traurig, traurig.....Dennis87 hat geschrieben:http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/e ... og111.html
Castor nach Gorleben
Hier könnt Ihr posten was nicht mit dem Thema Racing zusammenhängt
Jokes, jeglicher Dummfug oder einfach nur um zu quatschen
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- Andreas#17 Offline
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- Ketchup#13 Offline
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Danke Franz!!!!!!!GP503.de_Franz hat geschrieben:@filth
„Sinnlose Protest reinste Geldverbrennung“ sind die Protestbewegungen vom Wochenende sicher nicht.
Selbstverständlich ist es kein realer Erfolg den Atommüll in den Wald zu stellen oder auf der anderen Seite eine Verzögerung von ein paar Tagen verursacht zu haben. Es geht um die Show und das meine ich nicht abfällig.
Ohne diese mediale Aufmerksamkeit entstehen kein bundesweiter Diskussionsbedarf und auch keine Kompromisslösung mit der schlussendlich die Gesellschaft leben kann. Im Tierreich gibt es viele Beispiele wie durch aufplustern und Drohgebärden Streitigkeiten gelöst werden ohne sich an die Gurgel zu gehen und ich denke auch wir Menschen benötigen eine vergleichbare Form unsere Meinung darzustellen.
Ok diese Proteste verursachen Kosten die alle tragen müssen, aber diese Kosten stehen doch wirklich in keinem Verhältnis zu der Tragweite unumkehrbarer Entscheidungen in der Atompolitik.
Heule nicht, kämpfe!!!!!!
Ich höre Rammstein!!
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- Ketchup#13 Offline
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zx10speed hat geschrieben:So,
das wars, die Dinger sind drin.
Jetzt gehts ans aufräumen und Müll wegräumen.
Wer sich auf www.kernenergie.de informieren möchte, muss sich noch etwas gedulden.
Die hatten auf Ihrer Seite geschrieben das die Atomenergie so sicher ist wie Ihre Webside, nun haben wohl ein paar Schüler das Ding neu gestaltet.
Karsten









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- spongy Offline
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Nunja, Atomkraft hin oder her - pro und contra - Kinder und Hacker ...
So manch einer glaubt wirklich, die Verantwortlichen lassen sich oder den Transport durch irgendwas oder irgendwen behindern ...
Jahre ist es her, Ministerium des Inneren NRW, Aufzug, Besuch zwecks Auftrgasklärung, Mann im Mantel und Hut ...
blablabla, lachlachlach "Ob die Atom-Gegner wirklich glauben, dass das Zeug im Castor auf der offiziellen Route transportiert wird ?" "lachlachlach"
Ob der immensen Sicherheitsbedenken solch ein Transport der breiten Öffentlichkeit bekannt gegeben wird ? Ich habe da meine Meinung dazu!
Trotzdem ist der Protest ok, die Sache auch und alle sind .... online
So manch einer glaubt wirklich, die Verantwortlichen lassen sich oder den Transport durch irgendwas oder irgendwen behindern ...

Jahre ist es her, Ministerium des Inneren NRW, Aufzug, Besuch zwecks Auftrgasklärung, Mann im Mantel und Hut ...
blablabla, lachlachlach "Ob die Atom-Gegner wirklich glauben, dass das Zeug im Castor auf der offiziellen Route transportiert wird ?" "lachlachlach"
Ob der immensen Sicherheitsbedenken solch ein Transport der breiten Öffentlichkeit bekannt gegeben wird ? Ich habe da meine Meinung dazu!
Trotzdem ist der Protest ok, die Sache auch und alle sind .... online

Immerhin scheint das Brötchen zu munden!!Dennis87 hat geschrieben:http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/e ... og111.html

- Diditotalbekloppt Offline
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Tja....was soll man dazu nur sagen....Dennis87 hat geschrieben:http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/e ... og111.html
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- Diditotalbekloppt Offline
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@ Kenny_Do jeder Mensch hat ein anderes Rechtsverständnis oder auch Meinung. Ich lass dir deine und du mir bitte meine. Danke. Darfst natürlich auch gerne kritisieren, ich lese mir das auch interessiert durch, ob ich was sinnvolles für mich darin entdecke, was mich draussen weiterbringt, entscheide ich dann selbst. Ich mache jetzt seit 15 Jahren diesen Job und habe Einblicke in Sachen, die du nie haben wirst. Also bitte.
