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KTM ist insolvent

Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
aber zum Thema Racing gehört.

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Re: KTM ist insolvent

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Beitrag von oliver4711 »

DaveMave hat geschrieben: Dienstag 3. Dezember 2024, 10:03 Bis zur Umstellung auf die neuen Motoren ist doch eh Entwicklungsstopp oder nicht? Dann müssen sie ja "nur" die laufenden Kosten tragen und keine R&D finanzieren. Ich kann mir vorstellen, dass sie das mit den Sponsorengeldern packen.
wenn man über 2 Milliarden Schulden hat, die man abbauen soll und man gleichzeitig der Belegschaft kein Gehalt mehr zahlen kann bzw. massiv Stellen abgebaut werden, kann ich mir nicht vorstellen wie das weitergehen soll
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Re: KTM ist insolvent

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Beitrag von DaveMave »

oliver4711 hat geschrieben: Dienstag 3. Dezember 2024, 16:05 wenn man über 2 Milliarden Schulden hat, die man abbauen soll und man gleichzeitig der Belegschaft kein Gehalt mehr zahlen kann bzw. massiv Stellen abgebaut werden, kann ich mir nicht vorstellen wie das weitergehen soll
Naja es sind strenggenommen unterschiedliche Firmen.
Pleite ist die KTM AG, den Rennsport betreibt aber das Red Bull KTM Factory Team.

Siehe dazu den Post von Henning:
Henning #17 hat geschrieben: Donnerstag 28. November 2024, 09:08 Mit welchem Geld hält die Pierer Mobility AG die "sonstigen Tochtergesellschaften" am laufen?

Das angestrebte Sanierungsverfahren betrifft nicht nur die Muttergesellschaft KTM AG, sondern auch die Tochtergesellschaften KTM Components und KTM F&E. Alle sonstigen Tochtergesellschaften seien laut dem Unternehmen nicht betroffen.

Motorsport ist also vom Sanierungsverfahren nicht betroffen :-k

pierer.jpg
  • oliver4711 Offline
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Re: KTM ist insolvent

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Beitrag von oliver4711 »

Und die können die laufenden Kosten während der Saison aus den eigenen Einnahmen stemmen?
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Re: KTM ist insolvent

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Beitrag von PhiLLoW »

DaveMave hat geschrieben: Dienstag 3. Dezember 2024, 10:03 Bis zur Umstellung auf die neuen Motoren ist doch eh Entwicklungsstopp oder nicht? Dann müssen sie ja "nur" die laufenden Kosten tragen und keine R&D finanzieren. Ich kann mir vorstellen, dass sie das mit den Sponsorengeldern packen.

Ob KTM dann 2027 mit einem neuen Bike passend zum neuen Reglement auftaucht ist hingegen fraglich.
Entwicklungsstopp ist nur 2026.
Alle dürfen noch bis zum Saisonstart 2025 fleißig entwickeln. Ab Saisonstart werden dann Motoren etc. verblombt/abgenommen und es wird ja trotzdem weiterhin an Kleinteilen wie Aero weiterentwickelt. Für Yamaha und Honda gilt das Limit nicht. Die dürfen noch alles weiterentwickeln und testen während der Saison 2025. Am letzten Rennwochenende 2025 wird dann alles eingefroren und Entwicklungsstopp gilt für alle.
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Re: KTM ist insolvent

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Beitrag von fraggle »

PhiLLoW hat geschrieben: Dienstag 3. Dezember 2024, 18:25
DaveMave hat geschrieben: Dienstag 3. Dezember 2024, 10:03 Bis zur Umstellung auf die neuen Motoren ist doch eh Entwicklungsstopp oder nicht? Dann müssen sie ja "nur" die laufenden Kosten tragen und keine R&D finanzieren. Ich kann mir vorstellen, dass sie das mit den Sponsorengeldern packen.

Ob KTM dann 2027 mit einem neuen Bike passend zum neuen Reglement auftaucht ist hingegen fraglich.
Entwicklungsstopp ist nur 2026.
Alle dürfen noch bis zum Saisonstart 2025 fleißig entwickeln. Ab Saisonstart werden dann Motoren etc. verblombt/abgenommen und es wird ja trotzdem weiterhin an Kleinteilen wie Aero weiterentwickelt. Für Yamaha und Honda gilt das Limit nicht. Die dürfen noch alles weiterentwickeln und testen während der Saison 2025. Am letzten Rennwochenende 2025 wird dann alles eingefroren und Entwicklungsstopp gilt für alle.
Nicht ganz richtig: Ab Saisonstart 2025 gibt es einen sogenannten "Engine Freeze" der gilt bis Ende 2026. Die Consession Teams, wie Yamaha und Honda, dürfen allerdings weiter entwickeln wie sie wollen. Sollten die beiden Hersteller aber Erfolge einfahren, durch die sie im Consession Ranking nach vorne rutschen, müssen auch sie sich einschränken. Der Freeze gilt nur für den Motor, alles andere bleibt meines Wissens nach so wie bisher beschränkt oder auch nicht.
Muss hier was stehen ?
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Re: KTM ist insolvent

