Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee
Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!
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- campari Offline
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Zwei Wochen vorher hatte sich immer noch niemand zum Mitfahren gemeldet. Ganz früh hatte ich versucht, den Irokesenmann dazu zu bewegen, aber der wollte nicht wohin, wo man EInzeltage buchen kann, und die Ausschreibung in diesem redlichen Forum blieb erfolglos. WSB-Sport kannte hier wohl keine Sau. Ich auch nicht, aber der Jan, der kannte - und vermittelte mir aus der Ferne einen guten Eindruck.
Dafür präsentierte sich die Wettervorhersage von der besten Seite. 25-30°C und Sonnenschein lockten den Henning dann doch zum Buchen. Die restliche Zeit über hörte ich mir an, dass das für ihn nun ein sehr teures Event werden würde. Und obwohl eine Instruktion selten für ihn infrage kam, war ja auch "zu teuer", zog er eine kleine Flunsch, denn alle Slots waren ziemlich belegt. Und Slots gab es gar nicht so viele. Es gab jedemenge Rennen im Zeitplan. Und das machte ja alles noch teurer und man müsse doch unbedingt Langstrecke zusammen fahren, um überhaupt Fahrzeit zu haben.
Mir war das, wie meistens, egal. Der Preis ist das, was man bereit ist, zu zahlen. Und wer wusste schon, wofür die Box noch gut wäre.
Der Opa - wie sich später herausstellte unter Vortäuschung falscher Tatsachen ("Termin in Tschechien" war wohl irgendwie in die berufliche Sphäre einsortiert worden) - hatte sich bereit erklärt, die Kindschaft zu hüten (oder umgekehrt), und ich hoffte, dass in den drei Tagen nicht zu viel dreckig, eklig oder übelriechend werden würde. Und das war nich alles. Wir hatten Pflanzen zu versorgen, Ernte einzubringen und Vorräte aufzuessen.
Der Opa hatte meistens Kekse, einen halben Klotz Butter pro Tag und keine Ahnung, dass Süßwaren für Kinder nicht rund um die Uhr verteilt werden sollten. Dasselbe galt für Fernsehen, aber stundenlang Snooker oder Darts brachte die lieben Kleinen dann doch irgendwann ins Bett.
Nicht mal mehr eine Woche, und die Sonnenschein-Tage waren Mischwetter gewichen. Erst änderte es sich täglich und dann stündlich von ein wenig Regen auf Sintflut. Eine Box wäre wohl ohne Zweifel sinnvoll. Most war wie immer mehr Assen, nur mit Bergen und Kohlekraftwerk und meistens wärmer. Man musste hinfahren und sich vom Wetter überraschen lassen.
Dafür präsentierte sich die Wettervorhersage von der besten Seite. 25-30°C und Sonnenschein lockten den Henning dann doch zum Buchen. Die restliche Zeit über hörte ich mir an, dass das für ihn nun ein sehr teures Event werden würde. Und obwohl eine Instruktion selten für ihn infrage kam, war ja auch "zu teuer", zog er eine kleine Flunsch, denn alle Slots waren ziemlich belegt. Und Slots gab es gar nicht so viele. Es gab jedemenge Rennen im Zeitplan. Und das machte ja alles noch teurer und man müsse doch unbedingt Langstrecke zusammen fahren, um überhaupt Fahrzeit zu haben.
Mir war das, wie meistens, egal. Der Preis ist das, was man bereit ist, zu zahlen. Und wer wusste schon, wofür die Box noch gut wäre.
Der Opa - wie sich später herausstellte unter Vortäuschung falscher Tatsachen ("Termin in Tschechien" war wohl irgendwie in die berufliche Sphäre einsortiert worden) - hatte sich bereit erklärt, die Kindschaft zu hüten (oder umgekehrt), und ich hoffte, dass in den drei Tagen nicht zu viel dreckig, eklig oder übelriechend werden würde. Und das war nich alles. Wir hatten Pflanzen zu versorgen, Ernte einzubringen und Vorräte aufzuessen.
Der Opa hatte meistens Kekse, einen halben Klotz Butter pro Tag und keine Ahnung, dass Süßwaren für Kinder nicht rund um die Uhr verteilt werden sollten. Dasselbe galt für Fernsehen, aber stundenlang Snooker oder Darts brachte die lieben Kleinen dann doch irgendwann ins Bett.
Nicht mal mehr eine Woche, und die Sonnenschein-Tage waren Mischwetter gewichen. Erst änderte es sich täglich und dann stündlich von ein wenig Regen auf Sintflut. Eine Box wäre wohl ohne Zweifel sinnvoll. Most war wie immer mehr Assen, nur mit Bergen und Kohlekraftwerk und meistens wärmer. Man musste hinfahren und sich vom Wetter überraschen lassen.

Öfter mal die Hände waschen!!!
- Henning #17 Offline
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2x Assen, 2x Barcelona, Misano, Mugello, Most

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- Vusi Offline
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Ich bin gespannt was passiert ist, und ob es reicht im August den Mädchen farbenden Hobel mit dem Propeller Logo auf eine niedrige 1:45 zu ziehen.
Ich hoffe ihr hatte viel Spaß!
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- campari Offline
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Nach Spaß sah das alles nicht aus. Ich hatte einen Kindschaftsversorgungsplan gemacht, alles dafür eingekauft und eine Anleitung für Tortellini alla Panna mit Erbsen geschrieben. Ich hatte sogar eine Melone und Kiwi besorgt, damit ja alle Obstgelüste abgedeckt sein sollten. Und ich hatte einen Käsekuchen gebacken, weil von der Konfitüreproduktion tags zuvor noch schwarze Johannisbeeren übrig waren, die ich zuviel geerntet hatte.
