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Druck auf die äußere Raste - finale Antwort

Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
aber zum Thema Racing gehört.

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  • mr_spinalzo Offline
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Re: Druck auf die äußere Raste - finale Antwort

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Beitrag von mr_spinalzo »

@ jkracing

eigentlich ein anderes thema
aber das beinchen runter senkt den gesamtschwerpunkt, erhöht den luftwiederstand und wirkt als hebel mit der trägheit des gewichts
schmerz ist wenn schwäche den körper verlässt
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Re: Druck auf die äußere Raste - finale Antwort

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Beitrag von reinili »

Beim Strassenmotorrad dient das Verkeilen zwischen Fussraste und Tank nur der Verbindung des Fahrers zum Fahrzeug. Beim Bremsen auch gern mit beiden Beinen, wenn man das so mag.

Beim Sumo ist das anders.

Nicht die Physik ist anders. Das Fahrzeug, die Fahrtechnik, die Kurven usw...


grussss Reiner
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Re: Druck auf die äußere Raste - finale Antwort

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Beitrag von Black »

Welche Zeiten fährt denn Lothar Schauer so?? Nur zum Einordnen der Fachmeinung.
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Re: Druck auf die äußere Raste - finale Antwort

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Beitrag von Skyllar »

Ich habe mich grade durch alle Beiträge gekämpft und möchte meine Meinung/Fragen dazu auch loswerden.
Physikalische (Kinematik/Kinetik) Fakten:
- Die Zentrifugalkraft/Fliehkraft/Trägheitskraft vom Motorrad und Fahrer sind unabhängig von der Sitzposition/Gewichtsverlagerung
- Das schnelle "aufspringen" des Fahrers bringt an der Abstützstelle eine zusätzliche Kraft auf (F=m*a)
- Beim verlagern des Körpergewichts auf die Fußraste/n erhöhen wir die hintere Achslast, falls die Rasten weiter hinten montiert sind, als der Sitz

Ich gehe davon aus, dass 90% in diesem Forum wissen, dass hanging off eine Reduzierung der Schräglage des Motorrades bewirkt (bei gleicher Geschwindigkeit und Kurvenradius), denn je tiefer wir den Schwerpunkt legen, desto geringer ist der Hebelarm an dem die Fliehkraft zieht.

Da wir mehrere Verbindungsstellen des Körpers mit dem Motorrads und zusätzlich auch noch Muskeln besitzen, können wir uns netter weise in gewissen Grenzen aussuchen, wo unsere Gewichtskraft am sinnvollsten einzusetzen ist. Das mit dem "drücken" sorgt scheinbar bei vielen für Verwirrung, also nehmen wir doch einfach ein 10kg extra gewicht, welches wir wie unser Körpergewicht verlagern können.
Wo würdet ihr es am Motorrad anbringen/wo würde es am wenigsten Schaden?

Um mehr Kraft am Hinterreifen übertragen zu können möglichst weit nach hinten.
Um durch die Fliehkraft möglichst wenig Aufstellmoment zu erhalten möglichst tief.

Da in Schräglage die Kurvenäußere Raste höher als die innere ist, hätte die Fliehkraft vom Zusatzgewicht einen längeren Hebelarm, somit ein größeres Aufstellmoment -> also müssen wir die Schräglage erhöhen, was wir ja vermeiden möchten.
Anders siehts natürlich am Kurvenausgang aus, wo das Motorrad aufgerichtet werden soll.

Zu der Fliehkraft kommt noch die Erdbeschleunigung, wenn man das Gewicht an die innere Fußraste hängt, bewirkt das ein Moment entgegen das Aufstellmoment. Also ein weiteres Argument für die innere Raste.


Jetzt zu dem Punkt des Aufspringens beim wegrutschen. Wir erhöhen zwar die Gewichtskraft, allerdings erwähnt keiner, dass der Reibwert im Drift ein völlig anderer ist. Im extrem Fall wird der Reifen heiß und der Reibwert sinkt, aber noch wichtiger: Sobald der Reifen rutscht haben wir es nicht mit dem Rollreibungskoeffizienten, sondern dem Gleitreibungskoeffizienten zu tun. Am Rande seien Dinge erwähnt wie das Hochdrehen des Motors (Massenträgkeitskräfte), die Abgebremst werden müssen.
Also Gefühlsmäßig würde ich sagen, dass ein Hüpfen wohl eher kaum ein rutschendes Rad bändigen kann, aber das kann ja jeder selbst abwägen, wenn er rutscht. Schaden wirds wohl auch nicht.

Meine abschließende Frage lautet jetzt: Welche contra Argumente beim Druck auf die innere Raste habe ich übersehen, wenn alle vom abfliegen sprechen? Würde mich über begründete Antworten freuen, die nicht auf hören/sagen basieren, keine Delphine enthalten und nicht vom Italienischen ins Deutsche übersetzt wurden.
  • hyperduke Offline
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Re: Druck auf die äußere Raste - finale Antwort

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Beitrag von hyperduke »

Das Aufstehen beim rutschenden Hinterrad hat auch noch den wichtigen und zusätzlichen Effekt, dass Du über die
Kniegelenke Dein Körpergewicht selbst noch federn/dämpfen kannst, und damit das Federbein von der Arbeit entlastest.
Natürlich bleibt das Gesamgtewicht gleich, aber da sich jetzt zwei "Federelemente" die Arbeit teilen, hilft es wieder
Grip aufzubauen. Nebenbei passiert es nicht so leicht, dass Dich das Motorrad beim Ausfedern -weil es wieder Grip gibt-
vom Sitz katapultiert. Das wird dann im Idealfall mit den Beinen abgefangen. Hoffe, das ist verständlich rüber gekommen.
...wird hier kaum jemand beurteilen können. Aber Fakt ist, ... :lol:
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Beitrag von techam »

