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Speedweek OL

Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
aber zum Thema Racing gehört.

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Beitrag von Rentner »

@Bundy:
Geniaaaal !!!! Wann kommt Teil 2 ?? Hast doch heute sicher wieder Mittagspause, odem ??

Was lehrt uns dem:

Team Super, Stimmung super, aber der Twin-Kürbis hält sich vielleicht doch besser von der Rennstrecke fern :( :(
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Beitrag von Bundy »

Ups, das mit Dudu & Herbie ist natürlich ein schwerer faux-pas.... :roll: :?
Hab mir trotzdem wieder die halbe Nacht und die Mittachspause für euch Pillemänner um die Ohren geschlagen..... Her comez

Part II:

2 Minuten später kam ein völlig durchnässter Konrad in die Box gerollt. Er setzte den Helm ab und grinste wie eine afrikanische Lachhyäne. „Die Bridgestone-Regenreifen sind der Hammer!“ ließ er uns wissen. „Hat sich gelohnt, noch mal rauszufahren.“
Unser Freund Bruno S. meinte nachdenklich: „Hmm, das wird aber wohl noch einen
gewaltigen Anschiss von der Rennleitung geben.“
Konrad zuckte mit den Schultern und ich stellte mir die Rennleitung in Gestalt von Ottmar Bange vor, wie er noch vor ein paar Minuten im Tower gestanden hatte, mit einem
schelmischen Lächeln auf den Lippen, und vor sich hinmurmelte: „Mein Gott Konrad, du durchgeknallter Sohn einer Kurbelwelle, was bin ich froh dass es dich gibt...“.
Wir freuten uns, dass wir das Nachttraining ohne große Probleme hinter uns gebracht hatten, tranken alle zusammen ein Bierchen (schon wieder Bier...) und warteten auf die Rennleitung. Einige befürchteten schon dass der Schnittlauch mit Handschellen auftauchen würde und unser Rotsünder die Nacht im Knast verbringen müsste.
Doch der Anschiss blieb aus. Manchmal zahlt es sich eben aus, wenn man mit der
Rennleitung schon 2-6 Koreas getrunken hatte....
Am nächsten Morgen fragten mich meine beiden Freunde vom Ende der Boxengasse wer gestern Nacht der Irre gewesen sei, der bei Rot rausgefahren ist. Ich entgegnete, dass ich es nicht gewesen sei. Es müsse wohl einer der unzähligen KTM-Fahrer gewesen sein, die im Fahrerlager ihr Unwesen treiben.
Mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen verabschiedete ich mich von den beiden und begab mich in unsere Box, wo schon fleißig geschraubt wurde. Die Kabel wurden alle noch mal
kontrolliert und trockengedrucklüftet, alle Schrauben nachgezogen und neue Brückensteine aufgezogen. Wir hatten uns gegen Slicks und für BT 002 in der mittleren Mischung
entschieden, welche einen Mördergrip boten und mit der KTM nicht an ihre Grenzen
gebracht werden konnten.
Die Stunde der Wahrheit war nun gekommen. Das zweite und entscheidende Qualifying war auf 10 Uhr angesetzt. Wieder hatte jeder Fahrer eine halbe Stunde Zeit um in möglichst
wenigen Sekunden um die herrliche Rundstrecke zu brennen.
Konrad war wieder als Erster dran. Er fuhr gleich zu Beginn 46er-Zeiten, und wir waren guter Dinge, dass er noch mindestens eine 1:43 schaffen wurde, was für seine Qualifikation
gereicht hätte (jeder Fahrer musste sich in seiner Gruppe qualifizieren - die Qualizeit lag in jeder Gruppe so um die 1:44).
Nach seiner halben Stunde und einer Bestzeit von 1:45,5 kam er in die Box und war natürlich erstmal wenig begeistert - er meinte mehr wär einfach nicht dringewesen, außerdem hätte der Motor gegen Ende Aussetzer gehabt...
Als Nächster war ich dran. Mir schwante nichts Gutes. Und es kam wie es an einem Freitag, dem 13. kommen musste - ich fuhr aus der Boxengasse und spürte schon, dass etwas nicht stimmte. Der Motor spuckte und kotzte rum als hätte er Blähbier statt Benzin im Tank, der Drehzahlmesser zeigte wild spekulierend unmögliche Drehzahlen an und ich konnte nicht schneller als etwa 100 fahren. Die Anderen flogen an mir vorbei wie an einem Traktor und mir wurde ein wenig unwohl. Über die Rettungswege rettete ich mich zurück an die Box und erklärte das Problem. Toni versuchte, den Fehler zu finden und schickte mich noch mal raus.
Aber das Stottern blieb und wurde immer schlimmer. Wieder fuhr ich raus und sah langsam alle Felle davonschwimmen. Ich bat den lieben Gott, mir doch wenigstens noch eine kleine Chance zu geben, aber er war wohl grad im Urlaub, schließlich waren zu dem Zeitpunkt Handwerkerferien.
Die Mechaniker gaben mal wieder alles, sie schraubten wie verrückt, bliesen alle
Steckverbindungen noch mal durch, checkten die Benzinzufuhr, fanden aber keinen Fehler. Damit war das Quali für mich beendet. Axel hoffte noch ein bisschen, aber leider auch
vergebens.
10 Minuten nach Ende seines Turns wurde der Fehler gefunden: Ein klitzekleines Kabel war gebrochen und hatte die Elektrik teilweise lahmgelegt. Nach der Reparatur lief der Motor wieder einwandfrei, aber das brachte uns leider nichts mehr...
Tja, damit war das Abenteuer 24 h-Rennen erstmal beendet. Doch statt schmollend
rumzuhocken und Trübsal zu blasen machten die Mechanix ein Bierchen auf und
schmiedeten nach dem ersten Schluck schon wieder Pläne für`s nächste Jahr. Jetzt hatten wir ja genügend Zeit, den Motor abzustimmen - vielleicht würde Dudu ja schon beim
Biketoberfest von Art Motor am ersten Oktoberwochenende seinen nächsten Einsatz
haben...