Hier mal ein Bericht aus dem Spiegel:
aus dem SPIEGEL
Castor-Nacht
Non-Stop-Einsatz macht Polizisten mürbe
Die Demonstranten haben sich extra frei genommen für die Castor-Blockade - sie wollen so lange aushalten wie möglich. Die Polizisten hingegen klagen: über den 20-Stunden-Dauereinsatz, miese Versorgung - und meuternde Wendländer.
Polizisten aus Leipzig sichern den Eingang zum Zwischenlager in Gorleben, blaue Uniformen, schwarze Mützen. Sie atmen in ihre hochgestellten Kragen, es ist kalt im wendländischen Wald. Die Motoren ihrer Busse laufen, ab und an setzen sie sich in die beheizten Wagen.
Die Einsatzkräfte haben Gitter auf der Straße aufgestellt, dahinter sitzen rund 3000 Demonstranten auf der Straße. Weitere kommen dazu, meldet die Polizei. Sie kommen durch den Wald und über die Straße aus Gedelitz, wo die Protestbewegung ein Camp aufgeschlagen hat.
Eine von den Demonstranten, die seit Sonntagmittag unter einer Plastikfolie und Rettungsdecken kauert, ist Doris. Die 29-jährige Kunststudentin kommt ebenfalls aus Leipzig - ihr Mann passt zu Hause auf die beiden Kinder auf, während sie demonstriert. Es ist für Doris die erste Sitzblockade. Sie schiebt ihren dicken Schal ein Stückchen vom Mund weg und sagt: "Atomkraft geht gar nicht."
Sie wolle ihren Kindern und nachfolgenden Generationen nicht noch mehr Strahlenmüll aufhalsen. Auch die Proteste um Stuttgart 21 hätten sie zur Reise ins Wendland bewogen. "Diese Fotos von dem Mann, dessen Augen von einem Wasserwerfer ausgeschossen wurden. Das ist doch schrecklich." Andererseits hätten die Bilder aber dazu geführt, dass sie sich mehr für Politik interessierte.
Sogar ein Pizzaofen wurde im Demo-Camp aufgebaut
Andreas, 44, ist selbstständig. Er verkauft Solaranlagen, sein Protest gegen Atomkraft ist sozusagen Zukunftssicherung in eigener Sache. "Für die Branche ist die Laufzeitverlängerung eine Katastrophe", sagt er. Neben ihm unter der Plane sitzt Andrea. Die 47-Jährige arbeitet als Bürokauffrau bei einem Bio-Landwirt, ihr Chef ist selber zu Protesten unterwegs und hat ihr frei gegeben. "Ansonsten hätte ich mir aber Urlaub genommen." Die beiden sind am Montagabend zur Blockade gestoßen, haben ihr Auto in Gedelitz geparkt und sind unbehelligt von der Polizei am Zwischenlager vorbei zur Sitzblockade gelangt. Nun warten sie darauf, dass die Polizei die Blockade räumt, um dem Castor den Weg frei zu machen.
Auch für Selina, 28, und Thorsten, 24, ist der Sitzprotest eine Premiere. Die beiden Studenten sind am Freitagabend aus Hamburg angereist, haben im Camp von X-Tausendmalquer übernachtet und sich auf die Blockade vorbereitet. Mit anderen Aktivisten haben sie geübt, wie man sich von Polizisten möglichst schmerzfrei wegtragen lassen kann. Dass sie womöglich noch bis Dienstag hier sitzen, haben sie mit ihrem Professor abgesprochen - im Studiengang Umwelttechnik, Schwerpunkt erneuerbare Energien, fast schon Ehrensache.
Die Nacht von Samstag auf Sonntag haben sie gut überstanden. Sie liegen eng aneinander gekuschelt in ihren Schlafsäcken auf Isomatten, darunter ist noch eine Schicht Strohsäcke. Die Abdeckung mit einer schweren weißen Plane schützt sie gegen die Nässe. Essen und Getränke schaffen die Organisatoren mit Autos herbei, es gibt Tee, Kaffee, sogar ein Pizzaofen ist aufgebaut.
