GPS wozu?

[Highsider]

Habe mir Gedanken über den Einsatz von GPS an Rennmotorrädern gemacht. Von der Zeitung „PS“ weiß ich das die ihre Beschleunigungs und TopSpeed Messungen per GPS machen, auch die „Motorrad“ macht das so. Also werden die Systeme im Moto Gp sicher mit ins D2 Data-recording einfließen. Denkt man aber einen schritt weiter könnte da noch mehr sein.
Zum einen könnte man die Traktionskontrolle damit „Füttern“ (ansteuern) und sie für bestimmte Streckenpassagen abstimmen. Also sagen wir bei einer Langsamen kurve soll sie stärker arbeiten als bei einer Schnellen oder gar nicht in einer Kurve aus der man lieber Sliden will.
Als nächstes wäre eine Steuerung des Motormanagement möglich. Letztes Jahr hatten die Hondas und Ducatis am Lenker Wahltasten für verschiedene Zünd-einspitz kurven.
Diese könnten durch die GPS Daten entfallen, da der Bordrechner immer weiß in welchen Strecken abschnitt er welches Programm Abfahren muss (so vorher Einprogrammiert ). Dann bräuchte man nur noch eine Taste mit der, der Pilot so er benötigt (z.b. überholen) jeder Zeit die Max-Leistung abrufen kann.
Noch einen Schritt weiter gedacht könnte man diese Daten auch zur Steuerung eines Aktiven Fahrwerkes benutzen. Zur Zeit ist die Fahrwerks Abstimmung immer ein Kompromiss, das heißt was in einem Sektor funktioniert kann in einem anderen Sektor nach hinten losgehen.
Also gibt man sich mit einem Kompromiss zwischen den Sektoren zufrieden.
Das von Öhlins entwickelte Aktive Fahrwerk das Barros und Checa 2003 testeten errechnet sich seine Einstellungs-Daten anhand der vom Fahrzeug gelieferten Daten (Schräglage, Weehlspin, Gas/Drosselklappenstellung u.s.w. . Das wichtigst fehlt diesem System aber, es weiß nicht wo es sich im Moment auf der Strecke befindet. Mit den GPS Daten wäre diese Problem gelöst. Man könnte also das Fahrwerk (zumindest Druck und Zugstufe) Aktiv Regeln so man es vorher auf bestimmte Streckenpassagen abgestimmt hat.

Das heißt zum Beispiel wenn sich der Pilot einer Bremszone nähert und er einen bestimmten GPS Wert passiert regelt das System die Druckstufe zu, um dem abtauchen der Front stärker entgegen zu wirken. Beim einfahren in die Kurve und dem Passieren eines weiteren GPS wertes öffnet das System die Druckstufe wieder (so wie vom Piloten Abgestimmt und benötigt). Wenn nun eine Bodenwelle in besagter Kurve auf den Piloten lauert um ihn kräftig durch zu schütteln kann auch darauf reagiert werden. Passiert er diesen GPS Punkt (Bodenwelle) könnte das System alles Druck und Zugstufe auf noch weicher Stellen( danach dann wieder zurück). Nun nähern wir uns dem Beschleunigungs-Abschnitt. Das heißt für da Federbein Schwerst arbeit also Druck und Zugstufe wieder zu um dem Einsackendem Heck entgegen zu wirken.
Und ab geht es auf die Gerade.
Ist natürlich nur so ein Gedanken Spiel von mir.

Beim D2 und Motormanagement inklusive Traktions-Kontrolle bin ich mir fast 100% sicher das es schon angewannt wird. Beim Fahrwerk werden wir noch warten müssen.

[Stoppie]

....aber wehe es gibt eine Störung bei der Datenübermittlung kurz vor z. B. einer Spitzkehre o. ä. ....
ne, ne, laß das mal die Fahrer machen

[Flo]

Ist das dann nicht eigentlich schon telemetrie? Soweit mir bekannt ist, dürfen die das vom Reglement her schon mal nicht.

Die Gedankenansätze sind aber gar nicht so übel finde ich und lassen sich sogar noch weiterspinnen.

Ich denke aber das sich die Piloten nicht so ohne weiteres mit solchen Systemen anfreunden könnten. Also ich hätte schon ein mulmiges gefühl wenn irgend ein Satelit dafür verantwortlich ist mein Fahrwerk abzustimmen (natürlich anhand von vorher programmierten Daten).

Grüße,

Flo

[Heiner]

Spinnt man das wirklich bis zum Ende durch, dann braucht man irgendwann keinen Fahrer mehr, da das Motorrad ja den weg kennt und immer die optimale Drosselklappenstellung, sowie Bremspunkte etc. weiß.

Aber das will doch keiner.

MFG
Heiner

[taube]

Ja, ich glaub auch dass das unter Telemetrie läuft und somit reglementswiedrig wäre. Aber der Thread ist schon interressant.