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Beitrag von Roberto »

DaveMave hat geschrieben: Dienstag 3. Dezember 2024, 16:29
oliver4711 hat geschrieben: Dienstag 3. Dezember 2024, 16:05 wenn man über 2 Milliarden Schulden hat, die man abbauen soll und man gleichzeitig der Belegschaft kein Gehalt mehr zahlen kann bzw. massiv Stellen abgebaut werden, kann ich mir nicht vorstellen wie das weitergehen soll
Naja es sind strenggenommen unterschiedliche Firmen.
Pleite ist die KTM AG, den Rennsport betreibt aber das Red Bull KTM Factory Team.

Siehe dazu den Post von Henning:
Henning #17 hat geschrieben: Donnerstag 28. November 2024, 09:08 Mit welchem Geld hält die Pierer Mobility AG die "sonstigen Tochtergesellschaften" am laufen?

Das angestrebte Sanierungsverfahren betrifft nicht nur die Muttergesellschaft KTM AG, sondern auch die Tochtergesellschaften KTM Components und KTM F&E. Alle sonstigen Tochtergesellschaften seien laut dem Unternehmen nicht betroffen.

Motorsport ist also vom Sanierungsverfahren nicht betroffen :-k

pierer.jpg
Diese ganzen Unter-AGs sind ja nur ein Konstrukt aus steuer-taktischen Gründen.
Die Kohle kommt ausschließlich durch den Motorradverkauf rein. Kein Verkauf, keine Kohle.
Wenn nichtmal die Mitarbeiter Gehälter ausbezahlt werden können... mit welchen Geld soll bitteschön die Rennsparte aufrecht erhalten werden???
Sponsorengelder - welche Sponsoren wollen ihre Aufkleber auf einem Pleite-Motorrad sehen, dessen Eigentümer mit einem Bein im Gefängnis steht?
Das wars mit KTM im Rennsport. Würde mich nicht wundern, wenn sie nicht einmal bei der demnächst startenden Dakar antreten.
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Re: KTM ist insolvent

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Beitrag von campari »

Die Frage beim Firmengeflecht und den Insolvenzkonsequenzen ist eigentlich auch nur, wann welche Einheit zum Ende kommt und nicht, ob. Wenn die Einheiten miteinander Serviceverträge o.ä. haben, und die nicht bedient werden könnnen,...wo soll die Kohle herkommen?
:horseshit:

Öfter mal die Hände waschen!!!
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Re: KTM ist insolvent

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Beitrag von 3._#34 »

Roberto hat geschrieben: Mittwoch 4. Dezember 2024, 08:15
DaveMave hat geschrieben: Dienstag 3. Dezember 2024, 16:29
oliver4711 hat geschrieben: Dienstag 3. Dezember 2024, 16:05 wenn man über 2 Milliarden Schulden hat, die man abbauen soll und man gleichzeitig der Belegschaft kein Gehalt mehr zahlen kann bzw. massiv Stellen abgebaut werden, kann ich mir nicht vorstellen wie das weitergehen soll
Naja es sind strenggenommen unterschiedliche Firmen.
Pleite ist die KTM AG, den Rennsport betreibt aber das Red Bull KTM Factory Team.

Siehe dazu den Post von Henning:
Henning #17 hat geschrieben: Donnerstag 28. November 2024, 09:08 Mit welchem Geld hält die Pierer Mobility AG die "sonstigen Tochtergesellschaften" am laufen?

Das angestrebte Sanierungsverfahren betrifft nicht nur die Muttergesellschaft KTM AG, sondern auch die Tochtergesellschaften KTM Components und KTM F&E. Alle sonstigen Tochtergesellschaften seien laut dem Unternehmen nicht betroffen.

Motorsport ist also vom Sanierungsverfahren nicht betroffen :-k

pierer.jpg
Diese ganzen Unter-AGs sind ja nur ein Konstrukt aus steuer-taktischen Gründen.
Die Kohle kommt ausschließlich durch den Motorradverkauf rein. Kein Verkauf, keine Kohle.
Wenn nichtmal die Mitarbeiter Gehälter ausbezahlt werden können... mit welchen Geld soll bitteschön die Rennsparte aufrecht erhalten werden???
Sponsorengelder - welche Sponsoren wollen ihre Aufkleber auf einem Pleite-Motorrad sehen, dessen Eigentümer mit einem Bein im Gefängnis steht?
Das wars mit KTM im Rennsport. Würde mich nicht wundern, wenn sie nicht einmal bei der demnächst startenden Dakar antreten.
Aber auch für Sponsoren gibt es Verpflichtungen. Und solange es den Vertragspartner gibt und er seine Pflichten erfüllt, ist auch ein Sponsor daran gebunden, seine Pflicht zu erfüllen. Ob er seinen Namen darauf sehen will oder nicht.
Klar, auch solche Vereinbarungen können gekündigt werden.
Ganz schön wird's zum Glück nie.
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Re: KTM ist insolvent