So, nun stand ich aber da, ich armer Tor, fern der Heimat und mit nur 2 Alternativen im Köcher:
1. zur Rennleitung trapsen und mich für den Supermono-EM- Lauf anmelden, oder
2. die kaltgestellten Korea-Rohstoffe (Rotwein im Tetrapak von LIDL, mit der Aufschrift „Verschnitt von Weinen aus mehreren Ländern der europäischen Gemeinschaft“ und Coca-Cola) holen, mischen, und mich zusammen mit dem Team sinnlos betrinken.
Ich entschied mich für die erste Alternative, weil ich es noch nie übers Herz bringen konnte, tatenlos dazustehen und anderen an der Boxenmauer beim Aufzünden zuzuschauen.
Die hübschen Mädels vom MSF Sauerland schickten mich aber vorab noch zum Organisator der Supermonopolisten, einem gewissen Henk van der Heek oder so ähnlich, um bei ihm wegen meines Mitwemsgesuchs vorzusprechen und um sein Wohlwollen zu bitten.
Ich fand ihn in seinem Motorhome. Er unterhielt sich gerade mit meinem alten
Wemskumpanen Benny Jerzenbeck, der hier seinen EM-Titel vorzeitig in trockene Tücher bringen konnte.
Ich brachte also meinen Begehr vor und erntete eine spöttische Resonanz in akzentuiertem Hollandeutsch: „Mit waas willst du miitfahren? Mit einem Enduro????“
„Nein“, spöttelte ich zurück, „mit einer Supermoto, hat 60 PS.“
„Un du glaubst du channst damit fahren?“ fragte der Oranjemann.
„Ja“, entgegnete ich.
Er beriet sich noch kurz mit seiner Frau und gab dann sichtlich widerstrebend das ok.
Ich war froh und pfiff beim Rückweg zur Box das Lied „Angel of death“ von Slayer vor mich hin.
Auch Axel konnte nicht untätig zusehen und beauftragte seine Lebensabschnittsgefährtin, ihm seine 450er Yamaha-Supermoto vorbeizubringen, damit er beim parallel stattfindenden Supermoto auf der Kartbahn blankziehen konnte.
Das brachte mich auf eine Idee. Wenn der Zeitplan es zuließ, könnte ich ja auch noch die beiden Läufe der KTM Duke-Battle mitfahren, die am Samstag auf der Kartbahn stattfinden sollten. Ich war von 2000-2003 in der Battle unterwegs gewesen und betrachtete die Wemser fast als eine zweite Familie. Also Zeitplan gecheckt, nicht lange überlegt und angemeldet.
Um 13.15 Uhr war das erste Zeittraining der Supermonos angesagt. Vorher musste ich noch die ziemlich fertigen BT 090 runterhauen, die noch vom Battle-Lauf am Hockenheim drauf waren. Von meinem Bruder Dirk Spanioli bekam ich einen 165er-Brückenstein-Slick, der zum Glück in meine Schwinge passte. Vorne montierten wir den alten BT 002, den wir anfangs auf Dudu drauf hatten.
Die Mechanixen freuten sich, dass sie wieder was zu tun hatten und umsorgten mich wie einen König.
Um 13.15 Uhr fuhr ich ans Ende der Boxengasse. Viele Einzylinder in unterschiedlichsten Chassis warteten schon und bedachten mich mit mitleidigen Blicken.
Bei grün fuhr ich sogleich auf dem Hinterrad los um den Asphalt und meinen alten
Vorderreifen zu schonen und ließ es erst kurz vor der Hotelkurve wieder runter.
Ich nahm mir vor, 4 bis 5 Runden schnell und danach noch ein bisschen für die Galerie zu fahren. Jau, das machte Spaß! Ich konnte mit der schwarzen Hure endlos spät bremsen. Die Bridgestones funzten traumhaft und ich zentrifugierte einen nach dem anderen außenrum, was mir seit jeher am meisten Spaß bereitet. Nach der Pflicht kam nun die Kür.

