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Alne hat die Herstellung von Masskombis eingestellt

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!

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Re: Alne hat die Herstellung von Masskombis eingestellt

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Beitrag von Speedfreak74 »

Wenn ich das richtig verstanden habe kostet so eine Zertifizierung um die 20 - 25 k€ mit allem drum und dran.
Sie muss nach einer gewissen Dauer dann wiederholt werden.

Jetzt weiß ich nicht, wie viele Lederkombis so über den Tresen gehen pro Jahr.
Ist halt eine Kalkulation, ob man das mitgehen möchte, oder halt nicht.
Man muss ja nicht alles mitmachen, was da so in Brüssel entschieden wird.

Ich wurde noch auf keinem Track nach einem zertifizierten Lederkombi gefragt.
Es wird ja meistens der Rückprotektor und bei einigen der Brustprotektor (kenne bislang nur 1) abgefragt.
Also hätte ich überhaupt keine Probleme mir einen Kombi anfertigen zu lassen von einem namhaften Hersteller, der keine Zertifizierung besitzt.
Gruß Micha #874
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Re: Alne hat die Herstellung von Masskombis eingestellt

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Beitrag von businesskasper »

Da es eine EU-Vorgabe ist, ist die ja für alle gleich, egal, ob Schwabenleder, Waco, PSI, Dainese, Held etc...

Dass die nicht praktikabel für kleinere Hersteller sind, darüber könnte ja mal eine Handwerkskammer nachdenken und entsprechend rumlobbyieren, statt die ganze Arbeitswoche rumzuheulen, dass die Welt untergeht. Nur vom Jammern wird es nicht besser. Wenn nur für Hersteller mit einem gewissen Produktionsvolumen reguliert wird, halten die sich dann gern die misliebige Konkurrenz damit vom Hals und ich kann es ihnen nichtmal verdenken.

Die Gutachten, die zu einer solchen Zertifizierung gehören, sind übrigens sackteuer und mal eben den Schnitt ändern, weil der Hefespoiler vom Kunden von Pils auf Weizen umgestellt wurde, geht dann auch nicht. Musst du halt ein weiteres Modell zertifizieren. Zerstörungsfrei sind die Gutachten auch nicht, heißt also man muss erstmal in Vorleistung gehen um die Zertifizierung zu schaffen und dann genug verkaufen, um das wieder reinzuholen.
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Re: Alne hat die Herstellung von Masskombis eingestellt

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Beitrag von adi#124 »

Thomas91 hat geschrieben:
Aber das ist Deutschland (und auch Österreich), alles zu tode regeln.

So lange Lederkombi nicht Verpflichtend ist wie z.b. ein Helm, macht so eine Zertifizierung wenig sinn in meinen Augen.
Genau das ist der Punkt.
Völlig sinnfrei, solange es keine Pflicht gibt.

Aber das kommt noch. In der Fahrschule ist es ja schon Pflicht.
Gas ist immer rechts! :mrgreen:

rund ums Pitbike —> http://www.pitbiken.eu :wink:
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Re: Alne hat die Herstellung von Masskombis eingestellt

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Beitrag von Maik77 »

adi#124 hat geschrieben:
Thomas91 hat geschrieben:
Aber das ist Deutschland (und auch Österreich), alles zu tode regeln.

So lange Lederkombi nicht Verpflichtend ist wie z.b. ein Helm, macht so eine Zertifizierung wenig sinn in meinen Augen.
Genau das ist der Punkt.
Völlig sinnfrei, solange es keine Pflicht gibt.

Aber das kommt noch. In der Fahrschule ist es ja schon Pflicht.
Wo ist denn die Lederkombi Pflicht?
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Re: Alne hat die Herstellung von Masskombis eingestellt

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Beitrag von adi#124 »

Maik77 hat geschrieben:
adi#124 hat geschrieben:
Thomas91 hat geschrieben:
Aber das ist Deutschland (und auch Österreich), alles zu tode regeln.

So lange Lederkombi nicht Verpflichtend ist wie z.b. ein Helm, macht so eine Zertifizierung wenig sinn in meinen Augen.
Genau das ist der Punkt.
Völlig sinnfrei, solange es keine Pflicht gibt.

