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Erlebnisse in Most bei Prospeed im Mai 2004

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!

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Erlebnisse in Most bei Prospeed im Mai 2004

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Beitrag von Hajo »

Das Geschreibsel von Bundy hat mich dazu animiert, auch mal ein paar hoffentlich kurzweilige Zeilen zum Event in Most niederzuschreiben. Ich hoffe, mein Text wirkt nicht wie ein billiger Abklatsch des bundyschen Stils, da ich einige Stilelemente gnadenlos abgekupfert habe...

Nun denn, hier Part I :

Die Vorbereitungszeit zum ersten Lauf des ProSpeed-Sportfahrerpokals verlief bei mir wie immer sehr beschaulich und völlig stressfrei. Ich hatte die Vorbereitungen ca. zwei Wochen vor Abfahrt nach Most abgeschlossen und genoss das Leben. Leider fielen mir ca. 2 Tage vor Abfahrt noch ca. 45 Kleinigkeiten ein, die ich vergessen hatte. Auch dieses Spiel wiederholt sich regelmäßig bei mir. So begab es sich, dass ich mal wieder die beiden letzten Nächte mehr in der Garage als in meinem Bett verbrachte. Wir wollten Donnerstag Mittag starten, um noch im Hellen in Most aufzuschlagen. Leider war mein Kackbus am Mittwoch noch in der Werkstatt. Der Plan war, ihn am Mittwochabend zu beladen. Um ca. 17 Uhr erhielt ich einen albernen Anruf meiner Werkstatt, dass ein Ersatzteil abhanden gekommen sei, und es wahrscheinlich morgen Mittag (also Donnerstag!) da sein müsste! Nachdem ich ganz vorsichtig und in sehr entspannten Umschreibungen meine Lage schilderte sowie mit Schadenersatzklagen in 2stelliger Millionenhöhe drohte, einigte ich mit dem Pillemann der Werksatt auf einen verbindlichen Abholtermin um 14 Uhr. Andernfalls wollte ich als adäquaten Ersatz einen voll ausgestatteten T5 mit 180 PS zur Verfügung haben! Der mir zur Verfügung gestellte Caddy mit geschätzten 25 SDI PS musste mich also noch einen weiteren Tag ertragen. Nachdem ich den Donnerstag entsprechend der Deadline von 14 Uhr geplant hatte und mich gerade ca. 50 km entfernt von meiner Werkstatt aufhielt, bekam ich von dem albernen Sack der Werkstatt einen Anruf, dass mein Auto schon um 12 Uhr fertig sei. Ich dankte dem Mann für seinen Anruf und holte den Bully umgehend ab. Natürlich nicht, ohne den mir anvertrauten Caddy wie befohlen vollgetankt abzugeben. Warum der Caddy nach ca. 120 km nicht weniger als 17 Liter Diesel verlangte, konnte ich mit der netten Dame am Tresen der Werkstatt nicht endgültig klären. Mein Hinweis, dass da etwas nicht stimmen konnte, wurde ignoriert. Egal, es gab wichtigeres!

Nachdem mein Teamkollege anrief und mich an den Teamroller erinnerte, zog ich selbigen unter 3 Tonnen Staub, Kartons und sonstigem Gerümpel unter dem Schauer hervor, wo ich ihn im September kurz zwischengelagert hatte. Komischerweise zeigte sich die Batterie von meinen zaghaften Startversuchen völlig unbeeindruckt. Das Voltmeter zeigte ca. 0,5 Volt an. Batterie also raus und an das größte zufällig greifbare Ladegerät gehängt sowie den restlichen Roller von den gröbsten Spinnweben befreit und im Bus verzurrt. Dann folgte das Rennmopped und ca. 45 weitere Kleinigkeiten. Das ganze Treiben wurde übrigens von sintflutartigen Regenfällen begleitet, die ich aber kurzerhand ignorierte. Gegen 14 Uhr hatte ich auch meine treue Schwabenlederkombi sowie ein paar Unterhosen zum Wechseln verstaut und machte mich auf den Weg ins Nachbardorf, um den Wohni aus seinem Zwischenlager, einer alten Scheune zu holen. Witzigerweise hatte der Typ, der in der Scheune ein ca. 100 Meter langes Boot lagerte, seinen Bootstrailer direkt vor meinem unschuldigen Wohni abgestellt. Na toll! Nachdem ich den Menschling ca.12 Mal verflucht hatte und den Dreckstrailer nach 89 Versuchen aus dem Weg geräumt hatte, kuppelte ich den Wohnwagen an und überlegte kurz, ob ich einfach so zum Spaß an den Bootstrailer strullern sollte, besann mich aber auf mein fortgeschrittenes Alter und beließ es bei einem verächtlichen Blick. So rollte ich wieder nach Haus, um mich von meiner Familie zu verabschieden. Außerdem war das eine gute Gelegenheit für meine Frau, mich auf weitere 8 Kleinigkeiten aufmerksam zu machen, die ich vergessen hatte!