Ich fuhr fortan nur noch in den engen Kurven auf beiden Rädern, machte Slalomwheelies, stehende Welche über die liebe lange Zielgerade und allerlei andere Albernheiten, was
unsere Mechanix sehr lustig fanden.
Wieder in der Box angekommen umringten mich gleich tausend orangene Menschlinge und riefen begeistert irgendwas von „EINSDREIUNVIERZIG“ und „DAMIT WÄRSTE QUALIFIZIERT GEWESEN“.
Ich beruhigte die Menge und konstatierte, dass ich mit den genialen Brückensteinen hier
locker 41 oder tiefer fahren könnte. Ich musste sie allerdings bis zum Rennen vertrösten, denn im 2. Zeittraining wollte ich nochmal meinem Wheeliefetisch frönen.
Doch erstmal ging ich mit Stefan zu meinem Freund Bernd Dietrich und ließ mir wieder die BT 090 draufmachen, weil wenig später das erste Zeittraining der Duke-Battle auf der
Kartbahn auf dem Programm stand.
Am Vorstart bemerkte ich dass ich noch meine Straßenwemsstiefel an hatte. Also fuhr ich flugs nochmal zur Box und wechselte auf meine durchgeschliffenen Crossstiefel.
Ich ließ es langsam angehen weil ich zu den Reifen nicht sehr viel Vertrauen hatte. Als ich dann ein wenig in Schwung kam begann es zu regnen. Ich fuhr also raus und rechnete mit einem albernen Ergebnis. Es stellte sich aber heraus dass ich in meiner Gruppe (wegen der über 40 Wemser wurde in 2 Gruppen gefahren) die provisorische Pole innehatte. Die Zeit war aber nicht der Hit, eine 46,xx (2003 war ich noch 44 gefahren). Das würde sich nicht ausgehen, weil ich das 2. Zeittraining am Samstag morgen wegen dem Supermono-Rennen nicht fahren konnte. Da würden die anderen mit Sicherheit noch nachlegen...
Also wieder auf zu Dietrichs Bernd und Slick/002 aufgezogen, schließlich wollte ich ja
nochmal mit den Eintöpfen rumalbern. Das zweite Training war eine Doublette des Ersten, und ich hatte den 22. Startplatz von 36. Startern inne. Auf der Auslaufrunde zeigten mir
einige der Supermonopolisten einen Finger. Zu meiner Verwunderung war aber kein
Mittelfinger darunter, sondern unisono Daumen. Anscheinend hatte ihnen die
Einradvorstellung gefallen. Ich wheelte dann noch ein bisschen mit Benny J. herum, der die Pole herausgefahren hatte und sich damit selbst den Grundstein für die Titelverteidigung
gelegt hatte.
Ich freute mich immens auf das morgige Rennen und auf mein persönliches Gridgirl, das, wie ich hoffte, hübsch sein würde.
Ach ja, ich ging dann nochmal zu Bernd, ließ mir die 90er-Pneus wieder raufmachen und fuhr ein sehr schmeichelhaftes Battle-Flutlichttraining, wo ich abermals Schnellster war. Die
Vorzeichen für das Nachtrennen am Samstag waren also nicht schlecht.
An jenem Abend führte ich das Team in die Geheimnisse des Koreanisierens ein. Ein jeder probierte ein Gläschen von dem überaus leckeren Getränk, die Begeisterung war groß, und bei dem einen oder anderen wurde die Nacht sehr lang.
Jedoch beschwerten sich einige (darunter Hubi, Horst und Stefan) dass „das Zeuch nicht wirkt“ (Markus konnte das nicht behaupten und begab sich frühzeitig in die Koje).
In seiner Not mischte sich Horst gegen 4.30 Uhr am Samstag morgen dann braunen Tequila ins Korea, welcher dann auch seinen Dienst tat, was Horsts Frau am Morgen dann auch
bestätigte.
Diese Nacht wird mir jedenfalls noch lange in Erinnerung bleiben, weil einige Geschichten erzählt wurden, bei denen ich mir vor Lachen Knoten in die Haare machen musste, um nicht auseinanderzufallen.
Die Komik der ersten Geschichte mit Hedwig ist recht schwer rüberzubringen. Jedenfalls