Aber das kommt noch. In der Fahrschule ist es ja schon Pflicht.
Wo ist denn die Lederkombi Pflicht?
In der Fahrschule ist komplette Schutzausrütung mittlerweile Pflicht. Muss keine Lederkombi sein.
Gas ist immer rechts! :mrgreen:

rund ums Pitbike —> http://www.pitbiken.eu :wink:
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Re: Alne hat die Herstellung von Masskombis eingestellt

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Beitrag von rumors »

ja schwieriges Thema und wie auch in anderen Branchen wird es für die kleinen Unternehmen immer schwieriger die Regularien zu erfüllen und dabei auch noch profitabel zu wirtschaften. Ich kann Xander's Entscheidung hier schon nachvollziehen.

Ich bin mit meiner Alne aus 2007/2008 immer noch zufrieden wollte nun aber da ich für den Wiedereinstieg ja auch nicht jünger bin eben doch eine mit Airbag um einfach das vermeintlich maximale an Sicherheit rauszuholen

Ich wünsche Xander dass er mit der Neuausrichtung den Geschäftsbetrieb dauerhaft aufrecht erhalten kann.
Bei den aktuellen Preisen und der Situation habe ich mich dann nach sehr langer Überlegung dennoch gegen eine weitere Alne Kombi entschieden.
Ich möchte einfach auch weiterhin nach dem Kauf jederzeit auf den Hersteller zurückgreifen können im Fall der Fälle.

Er macht zwar weiter aber das ist mir persönlich zu vage bei diesem Invest
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Re: Alne hat die Herstellung von Masskombis eingestellt

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Beitrag von Maik77 »

adi#124 hat geschrieben:
Maik77 hat geschrieben:
adi#124 hat geschrieben:
Thomas91 hat geschrieben:
Aber das ist Deutschland (und auch Österreich), alles zu tode regeln.

So lange Lederkombi nicht Verpflichtend ist wie z.b. ein Helm, macht so eine Zertifizierung wenig sinn in meinen Augen.
Genau das ist der Punkt.
Völlig sinnfrei, solange es keine Pflicht gibt.

Aber das kommt noch. In der Fahrschule ist es ja schon Pflicht.
Wo ist denn die Lederkombi Pflicht?
In der Fahrschule ist komplette Schutzausrütung mittlerweile Pflicht. Muss keine Lederkombi sein.
Stimmt Und macht ja auch Sinn so oft wie die plumpsen.. Hatte schon Sorge was nicht mitbekommen zu haben meine Schüler müssten 2023 alle in Lederkombi aufschlagen..

Aber dann passt es ja
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Beitrag von Chris79 »

Speedfreak74 hat geschrieben:Wenn ich das richtig verstanden habe kostet so eine Zertifizierung um die 20 - 25 k€ mit allem drum und dran.
Sie muss nach einer gewissen Dauer dann wiederholt werden.

Jetzt weiß ich nicht, wie viele Lederkombis so über den Tresen gehen pro Jahr.
Ist halt eine Kalkulation, ob man das mitgehen möchte, oder halt nicht.
Man muss ja nicht alles mitmachen, was da so in Brüssel entschieden wird.

Ich wurde noch auf keinem Track nach einem zertifizierten Lederkombi gefragt.
Es wird ja meistens der Rückprotektor und bei einigen der Brustprotektor (kenne bislang nur 1) abgefragt.
Also hätte ich überhaupt keine Probleme mir einen Kombi anfertigen zu lassen von einem namhaften Hersteller, der keine Zertifizierung besitzt.
Ich muss da mal einhaken. Mir war das bisher gar nicht bewusst, dass die Lederkombi alleine nicht zertifziert ist. Ich ging immer davon aus, dass alles was die körperliche Unversehrtheit sicheren soll selbstverständlich zertifiziert ist.

- Protektoren sind nach bestimmten Normen zertifziert.
- Helme müssen sogar zertifziert sein.Bin mir da bei Protektoren nicht sicher ob es sein muss.
- Stiefel sind in der Regel auch zertifziert.

Ich hab noch nie geguckt ob das bei der Lederkombi der Fall ist. Weil immer wenn ich so ein "Kleidungsstück" anzog immer so ein Zertifizierungsbendel irgendwo angenäht ist. Kennt man ja.

Ich find das für ALNE natürlich jetzt doof. Aber ich gehe nicht mit deiner Meinung mit, dass sowas egal ist. Nehmen wir mal Helme. Wie willst du den ohne Zertifzierung sicher stellen, dass der Kopf bis zu nem gewissen Schlag unversehrt bleibt bei nem Sturz, wenn der Helm nicht entsprechenden Tests unterzogen wurde. Allein die Tatsache, dass du nen Helm trägst hilft dir doch nicht deinen Kopf zu schützen? Wenn das Ding wie eine Porzellantasse zerplatzt bei nem Sturz hättest auch nur mit Sonnenbrille fahren können. Oder auch der Protektor. Es ist doch vollkommen Hupe was abgefragt wird beim der Ausfahrt. Was du trägst muss auch seinen Zweck erfüllen. Der Zweck ist, dass du dich künftig nach nem Sturz nicht im Rolli fortbewegst und nicht des Veranstalters Vorgabe zu erfüllen oder sehe ich das falsch?