Der Henning hatte stattdessen ein "ich muss unbedingt in die Garage" und das seit Wochen. Da musste ein Zweitaktmoped zusammengefrickelt werden, und das verbrauchte selbstverständlich sämtliche Kapazitäten, so dass jede Frage nach Arbeitsteilung mit einem "Weißt du eigentlich, was ich alles auf dem Zettel habe..." begann. Ganz sicher wusste ich, was nicht darauf zu finden war, nämlich alles, was wirklich dringend erledigt werden musste. Schimmel im Keller oder undichte Schuppendächer und sowas. Die Gartenbeleuchtung wollen wir mal getrost ignorieren, denn es ist ja noch bis spätabends hell.
Es hatte sich wirklich niemand anders gemeldet, den/die/das ich gut nach Most hätte mitnehmen können. Also fuhr ich mit Henning. Vielleicht wurde es ja doch eine gute Veranstaltung ohne irgendein Technik-Fiasko. Man durfte ja noch hoffen.
Für Hoffen war keine Zeit. Unser Henning hatte extra einen Tag Urlaub für die Anreise genommen und bestand darauf, dass ich definitiv keinen halben Tag mehr arbeiten sollte. Ich hörte nur "Box" und "zu spät" und sah mich der Entscheidung gegenüber entweder die Kindschaft gar nicht verabschieden zu können oder mir eben nichts mehr einkaufen zu können nach dem dann sehr frühen Frühsport.
Die Kindschaft wurde mit einem ordentlichen Knuddel in die Schule verabschiedet, und ich machte mich daran, meinen Schreibtisch zu leeren. Sport hatte heute niemand, außer den Kindern. Microsoft tischte mir immer wieder interessante Wetterannkündigungen auf. Die eine von vor 9 Uhr fand ich gar nicht so schlecht. Aber dann drehte es sich auf einen Samstag, an dem es die ganze Zeit regnen sollte.
"Wir haben ja die Regenreifen. Du kannst ja mal schauen, vielleicht hast du ja sogar Spaß dabei." Regen. Most. Im Wohnzimmer hängt noch ein Foto von dem Tag nachdem Frau Findeisen unseren Henning mit Pfeffi abgefüllt hatte. Andrea-Suzuki-Regenreifen. Es war ein Rennen, an dem ich teilnahm, weil ich im Regen Fahren gut fand. Anstelle von Pfeffi war mir an jenem Tag allerdings schlecht, weil mich einer von den zwei Zellhaufen in der Gebärmutter mit Hormonen beschenkte, die ich überhaupt nicht haben wollte. 2014, im Mai, in Most. Ich drehte meine Runden im Wasser und hatte irgendwann die Nase voll davon. Zu nass, zu kalt, zu - gefährlich?
Seitdem hatte sich Einiges geändert mit meiner Regenpräferenz. Gewissenhaft hatte ich mir auch für die R6 ein Paar Dunlops für Assen besorgt, dann aber festgestellt, dass es mehr Sinn hatte, Slicks draufzulassen, und einfach zu warten. Einmal hatte ich diese Regenreifen benutzt. Und die lagen jetzt seit Jahren angefahren im Keller. Und nicht nur angefahren. Auf dem Beschleunigungsstück hatte sich schon eine kleine Rundwurst am Profil gedreht.
Die Regenreifen, die ich hatte, waren aus 2017 und in einem äußerst fragwürdigen Zustand. Aber wir hatten ja Platz. Und Anhängelastkapazitäten hatten wir auch. Ich zuckte mit den Schultern. Henning hatte sogar meinen alten Regenüberzieher wiedergefunden und eingepackt, während ich alles danach absuchte.
Ich saß auf meinem Beifahrersitz und klimperte in meinen Schlepptop hinein, was ich mir denn für das laufende Jahr so für Ziele ausdachte. Genau die richtige Arbeit für ein Auto-Office.
Zwischendurch sah ich immer wieder Wolkentürmchen. Immer wieder sah man die Staubwolken von eilig arbeitenden Landwirtininnen, die noch nicht den Weizen eingebracht hatten (Stoppelfelder Mitte Juli waren immer noch etwas Neues für mich). Je weiter wir nach Berlin kamen, desto gruseliger wurde das Wetter. Und sogar bei moderater Zugfahrzeugsgeschwindigkeit klatsche das Wasser ans Auto wie Wellen an ein Speedboat. Immer wieder Blaulicht und Staus. Autos, die verkehrt herum auf der Bahn zum Stehen gekommen waren, oder zerknautscht am Rand standen.
Regen brachte nicht immer Segen.
Der Henning hatte stattdessen ein "ich muss unbedingt in die Garage" und das seit Wochen. Da musste ein Zweitaktmoped zusammengefrickelt werden, und das verbrauchte selbstverständlich sämtliche Kapazitäten, so dass jede Frage nach Arbeitsteilung mit einem "Weißt du eigentlich, was ich alles auf dem Zettel habe..." begann. Ganz sicher wusste ich, was nicht darauf zu finden war, nämlich alles, was wirklich dringend erledigt werden musste. Schimmel im Keller oder undichte Schuppendächer und sowas. Die Gartenbeleuchtung wollen wir mal getrost ignorieren, denn es ist ja noch bis spätabends hell.

Es hatte sich wirklich niemand anders gemeldet, den/die/das ich gut nach Most hätte mitnehmen können. Also fuhr ich mit Henning. Vielleicht wurde es ja doch eine gute Veranstaltung ohne irgendein Technik-Fiasko. Man durfte ja noch hoffen.
