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Der Hardbraker in Almeria

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Der Hardbraker in Almeria

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Beitrag von hardbraker »

Back from Hell

Vorgeplänkel

Hallo alle zusammen. Nach 7 Tagen in Almeria bin ich nunmehr zurück. Die Anreise war sehr schön, mit Air Berlin gings über Malle auf den Flughafen von Almeria.
Dort wollte ich bei Europcar meinen gemieteten Seat Ibiza einsacken. Die wussten von mir, hatten aber keinen Ibiza. Ich sollte nen Renault Scenic nehmen. Cool dachte ich, da geht mehr rein. Tja, nach 15 Minuten Suche war der Scenic auch nicht zu finden. Ich gebe natürlich nicht auf. Ergebnis der Spielerei, ich "musste" nen Laguna Diesel nehmen. Insgesamt stimmte mich dies sehr froh.
Nun ging die Suche nach dem Hotel los. In Roquetas de Mar ein Hotel zu finden, ist schwerer als erwartet. Aber auch das funktionierte und nach dem einchecken und vor dem Abendbrot, machten wir uns auf die Autobahn, um Tabernas und die Strecke an sich zu finden.
Da es aber ordentlich dunkel war, haben wir die Strecke nicht mehr ausmachen können. WIr sind dann zurück und nahmen das kombinierte Abendbrot / Silvesterprogramm auf uns. Das war härter als Rennen fahren! Die zweitältesten im Hotel nach uns waren ein 54- und 58jähriges Ehepaar, der Rest war mohrenalt.
Wir haben dann also schnell gegessen und sind getürmt.
Am 1.1. haben wir dann die Strecke gefunden und schon mit einigen gesprochen. Das fängt ja gut an.
Der restliche Tag verlief unspektakulär und wir sind noch in der Gegend rumgefahren.

Day 1

Zuerst zu den BiPros und schnell anmelden? Naja, da stehen ja erstmal 20 Italiener im Weg, welche mit dem deutschen Anmeldebogen so ihre Probleme haben. Aber wie sagt Atze immer? Genau, "ruhig bleiben".
Nachdem ein älterer Herr anfing, sich zu beschweren, dass er immer noch nicht auf die Strecke darf, wurde die Fahrerbesprechung drastisch gekürzt und es ging los. Naja, bei mir ging es nicht los, schliesslich musste ich erstmal meine Maschine und Zubehör suchen. Das ganze fand sich dann in Box 5, zusammen mit den Maschinen von Reidi, Nico und "Remme" (kenn ich nicht...).
Nun hatte ich endlich meine süsse R6 gefunden, meine Montageständer fehlten aber. Diese konnten auch nach stundenlanger Suche nicht gefunden werden (ich hatte mir zwischenzeitlich andere geben lassen).
Nun konnte ich mich langsam anziehen und meinen neuen Erbo P6-Protektor einweihen. Mein BMW-Protektor ging unter die hautenge Kombi nicht drunter, aber das war ja schon Thema eines anderen Threads.
also erstmal ohne Reifenwärmer raus auf die Strecke, Linie lernen.
Dabei fiel mir sofort auf, dass ich nach der Rechts nach Start/Ziel immer auf die rechte Seite ausholte, um die Links vor dem Omega anzugehen. Shit, falsche Strecke... Sachsenring löschen, Almeria laden.
Nach 5 Runden hatte ich es dann kapiert und es ging immer besser...

In der Mittagspause hatte ich dann Gelegenheit, ein wenig rumzuwandern und andere Fahrer kennenzulernen. Leider gab es keine zentrale Futterstelle in Almeria, so dass das Schliessen neuer Freundschaften künstlich erschwert wurde. Ich war dann bei ner Ducati-Runde gelandet und kam mit Roli schnell ins Gespräch. Der hatte schon nen Kratzer am Tank und meinte, die "Kies"(was für ein Witz)-betten und vor allem die 15cm-Kante davor und die Regenrinnen mittendrin wären tödlich. Also beschloss ich, nicht von der Strecke abzukommen.
Am Ende von Tag 1 stand ne 1:55,9 auf der Uhr. Ich war zufrieden und schwor mir, nie wieder ein halbes Jahr zwischen zwei Trainings vergehen zu lassen.