Wer die Nacht nicht in seinem Nest aus Planen und Deckenverbracht hat, konnte tanzen: Ein Soundsystem hatte die Versammlung beschallt, die zu dem Zeitpunkt eigentlich schon keine mehr sein darf. Die Polizei erklärte die angemeldete Veranstaltung am Samstagabend für beendet, seitdem warten sie auf ihre Räumung.
Polizisten aus Uelzen sind bereits 29 Stunden im Einsatz
Die Unterbringung der Demonstranten in den Camps und auf der Blockade ist rustikal - aber oftmals besser als die der Beamten. Die stehen an Straßenecken, sitzen in ihren Autos oder warten in Behelfsquartieren auf ihren Einsatz. "Wir sind zum Teil mit vier Mann auf vier Quadratmetern untergebracht", sagt Heiko Teggatz vom Fachverband Bundespolizei der Deutschen Polizeigewerkschaft. "Das fördert die Stimmung sicherlich nicht." Gesetzlich vorgeschrieben seien eigentlich sechs Quadratmeter pro Person.
Auch dass Kollegen aus Uelzen bei der Blockade an den Bahngleisen bei Kilometer 188 bei Hitzacker 29 Stunden am Stück im Einsatz waren, kritisiert er. Die Versorgung der weit im Wendland verstreuten Posten und Einsatzzüge sei auch nicht immer optimal. Der Einsatz sei aber insgesamt gut gestartet, nur die zunehmende Gewaltbereitschaft einiger Demonstranten bereiten Teggatz Sorge.
Die Polizeigewerkschaften sind angesichts solcher Klagen von Polizisten erzürnt. "Wir haben seit Jahren kritisiert, dass auf dem Rücken der Polizei politische Entscheidungen und Fehler ausgetragen werden", sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut. Er ist selbst bei den Anti-Castor-Protesten unterwegs, um sich ein Bild von der Situation für die Beamten zu machen. "Ob in Stuttgart oder heute im Wendland, meine Kolleginnen und Kollegen kommen wegen politischer Fehlentscheidungen nicht mehr aus ihren Einsatzanzügen."
Die Polizei-Gewerkschafter weisen natürlich auch in eigenem Interesse auf Missstände hin. Witthaut etwa will Ende November auf dem GdP-Bundeskongress Nachfolger des bisherigen GdP-Chefs Konrad Freiberg werden. Da kann es nicht schaden, sich in den Augen der 170.000 GdP-Mitglieder zu profilieren.
Manche Situationen fordern geduldige, ausgeruhte Beamte
Doch neben den Gewerkschaftern und Polizisten berichten auch andere Beobachter von Missständen. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Kirsten Lühmann war selbst sieben Mal als Polizistin bei Anti-Atom-Protesten im Wendland im Einsatz. Sie wirft dem Planungsstab von Polizei und Innenministerium in Niedersachsen Fehlplanung vor. "Trotz Warnungen ist die Intensität der Proteste völlig falsch eingeschätzt worden", sagt Lühmann. Als "parlamentarische Beobachterin" ist sie mit anderen Abgeordneten im Wendland unterwegs und versucht, zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten zu vermitteln.
Am Sonntag sprach sie am Rande der Gleisblockade in Harlingen mit Polizisten: "Alle waren mehr als 20 Stunden im Einsatz", berichtet sie. "So etwas habe ich bei meinen eigenen Einsätzen im Wendland noch nicht erlebt." Von 1983 bis 2009 arbeitete Lühmann als Schutzpolizistin. Sie habe Einsätze erlebt, in denen Kollegen wegen unerwarteter Blockaden bis zu 19 Stunden im Dienst waren. "Aber das waren absolute Ausnahmen", sagt Lühmann.
Dabei sei es sehr wichtig, dass die Beamten ausgeruht sind, wenn sie sich mit den Demonstranten auseinandersetzen müssen. "Manche Situationen erfordern Ruhe und Gelassenheit."