Für Hoffen war keine Zeit. Unser Henning hatte extra einen Tag Urlaub für die Anreise genommen und bestand darauf, dass ich definitiv keinen halben Tag mehr arbeiten sollte. Ich hörte nur "Box" und "zu spät" und sah mich der Entscheidung gegenüber entweder die Kindschaft gar nicht verabschieden zu können oder mir eben nichts mehr einkaufen zu können nach dem dann sehr frühen Frühsport.
Die Kindschaft wurde mit einem ordentlichen Knuddel in die Schule verabschiedet, und ich machte mich daran, meinen Schreibtisch zu leeren. Sport hatte heute niemand, außer den Kindern. Microsoft tischte mir immer wieder interessante Wetterannkündigungen auf. Die eine von vor 9 Uhr fand ich gar nicht so schlecht. Aber dann drehte es sich auf einen Samstag, an dem es die ganze Zeit regnen sollte.
"Wir haben ja die Regenreifen. Du kannst ja mal schauen, vielleicht hast du ja sogar Spaß dabei." Regen. Most. Im Wohnzimmer hängt noch ein Foto von dem Tag nachdem Frau Findeisen unseren Henning mit Pfeffi abgefüllt hatte. Andrea-Suzuki-Regenreifen. Es war ein Rennen, an dem ich teilnahm, weil ich im Regen Fahren gut fand. Anstelle von Pfeffi war mir an jenem Tag allerdings schlecht, weil mich einer von den zwei Zellhaufen in der Gebärmutter mit Hormonen beschenkte, die ich überhaupt nicht haben wollte. 2014, im Mai, in Most. Ich drehte meine Runden im Wasser und hatte irgendwann die Nase voll davon. Zu nass, zu kalt, zu - gefährlich?
Seitdem hatte sich Einiges geändert mit meiner Regenpräferenz. Gewissenhaft hatte ich mir auch für die R6 ein Paar Dunlops für Assen besorgt, dann aber festgestellt, dass es mehr Sinn hatte, Slicks draufzulassen, und einfach zu warten. Einmal hatte ich diese Regenreifen benutzt. Und die lagen jetzt seit Jahren angefahren im Keller. Und nicht nur angefahren. Auf dem Beschleunigungsstück hatte sich schon eine kleine Rundwurst am Profil gedreht.
Die Regenreifen, die ich hatte, waren aus 2017 und in einem äußerst fragwürdigen Zustand. Aber wir hatten ja Platz. Und Anhängelastkapazitäten hatten wir auch. Ich zuckte mit den Schultern. Henning hatte sogar meinen alten Regenüberzieher wiedergefunden und eingepackt, während ich alles danach absuchte.
Ich saß auf meinem Beifahrersitz und klimperte in meinen Schlepptop hinein, was ich mir denn für das laufende Jahr so für Ziele ausdachte. Genau die richtige Arbeit für ein Auto-Office.
Zwischendurch sah ich immer wieder Wolkentürmchen. Immer wieder sah man die Staubwolken von eilig arbeitenden Landwirtininnen, die noch nicht den Weizen eingebracht hatten (Stoppelfelder Mitte Juli waren immer noch etwas Neues für mich). Je weiter wir nach Berlin kamen, desto gruseliger wurde das Wetter. Und sogar bei moderater Zugfahrzeugsgeschwindigkeit klatsche das Wasser ans Auto wie Wellen an ein Speedboat. Immer wieder Blaulicht und Staus. Autos, die verkehrt herum auf der Bahn zum Stehen gekommen waren, oder zerknautscht am Rand standen.
Regen brachte nicht immer Segen.

Öfter mal die Hände waschen!!!
- campari Offline
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Mit uns selbst war das Wetter dann doch gnädiger als bei anderen Reisenden. Die Regenwolken waren meistens schon da, und Unfallstaus waren in der Auflösung begriffen. Nach dem Volltanken in Berlin saß ich am Lenkrad, und konnte mir derweil fleißig Gedanken machen. Wo denn bloß? Ja, wo denn bloß sollten wir der Gerät parken, um nicht kilometerweit zur Box zu müssen?!? Und während ich mich freute, heute kein Schleudertrauma vom Kopfschütteln über Fahrmanöver zu erleiden, feixte ich mir einen. Wann bloß der Henning fragen würde, ob wir schon eine Maut gekauft haben? Irgendwie schien das noch nicht passieren zu wollen, aaaaber wenn, dann würde ich ihm freudestrahlend mitteilen, dass man wahrhaftig nur für die Ausreise aus Tschechien nach Dresden eine Maut bezahlen muss, nicht aber für die Anreise. Wie oft waren wir da bloß schon drauf reingefallen...
Neben der Parkplatzsituation und dem superguten Samstagswetter beschäftigte mich noch etwas Anderes. Seit gestern Abend hatte sich durch fröhliche Becken- und Beinschmerzen die Dekonstruktion einer mal wieder nicht gebrauchten Babywohnung im Bauch angekündigt. Nach den letzten zwei Monaten war ich fest davon ausgegangen, dass es sich damit nun endlich hatte.
Falsch gelegen. Scheiß-Wechseljahre. Man wird nicht nur eine Bierbauchtonne mit Hängemoppen und kriegt Osteoporose, man bekommt auch noch genau zu einem Termin mit Langstreckenrennen und potentiellen Kilometern zur Versorgungsstation eine richtig kräftige Blutung.
Danke.