erzählte uns Marc, dessen Fireblade-fahrende Freundin neben ihm saß, dass er in jüngeren Jahren (ich glaube es war im Ferienlager) ein Mädchen namens Hedwig kennengelernt hatte. Diese hatte ein Motorrad und er fand sie sehr cool. Nach ein paar alkoholischen Getränken fand es sie immer hübscher und er vergaß auch dass sie Hedwig hieß. Er hatte fortan den immensen Drang, diese Frau zu heiraten, was er ihr dann auch sagte. Doch sie fühlte sich dazu noch nicht reif und fand, dass sie sich auch noch nicht lange genug kannten. Marc war sehr traurig und dachte, er könne danach keine Frau mehr lieben....
..............Ich hab ja gesagt dass die Komik schwer rüberzubringen ist, oder????!!!!???? ;-)
Bei der nächsten Hammerstory von Kartoffel (Team Bolliger, Kanton Uri, Schwyz) ist es
einfacher. Er erzählte uns (unter vielen anderen) die Geschichte eines französischen Natio-nalhelden namens Dominique Sarron, der beim Bol d`Or 1988 (oder so) die dunkle Seite der Langstrecke kennenlernen musste.
Kartoffel war mit seinem Kumpel schon die ganze Woche am Saufen gewesen.
In dieser Zeit hatten sie die conan-artigen Sicherheitskräfte langsam auf ihre Seite gebracht - mit Bier. Sie hatten keine Bändchen an den Armen und bestachen die Kolosse mit Blähstoff, was auch hervorragend funktionierte. Nie hätten sie Probleme am Einlass gehabt.
Dafür aber besagter Nationalheld. Mr. Sarron kam eines Abends zum Oberkoloss und
begehrte Einlass. Er hatte kein Bändchen - das war sein Pech.
Der Koloss brummte: „NON.“
Darauf Sarron: „Aber ich bin Dominique Sarron! Lass misch rein!“
Koloss: „NON.“
Dominique und seine beiden Begleiter schalteten dann auf Trotzmodus und gingen einfach am Koloss vorbei. Plötzlich schoss eine Faust von der Größe eines Kleinwagens herab und senkte sich auf des Nationalhelden Haupt herab, der blutend und winselnd zu Boden fiel.
Seine beiden Freunde wollten ihm zu Hilfe eilen, doch die Faust des Todes streckte auch sie darnieder. Kartoffel und sein Kumpel hatten die Szene von draußen beobachtet, prosteten dem Koloss kurz zu und kamen ohne Unannehmlichkeiten rein...
Fazit: Es ist nicht wichtig dass du wichtig bist. Wichtig ist nur dass du immer genug Bier (oder Korea) dabei hast.
Szenenwechsel: Box 18, Samstagmorgen. Ich war an jenem Morgen allein in der Box - die anderen schienen alle noch zu schlafen. Ich brachte meine Felgen wieder zu Bernd und be-fahl ihm, mir die Slick/002-Paarung wieder draufzuhauen, damit ich um 10.45 Uhr die
Supermonos herbrennen könnte. Er tat wie geheißen und ich machte mich frohen Mutes auf den Weg zum Vorstart. Auf dem Weg dorthin sang ich „Inner Self“ von meiner
Lieblingskapelle Sepultura. Ich wartete eine Weile am Vorstart und begutachtete die recht schmeichelhaften Gridgirls (ich schaute natürlich nur auf die Gesichter - schließlich bin ich verheiratet), immer unter den wachsamen Augen der meist holländischen und englischen Eintopfpiloten. Henk van der Beek kam kurz zu mir und sagte: „Es haben schich ein paar Leute beschwert weil du kein geschlossen Ölwanne hast, aber isch hab gesagt dem ist scheißegal.“ Ich hatte gerade ausgelacht, da kam der Obmann des technischen
Kommisariats zu mir (wir haben aber auch schon ein paar Koreen zusammen getrunken) und sagte, ich solle mal rechts ran fahren. Daraufhin erschien hinter ihm ein weißhaariger Mann und sagte nur: „So kommst du hier nicht raus! Du hast keine Ölwanne.“
Ich versuchte noch ihn zu beruhigen und ihm zu erklären, dass ich hier schon ca. 34 Duke-Battle-Rennen ohne Ölwanne gefahren bin, aber er bestand darauf, dass ich auf der Stelle den Vorstart räume. Mit einer leichten Wut im Bauch ob solcher Engstirnigkeit verließ ich den Vorstart und begab mich wieder zu meinem Busenfreund Bernd, schließlich mussten ja wie-der Reifen gewechselt werden für das erste Battle-Rennen.