"Belastung geht über das übliche Maß hinaus"
Bis zu 20.000 Polizisten waren und sind im Wendland unterwegs, um die Demonstranten in Schach zu halten. Es gab bundesweit so gut wie keine Reserven mehr, die zum Austausch der Einheiten angefordert werden konnten.
Doch von einer Überforderung der Polizei will das Innministerium nichts wissen. "Das Ereignis war absehbar und ist sehr, sehr gut vorbereitet worden", erklärte ein Sprecher. Auch die Gesamteinsatzleitung in Dannenberg sieht keine großen Fehler. "Der Einsatz verläuft so wie in früheren Jahren, und wir lernen jedes Jahr hinzu", sagte Sprecher Torsten Oestmann. Zur Situation der Beamten im Einsatz meinte er: "Es gibt keine Überbeanspruchung, aber die Belastung geht über das übliche Maß hinaus."
Der Chef der Deutschen Polizei-Gewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, dagegen sieht die Polizisten "absolut am Ende ihrer Kräfte". Beamte berichteten von abgeschnittenen Nachschublinien, Traktor-Blockaden meuternder Wendländer hätten zudem den Austausch von Einheiten verhindert.
"Nicht nur über die endlosen Dienstzeiten haben unsere Einsatzkräfte mit Recht Klage geführt, sondern auch darüber, dass sie in der Kälte teilweise nicht oder nur sehr spät mit heißen Getränken oder einer Suppe versorgt wurden", sagte Dietmar Schilff von der GdP in Niedersachsen. Teilweise hätten Versorgungstrupps gar nicht gewusst, wo denn Einsatzkräfte stehen. Die Gewerkschaft habe von Beamten gehört, dass sie sogar mehr als 24 Stunden am Stück Dienst schieben mussten.
Das hatte sich die Einsatzleitung natürlich auch anders vorgestellt. Auf Anfrage der GdP hieß es, die langen Dienstzeiten seien eine Folge der Blockaden. Man habe es nicht geschafft, die Ablösung zum Schutz der Bahngleise rechtzeitig in Position zu bringen. "Und die Gleise konnte und wollte man nicht mehr aufgeben", sagt GdP-Sprecher Reiner Fischer.
Auch die schlechte Versorgung wurde mit den zahlreichen Straßensperren und Blockaden erklärt, was der Mann von der GdP jedoch nicht gelten lassen will. "Über Schleichwege sind wir doch hingekommen. Die Leute im Wald haben dann von der GdP ihre warme Suppe bekommen."
Noch bevor der Einsatz beendet ist, kündigt Fischer an: "Da werden wir nacharbeiten müssen. So etwas werden wir uns beim nächsten Mal nicht bieten lassen."
Hier mal ein Bericht aus dem Spiegel:
aus dem SPIEGEL
Castor-Nacht
Non-Stop-Einsatz macht Polizisten mürbe
Die Demonstranten haben sich extra frei genommen für die Castor-Blockade - sie wollen so lange aushalten wie möglich. Die Polizisten hingegen klagen: über den 20-Stunden-Dauereinsatz, miese Versorgung - und meuternde Wendländer.
Polizisten aus Leipzig sichern den Eingang zum Zwischenlager in Gorleben, blaue Uniformen, schwarze Mützen. Sie atmen in ihre hochgestellten Kragen, es ist kalt im wendländischen Wald. Die Motoren ihrer Busse laufen, ab und an setzen sie sich in die beheizten Wagen.
Die Einsatzkräfte haben Gitter auf der Straße aufgestellt, dahinter sitzen rund 3000 Demonstranten auf der Straße. Weitere kommen dazu, meldet die Polizei. Sie kommen durch den Wald und über die Straße aus Gedelitz, wo die Protestbewegung ein Camp aufgeschlagen hat.
Eine von den Demonstranten, die seit Sonntagmittag unter einer Plastikfolie und Rettungsdecken kauert, ist Doris. Die 29-jährige Kunststudentin kommt ebenfalls aus Leipzig - ihr Mann passt zu Hause auf die beiden Kinder auf, während sie demonstriert. Es ist für Doris die erste Sitzblockade. Sie schiebt ihren dicken Schal ein Stückchen vom Mund weg und sagt: "Atomkraft geht gar nicht."
