Sturzfrage / Diskussion

[Sascha#314]

Hallo


mir schwirrt da gerade sowas im Kopf rum.

Und zwar wegen Stürzen.
Wenn man zu schnell in die Kurve geht, für sein persönliches Limit! legen sich viele per Vorderradrutscher ab.
Dann der nächste, der richtig gut fahren kann, fährt da noch schneller durch und kann einen dann theoretisch locker aussen überholen.

Genauso auf der Straße. Anfänger legen sich bei relativ wenig Schräglage auf die Nase, wo andere Leute mit Nasenbohren noch schneller durchfahren.

Was ist der Faktor dabei, dass man sich wegen dem persönlichen Limit ablegt?
Verkrampft man sich derart, dass man das Vorderrad ins Rutschen bringt?

Ich hab mich bei sowas zum Glück noch nicht gelegt, nur mal 2-3 harmlose kleine Vorderradrutscher gehabt und halt Hinterradrutscher.

Vielleicht hilft es zu wissen, warum man stürzt, um sowas zu verhindern?

Haut mal in die Tasten Jungs *g*

PS: Ich hoffe ich hab mich vernünftig ausgedrückt.

[Armitage]

Relativ einfach:

Leg mich in die Kurve rein, huiiiii, viel zu schnell und greife instinktiv in die Eisen - natürlich vorne... da energisches Bremsen in Schräglage bekanntlich eine schlechte Idee ist, kann man sich den Rest denken.

Dagegen antrainieren tu ich eigentlich nur, in dem ich gewollt meine Instinkt-Reaktionen zu unterbinden versuche. So z.B. beim in die Kurve-hineinbremsen den Hebel eben loslassen, auch wenn mir der Kopf sagt, dass ich noch zu schnell bin (was in aller Regel nicht stimmt).

[Nico]

Das stimmt schon - wie schnell eine Kurve ohne Abflug durchfahren werden kann hängt von vielen Faktoren ab, z.B.

1. Gewichtsverteilung - wieviel Last auf Vorderrad / Hinterrad durch Sitzposition
2. Gewichtsverteilung - wieviel Last auf Vorderrad / Hinterrad durch Gasgeben. Gas zumachen führt zu mehr Last am Vorderrad und eventuell Abflug
3. Hanging Off - richtiges Hanging Off bedeutet Aufrichten des Moppeds, niedriger Schwerpunkt ergo mehr Speed
4. wie stehe ich in den Rasten, welche Seite wird belastet?
5. lockeres Fahren - den Lenker zu verkrampft halten kann bei Fahrbahnunebenheiten dazu führen daß das Fahrwerk nicht mehr ausgleichen kann.

Es gibt sicher noch viel mehr - mir fällt aber sonst nix ein

[Normen]

[quote="Nico"]Das stimmt schon - wie schnell eine Kurve ohne Abflug durchfahren werden kann hängt von vielen Faktoren ab, z.B.

1. Gewichtsverteilung - wieviel Last auf Vorderrad / Hinterrad durch Sitzposition
2. Gewichtsverteilung - wieviel Last auf Vorderrad / Hinterrad durch Gasgeben. Gas zumachen führt zu mehr Last am Vorderrad und eventuell Abflug
3. Hanging Off - richtiges Hanging Off bedeutet Aufrichten des Moppeds, niedriger Schwerpunkt ergo mehr Speed
4. wie stehe ich in den Rasten, welche Seite wird belastet?
5. lockeres Fahren - den Lenker zu verkrampft halten kann bei Fahrbahnunebenheiten dazu führen daß das Fahrwerk nicht mehr ausgleichen kann.




..das sind so die Sachen vom Fahrer selbst - hinzu kommen natürlich noch die technischen Sachen des Motorrades, wie z.B. auch Gewichtsverteilung vorn/hinten, Bereifung, Fahrwerkssetup usw.