Neben der Parkplatzsituation und dem superguten Samstagswetter beschäftigte mich noch etwas Anderes. Seit gestern Abend hatte sich durch fröhliche Becken- und Beinschmerzen die Dekonstruktion einer mal wieder nicht gebrauchten Babywohnung im Bauch angekündigt. Nach den letzten zwei Monaten war ich fest davon ausgegangen, dass es sich damit nun endlich hatte.
Falsch gelegen. Scheiß-Wechseljahre. Man wird nicht nur eine Bierbauchtonne mit Hängemoppen und kriegt Osteoporose, man bekommt auch noch genau zu einem Termin mit Langstreckenrennen und potentiellen Kilometern zur Versorgungsstation eine richtig kräftige Blutung.
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- campari Offline
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Ich fand, wir waren aufgrund der Wetterereignisse genau richtig losgefahren. Henning fand, dass das alles viel zu spät war. Um irgendwas nach halb acht trudelten wir ein, und ich parkte erst einmal zwischen Tankstelle und Fresstempel. Bei Parkplätzen in der Nähe zu sanitären Einrichtungen galt heute: besser haben als brauchen.
Wir spazierten an der Anmeldebox vorbei. Und ich bog ab. Schließlich stand im Infozettel ZUERST ANMELDEN, dann alles andere machen. Sicher musste ich mich daran halten. Es war keine große Sache, denn es ging super zügig voran. Und man gab sich Mühe mir die Kommunikation verständlich zu machen.
Dann wurde weitergestiefelt. Und irgendwo gaaaaanz hinten, in den letzten beiden Boxen, sollte ein Platz für uns sein. Ob davor Platz war? Man wusste es nicht. Mir war ein wenig mulmig, die nächsten Tage mit zu-einer-Box-und-davon-weg zuzubringen. Der Weg war ganz schön lang. Aber am Ende war noch Platz auf dem Parkstreifen. Da stand schon ein Deseo, ein zweiter wollte wohl noch davorpassen. Zum Glück musste ich den nicht einparken. Beim Henning breitete sich Hektik aus und rappeldipeng stand alles, was sonst so in Kofferraum und Anhänger verweilte, in der Box. Ich sah zu, dass ich nicht zu viel Platz benötigte, denn vor mir stand schon ein Michael, und gegenüber drei jungebliebene Herren und hinter mir der Henning.
Michael hatte seine Natali(i?)a dabei, und beide raunten mir zu, man(n) würde ja gerne von mir lesen. "Oha", dachte ich, "Es ist gut, jemanden in der Box zu haben, der vielleicht möglicherweise Kontext kennt, damit es nicht zu peinlich wird, wenn ich den nächsten Nervenzusammenbruch bekomme, weil wieder was nicht funktioniert." Es war ein gutes Gefühl, zumindest ansatzweise so etwas wie einen Verbündeten zu haben. Nur, wer den Henning in Aktion erlebt hat, und weiß, was dabei herauskommen kann, kann sich überhaupt vorstellen, wie das ist. Alle anderen dachten immer nur, ich würde übertreiben. Was sollte ich machen...Nichts davon war ausgedacht.
In der Box nebenan waren Trainer Manuel, Marc, Daniel und selbstverständlich der Chef der ganzen Aktion untergebracht. Und Jan war nicht allein, er hatte seine bezaubernde Assistentin Mia dabei, die ich später noch Social Mia taufte, denn sie hatte immer mal wieder Ihren Fortbildungskram um sich und musste allen erklären, warum man das denn ganz offiziell lernen müsse. Wie anstrengend, dachte ich mir, und zwar des öfteren. Wenn Mia nicht mit Erklären zu tun hatte, machte Mia Fotos, denn das war ihre Leidenschaft, die sie mit nach Most gebracht hatte. Und Mia hatte sichtlich Spaß bei der Sache.
Während unser Henning mir immer wieder mit Nachdruck erklärte, man müsse sich doch jetzt mal beeilen, alles einzuräumen und so, war es gemütlich 21 Uhr geworden und alles war fertig. Der Rest der Box hatte sich eine Pizza bestellt, ich wählte Tortilla-Chips mit Hummus, was wegmusste. Der Henning bekam auch was ab. Nach einem lauwarmen Bier war ich knüllehackedicht und wollte gern ins Bett. Ich sah auf die Uhr. Ich dachte an die Gefahr, in der Nach einfach so auszulaufen, um dann mit roten Rinnsalen rechts und links innen an den Beinen zum Klo zu watscheln. Nein, ich konnte jetzt noch nicht Schlafen gehen. Der Stöpsel würde definitiv versagen.
Wir spazierten an der Anmeldebox vorbei. Und ich bog ab. Schließlich stand im Infozettel ZUERST ANMELDEN, dann alles andere machen. Sicher musste ich mich daran halten. Es war keine große Sache, denn es ging super zügig voran. Und man gab sich Mühe mir die Kommunikation verständlich zu machen.
Dann wurde weitergestiefelt. Und irgendwo gaaaaanz hinten, in den letzten beiden Boxen, sollte ein Platz für uns sein. Ob davor Platz war? Man wusste es nicht. Mir war ein wenig mulmig, die nächsten Tage mit zu-einer-Box-und-davon-weg zuzubringen. Der Weg war ganz schön lang. Aber am Ende war noch Platz auf dem Parkstreifen. Da stand schon ein Deseo, ein zweiter wollte wohl noch davorpassen. Zum Glück musste ich den nicht einparken. Beim Henning breitete sich Hektik aus und rappeldipeng stand alles, was sonst so in Kofferraum und Anhänger verweilte, in der Box. Ich sah zu, dass ich nicht zu viel Platz benötigte, denn vor mir stand schon ein Michael, und gegenüber drei jungebliebene Herren und hinter mir der Henning.