Sie wolle ihren Kindern und nachfolgenden Generationen nicht noch mehr Strahlenmüll aufhalsen. Auch die Proteste um Stuttgart 21 hätten sie zur Reise ins Wendland bewogen. "Diese Fotos von dem Mann, dessen Augen von einem Wasserwerfer ausgeschossen wurden. Das ist doch schrecklich." Andererseits hätten die Bilder aber dazu geführt, dass sie sich mehr für Politik interessierte.
Sogar ein Pizzaofen wurde im Demo-Camp aufgebaut
Andreas, 44, ist selbstständig. Er verkauft Solaranlagen, sein Protest gegen Atomkraft ist sozusagen Zukunftssicherung in eigener Sache. "Für die Branche ist die Laufzeitverlängerung eine Katastrophe", sagt er. Neben ihm unter der Plane sitzt Andrea. Die 47-Jährige arbeitet als Bürokauffrau bei einem Bio-Landwirt, ihr Chef ist selber zu Protesten unterwegs und hat ihr frei gegeben. "Ansonsten hätte ich mir aber Urlaub genommen." Die beiden sind am Montagabend zur Blockade gestoßen, haben ihr Auto in Gedelitz geparkt und sind unbehelligt von der Polizei am Zwischenlager vorbei zur Sitzblockade gelangt. Nun warten sie darauf, dass die Polizei die Blockade räumt, um dem Castor den Weg frei zu machen.
Auch für Selina, 28, und Thorsten, 24, ist der Sitzprotest eine Premiere. Die beiden Studenten sind am Freitagabend aus Hamburg angereist, haben im Camp von X-Tausendmalquer übernachtet und sich auf die Blockade vorbereitet. Mit anderen Aktivisten haben sie geübt, wie man sich von Polizisten möglichst schmerzfrei wegtragen lassen kann. Dass sie womöglich noch bis Dienstag hier sitzen, haben sie mit ihrem Professor abgesprochen - im Studiengang Umwelttechnik, Schwerpunkt erneuerbare Energien, fast schon Ehrensache.
Die Nacht von Samstag auf Sonntag haben sie gut überstanden. Sie liegen eng aneinander gekuschelt in ihren Schlafsäcken auf Isomatten, darunter ist noch eine Schicht Strohsäcke. Die Abdeckung mit einer schweren weißen Plane schützt sie gegen die Nässe. Essen und Getränke schaffen die Organisatoren mit Autos herbei, es gibt Tee, Kaffee, sogar ein Pizzaofen ist aufgebaut.
Wer die Nacht nicht in seinem Nest aus Planen und Deckenverbracht hat, konnte tanzen: Ein Soundsystem hatte die Versammlung beschallt, die zu dem Zeitpunkt eigentlich schon keine mehr sein darf. Die Polizei erklärte die angemeldete Veranstaltung am Samstagabend für beendet, seitdem warten sie auf ihre Räumung.
Polizisten aus Uelzen sind bereits 29 Stunden im Einsatz
Die Unterbringung der Demonstranten in den Camps und auf der Blockade ist rustikal - aber oftmals besser als die der Beamten. Die stehen an Straßenecken, sitzen in ihren Autos oder warten in Behelfsquartieren auf ihren Einsatz. "Wir sind zum Teil mit vier Mann auf vier Quadratmetern untergebracht", sagt Heiko Teggatz vom Fachverband Bundespolizei der Deutschen Polizeigewerkschaft. "Das fördert die Stimmung sicherlich nicht." Gesetzlich vorgeschrieben seien eigentlich sechs Quadratmeter pro Person.
Auch dass Kollegen aus Uelzen bei der Blockade an den Bahngleisen bei Kilometer 188 bei Hitzacker 29 Stunden am Stück im Einsatz waren, kritisiert er. Die Versorgung der weit im Wendland verstreuten Posten und Einsatzzüge sei auch nicht immer optimal. Der Einsatz sei aber insgesamt gut gestartet, nur die zunehmende Gewaltbereitschaft einiger Demonstranten bereiten Teggatz Sorge.