Den Kommissaren sei gesagt: Ihr könnt alles mit mir machen - ihr könnt mich teeren, federn oder mir ekliges Bier einflößen, aber wenn ihr mich nochmal nicht fahren lasst dann muss ich euch leider töten...
Zusätzlich zu meinem Wemsverbot bei den Supermonos hatte ich ja auch das 2. Zeittraining der Battle verpasst und befand mich nun auf einem lustigen 13. Startplatz.
Zum Glück tauchte kurz danach mein Herbrennbruder Hajo in userer Box auf und erfreute mich mit seinem Dasein. Leider konnten wir nicht lange plaudern, weil ich ja ständig im Stress war, aber ich hoffe wir können das bald nachholen.
Im ersten Battle-Lauf konnte ich mich schnell nach vorne fahren bzw. bremsen, und nach 3 Runden war ich schon 4., als plötzlich die Bremse nicht mehr richtig funktionierte. Zuerst konnte ich den Hebel fast bis zum Lenker ziehen, dann war da gar nix mehr und ich musste aufgeben. Der Pechmann hatte schon wieder zugeschlagen. Würde das denn nie ein Ende nehmen?
Naja, wenigstens hatte ich die mit Abstand schnellste Runde gefahren und hätte das Rennen auch nach Ansicht vieler Experten locker gewinnen können.
Blieb noch die letzte Chance im Nachtrennen am Abend jenes unseligen Tages.
Meine coolen Mechanixheinzelmännchen wechselten hurtig meine Lucas CAR-Beläge und entlüfteten die Bremse, in der sich uralte Flüssigkeit und viel Luft befanden, und machten meine schwarze Hure wieder fit for race.
Beim Nightrace befanden sich bestimmt einige Tausend Zuschauer an der Kartbahn und ich wollte ihnen ein lässiges Rennen mit vielen Überholmanövern zeigen. Den Start hab ich
sicherheitshalber total verhauen und fand mich in der ersten Kurve an 20. Stelle wieder.
Nachdem ich mich mit dem Messer aufrecht zwischen den Zähnen nach 5 Runden bis an die 7. Stelle vorgeackert hatte und die Führenden bereits vor mir sah, fing das Spiel mit der Bremse wieder an. Diesmal konnte ich aber unmöglich rausfahren, schließlich hatte ich den anderen versprochen, nach dem Rennen meinen Hinterreifen hinzurichten, und so fuhr ich weiter. Ich bremste 2 Runden nur sehr wenig, und siehe da, die Bremse ging wieder
einigermaßen. 2 Runden später war sie dann aber wieder weg. So ging das Spiel bis zum Ende, ich sah die karierte Flagge wieder auf dem Hinterrad und tauchte dann ein in einen dichten Nebel, den die Battle-Wemser in der ersten Kehre fabrizierten. Natürlich stellte ich mich gleich in die Rasten und fiel ein in den wilden Reigen der Kautschukzerstörer. Ich
schaltete hoch bis in den 4. Gang, aber der alberne Reifen wollte einfach nicht platzen. Nachdem eine geysirartige Dampffontäne aus meinem Kühlerdeckel entwich stellte ich die Hure traurig an den Reifenstapeln ab. Auch die anderen hatten mittlerweile aufgehört und wollten zur Siegerehrung schreiten. Aber der Pöbel schrie nach mehr - er wollte den
Brückenstein platzen hören.
So ging ich denn zu meinem gequälten Kürbis und versuchte, ihn anzutreten. Nach dem 5. Tritt lief er wieder - der Pöbel tobte und brüllte. Nun gab es kein zurück mehr. Tommy
Deitenbach brüllte „BUUUNDYYYYY“ in sein Mikrofon (ich weiß nicht ob es anfeuernd oder tadelnd gemeint war...), und ich gab dem Pneu den Rest - der Knall des platzenden
Schlauches erlöste die Hure von den Qualen und ich badete im Applaus der begeisterten Menge.
Danach brachte mir Markus sofort ein eiskaltes Korea und ich spürte, dass das Leben doch sehr schön war.
In jener Nacht wurden noch einige Gallonen Korea vernichtet, englische Seitenwagenfahrer im Armdrücken zentrifugiert, beim Stagediving im Partyzelt verendeten einige Bänke und
Tische, und als ich morgens um 6 mit einem lachenden und einem weinenden Auge mit Frank auf der Hasseröder-Tribüne saß, da schwor ich mir, dass ich im nächsten Jahr auch im Rennen dabei sein würde.