Michael hatte seine Natali(i?)a dabei, und beide raunten mir zu, man(n) würde ja gerne von mir lesen. "Oha", dachte ich, "Es ist gut, jemanden in der Box zu haben, der vielleicht möglicherweise Kontext kennt, damit es nicht zu peinlich wird, wenn ich den nächsten Nervenzusammenbruch bekomme, weil wieder was nicht funktioniert." Es war ein gutes Gefühl, zumindest ansatzweise so etwas wie einen Verbündeten zu haben. Nur, wer den Henning in Aktion erlebt hat, und weiß, was dabei herauskommen kann, kann sich überhaupt vorstellen, wie das ist. Alle anderen dachten immer nur, ich würde übertreiben. Was sollte ich machen...Nichts davon war ausgedacht.
In der Box nebenan waren Trainer Manuel, Marc, Daniel und selbstverständlich der Chef der ganzen Aktion untergebracht. Und Jan war nicht allein, er hatte seine bezaubernde Assistentin Mia dabei, die ich später noch Social Mia taufte, denn sie hatte immer mal wieder Ihren Fortbildungskram um sich und musste allen erklären, warum man das denn ganz offiziell lernen müsse. Wie anstrengend, dachte ich mir, und zwar des öfteren. Wenn Mia nicht mit Erklären zu tun hatte, machte Mia Fotos, denn das war ihre Leidenschaft, die sie mit nach Most gebracht hatte. Und Mia hatte sichtlich Spaß bei der Sache.
Während unser Henning mir immer wieder mit Nachdruck erklärte, man müsse sich doch jetzt mal beeilen, alles einzuräumen und so, war es gemütlich 21 Uhr geworden und alles war fertig. Der Rest der Box hatte sich eine Pizza bestellt, ich wählte Tortilla-Chips mit Hummus, was wegmusste. Der Henning bekam auch was ab. Nach einem lauwarmen Bier war ich knüllehackedicht und wollte gern ins Bett. Ich sah auf die Uhr. Ich dachte an die Gefahr, in der Nach einfach so auszulaufen, um dann mit roten Rinnsalen rechts und links innen an den Beinen zum Klo zu watscheln. Nein, ich konnte jetzt noch nicht Schlafen gehen. Der Stöpsel würde definitiv versagen.

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- campari Offline
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Ein Segen, dass es ein kleines Toilettenhäuschen quasi direkt neben dem Anhänger gelegen war. Der Jan, der weiß, wo man Boxen reserviert. Ich war so froh, dass wir den Anhänger vor der Box hatten abstellen können. Auch, wenn darüber der eine oder andere, der nicht vor der Box parken konnte, weniger froh war.
Es half nichts. Die ganze Nacht verbrachte ich damit, darauf zu achten, ob denn der Stöpsel schon aufgegeben hatte, oder nicht. Schlafen: Fehlanzeige.
Entsprechend gut gelaunt schob ich mir als es Zeit dafür war, eine Thyroxin-Tablette in den Hals. Toll. Jetzt noch eine Stunde auf den Kaffee warten. Und dann irgendwann wach werden. Als es Zeit für den Kaffee war, war es auch Zeit für die Fahrerbesprechung, und ich traute mich seit dem Aufstehen nicht mehr aus den Nähe einer sanitären Einrichtung hinaus, Stöpsel waren nicht immer verlässlich - was dazu führte, dass ich die Track-Action-Vorbesprechung verpasste. War ja nicht so schlimm. Ich wollte eh erst mal sehen, und dann mal schauen und dann, vielleicht gegen Mittag, mal eine Instruktion haben. Und während ich in der geilen 600/750er-Gruppe untergebracht war, mussten sich die 1000er aus Gruppe B um Herrn Bühn sichtlich mehr streiten.
Die Sonne lachte, es war schön warm, mein Hinterreifen war noch gut, denn der Henning hatte ihn umgedreht. Ehrlich gesagt sah er bescheiden aus, weil ich in Assen eine schöne Kante reingefahren hatte, aber die war jetzt links, und wen störte das schon. Aber zum Rennen, da tat ein neuer Reifen schon Not. Schließlich wollte ich viele schnelle Runden drehen.
Turn 1 - ok, ich weiß, wo es rumgeht.
Turn 2 - oh, je, die anderen wissen besser, wo es rumgeht
Turn 3 - ich hatte Fabian, der auch auf der andern Hälfte unserer Community-Box stand, gebeten, mir den Jan, der ja nun immer unterwegs war, zu reservieren
Wir hatten nicht viel Zeit, um das Ergebnis zu besprechen, aber es war eigentlich wie immer:
- ich bremse nicht spät genug, dafür nicht stark genug, dafür unterbreche ich den Vorschub lange, bevor rechts bezogen wird
- ich fahre nicht da, wo ich könnte, um mehr Schwung mitzunehmen
- Überraschung!
Dann war Mittagspause Und dann sollte der Hennning den Reifen wechseln wollen.
Nochmal Überraschung! Wir hatten die Wahl zwischen einem Michelin Power Performance in medium oder einem Conti Track Slick in medium.
WTF?!? Wo ist denn mein V02? Seit Schimmel sich durch Vollstopfen und Nichtlüften wieder im Keller ausgebreitet hatte, also seit einigen Jahren, beruhte meine Kenntnis über meine Reifenvorräte im "Henning-Keller" eher auf Hörensagen. Ich ging da nur mit Luft Anhalten rein, und nur, wenn ich unbedingt Werkzeug für meine Hausmeistertätigkeiten brauchte.