Die Polizeigewerkschaften sind angesichts solcher Klagen von Polizisten erzürnt. "Wir haben seit Jahren kritisiert, dass auf dem Rücken der Polizei politische Entscheidungen und Fehler ausgetragen werden", sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut. Er ist selbst bei den Anti-Castor-Protesten unterwegs, um sich ein Bild von der Situation für die Beamten zu machen. "Ob in Stuttgart oder heute im Wendland, meine Kolleginnen und Kollegen kommen wegen politischer Fehlentscheidungen nicht mehr aus ihren Einsatzanzügen."
Die Polizei-Gewerkschafter weisen natürlich auch in eigenem Interesse auf Missstände hin. Witthaut etwa will Ende November auf dem GdP-Bundeskongress Nachfolger des bisherigen GdP-Chefs Konrad Freiberg werden. Da kann es nicht schaden, sich in den Augen der 170.000 GdP-Mitglieder zu profilieren.
Manche Situationen fordern geduldige, ausgeruhte Beamte
Doch neben den Gewerkschaftern und Polizisten berichten auch andere Beobachter von Missständen. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Kirsten Lühmann war selbst sieben Mal als Polizistin bei Anti-Atom-Protesten im Wendland im Einsatz. Sie wirft dem Planungsstab von Polizei und Innenministerium in Niedersachsen Fehlplanung vor. "Trotz Warnungen ist die Intensität der Proteste völlig falsch eingeschätzt worden", sagt Lühmann. Als "parlamentarische Beobachterin" ist sie mit anderen Abgeordneten im Wendland unterwegs und versucht, zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten zu vermitteln.
Am Sonntag sprach sie am Rande der Gleisblockade in Harlingen mit Polizisten: "Alle waren mehr als 20 Stunden im Einsatz", berichtet sie. "So etwas habe ich bei meinen eigenen Einsätzen im Wendland noch nicht erlebt." Von 1983 bis 2009 arbeitete Lühmann als Schutzpolizistin. Sie habe Einsätze erlebt, in denen Kollegen wegen unerwarteter Blockaden bis zu 19 Stunden im Dienst waren. "Aber das waren absolute Ausnahmen", sagt Lühmann.
Dabei sei es sehr wichtig, dass die Beamten ausgeruht sind, wenn sie sich mit den Demonstranten auseinandersetzen müssen. "Manche Situationen erfordern Ruhe und Gelassenheit."
"Belastung geht über das übliche Maß hinaus"
Bis zu 20.000 Polizisten waren und sind im Wendland unterwegs, um die Demonstranten in Schach zu halten. Es gab bundesweit so gut wie keine Reserven mehr, die zum Austausch der Einheiten angefordert werden konnten.
Doch von einer Überforderung der Polizei will das Innministerium nichts wissen. "Das Ereignis war absehbar und ist sehr, sehr gut vorbereitet worden", erklärte ein Sprecher. Auch die Gesamteinsatzleitung in Dannenberg sieht keine großen Fehler. "Der Einsatz verläuft so wie in früheren Jahren, und wir lernen jedes Jahr hinzu", sagte Sprecher Torsten Oestmann. Zur Situation der Beamten im Einsatz meinte er: "Es gibt keine Überbeanspruchung, aber die Belastung geht über das übliche Maß hinaus."
Der Chef der Deutschen Polizei-Gewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, dagegen sieht die Polizisten "absolut am Ende ihrer Kräfte". Beamte berichteten von abgeschnittenen Nachschublinien, Traktor-Blockaden meuternder Wendländer hätten zudem den Austausch von Einheiten verhindert.
"Nicht nur über die endlosen Dienstzeiten haben unsere Einsatzkräfte mit Recht Klage geführt, sondern auch darüber, dass sie in der Kälte teilweise nicht oder nur sehr spät mit heißen Getränken oder einer Suppe versorgt wurden", sagte Dietmar Schilff von der GdP in Niedersachsen. Teilweise hätten Versorgungstrupps gar nicht gewusst, wo denn Einsatzkräfte stehen. Die Gewerkschaft habe von Beamten gehört, dass sie sogar mehr als 24 Stunden am Stück Dienst schieben mussten.
