Nachdem die letzten beiden Tage "etwas" anstrengend waren und ich auch gleich heute nach Österreich bin,
muss ich wohl noch ein bisschen was nachholen.
Am Gardasee war herrlichstes Wetter, aber die Wettervorhersagen waren für die Alpenregion alles Andere als berauschend, also wurde nach langem Hin und Her kurzfristig Zwischenstation Imst in Tirol auserkoren.
Um die sonnige Situation noch auszunutzen wurden aber vorher ein Paar Pässe mit molto tornante (Kehren) unter die Reifen genommen, man merkte nun schon langsam, dass die Reifen schon etwas mitmachen mussten, der Sportec M5 und Diablo Rosso wurden etwas träger im Handling, der Pilot Power Pure und BT016 Pro sind nach wie vor sehr schön fahrbar und agiler.
Zwischenhalt gab es auch um 1-2 Fotos zu machen, Ihr sollt ja auch was davon haben
Weiter ging es dann ins Trentino und immer noch keine Anzeichen von Sauwetter, also Genuss pur und weitere Pässe und Berge unter die Reifen genommen. Als Gütersloher hat man ja nicht so viele Kurven, das merkte man dann doch, dass Andere aus kurvigeren Gegenden kommen, bei den engen Kehren mit dem Stummel der Gixxer musste ich schon wuchten, und vor Allem die GSX1250FA Fahrer konnten das mit den breiteren Lenkern natürlich entspannter angehen, aber trotzdem wollte ich nicht mit denen tauschen
Dann nochmal Tankstopp und Sonne tanken und weiter Richtung Reschenpass.
Als dann die Wolken schön langsam in Sichtweite kamen musste wir uns nochmal stärken, der Eine oder Andere fuhr schon komische Linien, weil die Konzentration schon zu wünschen übrig liess. Also packte ich die Gelegenheit beim Schopf und hab mir noch einen schönen Apfelstrudel reingezimmert, gab nur mehr das eine Stück, die Kollegen mussten mit trockenem Gebäck auskommen
Man sieht, dass es da auch schon etwas kälter war, und es sollte noch dicker kommen.
Wir fuhren mit der Gewissheit los, dass wir wohl erst im Dunkeln ankommen werden, immer noch mit der Hoffnung, dass das Wetter hält, aber als dann der Reschenpass in Sichtweite kam sah man schon an den Berggipfel dicke Schneewolken hängen, also nur kurzer Halt und alles an Klamotten noch anziehen, was warm und/oder trocken halten kann.
Und dann kam es dicke, die Dämmerung setzte ein, es wurde lausig kalt und zusätzlich fing es dann auch noch an heftig zu regnen, der Tourguide Herbert Kaufmann hatte auf der BMW zumindest ein super Licht und konnte so den Strassenzustand halbwegs gut einschätzen, wir Tester sind eigentlich nur im Blindflug dem Rücklicht des Vordermanns gefolgt, mich wunderte wieder einmal, dass die Reifen auch bei diesen abartigen Temperaturen ziemlich gut zu fahren waren und keinerlei Rutscher oder andere Schrecksituationen hervorriefen.
Die Strasse runter bis Imst war zum Glück auch keine extrem kurvenreiche, sondern eine eher flüssige Landstrasse,
aber so schön war der Anblick eines Hotels noch nie in meinem Leben.
Wir wurden dann auch für die Strapazen mit einem schönem Hotelzimmer und leckeren Abendessen belohnt, und als wir da beim Abendessen raussahen, kamen die Autos zum Teil mit 20cm Schnee auf den Dächern runter, d.h. wären wir nur eine Stunde später über den Pass gefahren hätten wir definitiv die erstbeste Unterkunft nehmen müssen und wären eingeschneit worden. So feierten wir das "Glück" mit einem leckeren Rotwein und launigen Gesprächen, die Gruppe harmonisierte sehr gut und so war auch dieser Abend fast wieder zu kurz.
Am nächsten Tag nach einem üppigen Frühstück lachte uns die Sonne wieder an, aber man sieht das schon an den Bergen, es war lausig kalt.
Der Fernpass sollte angeblich frei sein, also traten wir etwas auf die Bremse beim Losfahren, so dass die Sonne eventuell die Strasse auftrocknen kann. Aber so stark war die dann doch nicht und wir fuhren in der Hoffnung, dass das Salznässe ist immer schön dem Guide hinterher.