Wie, ich hatte keinen mehr? Hä? Und da sagt niemand Bescheid? Wir waren nach Most gefahren und hatten zwei Reifen dabei, die nicht ins Konzept passten? Für den einen war es zu kalt und für den anderen, naja, zu ambitioniert. Für einen Moment bedauerte ich, dass es nicht die ganze Zeit regnete, so hätte ich mich elegant drücken können. Aber es schien die Sonne, und ich wollte sooooo gern mal wieder eine Stunde am Stück enduranzieren. Also machte sich der Henning daran, den Conti aufzuziehen. Der V02 hatte schon angefangen, zu rutschen, und ich wollte da nichts riskieren. Ob es nun die bessere Wahl sein sollte, mit dem Irokesenmann-Highsider-Assen-Reifen an den Start zu gehen, war zwar auch fraglich, ich hatte aber nicht sehr viel Wahl.
Unser Henning bemühte sich, freundlich nach Werkzeug zu fragen. Das übliche Kommandieren hielt sich aufgrund der Beistehenden glücklichweise in Grenzen. Er schwitzte und machte schnell, und sah immer zur Uhr. Ich auch. Es würde für mich keinen Turn vor dem Rennen mehr geben. Zumindest keinen mit aufgewärmtem Reifen. Die Felge war fertig gewuchtet, aber sie ging mal wieder nicht dahin, wo sie hinsollte. Und das gute Benehmen kam zum Ende. Immer, wenn ich die Achse durch die Schwinge und den Halter von der Bremse stecken wollte, rappelte der Henning an der Felge, und alles fiel wieder auseinander. Räng-Däng-Klapper wurde von lautstarkem Fluchen begleitet. Ich hatte es geahnt. Und zwischendrin immer wieder der Kommentar "bei meiner R1 habe ich das alles umgebaut, das ist doch Scheiße..." während ich mir dachte "ja, und seit du das umgebaut hast und das überall erzählst, wenn du hier was versuchst in eine R6-Schwinge reinzubasteln, habe ich immer wieder erwähnt, dass man das ja auch bei einer R6 umbauen könne". Mann musste zwar immer in die Garage, aber selten um etwas an meinem Hobel zu verbessern. Und manchmal kam ich zu dem Schluss, dass es wahrscheinlich auch besser war, wenn sich die Mechanikertätigkeit auf andere Objekte konzentrierte.
Ich zog Leine und ließ den Michi machen. Von Mann zu Mann würde das sicher besser klappen. Irgendwann meldete man Vollzug, und ich konnte den Reifen vorwärmen. Henning musste jetzte ne Stunde fahren, ging ja nicht anders.
Er hatte Null Ambitionen, wollte einfach nur mitfahren, aber nicht so lange und irgendwann dann in die Box kommen, damit ich weiterfahren konnte. So kannte ich das nicht. Aber gut, warum nicht einfach nur mal ein wenig fahren, ohne Ambitionen. Mindestens 40 Minuten sollten es schon sein, aber eine Stunde bestimmt nicht, meinte er. Während er also seine Runden drehte, versuchte ich über die Boxenmauer herüber etwas zu sehen.
Das war aus zwei Gründen problematisch. Einerseits hatte ich es mal wieder mit Kontaktlinsen probiert, die aber mit der Hornhautverkrümmung nicht optimales Sehen ermöglichten, andererseits war ich viel zu klein, um überhaupt viel sehen zu können.
Poah, anstrengend. Und dabei war ich noch gar nicht gefahren.
Irgendwann nach etwa einer Stunde kam unser Henning dann in die Box, und ich sprintete zum gelben Gerät. Und während Michael den Transponder umfrickelte, dachte ich nach, ob der Reifen nun wirklich eine gute Wahl war.
Es half nichts. Die ganze Nacht verbrachte ich damit, darauf zu achten, ob denn der Stöpsel schon aufgegeben hatte, oder nicht. Schlafen: Fehlanzeige.
Entsprechend gut gelaunt schob ich mir als es Zeit dafür war, eine Thyroxin-Tablette in den Hals. Toll. Jetzt noch eine Stunde auf den Kaffee warten. Und dann irgendwann wach werden. Als es Zeit für den Kaffee war, war es auch Zeit für die Fahrerbesprechung, und ich traute mich seit dem Aufstehen nicht mehr aus den Nähe einer sanitären Einrichtung hinaus, Stöpsel waren nicht immer verlässlich - was dazu führte, dass ich die Track-Action-Vorbesprechung verpasste. War ja nicht so schlimm. Ich wollte eh erst mal sehen, und dann mal schauen und dann, vielleicht gegen Mittag, mal eine Instruktion haben. Und während ich in der geilen 600/750er-Gruppe untergebracht war, mussten sich die 1000er aus Gruppe B um Herrn Bühn sichtlich mehr streiten.
Die Sonne lachte, es war schön warm, mein Hinterreifen war noch gut, denn der Henning hatte ihn umgedreht. Ehrlich gesagt sah er bescheiden aus, weil ich in Assen eine schöne Kante reingefahren hatte, aber die war jetzt links, und wen störte das schon. Aber zum Rennen, da tat ein neuer Reifen schon Not. Schließlich wollte ich viele schnelle Runden drehen.
Turn 1 - ok, ich weiß, wo es rumgeht.