Ein riesiges GRAZIE AL FORNO! (ein überbackenes Dankeschön) an das ganze Team von Schittko-Motorradsport und Toni & Christina von Silent Hektik für die genialste Zeit die ich jemals beim Motorradfahren hatte!!!!
Ich hab noch nie so einen sympathischen Haufen von Gaskranken wie euch getroffen und hoffe dass ich noch oft mit euch Aufzünden und Blankziehen kann~~~~
Ich mag euch........ :wink:

Mit freundlichem Wheelie,

Bundy
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Beitrag von Bundy »

@Rentnermann> Der Twin-Kürbis passt saugut auf die Rennstrecke, wir hätten nur ein bißchen mehr Zeit gebraucht und ein bißchen weniger Pech...... aber that`s nun mal racing~~~~~~~~~ :wink:

We`ll be back! (sagt Arnold) :wink: :twisted: :twisted: :band:
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  • Sascha#314 Offline
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Beitrag von Sascha#314 »

klasse echt geil zu lesen :)
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Beitrag von monthu »

aufzünden!
"Laut aufgezündet ist halb hergebrannt!"
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Beitrag von puch »

=D>



AUFZÜNDEN!
:band:
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Beitrag von Bremsenix »

Krasser Bericht, man hat das Gefühl, selbst dabei gewesen zu sein [img]http://213.239.204.89/phpBB2/images/smi ... nderab.gif[/img]
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Beitrag von dude »

ja - aufzünden!!
der dude macht das schon...
www.moto-racing.de
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Beitrag von andy916 »

sauber, Herr Bundy und schade,

habe das Drama ja leider live verfolgen müssen. Wäre sehr schön gewesen, wenn Ihr dabei gewesen wärt....

...aber der nächste August kommt bestimmt und ich werde auch meinen dritten Hochzeitstag wieder in der Börde verbringen. Und dann will ich verdammt nochmal auch dieses 24h Stunden-Rennen mitfahren!!!
http://www.racepixs.de - MotoGP & Co
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http://www.equipe37.de - Beschtes Team
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Beitrag von Bremsenix »

@Bundy
Hab am Freitag die aktuelle MOTORRAD durchgeblättert und was seh ich da (ausser einem bericht über den MC Ellwangen, der ne Stripperinnen-Fete mit Korea hatte) :shock: :

Ein Photo von dem Defekt-Kürbis mit Bericht 8)

Müssen wir Dich jetzt siezen ???

Wieviel Millionen € bekommt man so als Werksfahrer ??

Und wieviele Grid-Girls darf man nach dem Rennen mitnehmen ???

Hast Du schon Autogrammkarten gedruckt ??

Fragen über Fragen :roll:
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