Day 2

Tag zwei war wettertechnisch mieser. Während Tag 1 super Sonne und wenig Wind bot, war Tag 2 zwar trocken, aber halt saukalt und windig. Also Reifenwärmer druff und warten. Wir sind dann auch raus und es lief trotz der Kälte ganz gut.
Ein bisher ungenanntes Problem in Almeria ist die fehlende Tanke an der Strecke. [Ich liebe den Lausitzring...]
Da ich als alter Flieger auch keine Kanister dabeihatte, borgte ich mir einen besonders grossen Kanister, der mir geeignet erschien. (Der Besitzer des Kanisters wird übrigens in Cartagena Gewissheit haben, dass ich seinen hatte ;) ).
Tag 2 wäre dann auch ohne grössere Vorkommnisse mit guten und schnelleren Fahren vorübergegangen. Ich hatte zum Mittag 1:54,6 und zur Quali für das Sprintrennen eine 1:53,7. Damit war ich hochzufrieden. Zwischenzeitlich wurde das Training unterbrochen. In der langen rechts-links vor der Schikane hatte sich ne Duc mit Nummer 36 übel verabschiedet. Die ganze Strecke war voll Teile, selbst solche Brocken wie Kotflügel lagen da rum. Der Fahrer irrte sehr planlos umher und es sah nicht sehr gut aus.
Zurück in der Box schaute ich mich um und stellte erschrocken fest, wen es erwischt hatte - Roli. Es ging für ihn sofort mit dem Krankenwagen ins Hospital, später stand die Diagnose fest: rechte Hand gebrochen und zwei gesplitterte Frakturen im rechten Fuss. Eine sofort nötige Operation hat Roli aber abgelehnt, er traute deutschen Ärzten dann wohl doch mehr.
Ich war mit meiner Zeit Startplatz 7 im Sprintrennen. Nachmittags hat Schulten noch ne Vorstellung gegeben und ne 1:39,9 hingelegt. Es war ein spektakel ohne Gleichen!

Day 3

Mein Vorderreifen SC1 sieht immer noch genial aus. Der Hinterreifen ist Rotz, also runter damit. Der neue ist Produktionsdatum März 2004 und gast beim Reifenwärmen sehr aus. Naja, ist ja neu, das wird schon so richtig sein. Also raus und ein wenig warmfahren. Raus ist allerdings 14Uhr. Vorher hat es geregnet und es dauerte mehrere Stunden, bis die Strecke wieder trocken war. Ich bin dann noch ne halbe Stunde raus und habe meinen Hinterreifen angefahren.
Fürs Rennen habe ich dann eine besondere Wahl getroffen. Da ich mein erstes Rennen nicht in der ersten Kurve beenden wollte, habe ich mich für einen Start von ganz hinten entschieden, das war dann Numero 23. Neben mir stand Carsten Schmidt und hinter mir Michi Seeber mit ner Duc. Er fuhr aber ohne Wertung und war eh zu schnell für uns ;).
Das Rennen startete und ich hatte ein gutes Gefühl. In der erste Kurve aussen zwei überholt und in der ersten Runde vor auf 11. Danach konnte ich genial pushen und fast in jeder Runde einen überholen. Da wir mit den Superbikes zusammen gestartet sind, war dies besonders genussvoll. Meinen Boxennachbar Herko, welcher von 6 gestartet war, hatte ich nach drei Runden ein und flog weiter nach vorn. Dabei lief alles wie geschmiert und ich ahnte nix böses.
In Runde 7 kam dann allerdings das böse erwachen. Ich wusste nicht, dass ich bis dahin in jeder Runde mindestens 0,5s schneller geworden war. Ein Laptimer tut schnellstens Not!
In der Rechts nach der zweiten Kuppe (die Doppel-rechts) ging mir ohne Warnung, ohne Drift oder irgendwas das Hinterrad bei fast maximaler Schräglage weg. Aus Angst vor nem kapitalen Highsider habe ich dann die Vorderbremse durchgerissen, als ich fast schon 90° quer war und rutschte von der Piste. Das war alles ja ziemlich problemlos. Dann kam die von Roli beschriebene Kante. Also 15cm runter und dann auf festen Boden. Dort fing ich das Rollen an und kam mit meinem rechten Fuss zwischendrin so auf, dass ich meine Schuhsohle bei gestrecktem Bein sehen konnte. Das sah nicht gut aus.
Als ich endlich liegen blieb, merkte ich, dass fast alles OK war, nur der rechte Fuss war nicht gut. Also ab in den Krankenwagen, nach Almeria, Röntgen, Gipsen und froh sein, dass nichts gebrochen war. Nur ist die Flosse herrlich gezerrt, gestaucht und was immer (vor allem BLAU). Die Spanier können weder deutsch noch englisch, der blanke Hass...