Ich glaube kaum, dass das zügige aufstehen das Federbein "entlasten" wird, immerhin entsteht dadurch eine nach unten auf die Rasten wirkende Kraft, welche im Betrag der Trägheitskraft deines Körpers entspricht, wodurch das Federbein zusätzlich zusammengestaucht wird, somit jedoch wird auch die auf den Reifen wirkende Normalkraft erhöht, weshalb es im Idealfall kurzzeitig gelingt aus der Gleitreibung zurück zur Haftreibung zu gelangen, wodurch der Reifen sich wieder fangen kann. Funktioniert natürlich nur, wenn gleichzeitig auch die Überbelatung des Reifens zurückgenommen wird, beispielsweise durch gaswegnehmen.

MfG
http://www.youtube.com/watch?v=nXaLIYlrh6Y
PS: In diesem Video schön zu sehen, dass ausnahmslos alle Profis beim Ausbrechen des Hecks sofort und sehr schnell den Arsch heben. Bei einigen kann man finde ich sogar erkennen wie in dem Moment der Grip schlagartig zurückkommt. :roll:
  • hyperduke Offline
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Re: Druck auf die äußere Raste - finale Antwort

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Beitrag von hyperduke »

techam hat geschrieben:Ich glaube kaum, dass das zügige aufstehen das Federbein "entlasten" wird,
Im Moment des zügigen Aufstehens natürlich nicht, aber dieser Moment ist nur sehr kurz. Stells Dir wie beim Reiten
vor. Sitz mal einfach fest im Sattel und lass die Beine locker runter hängen, dann mach das Gleiche mit leichtem
"Druck" auf die Steigbügel. Ich habs mir aber schon beim Absenden gedacht, dass der Einwand kommt.

Wenn einem das Hinterrad "weg geht", dann möchte das Motorrad ja eigentlich unterm Arsch weg, also hast Du
ja schon ein gewisses Trägheitsmoment am Körper, der ja dort bleiben will, wo er ist. Das Motorrad will schneller
unter Dir weg, zumindest ist das bei kurzen, heftigen Rutschern so. Wenn man sich da also in den Beinen locker
hält, dann ergibt es sich automatisch, dass der Arsch von der Bank kommt, ohne da jetzt Sprungübungen an
der Fussraste zu veranstalten. Wenn dann wie durch Geisterhand wieder Grip am Hinterrad herrscht, dann hast
eben für den eigenen Körper noch den zusätzlichen Federweg, den Dir die Beine bieten und entgehst so eher
der Gefahr des Highsidens. Aber gut, da ich es nicht hieb- und stichfest erklären und schon garnicht mit Formeln
und Videos belegen kann, belass ich es mit dem Posting auch wieder und empfehle es einfach als eine der
denkbaren Möglichkeiten. :-)
...wird hier kaum jemand beurteilen können. Aber Fakt ist, ... :lol:
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Re: Druck auf die äußere Raste - finale Antwort

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Beitrag von Skyllar »

An das Pferde-Reit-Beispiel habe ich auch gedacht, aber da ich keine Ahnung von rutschenden Pferden hab, hab ich das nicht als Argument gebracht :mrgreen:
Aber egal ob Abfangen oder nicht, das aus dem Sitz heben dürfte spätestens beim Sturz Sinn machen.

Da ich in so einer Situation sowieso "leider" nur intuitiv handeln würde, interessiert mich eigentlich mehr die Gewichtsverlagerung in Kurven.
Als ich mit paar Kumpels (Fahrzeugtechnikstudenten, die sich grade durch Statik, Physik, Kinematik, Fahrzeugtechnik ect. gekämpft haben) in einem Instruktortraining war, kamen Sprüche vom Instruktor wie:
"Warum fahrt ihr hanging off, ich bin genauso schnell wie ihr ohne mich rauszuhängen."
"Belastet die äußere Fußraste um Grip zu generieren."
Aufgrund der Tatsache, dass wir alle gleichermaßen die Stirn runzelten, habe ich das ganze als Mythos abgestempelt und mich auf die innere Fußraste(ntheorie) gestützt.
Allerdings möchte ich die Saison 2014 ggf nutzen, um mir das wieder abzugewöhnen, falls jmd mit den passenden Argumenten kommt.
Mir würde als Argument auch eine 1.30 in Oschersleben reichen :mrgreen:
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Re: Druck auf die äußere Raste - finale Antwort

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Beitrag von Pejo »

Das wird ja immer besser.
Sind hier nur noch Esoteriker am schreiben :morons:
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Re: Druck auf die äußere Raste - finale Antwort

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Beitrag von hyperduke »

Pejo hat geschrieben:Das wird ja immer besser.
Sind hier nur noch Esoteriker am schreiben :morons:
Also ich fahr an die 30 Rennen/Saison. Mach mir da halt auch ab und an Gedanken, ob das was ich instinktiv tu, auch passt oder ich nur durch Glück im Sattel bleib. Wenn das esoterisch ist, dann bin ich eben Esoteriker. :wink:
...wird hier kaum jemand beurteilen können. Aber Fakt ist, ... :lol:
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