Ich war sehr glücklich darüber, dass mein SASTec Rückenprotektor, den ich in Brünn 22 tatsächlich mal getestet hatte, nach Stoßkraft / Schlagkraft zertifziert war. Ohne das wäre ich jetzt wohl im Rolli unterwegs. So muss man da rangehen.

Ich behaupte mal, dass fast jeder von uns bewusst oder unbewusst darauf schaut, dass das keine China Ware ist. Klaro, die es geht immer günstiger Fraktion gibts auch die Helme von Ali-Express fahren. Aber die kleinen Hinweise auf Werbeplakaten oder die beigefügten Formulare in den Verpackungen helfen schon dabei Qualität zu erkennen.

Ich sage nicht, ALNE wäre keine Qualität. Ganz im Gegenteil. Man hört hier ja nur Gutes. Und anscheinend hält das Zeug im Sturzfall auch und ist von hoher Qualität. Wie gut die Qualität aber genau ist weiß anscheinend keiner so richtig. War wohl noch nie bei nem offiziellen Reißtest. Und ganz ehrlich sich mal bei 200 abzulegen ist kein Test. Da man nie weiß, auf welche Naht jetzt welche Kraft gewirkt hat oder ob der Sturz einfach glücklich war.

Überreguliert finde ich das deshalb nicht. Gerade in dem Bereich soll doch bitte alles zertifziert sein und somit Mindeststandards erfüllen. D.h. für mich bei Kauf, dass ich mich darauf verlassen kann, dass entsprechende Mindeststandards eingehalten werden und sich das Produkt neutralen Tests unterziehen musste und die bestanden hat. Dafür gibt man dann ja die Kohle aus. Mit Bürokratie hat das nichts zu tun und mit Überregulierung schon gar nicht. Letzteres wäre es, wenn man jetzt einfach bestehende Zertifizierungsstandards erhöht hätte um die großen Hersteller vor Kleinen zu schützen. Aber das ist nicht passiert. Es wurde überhaupt mal was eingeführt.

Und ganz ehrlich. 25k für ein Zertifikat hinter dem auch noch Leistung und nicht nur Gutachtenschreiberei steckt ist marktüblich und nicht teuer. Wer das teuer findet hat sich noch nicht damit auseinandergesetzt was reine Schreiberei Zertifikate Kosten die normale Bürobetriebsbürokratie zertifzieren.

Das ist aber auch in jeder Branche so. Qualität zertifizieren zu lassen heißt, dass man dafür bezahlt, dass das eigene Produkt entsprechende Tests durchläuft. Wenn es interessiert der kann hier mal nachlesen https://www.revitsport.com/de_de/revit- ... ifizierung .

Es hat mich schon erschrocken als ich den Post las, dass ich gar nicht wusste, dass jeder Hinz & Kunz was nähen konnte und es als Motorrad Sicherheits Bekleidung verkaufbar war. Ich ging davon aus, dass es selbstverständlich so ist das diese Produkte zertifziert und auf Mindeststandards getestet sind.

Das es ALNE so trifft macht mich auch traurig. Ich bin aber schon glücklicher damit, dass Lederkombis ab jetzt auch die hier dargestellten Tests hinsichtlich

- Stoßabriebfestigkeit
- Nahtfestigkeit
- Reißfestigkeit
- Formbeständigkeit
- Unbedenklichkeit

durchlaufen müssen. Mir ist das nicht egal. Ja ich brauch was das mir vor nem Sturz ansagt, dass das Teil den auch aushält. Das sollte meiner Meinung nach bei Produkten die persönlichen Sicherheit und körperliche Unversehrtheit versprechen selbstverständlich sein.

