SV650 aus dem letzten Jahrtausend
Der Bereich für Eure Projekte, Um- und Aufbauten. Auch Tips und Tricks zu Feinheiten, aber keine Standardthemen wie: so wechselte ich die Bremsbeläge.
- Knubbler Offline
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
Kontaktdaten:
Hallo zusammen,
ich melde mich auch mal wieder zu Wort. Die große Frage zuerst, ist die SV endlich fertig?
Leider nicht, aber sie hat es immerhin auf die Hebebühne geschafft. So mache ich zumindest Kleinigkeiten dran, wenn Zeit ist.
Ich war natürlich trotzdem fleißig in der Zwischenzeit, auch wenn viel in Sachen Arbeit und Bildung zu tun war. Hab ,wen wundert es, wieder einige Motoren gebaut. Möchte Euch aber nicht mit den ganzen Einzelheiten langweilen. Nur bei einer Geschichte möchte ich noch etwas ergänzen. Wir erinnern uns an diesen SV Motor von letztem Jahr:
viewtopic.php?f=22&t=40403&start=160#p938847
Ursprünglich hieß es ja nach dem Prüfstand damals "der hält doch nur ein Rennen.." und "das kann nicht haltbar sein.."
Naja was soll ich sagen? Gehalten hat er, sogar 70 Renn Einsätze und mehrere Tausend Kilometer ohne einen Ausfall oder dass ich nochmal ran musste. Lediglich frisches Öl gab es von Zeit zu Zeit.
Da der Fahrer nicht gerade langsam damit gefahren ist, hat er es auf Anhieb zum Vizemeister in der Klasse geschafft, was mich natürlich erst recht gefreut hat. Doch damit geben wir uns noch nicht zu frieden.
Im Winter habe ich den Motor erneut bekommen, zur Revision und Weiterentwicklung. Ich war selbst erstaunt wie wenig man dem Motor seinen Einsatz innen angesehen hat
Brennbild gibt es nichts zu meckern, kaum Ablagerungen und die Kolbenringe sind auch noch top, keine Brennspuren am Kolben. Der Motor wäre ohne Probleme weiter gelaufen, hätte nicht mal das Ventilspiel einstellen müssen.
Dann bin ich mit dem Ohr ganz nah ans Kurbelgehäuse ran gegangen und habe aufmerksam gehorcht...
...."Ich will mehr, gib mir mehr"....säuselte es ganz leise aus den tiefen des Getriebes.
Kannst Du kriegen!
Leider habe ich beim erneuten Aufbau des Motors vergessen Bilder zu machen, aber ist ja nichts besonderes drin
Daher fange ich einfach mal beim neuen Luftzufuhr System an. Wie wir wissen ergibt sich die Leistung aus der optimal verbrannten Masse an Luft und Kraftstoff. Umso öfter das in einem Zeitraum geschieht, umso mehr potentielle Leistung steht bereit. Sprich, da muss mehr Luft rein. Und neben den richtigen Nockenwellen braucht es dazu auch entsprechende Komponenten, die das auch zulassen. Die Teile aus der Serie sind da nicht wirklich toll, deshalb haben wir uns für eine Eigenentwicklung entschieden. Fangen wir mit der Einspritzung an.
Anhand meiner Erkenntnisse aus vergangenen Tagen, habe ich im CAD passende Trichter entworfen und die Saugrohrlänge entsprechend neu ausgelegt
Die Serien Einspritzung habe ich kurzerhand in der Mitte durch geschnitten, die ist zu lang gewesen und die sekundär Klappen werden nicht gebraucht. Dazu konnte ich dann das Gehäuse maximal aufspindeln und entsprechende Klappen anfertigen.
Die unteren Löcher der Einspritzdüsen hab ich verschlossen. Wenn schon, dann richtig. Der Kraftstoff wird künftig über Shower Düsen eingespritzt. Das hat vorallem den Vorteil der Verdunstungskühlung und besseren Gemischbildung. Und da kühle Luft eine größere Dichte hat, kann man auch noch einen Tick mehr einspritzen.
So sahen dann die ersten Gehversuche aus, viel Getestet und für Gut befunden.
Der aufmerksame Leser stellt sich jetzt vielleicht die Frage, wenn er die Einsprizung abgeschnitten und oben diese riesen Trichter drauf gesetzt hat, wo soll dann die Airbox hin? Gute Frage..
Die kommt einfach drum herum. Ein hübscher kleiner Kohlefaser Kasten, besser gesagt groß, denn wir sind jetzt so ziemlich beim doppelten Volumen zur Serie. Vorne sind zwei Anschlüsse für ein RAM Air System, das sich aber noch in Entwicklung befindet, alles zu seiner Zeit. Zum Abstimmen wird es erstmal sowieso nicht gebraucht und genau das war der nächste Punkt.
