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Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
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Re: Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee

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Beitrag von campari »

Danke, Stefan. Nach zwei Jahren Geschreibsel ist aber auch mal gut.
:horseshit:

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Re: Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee

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Beitrag von businesskasper »

Aber wir wissen doch noch gar nicht, auf welchem Platz Leon eingelaufen ist und ob die Stewards dann nicht nochmal das Ergebnis wegen unerlaubter Stoppies oder Wheelies korrigiert haben.
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Beitrag von StefanH »

Und warum man als 2. trotzdem nur 4. ist... ;)
Grüße aus der Oberpfalz
moosi
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Re: Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee

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Beitrag von campari »

Aah, das ist einfach. Leon war auf 14, ich auf 15. gestartet bin ich von 17 oder 18 oder so. Hab kein Foto vom Grid, aber es war ausreichend weit hinten.

Moosi, sag mir mal, wo man in da, wo dein Haus wohnt, kontaminierte Wäsche kommerziell wieder sauber bekommen kann. Ich hab grad extrapoliert, und 6 Tage mit 4 Satz Unterwäsche, das wird nicht gehen. Und wieso musst du das jetzt vorkramen, wo ich es fast verdrängt hatte. Der Schandpokal steht schon im Schrank ganz hinten.
:horseshit:

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Re: Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee

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Beitrag von businesskasper »

Seit wann geht das nicht?
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Beitrag von StefanH »

http://www.waeschetheke.de/?ved=2ahUKEw ... 6BAgUEA0

Amberg, Fleurystraße

Kenne ich allerdings nur vom vorbeifahren ;)
Grüße aus der Oberpfalz
moosi
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Re: Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee

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Beitrag von campari »

Fast forward. Wir schreiben Donnerstag, den 1.8.2024. Zusehends nervöser sitze ich an meinem Arbeitsplatz. In nicht einmal mehr zwei Tagen sollte ich alle(s) nach Mugello juckeln. Ich hatte am letzten Montag meine neuen Brembos abgeholt, das war nicht das, was mich beschäftigte. Solange der Henning alles ordentlich eingebaut hatte, wovon ich immer ausging, war das erledigt. Die Kindschaft war dabei, eine LIste für das Gepäck zu erstellen und Stapel zu bilden. Muckibude, Einkaufen, Arbeiten und Einräumen würde morgen schon irgendwie klappen, wenn ich nur um halb sechs aufstehen würde. Es war also fast alles wie immer.

Fast. Die Wettervorhersage sprang vor einigen Tagen um auf fast 10 Kelvin mehr als ich in der letzten Woche noch erwartete. Nachts über 20°C und tags bis zu 35°C. Ostern 2023 hatten wir dort kaum 20°C. Im mehrjährigen Mittel war also alles prima. Kaum 20°C und dann auch noch feuchte Strecke. Der Event hatte in mehrfacher Hinsicht kaum Spaß gemacht.

Was auf der einen Seite ein eher kleines Gepäckstück versprach, schlich sich langsam in den Brustkorb und verbreitete ein beklemmendes Kribbeln. "Es wird zu heiß", Gedanken drehten sich linksrum, machten eine kleine Schleife und landeten immer wieder bei diesem einen Thema. Zu heiß. Das gab es jahrzehntelang nicht. Zu kalt war das Problem. Alles über 20°C begrüßte ich umschwänglich, sorgte es doch dafür, dass ich immer ausreichend Grip haben sollte. Kalte Reifen waren ein Problem, das ich unter allen Umständen vermeiden wollte. Mein Hirn war darauf programmiert, das Kaltfahren unter allen Umständen abzuwehren, so dass mir jede hohe Temperatur recht war. 2022 35°C in Rijeka, kein Problem. 2022/23 33°C in Most, lächerlich. Reifen konnten gar nicht warm genug sein.


Konnten.


Das war einmal. Die letzte Veranstaltung in Most hatte mir gezeigt, dass es durchaus zu heiße Reifen geben kann und dass das generell keine gute Sache war.
:horseshit:

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Re: Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee

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Beitrag von Olaschir »

campari hat geschrieben: Donnerstag 1. August 2024, 15:40 Fast forward. Wir schreiben Donnerstag, den 1.8.2024.
puh, ich befürchtete schon, der Thread endet. Scheint aber zum Glück weiter geschrieben zu werden :) :) :)
Laß die Tasten nicht schweigen Campari!
.
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Re: Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee

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Beitrag von DaveMave »

campari hat geschrieben: Donnerstag 1. August 2024, 15:40 Fast. Die Wettervorhersage sprang vor einigen Tagen um auf fast 10 Kelvin mehr als ich in der letzten Woche noch erwartete.
Na solange die absolute Temperatur nicht bei 10 Kelvin liegt, ist ja alles ok. :lol:
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Re: Von Angst, Ambitionen und Asphaltmalereien - Ein Resümee

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Beitrag von campari »

DHH - Des Hennings Hühnerei.