Ich wünsche ALNE mit der Neuausrichtung auch ganz viel Erfolg. Schade, dass sie diese Zertifzierung nicht mitgehen können.
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Re: Alne hat die Herstellung von Masskombis eingestellt

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Beitrag von bunterbo »

Laut Paragraf 21a (2) StVO müssen Kraftradfahrer einen “geeigneten” Schutzhelm tragen.
Von Zertifizierung steht da nichts mehr drin.
Eine Zertifizierung nach der ECE-Regelung Nr. 22 ist aber ein hinreichendes Indiz auf die Geeignetheit eines Kraftrad-Schutzhelmes.
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Beitrag von techam »

Chris79 hat geschrieben:
Speedfreak74 hat geschrieben:Wenn ich das richtig verstanden habe kostet so eine Zertifizierung um die 20 - 25 k€ mit allem drum und dran.
Sie muss nach einer gewissen Dauer dann wiederholt werden.

Jetzt weiß ich nicht, wie viele Lederkombis so über den Tresen gehen pro Jahr.
Ist halt eine Kalkulation, ob man das mitgehen möchte, oder halt nicht.
Man muss ja nicht alles mitmachen, was da so in Brüssel entschieden wird.

Ich wurde noch auf keinem Track nach einem zertifizierten Lederkombi gefragt.
Es wird ja meistens der Rückprotektor und bei einigen der Brustprotektor (kenne bislang nur 1) abgefragt.
Also hätte ich überhaupt keine Probleme mir einen Kombi anfertigen zu lassen von einem namhaften Hersteller, der keine Zertifizierung besitzt.
Ich muss da mal einhaken. Mir war das bisher gar nicht bewusst, dass die Lederkombi alleine nicht zertifziert ist. Ich ging immer davon aus, dass alles was die körperliche Unversehrtheit sicheren soll selbstverständlich zertifiziert ist.

- Protektoren sind nach bestimmten Normen zertifziert.
- Helme müssen sogar zertifziert sein.Bin mir da bei Protektoren nicht sicher ob es sein muss.
- Stiefel sind in der Regel auch zertifziert.

Ich hab noch nie geguckt ob das bei der Lederkombi der Fall ist. Weil immer wenn ich so ein "Kleidungsstück" anzog immer so ein Zertifizierungsbendel irgendwo angenäht ist. Kennt man ja.

Ich find das für ALNE natürlich jetzt doof. Aber ich gehe nicht mit deiner Meinung mit, dass sowas egal ist. Nehmen wir mal Helme. Wie willst du den ohne Zertifzierung sicher stellen, dass der Kopf bis zu nem gewissen Schlag unversehrt bleibt bei nem Sturz, wenn der Helm nicht entsprechenden Tests unterzogen wurde. Allein die Tatsache, dass du nen Helm trägst hilft dir doch nicht deinen Kopf zu schützen? Wenn das Ding wie eine Porzellantasse zerplatzt bei nem Sturz hättest auch nur mit Sonnenbrille fahren können. Oder auch der Protektor. Es ist doch vollkommen Hupe was abgefragt wird beim der Ausfahrt. Was du trägst muss auch seinen Zweck erfüllen. Der Zweck ist, dass du dich künftig nach nem Sturz nicht im Rolli fortbewegst und nicht des Veranstalters Vorgabe zu erfüllen oder sehe ich das falsch?

Ich war sehr glücklich darüber, dass mein SASTec Rückenprotektor, den ich in Brünn 22 tatsächlich mal getestet hatte, nach Stoßkraft / Schlagkraft zertifziert war. Ohne das wäre ich jetzt wohl im Rolli unterwegs. So muss man da rangehen.

Ich behaupte mal, dass fast jeder von uns bewusst oder unbewusst darauf schaut, dass das keine China Ware ist. Klaro, die es geht immer günstiger Fraktion gibts auch die Helme von Ali-Express fahren. Aber die kleinen Hinweise auf Werbeplakaten oder die beigefügten Formulare in den Verpackungen helfen schon dabei Qualität zu erkennen.

Ich sage nicht, ALNE wäre keine Qualität. Ganz im Gegenteil. Man hört hier ja nur Gutes. Und anscheinend hält das Zeug im Sturzfall auch und ist von hoher Qualität. Wie gut die Qualität aber genau ist weiß anscheinend keiner so richtig. War wohl noch nie bei nem offiziellen Reißtest. Und ganz ehrlich sich mal bei 200 abzulegen ist kein Test. Da man nie weiß, auf welche Naht jetzt welche Kraft gewirkt hat oder ob der Sturz einfach glücklich war.