Normen

[RatzeFummel]

Was mir auffällt, wenn ich von einem wirklich guten Fahrer überholt werde:
Der ist in der Kurve gar nicht mal (viel) schneller - er ist nur länger am Limit. Wann macht unsereins die Bremse auf? Vor oder spätestens beim Abwinkeln. Dann ist man evtl. kurz am Limit aber meist auch noch auf der falschen Linie.
Man kann aber auch in Schräglage noch einiges an Tempo vernichten und damit eben noch später bremsen.
Gas geben kann man auch schon vor dem Scheitelpunkt der Kurve. Je nach Kurvenverlauf immer mehr Gas. Und dann muss man auch noch die Linie treffen. Richtig mein ich - auf der Ideallinie am Limit - nicht nur der Linie einfach nachfahren, mit 20-30% Reserve.

Das "Rutschweglimit" kann ein guter Fahrer ja auch nicht vergrößern.
Wenn's rutscht, war man halt zu tief. Kann mir nicht vorstellen, dass ein schlechter Fahrer früher rutscht. (Vom falsch eingestellten Fahrwerk mal abgesehen.)

Habe festgestellt, seit ich mich mehr auf die Linie, als auf maximale Schräglage konzentriere, bin ich schneller - auch wenn ich mir inzwischen mehr Schräglagenreserve gönne.

[Assistent]

Hi,

mein Senf auch noch: Hatte ja vorher ne Kiloyam (Thunderace) und konnte die rein gefühlsmäßig besser bewegen als meine jetzige 600 er.
Dabei hatte ich jedoch, mit Knieschleifen, weniger Kurvenspeed als jetzt mit der Kawa.
Mußte mich ganz schön umgewöhnen und bin immer noch nicht ganz zufrieden mit der Sitzposition ( trotz nur 1,78 etwas eng).
Seitdem ich in Kurven ordentlich Druck auf die äußere Raste gebe, ist das Gefühl weg, daß ich die Stummel irgendwie falsch belaste!
Meiner Meinung nach ist das mit der Hauptgrund,weshalb sich Anfänger im Kurveneingang entschärfen.
Muß auch ehrlich sagen, daß mir der Supercorsa in Bezug auf Handling kein Supergefühl vermittelt. Grip kann ich sicherlich nicht ausreizen bei meiner Fahrweise aber irgendwie ist da was, was mir nicht gefällt. Um dies genau zu analysieren probier ich demnächst den D 208 GP.

Also bis zum 20.08 bei Porz!

Gruß

[Highsider]

Ich glaube das da meist viele Sachen auf einmal zusammen kommen. Über-eifer selbst Überschätzung zu viele Emotionen. Viele wissen auch oft gar nicht wie sich ihr Motorrad in Extrem Situationen verhält, und dieses wissen zu erlernen braucht Zeit (viel Zeit). Manche scheinen sich diese aber nur die ersten 3 Runden zu nehmen. Nur wenn man sich wirklich wohl fühlt auf seinem Motorrad und man vorausahnen kann was es in welcher Situation macht fährt man auch schnell. Wenn ich nur ein zwei mal im Jahr auf die Piste gehe sonst nur auf der Straße unterwegs bin habe ich nun mal kaum oder kein wissen über das Grenzbereichsverhalten meines Motorrades oder wichtiger meiner Reifen. Und so dürfte es immer wieder zu Berühmten Griff in die Bremse (wie oben schon erwähn) kommen und ab geht’s. Auch wird mir jedes Mal schlecht wenn ich Leute sehe die mit einer Nagelneuen 1000er mit Straßenreifen auf die Piste gehen. Meist trifft man den ein oder anderen dann Speziell wenn es wärmer ist am Nachmittag beim vorbeifahren im Kiesbett wieder. 160PS und Straßenreifen vertragen sich einfach nicht auf der Piste auch das wird von vielen immer wieder unterschätzt. Letztens am LSR wollte mir der Typ von neben an (GSXR1000) erzählen das, dass mit den Rennreifen doch nur abzocke sei und er mit seinem Straßenreifen genauso schnell wie die mit Rennreifen ist. Bei der Nachfrage seiner Rundenzeit kam er allerdings ins Straucheln! Aber er beschwerte sich das er sich nicht traue ordentlich ans Gas zu gehen, und blieb mit offenen Mund stehen als ich erzählte das ich mit meiner 600er Gixxe die letzte Kurve vor Start Ziel im ersten bei 10/000Umin raus beschleunige. Aber so sagte er noch einmal Rennreifen wolle er sich nicht kaufen!