Nachdem auch diese im Bus bzw. Wohni verstaut waren, rollte ich Richtung Hannover, um meinen persönlichen Schrauber Harvey abzuholen. Er reagiert auch auf die albernen Namen Hansi oder Bärbel. Da der schon seit jeher mit spitzem Bleistift rechnende Harvey einen Reifendeal mit dem Renndienst ausgemacht hatte, mussten die Felgen seiner Affentwin ebenfalls mit. Diese sollten in Most neu besohlt werden. Der Ersparnis ob dieser Aktion lag wahrscheinlich irgendwo zwischen 5 und 10,30 Euro, also war sie den Aufwand selbstverständlich wert. Außerdem empfand ich den Gedanken, bei einem Renntraining Speichenfelgen einer Affentwin neu besohlen zu lassen, recht lustig. Nun denn, auch diese Felgen waren verstaut und wir rollten gegen 16 Uhr endlich Richtung Most. Nachdem wir den Großraum Hannover hinter uns gelassen hatten, erzählte ich Bärbel von dem Roller und der Batterie, die wahrscheinlich mittlerweile ziemlich prall gefüllt am Ladegerät hängen müsste! Nachdem er mich leicht verwirrt anschaute, wendete ich an der nächsten Möglichkeit, um zur Homebase von Hansi zurückzukehren. Hier wurde Hansi’s Stadtroller seiner Batterie beraubt und wir starteten erneut Richtung Tschechien. Ich rief sicherheitshalber zu Hause an und bat meine Mutter, die kleine Rollerbatterie vom Ladegerät abzuklemmen, um eine größere Sauerei zu verhindern. Immerhin hatte ich dem Ladegerät der schnelleren Ladezeit wegen gesagt, das es sich um eine LKW-Batterie handelte...

Ungefähr auf Höhe Magdeburg fragte mich Hansi, ob ich ihm wohl mit einem Handtuch für die Morgenhygiene in Most aushelfen könnte. Mit einem nicht ganz zu unterdrückendem Lachen auf meiner faltigen Hackfresse erwiderte ich, dass mein Handtuch selbstverständlich noch zu Hause im Schrank liegt. Ich konnte mich just in diesem Moment auch an die Worte meiner lieben Frau erinnern, die mir sagte, ich solle mir doch bitte noch ein Handtuch raussuchen, sehr witzig! Nach weiteren kurzweiligen Stunden im strömenden Regen auf der Autobahn hielten wir ab ca. 18:30 Uhr Ausschau nach den güldenen Bögen der amerikanischen Feinkostkette. Auf Höhe Grimma an der A14 entdeckten wir was passendes. Wir mussten mal wieder feststellen, dass die Parkplätze dieser Fresstempel nicht für Wohnwagengespanne konstruiert waren. So versteckte ich unser kleines Gespann zwischen zwei riesigen LKWs. Harvey zauberte sogleich eine größere Sammlung Rabattmarken hervor und wir räumten die BigMac Bestände der McDoof Filiale nach dem BOGOF Prinzip (Buy One, Get One Free) ab.

Frisch gestärkt bat ich den redlichen Kollegen, den vorausfahrenden anderen Teamkollegas eine SMS zu kredenzen, welche nach deren Aufenthaltsort fragen sollte. Als Antwort bekamen wir Horrormeldungen über Staus an diversen Baustellen zwischen Dresden und Grenzübergang Zinnwald. So beauftragte ich den alten Routenfinder Harvey, eine würdige Alternativroute auszuarbeiten. Er wälzte das komplette anwesende Kartenmaterial und präsentierte dann stolz eine noch nie gefahrene Route. Normalerweise wäre ich an der Abfahrt
Nossen-Nord abgefahren, hätte dann die A4 gekreuzt und wäre über Freiberg in Richtung Reitzenhain gefahren. Harvey fand dies aber nur suboptimal, da wir seiner Meinung nach durchaus ein Stück A4 fahren könnten, um dann kurz vor Chemnitz auf eine Landstraße abzuzweigen, die uns ebenfalls in Reitzenhain ausspucken sollte. Da ich leicht beeinflussbar bin, folgte ich dem Rat, nicht ahnend, welche Folgen sich daraus ergaben. Ich lenkte also den Bus bei anhaltend starkem Regen auf die A4 Richtung Chemnitz. Es dauerte nicht lange und Harvey deutete auf die nächste Abfahrt, ich nahm selbige und folgte der kurvigen Landstraße. Mir schwante nix gutes...
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Beitrag von dude »

hehehe - komisch, warum kommen mir da einige sachen so bekannt vor :)

1a - weitermachen!
der dude macht das schon...
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Beitrag von puch »

arschen schreib weiter.... :!:
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Beitrag von Bundy »

:roll: :roll: :oops: Ich wollt grad duschen gehen - und jetzt sitz ich hier rum und muss nur noch grinsen~~~~~~~~ :roll: :roll: :? :D
Nennt sich wohl multiples dejà-vu....... :D :D
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Beitrag von Hajo »

hier als kleine Nachtlektüre der zweite Teil der mostschen Erzählung:

Ich erfreute mich zunächst an der entzückenden Landschaft, die abseits der Landstraße zu erkennen war. Leider wurde ich mit zunehmender Entfernung von der Autobahn immer öfter von albernen Bodenwellen aus meinen Urlaubsplänen in dieser Gegend gerissen. Zusätzlich sank die Sonne zunehmend vom Himmel, der Verlauf der Landstraße wurde kurviger und enger. Ich entwickelte einen gewissen Ergeiz, den Bus samt brav folgendem Wohni gekonnt durch die engen Ecken zu scheuchen. Eine Bodenwelle vom Ausmaß einer Springflut ließ sowohl Harvey als auch mich kurz unter das Dach meines Bullys knallen. Nachdem der Wohni hinter mir ca. 5 Meter in die Höhe geschleudert wurde und unsanft aufsetzte, befürchtete ich, dass erste Verluste des im Wohni gelagerten Geschirrs zu beklagen waren. Ich nahm ein wenig Gas raus und verfluchte zum ersten Mal diesen als Bundesstraße ausgewiesenen Feldweg. Langsam brach die Nacht unaufhörlich herein, während es fortwährend schüttete. Wir drangen immer tiefer in den finsteren Wald vor und so langsam machte ich mir Sorgen, ob wir jemals wieder andere Menschlinge zu Gesicht bekommen würden. Ich erwischte mich mind. dreimal, wie ich instinktiv meinen immensen Bauch einzog, um zu verhindern, dass der Wohni zwischen zwei Bäumen hängen blieb. Irgendwann durchquerten wir so was wie in kleines Dorf. Mittendrin eine Baustelle. Eine Fahrbahnhälfte war gesperrt, wobei „Hälfte“ hier der falsche Ausdruck war. Von insgesamt ca. 3 Metern Fahrbahn klaffte ein ca. 1,5 Meter breites Loch. Das würde eng für meinen ca. 2,2 Meter breiten Wohni. Ich zirkelte ihn aber auch durch dieses Nadelöhr. Wir drangen noch tiefer in den Wald vor, der Regen nahm beständig an Intensität zu und ich hatte das Gefühl, das jeden Augenblick Rumpelstilzchen persönlich aus dem Gebüsch springt und unsere letzte Unterhose als Wegzoll fordern würde. In dieser gespenstischen Lage klingelte mein mobiles Telefon. Ich war dankbar, dass zumindest dieses Kommunikationsgerät noch funktionierte und wir so jederzeit um Hilfe rufen konnten.
Es war Marc, den ich schon vom letzten Jahr und diversen E-Mails kannte. 2003 lieferte ich mir ein spannendes Rennen mit ihm. Ich bremste ihn mehrmals unterhaltsam aus, er schnupfte mich allerdings auf der Geraden immer wieder mit stumpfer Leistung und ca. 20 Kilo weniger Lebendgewicht weg. Dieses Jahr sollte das anders werden! Er fragte, wann wir denn endlich da seien. Ich antwortete, dass ich zur Zeit andere Probleme hatte und gab unsere ungefähre Position durch, damit uns die Suchtrupps leichter finden konnten.

Zu meiner Überraschung spuckte uns der Märchenwald nach weiteren 495 heftigen Bodenwellen auf eine menschenwürdige Straße aus. Ohne weitere Zwischenfälle erreichten wir tschechischen Boden und winkten freundlich den am Wegesrand stehenden Damen zu. Wir erreichten die Schnellstraße Richtung Most. Kurz darauf sagte ich zu meinem treuen Weggefährten, dass bei Tageslicht nun rechts der Matadorbogen zu sehen sei und lenkte den Bus zielsicher ins Lager der Fahrer.

Wir begrüßten kurz und heftig die schon anwesenden Teammitglieder Heini, Steffi und Dirk und tranken erstmal ein schönes Budweiser! Die drei hatten ihren Pennwagen schon mit einem prächtigen Vorzelt versehen. Immer noch dankbar, dass ich den Märchenwald überlebt hatte, wagte ich einen vorsichtigen Blick in unseren Schlafwagen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass in ihm auch nur noch ein Stück Holz über dem anderen saß. Die Verluste hielten sich aber in Grenzen. Wir beschlossen, das Vorzelt heute nicht mehr aufzubauen und verlegten uns darauf, alte Geschichten zum Besten zu geben. Irgendwann tauchten zwei mir unbekannte Gestalten auf. Es stellte sich heraus, dass es Marc und ein Kollege von ihm waren. Da ich ihn letztes Jahr ausschließlich von hinten gesehen hatte, war es schön, ihn endlich mal von vorne kennen zulernen :wink: Wir versprachen uns gegenseitig, den jeweils anderen in den anstehenden Rennen gnadenlos herzubrennen und wünschten uns eine gute Nacht. Kurze Zeit später fielen sämtliche Teammitglieder ziemlich müde in die vorgewärmten Schlafstellen.