Überreguliert finde ich das deshalb nicht. Gerade in dem Bereich soll doch bitte alles zertifziert sein und somit Mindeststandards erfüllen. D.h. für mich bei Kauf, dass ich mich darauf verlassen kann, dass entsprechende Mindeststandards eingehalten werden und sich das Produkt neutralen Tests unterziehen musste und die bestanden hat. Dafür gibt man dann ja die Kohle aus. Mit Bürokratie hat das nichts zu tun und mit Überregulierung schon gar nicht. Letzteres wäre es, wenn man jetzt einfach bestehende Zertifizierungsstandards erhöht hätte um die großen Hersteller vor Kleinen zu schützen. Aber das ist nicht passiert. Es wurde überhaupt mal was eingeführt.

Und ganz ehrlich. 25k für ein Zertifikat hinter dem auch noch Leistung und nicht nur Gutachtenschreiberei steckt ist marktüblich und nicht teuer. Wer das teuer findet hat sich noch nicht damit auseinandergesetzt was reine Schreiberei Zertifikate Kosten die normale Bürobetriebsbürokratie zertifzieren.

Das ist aber auch in jeder Branche so. Qualität zertifizieren zu lassen heißt, dass man dafür bezahlt, dass das eigene Produkt entsprechende Tests durchläuft. Wenn es interessiert der kann hier mal nachlesen https://www.revitsport.com/de_de/revit- ... ifizierung .

Es hat mich schon erschrocken als ich den Post las, dass ich gar nicht wusste, dass jeder Hinz & Kunz was nähen konnte und es als Motorrad Sicherheits Bekleidung verkaufbar war. Ich ging davon aus, dass es selbstverständlich so ist das diese Produkte zertifziert und auf Mindeststandards getestet sind.

Das es ALNE so trifft macht mich auch traurig. Ich bin aber schon glücklicher damit, dass Lederkombis ab jetzt auch die hier dargestellten Tests hinsichtlich

- Stoßabriebfestigkeit
- Nahtfestigkeit
- Reißfestigkeit
- Formbeständigkeit
- Unbedenklichkeit

durchlaufen müssen. Mir ist das nicht egal. Ja ich brauch was das mir vor nem Sturz ansagt, dass das Teil den auch aushält. Das sollte meiner Meinung nach bei Produkten die persönlichen Sicherheit und körperliche Unversehrtheit versprechen selbstverständlich sein.

Ich wünsche ALNE mit der Neuausrichtung auch ganz viel Erfolg. Schade, dass sie diese Zertifzierung nicht mitgehen können.
Das sehe ich etwas anders.

Zertifizierungen sind gut und schön und sollten auch existieren, jedoch nicht unbedingt immer verpflichtend sein und dashier ist in meinen Augen ein sehr gutes Beispiel warum ich das so sehe.

Wenn ein Hersteller seine Schutzkleidung zertifizieren lässt, dann kann er dieses auf sein Produkt schreiben und damit werben, ein anderer Hersteller kann sich aber entscheiden seine Sachen nicht aufwendig zertifizieren zu lassen und darf dann entsprechend auch nicht damit werden, meinetwegen kann er sogar dazu verpflichtet werden den Kunden explizit darüber informieren zu müssen.

Aber am Ende kann dann der Kunde entscheiden, ob ihm die Zertifizierung wichtig ist oder eben nicht. Es gibt genug Anbieter, wie in diesem Fall Alne, da braucht es für die meisten Kunden keine Zertifizierung, damit man auf die Qualität vertraut, der Ruf reicht völlig aus.

Dafür muss der Kunde dann aber nicht diese ganzen aufwendigen Zertifizierungsstellen querfinanzieren oder wie jetzt ganz ohne das Nischen-Angebot von Alne auskommen.


Diese Zertifizierungsverfahren führen nicht selten sogar zu schlechteren Produkten, denn die Produkte werden speziell auf besonders gute Testresultate abgestimmt, statt auf einen vollumfänglich realistischen Einsatzzweck.
Stichwort: Verbrauchszyklus.

Auch die Tests mit der Restschlagkraft bei Protektoren sind in meinen Augen nicht ganz unkritisch zu sehen, Protektoren schützen nicht nur vor Walzenförmigen Fallgewichten...

Ich hatte schon einen Unfall, bei dem säß ich mit einem SASTec-Rückenprotektor jetzt wohl im Rollstuhl. Stichwort: Überstreckungsschutz.

Aber das ist ein sehr komplexes Thema, am Ende des Tages gefällt mir diese Entmündigung und unterstellte Unfähigkeit des Endverbrauchers einfach nicht und die damit einhergehende Zerstörung kleiner Unternehmen samt Innovationsausbremsung.

MFG Christian
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