Blick in die Airbox mit Deckel
Natürlich ging es wieder auf den selben Prüfstand wie letztes Jahr um einen echten Vergleich zu haben. Ziel war es in erster Linie bei diesem Projekt, das Drehzahlband zu verbreitern und diesen leichten Drehmoment Hänger bei 6500 und 8000 zu beseitigen. Deshalb habe ich mich nicht nur auf Spitzenleistung konzentriert, sondern in erster Linie versucht die obere Mitte zu stärken. Jetzt mag manch einer denken, mehr Power in der Mitte kostet aber Spitzenleistung, naja das eine schließt das andere nicht immer aus
Hier das Ergbenis, rot war 2018 und blau ist 2019. Auf absolute Zahlen habe ich jetzt mal verzichtet, man muss ja nicht alles ausplaudern
Hier noch der reine Leistungsvergleich. In grün habe ich mal eben die Serien Leistung der SV eingefügt. Denke der Unterschied spricht für sich.
Ziel erfüllt würde ich mal sagen, vorallem der Drehmoment Verlauf im Vergleich zum letzten Jahr freut mich besonders. Dass oben Leistung nochmal zugelegt hat, ist ein netter Nebeneffekt. In Zahlen, über das genutzte Drehzahlband hat sich die durchschnittliche Leistung um 11% erhöht. Dazu ist bei dem Fahrzeug selbst auch kein Stein auf dem anderen geblieben, Rahmen, Schwinge, Gabel, Räder, Verkleidung, alles neu.
Die Saison wird auf jeden Fall nicht langweilig.
Bald erzähl ich wieder was von meiner SV. Bis dahin, danke fürs Lesen
ich melde mich auch mal wieder zu Wort. Die große Frage zuerst, ist die SV endlich fertig?
Leider nicht, aber sie hat es immerhin auf die Hebebühne geschafft. So mache ich zumindest Kleinigkeiten dran, wenn Zeit ist.
Ich war natürlich trotzdem fleißig in der Zwischenzeit, auch wenn viel in Sachen Arbeit und Bildung zu tun war. Hab ,wen wundert es, wieder einige Motoren gebaut. Möchte Euch aber nicht mit den ganzen Einzelheiten langweilen. Nur bei einer Geschichte möchte ich noch etwas ergänzen. Wir erinnern uns an diesen SV Motor von letztem Jahr:
viewtopic.php?f=22&t=40403&start=160#p938847
Ursprünglich hieß es ja nach dem Prüfstand damals "der hält doch nur ein Rennen.." und "das kann nicht haltbar sein.."
Naja was soll ich sagen? Gehalten hat er, sogar 70 Renn Einsätze und mehrere Tausend Kilometer ohne einen Ausfall oder dass ich nochmal ran musste. Lediglich frisches Öl gab es von Zeit zu Zeit.
Da der Fahrer nicht gerade langsam damit gefahren ist, hat er es auf Anhieb zum Vizemeister in der Klasse geschafft, was mich natürlich erst recht gefreut hat. Doch damit geben wir uns noch nicht zu frieden.
Im Winter habe ich den Motor erneut bekommen, zur Revision und Weiterentwicklung. Ich war selbst erstaunt wie wenig man dem Motor seinen Einsatz innen angesehen hat
Brennbild gibt es nichts zu meckern, kaum Ablagerungen und die Kolbenringe sind auch noch top, keine Brennspuren am Kolben. Der Motor wäre ohne Probleme weiter gelaufen, hätte nicht mal das Ventilspiel einstellen müssen.
Dann bin ich mit dem Ohr ganz nah ans Kurbelgehäuse ran gegangen und habe aufmerksam gehorcht...
...."Ich will mehr, gib mir mehr"....säuselte es ganz leise aus den tiefen des Getriebes.
Kannst Du kriegen!
Leider habe ich beim erneuten Aufbau des Motors vergessen Bilder zu machen, aber ist ja nichts besonderes drin
Daher fange ich einfach mal beim neuen Luftzufuhr System an. Wie wir wissen ergibt sich die Leistung aus der optimal verbrannten Masse an Luft und Kraftstoff. Umso öfter das in einem Zeitraum geschieht, umso mehr potentielle Leistung steht bereit. Sprich, da muss mehr Luft rein. Und neben den richtigen Nockenwellen braucht es dazu auch entsprechende Komponenten, die das auch zulassen. Die Teile aus der Serie sind da nicht wirklich toll, deshalb haben wir uns für eine Eigenentwicklung entschieden. Fangen wir mit der Einspritzung an.
Anhand meiner Erkenntnisse aus vergangenen Tagen, habe ich im CAD passende Trichter entworfen und die Saugrohrlänge entsprechend neu ausgelegt
Die Serien Einspritzung habe ich kurzerhand in der Mitte durch geschnitten, die ist zu lang gewesen und die sekundär Klappen werden nicht gebraucht. Dazu konnte ich dann das Gehäuse maximal aufspindeln und entsprechende Klappen anfertigen.
Die unteren Löcher der Einspritzdüsen hab ich verschlossen. Wenn schon, dann richtig. Der Kraftstoff wird künftig über Shower Düsen eingespritzt. Das hat vorallem den Vorteil der Verdunstungskühlung und besseren Gemischbildung. Und da kühle Luft eine größere Dichte hat, kann man auch noch einen Tick mehr einspritzen.
So sahen dann die ersten Gehversuche aus, viel Getestet und für Gut befunden.