Ich wurde durch lautes Geprassel vom Dach des Wohnwagens geweckt. Es regnete endlich mal wieder. Das würde die umliegenden Bauern sicherlich freuen! So langsam fragte ich mich, wann ich eigentlich das letzte Mal etwas Trockenes gesehen hatte. Da ich natürlicherweise auch meine Regenjacke zu Haus gelassen hatte, watschelte ich nur ungenügend geschützt in bester Kneipmanier durch das ca. 10 cm hoch stehende Regenwasser zur Hygienebutze am Eingang des Hauptlagers der Fahrer. Auf dem Weg dorthin begrüßte ich freundlich eine Gruppe Pinguine, die eine Menge Spaß in den diversen ca. 1 Meter tiefen Pfützen zu haben schienen. Sie grüßten ebenso freundlich zurück. In der Hygienebutze stellte ich fest, dass ich mein vom Geschirrhandtuch kurzerhand zum Badetuch umfunktioniertes Stück Stoff im Wohni liegen gelassen hatte. So langsam machte ich mir Sorgen um meinen Geisteszustand! Ich begrüßte ein paar alte Bekannte, machte mich soweit möglich sauber und watschelte unabgetrocknet durch den Regen zurück. Natürlich nicht, ohne den immer noch spielenden Pinguinen freundlich zuzunicken.

Ich wünschte meinem weltschnellsten R6-Teamkollegen Heini einen guten Morgen. Auch die anderen hüpften nach und nach aus Ihren Schlafbehausungen. Heini und ich stellten fest, dass wir absolut keinen Bock hatten, bei diesem Mistwetter auch nur einen Meter Moped zu fahren. Wir entschieden einstimmig, zunächst ein paar Stoßgebete zum Himmel zu schicken. Leider war das Petrus egal. Es regnete unvermindert. Pünktlich um 8:30 wurde die Boxengasse geöffnet. Tatsächlich wagte sich ein unerschrockener Ducatipilot auf die Strecke und schwamm beständig seine einsamen Bahnen. Heini und meine Wenigkeit saßen mittlerweile eingemümmelt in dicken Winterjacken im komplett aufgebauten Vorzelt und überlegten ernsthaft, den Tag mit einem Budweiser zu beginnen, während wir den Sturzbach beobachteten, der durch das Vorzelt lief. Wir erzählten uns fortwährend, dass es keinen Sinn machen würde, sich freiwillig in diese Fluten zu stürzen. Einzig ein Qualifying oder ein Rennen waren nach unserer Meinung würdig, sich den Gefahren einer komplett gefluteten Strecke auszusetzen. Außerdem wollten wir unseren jeweils einzigen Satz Regenreifen schonen, um im evtl. Regenrennen gnadenlos alles spalten zu können! So verging die Zeit. Die Temperaturen fielen immer stärker Richtung Nullpunkt und zu allem Überfluß war es auch noch windig! Und so was nennt sich nun Mai! Gegen Mittag ermunterten wir Steffi, uns ein paar leckere Nudeln zu bereiten, um uns ein wenig Ablenkung zu verschaffen.

Nachdem wir unser üppiges Mahl zu uns genommen hatten, gingen wir die Taktik beim Qualifying durch. Bei ProSpeed werden seit letztem Jahr zwei Zeittrainings für die Sprintrennen durchgeführt. Das Erste war für die kommenden Abendstunden angesetzt, das Zweite morgen Vormittag. Wir beschlossen, bei einem Regenzeittraining nicht raus zu fahren, da es beim morgigen zweiten Zeittraining ja nur besser werden konnte bzw. wir dann immer noch die Möglichkeit hatten, ein paar geschmeidige Runden um den Kurs zu kraulen. Kurz bevor ich eine Dose leckeren Budweisers durch meine Kehle laufen lassen wollte, kam Dirk zu mir und meinte, er hätte da eine helle Stelle in der Wolkendecke gesehen. Ich glaubte ihm kein Wort. Ich musste aber zugeben, dass da eine Stelle von der Größe einer Zwei-Euromünze zu erkennen war, die grau und nicht schwarz erschien. So stellte ich leicht genervt die Bierdose zu Seite. Weitere zwanzig Minuten später riss an der Stelle die Wolkendecke deutlich sichtbar auf und ich erschrak über das gleißende Licht, dass durch selbige fiel. Also gut, ich war überredet und holte mein Brenneisen aus dem Bus! Wir bekamen es halbwegs trocken unter das Vorzelt und bestückten es mit selbst geklöppelten Reifenwärmern. Um nicht aufzufallen und mit diversen Feuerlöschern niedergestreckt zu werden, hatte ich aber sicherheitshalber den Schriftzug TTSL angebracht. :roll:

Beim 600er Zeittraining war die Strecke noch ziemlich feucht und Heini war nicht dazu zu bewegen, wie ein Mann das Zeitraining zu fahren. Die alte Memme war also tatsächlich den ganzen Tag kein Moped gefahren. Ich hatte allerdings keinen Deut mehr Bock und wollte am liebsten den Tag ebenfalls mädchenhaft ausklingen lassen. Pünktlich zum Beginn des 1000er Zeittrainings war die Strecke aber endgültig in einem Zustand, der mich verpflichtete, ein paar vorsichtige Meter zu wagen. Schließlich konnte es morgen Vormittag wieder regnen und dann wären die jetzt möglichen Zeiten nicht mehr erreichbar gewesen. Ich zwängte mich also in meine mal wieder zu heiß gewaschene Kombi. Nach kurzem Einziehen meines Winterspeckzwischenlagers bekam ich auch den Reißverschluß zu. Der Motor brabbelte bei Standgas vor sich hin, ich hüpfte leicht lustlos auf meine Kleine und rollte zum Vorstart.
Hier standen wieder ein paar übliche Verdächtige. Ich grüßte kurz und wir unterhielten uns mit lustigen Gasstößen bis endlich die Strecke freigegeben wurde. Mal wieder erstaunt über den immensen Schub meines Kilogeschosses düste ich auf die Männerschikane zu. Ich hielt hier besonders nach letzten feuchten Stellen Ausschau, da ich mächtigen Respekt vor dieser Ecke hatte. Es stellte sich heraus, dass die Strecke bis auf wenige Stellen einen recht trockenen Eindruck machte. Nur in der Rechts nach dem Matadorbogen war eine feuchte Stelle, die folgende links war trocken und in der dann folgenden Rechts auf die Gegengerade waren leicht neben der Ideallinie feuchte Stellen zu erkennen. Als letztes traute ich den dunklen Stellen in der Doppelrechts auf Start/Ziel nicht so recht über den Weg und beschloß, an diese Stelle die Memme raushängen zu lassen. Ich fuhr also die ersten Meter auf der tschechischen Kreisbahn und befand mich direkt im Qualifying. Sowas hatte ich noch nie. Zum Glück fällt es mir im Gegensatz zu meinem Teamkollegen recht leicht, kurzfristig halbwegs anständige Zeiten in den Asphalt zu brennen. Nach dem ich zwei Runden auf Sicherheit fuhr, erhöhte ich langsam die Geschwindigkeit und sortierte meine Bremspunkte. Die Männerschikane hatte schon wieder was und ich verdrängte die ziemlich nah angebrachten Leitplanken, um an der Stelle würdig reinzuhalten. Nachdem mir mein digitales Rundenmessinstrument was von 46er Zeiten erzählte, legte ich noch einen Zahn zu, um zumindest unter der Zeit vom Buch zu bleiben. Ich wollte ja schließlich nicht als Obermemme dastehen! Ich erwischte in der nächsten Runde die schnelle Rechts auf die Gegengerade etwas spät und befand mich schneller als mir lieb war auf der feuchten Stelle. Ich hielt die Luft an und schickte ein Quickiegebet zum Gott der Reifenhaftung. Er erhörte mich und gab mir genügend Grip. Danke! In der nächsten Runde war ich hier vorsichtiger und bekam eine 44er Zeit angezeigt. Ich befand das für zunächst ausreichend und rollte gemütlich in die Box zurück, um mich endlich um die alleingelassene Dose Budweiser kümmern zu können. Somit war der fahrtechnische Teil dieses Tages abgeschlossen. Ich wähnte mich auf einem Platz zwischen 10 und 20, stellte aber fest, dass es heute viele Memmen gab und erblickte eine 5 vor meinem Namen. War zwar ganz nett, aber im Endeffekt nix wert, wenn es morgen tatsächlich trocken sein sollte. Aber egal, die anderen wussten nun, dass sie sowieso keine Chance hatten, da ich sie allesamt thermonuklearisieren würde... :twisted: :twisted: :shock:
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Beitrag von cappy »

genial...weeeeiiiteeerrr....

ich glaub bundy muss langsam mal 'nen kleinen kurs für angehende aufzündschreiberlinge abhalten damit es noch mehr lesestoff gibt :shock:
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Beitrag von Hajo »

Guten Abend, ihr schrägen Vögel, hier der Part III:

Nachdem ich mein Haupthaar in der Hygienebutze halbwegs zurechtgerückt hatte, traf ich Ralf P., einen alten Bekannten aus dem letzten Jahr. Es sah so aus, als ob er wie von Geisterhand in leichter Kackhaltung durchs Lager der Fahrer schwebte. Bei genauerer Betrachtung stellte sich heraus, dass unter seinem zierlichen Hintern ein Roller steckte, der kleiner als ein Bonsaibaum war. Mit Ralf verband mich die Tatsache, dass wir unsere Mopeds im pannonischen Sommer 2003 im gleichen Rennen an gleicher Stelle einem fulminanten Kiesbettextremediving-Test unterzogen. Beide Mopeds zeigten sich auch mächtig beeindruckt. Meine CBR musste ich nach eingehender Untersuchung für klinisch tot erklären, da im Endeffekt außer dem Motor alles Kernschrott war. Ralf erging es nicht viel besser. Er erzählte mir, dass der Wiederaufbau seiner R1 ein kleines Vermögen gekostet hat. Da ich sowieso auf GSXR wechseln wollte, hatte ich seinerzeit den Wiederaufbau der CBR erst gar nicht versucht. Wir versprachen uns noch kurz die gegenseitige Spaltung und gingen unserer Wege. Ich wusste, dass ich die Drohung in diesem Fall ernst nehmen musste, da Ralf locker 37er Zeiten fuhr, wenn er gut drauf war. Ich hielt nun Ausschau noch Normen, dem ich im Forum versprochen hatte, vorbeizuschauen. Nach kurzer Rücksprache mit Robert fand ich ihn in Box 15 neben seiner Cup K2. Er war mindestens 3 Köpfe kleiner als ich und wog geschätzte 60 kg. Er würde mich wahrscheinlich allein aufgrund dieses Vorteils starfightermäßig auf den Geraden spalten. Da ich von letztem Jahr wusste, dass er in Kurven mindestens so schräg unterwegs war wie Nina Hagen, ersparte ich mir mein Herbrennversprechen ihm gegenüber, da dies ein hoffnungsloses Unterfangen zu sein schien. Egal, er schien ein redlicher Aufzünder zu sein und wir unterhielten uns über Details unserer Brenneisen, auf die ich hier nicht näher eingehen will, da man sich ja ein paar Geheimnisse bewahren muss ;-)