Turn 2 - oh, je, die anderen wissen besser, wo es rumgeht
Turn 3 - ich hatte Fabian, der auch auf der andern Hälfte unserer Community-Box stand, gebeten, mir den Jan, der ja nun immer unterwegs war, zu reservieren
Wir hatten nicht viel Zeit, um das Ergebnis zu besprechen, aber es war eigentlich wie immer:
- ich bremse nicht spät genug, dafür nicht stark genug, dafür unterbreche ich den Vorschub lange, bevor rechts bezogen wird
- ich fahre nicht da, wo ich könnte, um mehr Schwung mitzunehmen
- Überraschung!
Dann war Mittagspause Und dann sollte der Hennning den Reifen wechseln wollen.
Nochmal Überraschung! Wir hatten die Wahl zwischen einem Michelin Power Performance in medium oder einem Conti Track Slick in medium.

WTF?!? Wo ist denn mein V02? Seit Schimmel sich durch Vollstopfen und Nichtlüften wieder im Keller ausgebreitet hatte, also seit einigen Jahren, beruhte meine Kenntnis über meine Reifenvorräte im "Henning-Keller" eher auf Hörensagen. Ich ging da nur mit Luft Anhalten rein, und nur, wenn ich unbedingt Werkzeug für meine Hausmeistertätigkeiten brauchte.
Wie, ich hatte keinen mehr? Hä? Und da sagt niemand Bescheid? Wir waren nach Most gefahren und hatten zwei Reifen dabei, die nicht ins Konzept passten? Für den einen war es zu kalt und für den anderen, naja, zu ambitioniert. Für einen Moment bedauerte ich, dass es nicht die ganze Zeit regnete, so hätte ich mich elegant drücken können. Aber es schien die Sonne, und ich wollte sooooo gern mal wieder eine Stunde am Stück enduranzieren. Also machte sich der Henning daran, den Conti aufzuziehen. Der V02 hatte schon angefangen, zu rutschen, und ich wollte da nichts riskieren. Ob es nun die bessere Wahl sein sollte, mit dem Irokesenmann-Highsider-Assen-Reifen an den Start zu gehen, war zwar auch fraglich, ich hatte aber nicht sehr viel Wahl.
Unser Henning bemühte sich, freundlich nach Werkzeug zu fragen. Das übliche Kommandieren hielt sich aufgrund der Beistehenden glücklichweise in Grenzen. Er schwitzte und machte schnell, und sah immer zur Uhr. Ich auch. Es würde für mich keinen Turn vor dem Rennen mehr geben. Zumindest keinen mit aufgewärmtem Reifen. Die Felge war fertig gewuchtet, aber sie ging mal wieder nicht dahin, wo sie hinsollte. Und das gute Benehmen kam zum Ende. Immer, wenn ich die Achse durch die Schwinge und den Halter von der Bremse stecken wollte, rappelte der Henning an der Felge, und alles fiel wieder auseinander. Räng-Däng-Klapper wurde von lautstarkem Fluchen begleitet. Ich hatte es geahnt. Und zwischendrin immer wieder der Kommentar "bei meiner R1 habe ich das alles umgebaut, das ist doch Scheiße..." während ich mir dachte "ja, und seit du das umgebaut hast und das überall erzählst, wenn du hier was versuchst in eine R6-Schwinge reinzubasteln, habe ich immer wieder erwähnt, dass man das ja auch bei einer R6 umbauen könne". Mann musste zwar immer in die Garage, aber selten um etwas an meinem Hobel zu verbessern. Und manchmal kam ich zu dem Schluss, dass es wahrscheinlich auch besser war, wenn sich die Mechanikertätigkeit auf andere Objekte konzentrierte.
Ich zog Leine und ließ den Michi machen. Von Mann zu Mann würde das sicher besser klappen. Irgendwann meldete man Vollzug, und ich konnte den Reifen vorwärmen. Henning musste jetzte ne Stunde fahren, ging ja nicht anders.
Er hatte Null Ambitionen, wollte einfach nur mitfahren, aber nicht so lange und irgendwann dann in die Box kommen, damit ich weiterfahren konnte. So kannte ich das nicht. Aber gut, warum nicht einfach nur mal ein wenig fahren, ohne Ambitionen. Mindestens 40 Minuten sollten es schon sein, aber eine Stunde bestimmt nicht, meinte er. Während er also seine Runden drehte, versuchte ich über die Boxenmauer herüber etwas zu sehen.
Das war aus zwei Gründen problematisch. Einerseits hatte ich es mal wieder mit Kontaktlinsen probiert, die aber mit der Hornhautverkrümmung nicht optimales Sehen ermöglichten, andererseits war ich viel zu klein, um überhaupt viel sehen zu können.
Poah, anstrengend. Und dabei war ich noch gar nicht gefahren.
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- businesskasper Offline
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- Registriert: Samstag 23. Juni 2018, 14:36
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Vielleicht 'ne doofe Frage, aber wenn du mit Henning zusammen bist, bis das der Tod euch scheidet, hast du schon über die Todesursache entschieden? 

- campari Offline
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Ich grüßte die Damen an der Ausfahrt noch einmal nett und schickte mich an, die Strecke zu befahren. Links hinten kam etwas angerauscht, danach war frei. Es rauschte an mir vorbei, und ich durfte bald meine liebe Lieblingsschikane passieren. Mein Blick fiel nach unten. Und blieb an einem deutlich leuchtenden orangenen Symbol hängen. Daneben leuchtete noch "TCS" in derselben Farbe. "Kann doch nicht ?!?" Ich versuchte, den Schalter von der Traktierkontrolle zu bedienen, aber es tat sich nichts. "Hä?" Um es noch interessanter zu machen, blipperte so gar nichts. "Ooh, nein." Déjà-vu. Mittlerweile war ich auf der langen Links angekommen und musste etwas tun. Also versuchte Mutti mal wieder, sanft Gänge einzukuppeln.
