
Die Siegerehrung hinter uns gebracht ereilte und die zu schnell die Realität, uns wurde klar das ein redliches Aufzündwochenende schon wieder viel zu schnell zu Ende war. Wir Verabschiedenten uns schon mal pauschal von dem ein oder anderen und machten uns daran unser hab und gut in den teuflischen Italiener und dessen Anhänger zu räumen. Um nicht zu viel unnötigen Ballast mit uns zu schleppen verzehrten wir noch schnell die letzten Nahrungsreste in vorm von Sandwiches und anderen Leckereien. Zu der Zeit erreichte uns auch eine SMS über Ölis Unfall in Oschersleben, in der uns fälschlicherweise mitgeteilt wurde er wäre schon zu dieser Zeit seinen Verletzungen erlegen, was bei mir enorm auf die Stimmung drückte und mich mal wieder arg zum Nachdenken brachte……..
Nach dem wir alles wieder im Ducato verstaut hatten wechselte Didi sicherheitshalber noch einen der Hinterreifen gegen das Ersatzrad aus, welches wir in Österreich mit einem neuen Reifen beziehen hatten lassen. Man weiß ja nie.
Wir starteten gegen 16.00 Uhr und verließen den herrlichen Kurs mit einer kleinen Träne im Auge, nächstes Jahr, so versprachen wir kommen wir natürlich wieder. Ich hatte nahm mir vor am Tage der Wiederkehr sämtliche offen stehenden Rechnungen zu begleichen, so werden wir sehr früh anreisen um kein Training auslassen zu müssen, einen Karabiner mitführen, um sämtliche Elche gleich im Fahrerlager per Plattschuß zu beseitigen und natürlich den Kalkstein mittels eines mitgebrachten Vorschlaghammers in seine Atome zentriefugieren.
Die Heimfahrt verlief nahezu ereignislos, an der Grenze kein Verkehr, der übliche kurze Stau vor Wien und ein Besuch im Regensburger MC Donalds, welcher schon obligatorisch ist. Den MC gegen 23.30 verlassen ging dann alles sehr schnell, die geschätzten 2h bis zu heimatlichen Ankunft vergingen sehr schnell und wir legten uns um 1.30 glücklich in unsere Betten und ließen jeder für sich die vergangen Tage und Erlebnisse noch einmal Revue passieren. Der Pann ist doch immer eine Reise wert.
So zumindest unser Plan, doch der teuflische Spaghettifresser hatte sich natürlich was anderes ausgedacht, wir verließen den MC zwar wie geplant und erreichten die heimatlichen Gefilde auch im gesteckten Zeitrahmen, doch 20 Kilometer vor unseren wohl verdienten Ruhestätten über welche wir schon sprachen belustige er uns mit einem satanischen Geräusch aus dem Motorraum. Wir fuhren gerade noch auf der Autobahn ganz nahe der Heimat als es zu uns drang, erst ein kurzes „tttfffrrt“ und dann ein „ ttttrrrrrrrtttttrrr“. Motor aus. Ich geh vom Gas, Warnblinker an, Standstreifen. Ich schaue Didi an, Didi mich, nach ca. 1,5 Sek. Waren wir uns beide schlüssig und ich sagte „Zahnriemen“. Didi stieg aus schaute unter die Motorhaube und kam nach kurzer Zeit mit einem Stück Riemen welches nun zwei Enden besaß zurück. Ok, ich zählte im Kopf mal die Ventile zusammen die gerade über den Jordan gegangen sind und schätzte vier bis sechs.
Nach kurzer Beratung zückte ich mein Mobiltelefon und wählte die Nummer von Tigger, der seines Zeichens Herrscher über den oberfränkischen Nutzfahrzeugmarkt ist, und uns sicherlich aus unsere misslichen Lage befreien könnte. Ich schaute auf die Uhr es war 1.45 Uhr, Tigger müsste so um 0.30 ins Bett gegangen sein, sollte sich jetzt als genau in der Tiefschlafphase befinden, genau richtig also um ihn jetzt wach zu Klingeln. Er fesselte irgendwas von „Hallo, Russen und Keller“ und tauchte wenig später mit einem LKW auf um uns an den Haken zu nehmen.
Die blaue Mistsau bei ihm abgestellt stellte er uns noch ein Fahrzeug für unsere kurze Heimreise zu Verfügung und wir verließen den Ort und sanken dann irgendwann gegen 4.00 in unsere Betten.
Stand der Dinge: es waren nicht 4-6 Ventile, sondern genau acht die verbogen sind, im Moment warten wir noch auf Ersatzteile und sollten den Ducato für den nächsten Einsatz in 14 Tage zum Hungaroring wieder fertig bekommen.
Ende