Anstelle sich um das entropische Wohnzimmer oder den Schimmel im Keller oder die Spinnen oder die Wäsche zu kümmern, hatte unser Henning die letzten Tage im Kinderzimmer den Schreibtisch mit seinem Kleberschnippschnappgerät blockiert.

Ich mähte den Rasen - der Henning fuhr in die Muckibude.

Ich machte eine Packliste - der Henning wischte auf seinem Brettchen.

Ich brachte das Auto in reisefertigen Zustand - der Henning klebte, mit dem kleinen Symmetriemeister an der Seite, bunte Schnipsel auf Carbonverkleidung.

Zwischendurch immer wieder Gemotze.

:roll:

"Gute Reise", dachte ich mir und freute mich so überhaupt nicht auf ungerechtes maßloses Anätzen der Kinder, weil sie ja trödeln, nur damit wir dann am Ende wieder auf unseren Henning warten müssen, der irgend etwas vergessen hatte.

Ich dachte an Most. Da wollte ich eigentlich gar nicht mehr hin. Der Ausgang der Aktivitäten in Oschersleben hatte dafür gesorgt, dass alle Ambitionen irgendwie futsch waren. Ich hatte doch alles erreicht, was ich jemals wollte. Ich konnte aufhören.

Konnte ich nicht. Ich hatte gebucht - und bezahlt. Kurz dachte ich darüber nach, zu stornieren, aber als ich erfuhr, dass das 50€ kosten sollte, ließ ich das. Außerdem gab es ja Leute, die ich nett fand, die auch dort sein würden. Wenn alles doof sein sollte, könnte ich ja Asyl beantragen. Kompliziert genug war es. Keine Ferien, Terminstart am Freitag. Das Mädchen konnte ich glücklicherweise bei einer Schulfreundin für ein verlängertes Wochenende unterbringen, aber der Junge, der musste mit.

Die Vorfreude war auf etwa dem gleichen Level wie heute. Norbert und die Schleiflinge, eine Chaostruppe. Jeder Turn ein Abbruch, so konnte das Motto sein. Diese Veranstaltung war alles andere als eine Sportveranstaltung, hier lag der Fokus auf dem Sozialen. Etwa so wie mit dem Apriliaforum bei Dannhoff. Dazu hatte ich immer noch keine anderen Bremsscheiben, weil mein Verständnis von "brauche neue Scheiben" offensichtlich anders war als das von unserem Henning. Der versuchte immer noch irgend etwas mit Reparatur organisiert zu bekommen.

Das Wetter sollte super werden, vielleicht etwas gewittrig, aber warm. Beste Bedingungen. Dachte ich.



Am Donnerstag bei fortgeschrittener Dämmerung schaffte ich es eben gerade noch, die mit pinker Sprühfarbe markierten Krater in der Straße zu umfahren. Ein Vorderrad wäre platt oder ab gewesen. Das konnte niemand brauchen. Bei der Anmeldung war ich überrascht, dass man mich nicht wieder in die Restegruppe sortiert hatte. Vielleicht wird es ja doch nicht so schlecht, Hoffnung machte sich breit.

Hoffnung machte sich immer breiter. Die Kurven flogen locker vorbei, und der quirl quirlte. Aber dann das: Just in dem Moment, als ich mich freute, dass die Kniesache gemäß dem Namen des Veranstalters voranging, machte es im Scheitelpunkt von Turn 17 erst krrch und dann :shock: , die Welt stand für einen tiefen Atemzug still, während sich Angstschweiß in mein Helmpolster ergoss. Es schickte sich an, das früheste und kaputteste Ende einer Veranstaltung zu werden, das ich jemals hatte. Während ich langsam aufhörte, rechts weiter zu drehen, rutsche die hintere untere Hälfte weiter nach links. Mit einem ordentlichen Wackler (einem seeehr ordentlichen im Vergleich zu dem üblichen Beschleunigungsgerutsche) fing sie sich glücklicherweise wieder. Ich konnte also den Heli wieder abbestellen. Nicht hier, nicht jetzt. Glück gehabt.

Als ich den Henning lautstark zum Luftdruck prüfen bestellte, maß er 1,7 oder 1,8, und sicher wollte er mir nicht glauben, was eben passiert war. Es war wie so oft egal, was ich zu berichten hatte. Den Schreck sollte ich allerdings die ganze Veranstaltung lang nicht loswerden. Das ganze letzte Stück Most war bei mir daher für den Arsch. Was ich aus dem Bergabstück nach dem nicht-mehr-Matadorbogen nicht mitnehmen konnte, fehlte mir auf der Uhr. Ich kam nicht vorwärts.