Der aufmerksame Leser stellt sich jetzt vielleicht die Frage, wenn er die Einsprizung abgeschnitten und oben diese riesen Trichter drauf gesetzt hat, wo soll dann die Airbox hin? Gute Frage..
Die kommt einfach drum herum. Ein hübscher kleiner Kohlefaser Kasten, besser gesagt groß, denn wir sind jetzt so ziemlich beim doppelten Volumen zur Serie. Vorne sind zwei Anschlüsse für ein RAM Air System, das sich aber noch in Entwicklung befindet, alles zu seiner Zeit. Zum Abstimmen wird es erstmal sowieso nicht gebraucht und genau das war der nächste Punkt.
Blick in die Airbox mit Deckel
Natürlich ging es wieder auf den selben Prüfstand wie letztes Jahr um einen echten Vergleich zu haben. Ziel war es in erster Linie bei diesem Projekt, das Drehzahlband zu verbreitern und diesen leichten Drehmoment Hänger bei 6500 und 8000 zu beseitigen. Deshalb habe ich mich nicht nur auf Spitzenleistung konzentriert, sondern in erster Linie versucht die obere Mitte zu stärken. Jetzt mag manch einer denken, mehr Power in der Mitte kostet aber Spitzenleistung, naja das eine schließt das andere nicht immer aus
Hier das Ergbenis, rot war 2018 und blau ist 2019. Auf absolute Zahlen habe ich jetzt mal verzichtet, man muss ja nicht alles ausplaudern
Hier noch der reine Leistungsvergleich. In grün habe ich mal eben die Serien Leistung der SV eingefügt. Denke der Unterschied spricht für sich.
Ziel erfüllt würde ich mal sagen, vorallem der Drehmoment Verlauf im Vergleich zum letzten Jahr freut mich besonders. Dass oben Leistung nochmal zugelegt hat, ist ein netter Nebeneffekt. In Zahlen, über das genutzte Drehzahlband hat sich die durchschnittliche Leistung um 11% erhöht. Dazu ist bei dem Fahrzeug selbst auch kein Stein auf dem anderen geblieben, Rahmen, Schwinge, Gabel, Räder, Verkleidung, alles neu.
Die Saison wird auf jeden Fall nicht langweilig.
Bald erzähl ich wieder was von meiner SV. Bis dahin, danke fürs Lesen
Zuletzt geändert von Knubbler am Montag 8. August 2022, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.
- gixxn Offline
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Ich find das so geil was du hier treibst, das ist der Hammer. Hut ab !
Und ewig schade dass ich nicht die Mittel und Zeit aufbringen kann um so etwas selbst umsetzen zu können.
Ideen und Wünsche hätte ich nämlich genug .....
Könntest du nicht wenigstens einfach mein Nachbar sein, damit wäre mir schon sehr geholfen.
Wo wohnst du nochmal ??
gruß gixxn
Und ewig schade dass ich nicht die Mittel und Zeit aufbringen kann um so etwas selbst umsetzen zu können.
Ideen und Wünsche hätte ich nämlich genug .....
Könntest du nicht wenigstens einfach mein Nachbar sein, damit wäre mir schon sehr geholfen.
Wo wohnst du nochmal ??
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Einfach super! Habe schon im SV-Forum Deine Berichte verfolgt. Viel Erfolg für 2019!
LG, Tanja
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- Knubbler Offline
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Bayrisches Alpenvorlandgixxn hat geschrieben:Könntest du nicht wenigstens einfach mein Nachbar sein, damit wäre mir schon sehr geholfen.
Wo wohnst du nochmal ??
gruß gixxn
Für alle, die ungern lesen und lieber bewegte Bilder genießen, hier was zum gucken:
- Tom-ek Offline
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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meeeehr von diesem pornoooooo büddeeeeeeee !!!!
Badeenten das ist es .... !!!!!!
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SILENCE IS BETTER THAN BULLSHIT.
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- froetz Offline
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Aber echt - geile Sache - könntest so auf Pornhub posten, wär dort auch gut aufgehoben!
- Knubbler Offline
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Schön wenn meine Arbeit Gefallen findet. Bild Material hätte ich noch einiges, aber kann leider nur ein paar Teile davon veröffentlichen.
Zumindest habe ich mir jetzt mal einen neuen Avatar gegönnt
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Du hast die unteren Düsen entfernt? Sehe ich das richtig?
"Development is only necessary because of the stupidity of designers" – Keith Duckworth.
- Knubbler Offline
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Ja richtig, nicht toll fürs Standgas, aber für Rennen perfekt.
Die Entwicklung für eine entsprechede Umschalt Elektronik mit einstellbaren Übergang ist noch im Gange. In meiner möchte ich beide Düsen haben.
Die Entwicklung für eine entsprechede Umschalt Elektronik mit einstellbaren Übergang ist noch im Gange. In meiner möchte ich beide Düsen haben.
Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Fürs Rennen ist das beschissen, da Du die meiste Zeit in der Teillast verbringst. Hat bei Ducati Ewigkeiten gedauert bis die das begriffen hatten.
"Development is only necessary because of the stupidity of designers" – Keith Duckworth.