Zurück in der Speed4fun-Burg erblickte ich Heini, wie er gerade ein paar Kohlen für die brutale Erwärmung von rohem Fleisch vorbereitete. Ich fragte ihn, wo die Biertischgarnituren für die von ihm erwarteten 50 Gäste seien. Aufgrund seines fragenden Blickes machte ich ihn darauf aufmerksam, dass die Menge an angefeuerter Holzkohle locker reichen würde, um halb Most mit Fernwärme zu versorgen. Nachdem ich in den Resten meines Wohnwageninnenlebens erfolgreich zwei Töpfe mit Kartoffel- bzw. Krautsalat rausgefischt hatte, stolperte ich über ein am Boden liegendes Tetrapak. Entzückt über die aufgedruckte Inhaltsangabe stellte ich fest, dass es sich um einen Verschnitt verschiedener Weine der europäischen Mitgliedsländer handelte! Ein ganzes Tetrapak voll mit dem wichtigsten Koreagrundstoff. Mein Grinsen wurde breiter als der Arsch eines Sumoringers. Es war ein Überbleibsel aus der pannonischen Osterwelt. Sogleich fragte ich Bärbel, wo er denn den Beam und die Cola deponiert hatte, die wir auf der Herfahrt im Bauch des T4 versteckt hatten. Ich beraubte ihn einer Colaflasche, fischte einen adäquaten Becher aus den Tiefen des Wohnis und mischte mir eine Männermischung Korea. Komischerweise blickten mich mittlerweile 4 Augenpaare sehr bemitleidenswert an. Ich versuchte, den Anwesenden mein Treiben zu erklären, erntete aber nur noch bemitleidenswertere Blicke. Ich überzeugte nach kurzer Diskussion aber immerhin Steffi, sich eine Mädchenmischung zu machen. Sie sagte auch brav, dass ihr das Getränk mundete. Ich glaubte ihr nicht so recht. Um nicht ganz allein mit mir anzustoßen, schickte ich durch mein mobiles Telefon ein freudiges KOREA an das Buch und Bundy. Nach dem Erhalt zweier SMS mit gleichem Wortlaut leerte ich den Becher zügig und freute mich des Lebens. Um von den anderen nicht den ganzen Abend gemieden zu werden, verstaute ich das Tetrapak wieder im Kühlschrank und schaute mir eine Dose Gerstensaft genauer an. Der Abend war weit weniger windig als der Tag, die Temperaturen schienen sich zu stabilisieren und es blieb trocken. So hofften Heini und ich, morgen endlich dem eigentlichen Zweck unserer weiten Anreise zu frönen. Heini ging wie immer relativ früh ins Bett während ich Dirk und Harvey dabei beobachtete, wie sie nach und nach eine komplette Flasche Beam vernichteten. Da ich morgen würdig aufzünden wollte, beließ ich es bei insgesamt drei Dosen Gerstensaft und hüpfte vor den beiden Beamvernichtern in meine Koje.

Der nächste Morgen begann verheißungsvoll. Zunächst musste ich mein mobiles Telefon finden, welches ich als Wecker missbraucht hatte. Schließlich fand ich es und es kehrte wieder Ruhe im Wohni ein. Ich blinzelte aus dem Seitenfenster und sah so was ähnliches wie Sonne. Vorsichtig öffnete ich das Fenster und steckte den kleinen Finger raus. Entzückenderweise fühlte es sich relativ warm an. Ich warf mir das nötigste über, klemmte mein Geschirrhandtuch und diverse Pflegemittel unter meinen Arm und watschelte zur Hygienebutze. Die Pinguine waren nicht zu sehen, es schien ihnen zu warm zu sein.
Im Waschsaloon angekommen traf ich einen weiteren Bekannten. Helmut S., ein Aufzünder, der noch älter als ich war, begrüßte mich freudig. Ich fragte, ob er seine alte 9er Kawa noch hernahm, oder sich die neue 10er gegönnt hätte. Er verriet mir, dass es die 9er noch tun müsse. Er untertrieb mal wieder, da er dieses Teil in abartiger Geschwindigkeit um die Rennstrecken Europas prügelte. Ich sah so langsam meine Fälle bzgl. eines Top10 Platzes davonschwimmen. Nachdem mein Nebenhaar würdig lag, watschelte ich mit ungefönten Haaren zur BeamKoreaBudweiserburg zurück. Ich hatte diesmal meinen Fön vergessen.

