Knubbler hat geschrieben:Also, wenn die Pankl den Bedingungen dauerhaft standhalten, dann ist das ja eine tolle Lösung, nur etwas kostspielig. Ich habe keinen Überblick, welche Hersteller noch Pleuel anbieten für die R1, vielleicht gibt es ja eine Alternative.
Alternativ Pleuel für die RN32/49/65 von der Stange sind mir nur Pankl, oder Carrillo bekannt. Der Preisunterschied ist schon extrem
Carrillo.jpg (168.71 KiB) 1516 mal betrachtet
Vielleicht als Alternative hier mal nach Custom order anfragen:
Das mit dem Zylinder 2 tönt ja einleuchtend, erklärt aber nicht die riesigen Unterschiede in der Laufleistung.
Manche Motoren, auch aktuelle, gehen mit sehr wenig km kaputt. Mein RN32 hat über 9000 gehalten, der 49er auch. Nur Rennstrecke versteht sich.
Die Unterschiede in den km oder Betriebsstunden sind enorm.
Gruss
Rufer
2014: 4. Platz Speer Powercup auf GSX-R 1000 K5
2016: 4. Platz Speer Powercup auf R1 RN32
2018/2019: 5. Platz Speer Powercup auf R1 RN49
Naja, ein Kilometer Betrieb ist für Material keine wirkliche Einheit. Da geht es um Lastspiele und die beziehen sich auf die Entfernung zuder jeweiligen Festigkeitsgrenze. Außerdem ist die Dauerfestigkeits Skala logarithmisch dargestellt, bedeutet in der Festigkeit zwischen 5 und 10 Millionen Lastspielen ist kaum ein Unterschied in der Höhe.
Aber wie schon gesagt, das Thema ist im Detail viel zu komplex um eine einfache Lösung dafür zu bieten. Das zeigt alleine schon, dass dieses Problem seit 2015 bis heute in der dritten Fahrzeug Generation besteht. Yamaha hat Hundertschaften von sehr klugen Ingenieuren und anscheinend ist noch keine "einfache" Lösung gefunden worden.
Ich kriege das hier in München bei einem großen Hersteller mit, was da für ein enormer Aufwand betrieben wird, wenn ein sporadisches Problem besteht und sich über längere Zeit nicht lösen lässt. Beispielsweise wurden betroffene Teile vom Motor schon radioaktiv bestrahlt, damit sie im Öl die ersten Partikel des Risses detektieren können, bevor es zum Versagen kommt und der Zustand untersucht werden konnte.
Zusammengefasst, einfach wäre schön, kommt nur leider selten vor
Wie stark setzt es dem R1 Motor zu wenn er oft in den Begrenzer getrieben wird?
Was passiert wenn man beim Runterschalten mit dem Blipper das Drehzahllimit überschreitet?
Würde mich echt mal interessieren falls sich an dieser Stelle jemand fundiert auskennt.
doctorvoll hat geschrieben:Knubbler eine Frage zur R1: Würde eine Veränderung des Zündwinkels/ eine spätere Zündung etwas verändern?
Genau das macht man auch bei dem CP4. Die Zündwinkel werden pro Zylinder im gleichen Lastpunkt um mehr als 10° variiert um das Torsionsschwingungsverhalten der Kurbelwelle in den Griff zu bekommen. Die eher "statisch" verursachte Mehrbelastung an Zyl. 2 haben die Japaner selbstredend auf dem Schirm.
Mir sind bis jetzt auch bis auf eine einzige Ausnahme nur kaputte Motoren RN32/RN49 mit geflashter ECU untergekommen. Aber das ist ausdrücklich keine repräsentative Stichprobe!
"Development is only necessary because of the stupidity of designers" – Keith Duckworth.
Elle hat geschrieben:
Mir sind bis jetzt auch bis auf eine einzige Ausnahme nur kaputte Motoren RN32/RN49 mit geflashter ECU untergekommen. Aber das ist ausdrücklich keine repräsentative Stichprobe!
Wie verhält sich in diesem Kontext das Grundsetup der Kit / GYTR ECU?
Termine 2025
2x Assen, 2x Barcelona, Misano, Mugello, Most
R6-Pille hat geschrieben:Wie stark setzt es dem R1 Motor zu wenn er oft in den Begrenzer getrieben wird?
Was passiert wenn man beim Runterschalten mit dem Blipper das Drehzahllimit überschreitet?
Würde mich echt mal interessieren falls sich an dieser Stelle jemand fundiert auskennt.
Begrenzer und überdrehen ist immer schlecht. Egal welcher Motor…
Ich für meinen Teil kann sagen, das ich einen recht schonenden Fahrstil habe, Lass mir auch beim runterschalten immer so viel Zeit wie möglich.
Die Aprilia bestätigt das jetzt auch am Stresskilometerzähler.
Elle hat geschrieben:
Mir sind bis jetzt auch bis auf eine einzige Ausnahme nur kaputte Motoren RN32/RN49 mit geflashter ECU untergekommen. Aber das ist ausdrücklich keine repräsentative Stichprobe!
Wie verhält sich in diesem Kontext das Grundsetup der Kit / GYTR ECU?
Worauf willst Du konkret hinaus?
"Development is only necessary because of the stupidity of designers" – Keith Duckworth.
Knubbler hat geschrieben:... Jetzt zur Crossplane Welle, da wird Zylinder 2 ganz normal gezündet, die Kurbelwelle wird beschleunigt, alles gut. Dann wird allerdings 90° später der Zylinder 4 gezündet und das ist der Moment, auf den ich aufmerksam machen möchte. Denn da steht das Pleuel von Zyl.2 annähernd tangential zum Kurbelradius und bekommt die extra Kurbelwellen Beschleunigung als vollen Zug gegenüber den oszillierenden Massen ab. Eine einzigartige Situation, die nur am Crossplane Zyl.2 entsteht. ...
Ich vermute daher, würde man einen R1 Rennstrecken Motor nach 2000km zerlegen, wo sich die Pleuel in Richtung 10^7 Lastspiele bewegen und eine Schwingfestigkeits-Analyse an Ihnen durchführen, dann würde das Zyl.2 Pleuel in der resultierenden Wöhlerkurve einen deutlich geschwächten Verlauf aufweisen. Und das resultiert darin, dass es unter normalen Lastbedingungen bereits brechen kann. Die Mehrbelastung durch die tangentiale Beschleunigung würde sich daher in der Logik decken, dass es signifikant Zylinder 2 trifft und selbst getauschte Pleuel von anderen Zylindern dort brechen. ...
Hi Knubbler!
Interessanter Effekt den du da beschreibst. Der ist aber so schwach ausgeprägt,
daß er erst wirksam würde bei völlig abartigen Drehbeschleunigungen, die im
Betrieb nicht auftreten.
Das Problem muß eine andere Ursache haben.