Ski und Rodel gut würde das am Besten ausdrücken, was da los war. Bei der Kälte war natürlich keine Aussage möglich , was den Reifen angeht, Fakt ist, wir kamen alle heile runter und es gab keine Beschwerden, also als Winterreifen sind die Dinger auch zu verwenden.
Als wir dann endlich unten waren, dachte ich, es wäre geschafft, aber dann kam Bundesstrasse- bzw. Autobahnfahrerei mit einer Megagischt und ich durfte einhändig fahren, weil ich mit der zweiten Hand dauernd Scheibenwischer spielen musste. Aber auch diese Strecke brachten wir hinter uns und irgendwann wurde es trocken und es ging nur mehr mit Gas auf Richtung Bensheim. Dabei bekam der Sportec M5 mit dem ich unterwegs war auch eine schöne Kante ab, aber kein Wunder bei 350km reiner Autobahn mit zwischenzeitlichem Durchbeschleunigen.
Nachmittags um 15.30h war es dann soweit und die Gixxer wurden bei Suzuki Europe wieder abgestellt und der Hinterteil durfte über Erholung nachdenken (ich wusste aber, dass noch 400km Autofahren angesagt war), um 22h bin ich dann zu Hause müde aber glücklich angekommen.
Mein Fazit des Tests:
Der Metzeler Sportec M5 und der Pirelli Diablo Rosso funktionieren für sich gesehen einwandfrei und unauffällig bei allen Bedingungen , der Sportec M5 ist nur sofort nach dem losfahren extrem träge und muss echt mit Kraft in die Kurve gewuchtet werden, das fiel umso mehr auf, weil der halt immer hinter dem Pilot Power Pure zu fahren war, der der Handlichste unter den 4 Testkandidaten war. Auf der Renne sind die beiden Reifen nach einer Aufwärmrunde ebenso mit schönem Handling zu fahren, haben aber am Ende des Turns nachgelassen und fingen leicht zu schmieren an, was aber absolut ungefährlich war und sich schön langsam angekündigt hat.
Trotzdem würde ich die beiden auf eine Stufe auf Platz 2 stellen.
Der Michelin Pilot Power Pure und der Bridgestone BT016Pro sind beide auf Ihre Art die Nummer 1,
und zwar je nach Einsatzgebiet. Für Leute, wie mich, die eher Schönwetterfahrer sind und zügige Kurven lieben auf jeden Fall der Bridgestone BT016Pro, der Reifen funkte auch im Regen und im Kalten, und war auf der Renne auch sicher der beste Reifen, schön sattes Gefühl und kein Nachlassen.
Bei häufigeren Regenfahrten und/oder Geläuf mit engeren Kurven würde ich den Michelin Pilot Power Pure als Nummer 1 sehen, der Reifen ist im Kalten und Nassen imho der Bessere und macht die ohnehin schon handliche Kilogixxer echt so handlich, dass man denken könnte, es ist eine 600er. Die oft gelesenen Probs mit dem Reifen konnte ich auf der Kilogixxer mit dem serienässigen Format 190/50 am Hinterreifen nicht nachvollziehen.
Die K9 ist , auch wenn ich dafür bei meinen R1-Kollegen möglicherweise keinen grossen Applaus ernte, echt ein sehr gutes Motorrad, schön handlich und der Motor hat untenrum richtig Druck, obenrum kam mir vor, dass der Motor zugeschnürt war, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Auch das Fahrwerk war sehr harmonisch und der Serien-LD funkt bei dem Teil im Gegensatz zu meinem RN12-LD auch gut. Aber keine Angst, ich werde mit trotzdem keine holen
Am Ende möchte ich mich beim Veranstalter
http://www.mopedreifen.de/ für die geile Veranstaltung,
Suzuki Europe für die Bikes und Birgit , Ursula, Bodo, Herbert Kaufmann und Tim Röthig für die super persönliche Betreuung bedanken.
Und natürlich auch noch den Testkollegen für die launige Stimmung und die schöne Zeit.
Vielleicht finde ich die Tage nochmal etwas mehr Zeit und verfasse nochmal einen zusammenhängenden Bericht mit Fotos etc., aber jetzt muss ich erst mal 1 Woche schlafen