Ich persönlich glaube das die Schnellen Leute ihre Zeit am Kurven Eingang und Ausgang holen. So wie es „RatzeFummel“ schon beschrieben hat. Im Kurvenscheitel bin ich z.b. auch am Reifenlimit aber auf dem weg dorthin fehlt es noch und wenn man Pro Kurve 1-2 Sec verliert (rein und raus) Kommen dann ganz schnell mal 10 oder mehr Sec zusammen.
Und um das zu erlernen muss man sich Zeit geben oder sie sich nehmen schließlich fahren die meisten ja nur zum Spaß und nicht um ihr Brot damit zu verdienen.

@Assistent


Ich bin am Anfang auch GP208 gefahren ist Geschmacksache der Reifen.
Mir war er zu hart im Umgang ,man braucht sehr viel Kraft (für einen Rennreifen) und er stellt sich beim Bremsen und Beschleunigen Merkbar auf. Das war es auch warum ich ihn Runtergeschmissen habe, ist aber Geschmacks Sache der eine mag es der andere nicht. Aber er verleiht viel Stabilität in Schräglage beim Beschleunigen wirst du aber ein merkbares Pendeln um die längs Achse spüren.
Auch solltest du dein Fahrwerk mit dem GP208 im griff haben. Wie schon geschrieben er leitet viele Fahrbahn Einflüsse ins Fahrwerk ein.
Bin letztens auf Bridgestone umgestiegen BT002 und bei dem bleibe ich, schon wegen des genialen Grenzbereichverhaltens des Vorderreifens!!!

[Sascha#314]

Hallo

schönen Dank schonmal für die Mails.

Ich fass das gerade mal für mich zusammen.

Also Sitzposition, Haltung sind mitverantwortlich für den Grip.
Damit steuert man auch die Lastverteilung an den Reifen.

Wenn man nun falsch sitzt, falsche Bewegung macht (das passiert ja gerade, wenn man denkt man schafft es nicht -> Grenzbereich), dann rutscht das Rad eher.
Schnelle Piloten sind schneller, weil sie das Limit länger ausloten.
Das mit dem Bremsen ist mir natürlich klar, dass man deswegen abfliegt Ich meinte aber jetzt eher die plötzlichen Vorderradrutscher.

Dann frag ich mal schnell:
Wie sollte denn optimal die Lastverteilung und Sitzhaltung sein.
SO wie ich es bis jetzt mache:

Hang off mit Arsch relativ weit von der Sirtzbank runter (so dass man etwa mit der Ritze auf die Kante komtm evvtl etwas weiter).
Oberkörper nach vorne und unten, möglichst dahin, wo normal der Spiegel ist (schaff ich abr nicht immer).
Lenkerstummel locker lassen, bei Kurven aber doch gut drücken (gerade in Most nach der "Schikane" is das doch sehr anstrengend).
Druck sollte auf die Kurvenäußere Raste. Gerade das finde ich am schwersten und gelingt mir nur schwer. WIe kann man das trainieren, bzw wie scahfft man das gut den Druck von der inneren Raste zu nehmen. Ich hab das Gefühl ich musss mich mit dem inneren Fuß abstützen, damit ich nicht runterfalle!

[Nico]

Bremse spät und hart, winkle schnell ab, fahre schnell in die Kurve und geh früh ans Gas. Und mit früh meine ich direkt nachdem Du die Bremse gelöst hast muß wieder Zug aufs Hinterrad. Nicht mit dem Gas spielen, sondern permanent auf Zug halten. Ab Scheitelpunkt Gas aufziehen.

UND: LOCKER!!!

[ca]

das ist 750er und 1000er fahrstil mit der 600er oder kleiner funktioniert das nicht wirklich weil die kisten dafür einfach zu "schwach" sind, da muss man rund fahren

außerdem funktioniert das nicht auf jeder strecke