Es kam wie es kommen musste. Es war so viel rot, dass ich kaum zum fahren kam. Es gewitterte dermaßen viel, dass ich kaum zum fahren kam. Ich hätte lieber die 50€ abziehen sollen und wäre besser bedient gewesen als jetzt.

Was war bloß passiert? Alles war doch wie immer. Sogar die ausgenudelten Bremsscheiben waren wie immer, immer noch an meinem Vorderrad, was sich wie immer, komisch drehen ließ.

Ich fuhr den Reifen weiter. Der konnte es doch nicht sein. Ich gab mir besondere Mühe noch zarter Beschleunigung zu erreichen. Am zweiten Tag gegen Mittag gegen Mittag hatte unser Henning kurz Zeit, mir beim Fahren in schnelleren Ecken zuzusehen. Und kurz nachdem ich das Gelbe abgestellt hatte, kam er mit großen Augen angerannt. "Du brauchst sofort einen neuen Reifen! Du kommst da (Turn 17) voll quer raus!! So geht das nicht!!!"

Aha.
So, so.

Interessant. Ich konnte wirklich sagen, was ich wollte. Es zählte allein die Einschätzung des Experten für alles. Ich sah ihn an und sagte: "Das, mein lieber, war so gar nichts im Vergleich zu dem, was gestern war." Ich wusste nicht, ob ich mich freuen sollte, dass ich mit dem Reifen wohl rechthatte, oder ärgern, weil bis der gnädige Herr es selbst bezeugen konnte mal wieder so alles ignoriert wurde.

Mit dem frischen Reifen fuhr ich zwei Rennen, erst das 600er und dann das für Mädchen. Ich startete auf 2 und kam auf 2 ins Ziel, wurde aber auf 4 gewertet, weil es eigentlich eine Vergleichsfahrt war, bei der es um die Gesamtzeit ging.

Was mir im letzten Jahr genutzt hätte, war nun mein Verderben. Es hatte sich eine Dame hinten im Geschlängel nach der langen Linke gekiest, und dort war Gelb bis zur Spitzkehre. Ich lief zwei mal genau vor dem Stück auf jemanden auf und hielt mich an mein Überholverbot, zum Dank bekam ich 5-7 Sekunden pro Bremsklotz. Irgendwelche Regeln sind immer doof für irgendwen.

Der Spaß des Abends bestand darin, allen möglichen Leuten zu sagen, sie mögen sich doch mal das Spiel in meiner Bremsscheibe ansehen. Der PSW fackelte nicht lange und trat als Sicherheitsbeauftragter so sicher auf, dass unser Henning die Scheiben abmontierte. Es gab ja noch welche (Hä?). An seiner Ersatzfelge (Und die gab es nicht in Osche?!?). Die sollten also jetzt drangeschraubt werden, sicher wäre ja sicher (Danke, vielmals.).

Der Teil meiner Moto Master Bremsscheiben, der am Rad festgeschraubt war, hatte innen schon einen Grat gebildet, der deutlich zu fühlen war. So ausgenudelt waren die schon. Ich dankte dem PSW und beglückte das ganze Fahrerlager mit diesem grandiosen Anschauungsmaterial für was ich so für Technikservice gebucht habe. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle an Klaus, Stefan und seine Box.

Meine beste Zeit wurde bei dieser Veranstaltung nicht viel besser. Ich konnte nicht mal eine ganze Sekunde abknapsen.

Und dann diese Unsicherheit: was war da bloß schiefgegangen?

Ich rief Wolle an. Es gab also zu heiße Reifen. Und es gab den alten V02 soft und den neuen. Und der neue, also der hier, der muss unbedingt weniger Luftdruck haben, wenn es draußen so heiß ist.Und überhaupt war es doof, anzunehmen, der Druck würde nur um 0,1 absacken von Vollfahrt bis zum Standplatz.

Wolle hatte mir den Kopf gewaschen. Ich hatte ein Problem mit einem zu heißen Reifen und zu viel Luftdruck gehabt.

Und jetzt Mugello. Während der Henning hühnerte, grübelte und sorgte ich mich darüber, dass der Grip mir in Mugello vielleicht ganz ausgehen würde, und schrieb zur Ablenkung das Internet voll. Ich wollte nicht, dass tatsächlich einmal so etwas passiert. Und die Kindschaft, was sollte die machen? In Italien die Mama beerdigen? Es wurde mal wieder Zeit für ein Karriereende...stattdessen sollte ich nach Mugello und dann von dort mit einigen Tagen Pause nach Most.

Most. Ob das dieses Jahr noch was wird mit der 1:50?
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