Was überhaupt nicht funktionierte.
Ich sah zu, dass ich niemandem zu sehr im Weg stand, freute mich über die Warnfarbe am Moped und bog nach nicht einmal einer Runde ab, auf dem Weg in die Box. Ein Trauerspiel. Ich hielt an und rief nach Henning, der sichtlich interessiert war, Pause zu machen. Während ich versuchte, mir das Malheur schönzureden, zockelte er los, um eine kleine Kiste mit einem Stecker zu holen. Sitzbank abschrauben. Dann tippte er was auf dem Kistendisplay und fing nach dem Abstöpseln an, die Sitzbank wieder festzuschrauben. Das sollte es gewesen sein. Ich sollte wieder losfahren. Irgendwie verstand ich das nicht recht. Wenn es einen Fehler im Moped gab, dann kam der doch auch irgendwoher. Und man musste doch das Irgendwoher bearbeiten, nicht nur die Meldung. Erinnerte mich stark an die fast zwei Jahre, in denen ich von meinem Vater zu hören bekam, ich solle mich nicht so anstellen und mich zu allem hinschickte, was man nur an Sport so machen konnte, inklusive Schulweg vom Bahnhof zur Schule. Eine Befreiung vom Sport, wo kämen wir denn da hin. Wie wir dann später durch fachkundiges Personal feststellten, war durch einen Hüpfer auf meinen Fuß mit einem Springerstiefel ein Stück vom Mittelfußknochen abgesplittert, was dann die permanenten Schmerzen verursachte.
Henning hatte dem Moped jetzt doch nur gesagt, es solle sich nicht so anstellen. Mit immer noch viel Verwunderung klappte ich erneut das Visier herunter. Und diesmal schaute ich direkt auf die Leuchten.
Die Leuchten leuchteten abermals in unübersehbarem Orange. Scheiße. Ich konnte doch nicht noch eine Runde um den Kurs rollern während eines Rennens. Ich verbot mir das, und sah zu, dass ich vor der Schikane in die Wiese abbog. Leider war dort kein Rettungsweg. Ich musste, Lenkanschlagschoner sei Dank, mehrmals hin- und her rangieren, damit die Kiste endlich aus dem Gefahrenbereich heraus war. Erleichtert stellte ich fest, dass die Schikane wieder grün geflaggt wurde. War mir eh schon zu peinlich das Ganze. Und dann das. Ein Safety Car bremste das Rennen ein. Meinetwegen? Hoffentlich nicht.
Zu Fuß machte ich mich zurück auf den Weg in die Box und war abermals froh, dass diese direkt an der Streckeneinfahrt gelegen war. Das gelbe Gerät wollte ich später, nach Ende des Rennens, zurück in die Box schieben.
Was für ein grandioses Rennen.
Was überhaupt nicht funktionierte.
Ich sah zu, dass ich niemandem zu sehr im Weg stand, freute mich über die Warnfarbe am Moped und bog nach nicht einmal einer Runde ab, auf dem Weg in die Box. Ein Trauerspiel. Ich hielt an und rief nach Henning, der sichtlich interessiert war, Pause zu machen. Während ich versuchte, mir das Malheur schönzureden, zockelte er los, um eine kleine Kiste mit einem Stecker zu holen. Sitzbank abschrauben. Dann tippte er was auf dem Kistendisplay und fing nach dem Abstöpseln an, die Sitzbank wieder festzuschrauben. Das sollte es gewesen sein. Ich sollte wieder losfahren. Irgendwie verstand ich das nicht recht. Wenn es einen Fehler im Moped gab, dann kam der doch auch irgendwoher. Und man musste doch das Irgendwoher bearbeiten, nicht nur die Meldung. Erinnerte mich stark an die fast zwei Jahre, in denen ich von meinem Vater zu hören bekam, ich solle mich nicht so anstellen und mich zu allem hinschickte, was man nur an Sport so machen konnte, inklusive Schulweg vom Bahnhof zur Schule. Eine Befreiung vom Sport, wo kämen wir denn da hin. Wie wir dann später durch fachkundiges Personal feststellten, war durch einen Hüpfer auf meinen Fuß mit einem Springerstiefel ein Stück vom Mittelfußknochen abgesplittert, was dann die permanenten Schmerzen verursachte.
Henning hatte dem Moped jetzt doch nur gesagt, es solle sich nicht so anstellen. Mit immer noch viel Verwunderung klappte ich erneut das Visier herunter. Und diesmal schaute ich direkt auf die Leuchten.
Die Leuchten leuchteten abermals in unübersehbarem Orange. Scheiße. Ich konnte doch nicht noch eine Runde um den Kurs rollern während eines Rennens. Ich verbot mir das, und sah zu, dass ich vor der Schikane in die Wiese abbog. Leider war dort kein Rettungsweg. Ich musste, Lenkanschlagschoner sei Dank, mehrmals hin- und her rangieren, damit die Kiste endlich aus dem Gefahrenbereich heraus war. Erleichtert stellte ich fest, dass die Schikane wieder grün geflaggt wurde. War mir eh schon zu peinlich das Ganze. Und dann das. Ein Safety Car bremste das Rennen ein. Meinetwegen? Hoffentlich nicht.
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Öfter mal die Hände waschen!!!
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- Raffa32 Offline
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"Dekonstruktion einer mal wieder nicht gebrauchten Babywohnung"
Dieser Thread ist einfach gold. Alleine immer diese Freude, wenn ich sehe "ah geil, endlich wieder ein neuer Beitrag von Andrea"
Vielen Dank dafür!



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