Day 4

Fahren ist nicht, aber wenigstens Bestandsaufnahme. Rechte Raste verbogen, linker BKG-Stummel gebrochen, Heck verzogen, Scheibe gebrochen. Ansonsten war alles soweit brauchbar. Und naja, irgendwie kriege ich die Kiste schnell wieder flott. Als erstes hol ich mir jetzt mal endlich Werkzeug und Tranportkisten.
Dann muss ich mir auch nicht mehr den Riesenkanister borgen. Ach ja, der Besitzer kann sich über 35 Liter reinsten Supers freuen, welche ich nicht mehr verfahren konnte. Wenn er mich auf ein Bier einladen will, nehme ich gerne an...
Das wichtigste war aber die Zeitenauswertung. Das Rennen wurde abgebrochen, weil einer gestürzt war (AHA) und man höre und staune, ich war DRITTER(!!!!).
Meine beste Zeit war ne 1:51,020 und damit über 2,7s schneller als meine Quali-Zeit.
Ich war ohne Ende happy und hatte plötzlich keine Schmerzen mehr. Für mein zweites echtes Renntraining ist das das optimale Ergebnis.
Die beiden ersten im Rennen waren übrigens Mats-Odin Hodt (Norwegen) und Patrizio Valsecchi (Italien) [beides scheinbar Halbprofis...].

Fazit

Almeria ist geil. Ein Sturz mit nem 2004/03er SC2 macht mir Sorge, dass die Pirellis wirklich Probleme machen.
Dieses Jahr sieht man mich oft auf der Strecke, soviel ist sicher.

In diesem Sinne wünsche ich allen eine gute Fahrt und dass wir uns alle wiedersehen. Ich werde vorrangig auf dem Lausitzring, dem Sachsenring, in Oschersleben, in Most und bestimmt in Brün aufzünden. Ich würde mich freuen, möglichst viele von Euch auf der Strecke wiederzusehen.

Der H(inkefuss)ardbraker.
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Beitrag von Jens »

Fein das deine Knochen ganz geblieben sind !!!
Ein Fazit habe ich aus Almeria auch mitgebracht, Vorn nie wieder solche SC Scheisse draufziehen!!
Gruß
Jens
Sieger haben einen Plan, Verlierer Ausreden !

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Beitrag von hardbraker »

@jens:

ich bin 100000%ig zufrieden mit dem SC1 vorn! der hat locker noch potenzial gehabt. nur hinten war es ganz mies. ich teste im april (mein nächstes training) auf dem lausitzring mal die bt002. mal sehen, ob die besser gehen.

cya,
der hardbraker
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Beitrag von papi »

hardbraker hat geschrieben: ich teste im april (mein nächstes training) auf dem lausitzring mal die bt002. mal sehen, ob die besser gehen.
hm, wenn du den Verschleiss hinten in den Griff bringst und das gewöhnungsbedürftige Gefühl im Grenzbereich kapierst OK, Heck muss höher als mit SC2, vorne taugte er mir sehr gut.

Aber probiere unbedingt einfach mal den 120/70-17 758er Dunlop-Slick vorne, der ist fuer min zwei Events gut und kann unglaubliches, hinten steht der R6 der 165/55-17 in 902 fast ueberall sehr gut, in Valencia allerdings als einzige Strecke besser der 180/55.

Beide sind auf jeden Fall standfester als der SC2 den (besser _die_) wir im 4h-Rennen probiert haben.

Papi
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mangelndes Fahrkönnen wird durch
überlegenes Geschraubsel kompensiert
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Beitrag von Normen »

papi hat geschrieben:
hardbraker hat geschrieben: ich teste im april (mein nächstes training) auf dem lausitzring mal die bt002. mal sehen, ob die besser gehen.
hm, wenn du den Verschleiss hinten in den Griff bringst und das gewöhnungsbedürftige Gefühl im Grenzbereich kapierst OK, Heck muss höher als mit SC2, vorne taugte er mir sehr gut.

Aber probiere unbedingt einfach mal den 120/70-17 758er Dunlop-Slick vorne, der ist fuer min zwei Events gut und kann unglaubliches, hinten steht der R6 der 165/55-17 in 902 fast ueberall sehr gut, in Valencia allerdings als einzige Strecke besser der 180/55.


Beide sind auf jeden Fall standfester als der SC2 den (besser _die_) wir im 4h-Rennen probiert haben.

Papi

...genau - der Dunlop vorne ist absolut top, damit habe ich auch super Erfahrungen gemacht. Hat vorallem sehr lange guten Grip, was bei Pirelli z.B. nicht der Fall ist.

Normen
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