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Beitrag von Roberto »

3._#34 hat geschrieben: Mittwoch 4. Dezember 2024, 10:36 Aber auch für Sponsoren gibt es Verpflichtungen. Und solange es den Vertragspartner gibt und er seine Pflichten erfüllt, ist auch ein Sponsor daran gebunden, seine Pflicht zu erfüllen. Ob er seinen Namen darauf sehen will oder nicht.
Klar, auch solche Vereinbarungen können gekündigt werden.
Die Sponsorgelder decken bei einem MotoGP Werksauftritt doch nur einen Bruchteil der Kosten. Bei Tech 3Gas Gas z.B. war diese Saison sehr viel rot auf der Verkleidung - die haben nicht mal einen Haupt Sponsor, das hat alles KTM bezahlt (oder eigentlich eine Bank :mrgreen: ). Glaube kaum dass RedBull 4 Werksmaschinen + 4 Toppiloten + Dani Pedrosa + Pol Espargaro + Technikcrew + Reisekosten + Gehälter der MotoGP Abteilung etc. bezahlen wird.
Und ich will gar nicht wissen wie viele KTM Rennsport Fachleute schon die Fühler woanders hin ausgestreckt haben und den Absprung suchen. Wenn dort der Aderlass kommt, geht gar nichts mehr.
Was meiner Meinung bei der ganzen Insolvenz-Geschichte außer Acht gelassen wird. Die Spezialisten kannst du nicht an Board behalten, wenn keine Kohle mehr da ist. Die sind früher oder später weg. Die Fließbandarbeiter in der Serienproduktion werden (vielleicht) gekündigt und wieder eingestellt, sollte es im Frühling wieder einmal losgehen. Aber mit Renningenieuren und Spezialisten kann KTM so ein Spiel nicht treiben (keine Gehälter zahlen, oä). Die sind bei einer Gelegenheit weg, oder werden abgeworben und kommen nie wieder.
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Re: KTM ist insolvent

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Beitrag von 3._#34 »

Roberto hat geschrieben: Mittwoch 4. Dezember 2024, 12:21
3._#34 hat geschrieben: Mittwoch 4. Dezember 2024, 10:36 Aber auch für Sponsoren gibt es Verpflichtungen. Und solange es den Vertragspartner gibt und er seine Pflichten erfüllt, ist auch ein Sponsor daran gebunden, seine Pflicht zu erfüllen. Ob er seinen Namen darauf sehen will oder nicht.
Klar, auch solche Vereinbarungen können gekündigt werden.
Die Sponsorgelder decken bei einem MotoGP Werksauftritt doch nur einen Bruchteil der Kosten. Bei Tech 3Gas Gas z.B. war diese Saison sehr viel rot auf der Verkleidung - die haben nicht mal einen Haupt Sponsor, das hat alles KTM bezahlt (oder eigentlich eine Bank :mrgreen: ). Glaube kaum dass RedBull 4 Werksmaschinen + 4 Toppiloten + Dani Pedrosa + Pol Espargaro + Technikcrew + Reisekosten + Gehälter der MotoGP Abteilung etc. bezahlen wird.
Und ich will gar nicht wissen wie viele KTM Rennsport Fachleute schon die Fühler woanders hin ausgestreckt haben und den Absprung suchen. Wenn dort der Aderlass kommt, geht gar nichts mehr.
Was meiner Meinung bei der ganzen Insolvenz-Geschichte außer Acht gelassen wird. Die Spezialisten kannst du nicht an Board behalten, wenn keine Kohle mehr da ist. Die sind früher oder später weg. Die Fließbandarbeiter in der Serienproduktion werden (vielleicht) gekündigt und wieder eingestellt, sollte es im Frühling wieder einmal losgehen. Aber mit Renningenieuren und Spezialisten kann KTM so ein Spiel nicht treiben (keine Gehälter zahlen, oä). Die sind bei einer Gelegenheit weg, oder werden abgeworben und kommen nie wieder.
Ob es reicht oder nicht, ist eine andere Frage.
Im ersten Schritt ging es darum, ob die Sponsoren weiterhin zahlen, weil sie evtl. ihren Namen nicht auf einem Pleite-Motorrad sehen wollen. Und diese Frage ist zumindest mit großer Wahrscheinlichkeit klar zu beantworten. Wie gut das Budget gedeckt ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber das wird keiner von uns verlässlich beurteilen können.
Ganz schön wird's zum Glück nie.
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