ein Fahrwerksservice vor Ort, wenn du dann weißt, was dir am Fahrwerk nicht passt, kannste da ein paar Euro ausgeben. Der Mann braucht aber in der Regel Informationen, um das beste aus dem Material zu machen. Also erstmal fahren.

Ich mag die Standardgeometrie von Suzuki generell nicht. Mir ist das zu stabil und störrisch. Zu viel Eisenbahn und zu wenig Fahrrad. Ich habe den Sitz per GFK-Heckverkleidung erhöht. Das macht das Einlenken schonmal viel leichter. Kontakt zum Motorrad hilft auch, also Stompgrips oder Eazigrips an den Tank und Moosgummisitz.

Da die Drosselklappen noch rein mechanisch gesteuert sind, ist für Vollgas entweder umgreifen oder das Auskugeln der Schulter notwendig. Kurzhubgasgriff hilft. Ich hab bei mir nur die Griffhülse getauscht und mit dem Dremel das Gasgriffgehäuse etwas vergrößert. Das hilft, macht aber auch den Gasgriff schwergängiger. Hier gilt es einen Kompromiss zu finden.

Die Standardbremse kann in aller Regel genug. Leidglich Druckpunkt und Dosierbarkeit haben Luft noch oben. Ich hab bei mir die Bremse einer R6 mit Sätteln und Pumpe verbaut. Ist viel besser. Aber wie gesagt, der Hocker bremst auch mit der Serienware gut genug.