Heini hatte seine R6 schon ausgepackt und mit Reifenwärmern bestückt. Ich stellte mein Kilogeschoss daneben und prüfte die Besohlung meiner Kleinen. Der Vorderreifen hatte nur
ein Rennen in Ungarn gesehen und war entsprechend guter Konstitution. Der Hinterreifen hatte seine ersten Runden in Oschersleben im August 2003 gedreht und war nicht mehr der Beste. Ich beschloss aber aus schnöden finanziellen Gründen, ihn noch fürs Einschießen und mittägliche 2.Qualifying zum Sprintrennen herzunehmen. Ich startete eigentlich immer gut und erlaubte mir daher das Risiko eines etwas schlechteren Startplatzes. Es waren knapp zwei Stunden freies Fahren, bevor die Zeittrainings begannen. Diese Zeit nutzte ich, um mich auf 40er Zeiten runterzuschrauben. Irgendwann trötete Robert mit seiner Sirene, ein untrügliches Zeichen, dass das Qualifying beginnt. Ich zwängte mich mal wieder in meine Kombi und dachte ernsthaft über eine Klage gegen die albernen Säcke der Lederindustrie nach, da diese definitiv Schrumpfleder zur Herstellung ihrer Kombis verwendeten. Am Vorstart war mächtig was los, die 1000er Klasse hatte ca. 50 Starter, die ihr Glück versuchen wollten. Ich reihte mich ein und rollte gemütlich auf die Männerschikane zu. Im Jahr 2002 war ich immer für einen Abflug während der Einrollrunde gut, daher konzentrierte ich mich ab 2003 besonders, um mich nicht ständig dieser Lächerlichkeit preiszugeben. Die erste fliegende Runde fuhr ich aus gleichem Grund seit einiger Zeit immer konsequent auf Sicherheit und gaste in der dritten Runde an. Mein Lappenzeiter signalisierte mir 40er Zeiten, mehr war in dem Verkehr nicht drin und ich rollte zufrieden in die Boxengasse. Es stellte sich heraus, dass meine Zeit zum 7. Startplatz gereicht hat. Ich stellte noch fest, das der Ralf nur auf 16 stand. Aber ich wusste, dass er der beste Starter unter der Sonne ist und zweifelte nicht daran, ihn während des Rennens zu Gesicht zu bekommen. Heini war in seinem Zeitraining auf 15 gelandet. Er gehörte zu der Gattung Aufzünder, die immer einige Runden brauchten, um sauschnell zu werden. So fehlte ihm schmerzlich der verregnete Freitag. Den Nachmittag nutze mein persönlicher Schrauber Harvey, eine nigelnagelneue Hinterradpelle zu montieren. Selbstverständlich ging ich ihm zur Hand und wir erfreuten uns am Anblick des jungfreulichen Slicks. Heinis Klasse war als erstes mit dem Sprintrennen dran. Wir wünschten ihm Glück und begaben uns zur Boxenmauer, um dem Start beizuwohnen. Robert persönlich stand mit der besagten roten Fahne vor dem Feld und zeigte bedeutungsvoll eine 2 an, während er im Zeitlupentempo die Strecke verließ um schließlich das Feld mit hektisch gesenkter Fahne in die Aufwärmrunden zu schicken. Es trudelten tatsächlich alle Fahrer wieder ein. Die rote Ampel ging an, die 600er bescherten uns eine gänsehauterzeugende Geräuschkulisse und die Ampel erlosch. Die Meute hetzte los und sortierte sich zu meiner Zufriedenheit ohne Stürze in der Schikane. Heini kam wie gewohnt gut weg. Nach einigen Runden kristallisierten sich kleine Grüppchen heraus. Heini kämpfe in seiner um Platz 9. Witzigerweise stellte ich fest, dass nicht weit entfernt von Heini die einzige Dame des Starterfeldes ihre Runden zog. Barbara P. hatte Heini in Mugello mal fürchterlich gespalten, was ihn wahrscheinlich noch in 100 Jahren wurmt. Er redet sich seither mit albernen Geschichten über Fahrwerksprobleme raus, aber ich glaube ihm kein Wort :wink: Diesmal allerdings war Barbara zu weit weg, um den Männern vor ihr mal zu zeigen, wo sie den Most holt. Ich bedachte sie in jeder Runde mit einem respektvollen Blick. Das Rennen ging ohne Zwischenfälle zu Ende und Heini konnte einen 11. Platz verbuchen. Die gefahrenen Zeiten waren allerdings noch um einige Sekunden von seiner persönlichen Bestzeit entfernt. Heini setzte auf der Ausrollrunde zu ein paar unterhaltsamen Wheelies an und wir gratulierten ihm zu seinem erreichten Platz. Er war nicht wirklich erfreut über seine Palzierung, aber unter den Umständen war das alles was zunächst möglich war.

So langsam machte sich mein nervöser Unterleib bemerkbar. Wie vor jedem Rennen war ich minimal aufgeregt und besuchte in regelmäßigen Abständen die umliegenden Toiletten. Spätestens nach Ende des 750er Rennens überkamen mich erste Zweifel, ob meine Kondition für mehr als 2 Rennrunden reichen würde. Ich hatte über den Winter mal wieder brutal viel für meine Kondition getan, nämlich gar nix! Ich war exakt einmal in einer Muckibude, nicht einmal pro Woche, sondern einmal pro Winter! Ich hatte nach dem Probetraining einen zweiten Termin anberaumt, musste diesen aber wegen einer Magendarmgrippe absagen und ward nicht mehr gesehen, ich Volltrottel vor dem Herrn. Ich machte ein paar Dehnübungen in der witzigen Hoffung, dass das reichen würde. Endlich hörte ich die Tröte, sprang völlig entspannt auf meine kleine Suzi und düste zum Vorstart. Wir rollten einmal um den Kurs und ich empfand zumindest die Außentemperaturen würdig, um ohne Gnade in die Ecken zu halten. Nachdem ich meinen Startplatz gefunden hatte, gönnte ich meiner Suzi noch eine kurze Ruhepause und schaltete den Bigblock ab. Er brabbelte seit heute Vormittag mit ca. 3000 Umdrehungen im Standgas, um das beim Anbremsen stempelnde Hinterrad etwas zu beruhigen. Robert begann mal wieder total bedeutungsschwanger eine 2 anzuzeigen und verließ gemächlich die Strecke. Ich startete den Bigblock und erhöhte die Drehzahl leicht. Nachdem er hektisch die Fahne senkte, schossen die Verrückten um mich herum wie von der Tarantel gestochen los, ich auch! Wir flogen zwei Runden um den Kurs und trudelten wieder auf unseren mittlerweile liebgewonnenen Startplätzen ein. Robert stand vorne und hielt die Fahne. Ich blickte auf die Männerschikane und dachte an das Lachen meiner 7,3 Monate alten Tochter. Ich versprach mir selbst, im Zweifelsfall nicht gegenzuhalten, da ich das Lachen auch morgen noch geniessen wollte. Robert riss mich aus meinen abschweifenden Gedanken, indem er noch bedeutungsschangerer auf die Ampel zeigte. Die Ampel schaltete auf Rot, der Asphalt vibrierte ohrenbetäubend, die Ampel erlosch und der Kampf begann... :twisted: :band:
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Beitrag von Tigger »

Genial dem...weiter so :!:

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Beitrag von puch »

hajo ich wusste garnicht das du auch einen nervösen unterleib hast....weis deine frau davon.... :?: :lol: :lol: :wink:
  • Harvey Offline
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Re: Erlebnisse in Most bei Prospeed im Mai 2004

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Beitrag von Harvey »

[Hajo schrieb: ...Außerdem empfand ich den Gedanken, bei einem Renntraining Speichenfelgen einer Affentwin neu besohlen zu lassen, recht lustig...]

Johannes hat auch gleich gefragt, ob ich die Kleine dabei hätte. Nachdem ich ihm sagte, ich wolle mich hier nicht lächerlich machen, antwortete er trocken: "Haben wir alles schon auf der Strecke gehabt. Und nicht langsam. :wink:"

[Hajo schrieb: ...Nach weiteren kurzweiligen Stunden im strömenden Regen auf der Autobahn hielten wir ab ca. 18:30 Uhr Ausschau nach den güldenen Bögen der amerikanischen Feinkostkette. Auf Höhe Grimma an der A14 entdeckten wir was passendes...Harvey zauberte sogleich eine größere Sammlung Rabattmarken hervor und wir räumten die BigMac Bestände der McDoof Filiale nach dem BOGOF Prinzip (Buy One, Get One Free) ab...]

Und die haben dort noch nichts von der MC-Doof-Wette gehört. Von wegen alles in 60 sec, das war locker eine hohe 3.46
Hajo konnte mich zwar vor weiteren Handlungen zurückhalten, aber wir würden später noch merken, daß uns dieser halbe Liter dunklen Zuckersaftes schmerzhaft fehlen würde. :twisted: :wink:

[Hajo schrieb: ...So beauftragte ich den alten Routenfinder Harvey, eine würdige Alternativroute auszuarbeiten. Er wälzte das komplette anwesende Kartenmaterial und präsentierte dann stolz eine noch nie gefahrene Route...]

Wer konnte den nach über 10jähriger Einheit wissen, dass sie diese Straße vergessen haben. Laut ADAC-Atlas sollte dies eine top ausgebaute Bundesstraße sein. :D

[Hajo schrieb: ...während ich Dirk und Harvey dabei beobachtete, wie sie nach und nach eine komplette Flasche Beam vernichteten...]

Dies geschah das erste Mal am Donnerstagabend, aber wir haben die Flasche nicht ganz gekillt, da uns der oben verweigerte dunkle Saft fehlte. :alright: Aber aus Fehlern lernt man ja, also hatten wir an den nächsten Abenden etwas mehr Cola vorrätig. Aber was wir nicht erwartet hatten war, daß schon einige Tage nach dem Eintritt der östl. Nachbarn die Preise von Jim so hoch gebeamt wurden. Sage und schreibe 17 Euronen wollten die haben. :clubbed:

Der Chefmechaniker
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