Das hatte sich die Einsatzleitung natürlich auch anders vorgestellt. Auf Anfrage der GdP hieß es, die langen Dienstzeiten seien eine Folge der Blockaden. Man habe es nicht geschafft, die Ablösung zum Schutz der Bahngleise rechtzeitig in Position zu bringen. "Und die Gleise konnte und wollte man nicht mehr aufgeben", sagt GdP-Sprecher Reiner Fischer.
Auch die schlechte Versorgung wurde mit den zahlreichen Straßensperren und Blockaden erklärt, was der Mann von der GdP jedoch nicht gelten lassen will. "Über Schleichwege sind wir doch hingekommen. Die Leute im Wald haben dann von der GdP ihre warme Suppe bekommen."
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- dadidada Offline
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sehr geil - da sieht man mal wie politiker reagieren, wenn die fragen nicht vorher mit der pressestelle abgesprochen u antworten auswendig gelernt werden. leider trauen sich nur wenige journalisten derartige "überfälle".Dennis87 hat geschrieben:http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/e ... og111.html
ein schönes Beispiel (zwar off topic, aber lustig):
www.youtube.com/watch?v=yW405x_18_0
zum thema "medien" habe ich inzwischen auch eine sehr kritische meinung. merkels ex-pressesprecher ist jetzt intendant beim BR, eine farce! zum glück gibt´s alternativen im internet, auch wenn da ebenfalls viel mist erzählt wird. hinter dem thema energie u. atomstrom steckt ja ebenfalls eine sehr starke lobby, genauso wie beim thema gesundheit, ernährung, rohstoff-sicherung, rüstungsindustrie, klimakatastrophe u.s.w.
btw - der einfluß dieser lobbygruppen auf politische entscheidungen ist offensichtlich - egal wer uns "regiert". uns bürgern wird der mist halt schön verpackt als politische entscheidung verkauft. die wichtigsten und einflussreichsten leute aus finanzelite, wirtschaft, politik, militär, medien finden sich übrigens in transatlantischen netzwerken, wie atlantik-brücke, council on foreign affairs und ähnlichen think-tanks. özdemir sitzt neben "young leadern" wie guttenberg und christian wulff, westerwelle war im vorstand, alle "volksparteien" haben auf dem schoß von us-machteliten und polit-dinos wie kissinger ihr handwerkszeug gelernt. dass politik u wirtschaft auch mal nicht-öffentlich klüngeln, ist ja normal - aber die spitzen von bild, zeit, bertelsmann, ard, zdf.... haben dort nichts zu suchen. wickipediert doch einfach mal atlantik brücke.
zum thema atomenergie habe ich zu wenig informationen, als dass ich mir ne meinung erlauben könnte. den aussagen der massenmedien traue ich nicht, und die recherche im internet ist sehr zeitintensiv. aber egal ob pro o. kontra - beide gruppen haben wohl ihre wahrheit gefunden. diejenigen, die ohne eigene recherche aber auf die gegenseite draufhauen, sollten sich zunächst erst mal informieren. dass aber friedliche demonstranten, welche von einem essenziellen grundrecht gebrauch machen, als idioten hingestellt werden, finde ich zum ko***n. Wenn wir dieses Grundrecht in Frage stellen, können wir unsere Demokratie ebensogut begraben.
ich weiß aber, dass abgereichtertes Uran tonnenweise im Kosovo, Irak u Afghanistan verschossen wird. So kann man das Zeug auch los werden. Die Kinderkrebsrate im Irak ist seit Kriegsbeginn offiziell um das vierfache angestiegen. Erbgut der Zivilbevölkerung wird über zig Generationen zerstört sein. Die WDR-Doku von Frieder Wagner ist nach Ausstrahlung inzwischen spurlos (obwohl von gez-gebühren finanziert) aus dem Archiv verschwunden. So viel zu unabhängigen Medien.
wen es interessiert, den Film gibts bei Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=zRwrqkDjrOg
so - genug geschwafelt. sorry schon mal vorab

dadidada
- Lutze Offline
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Und wer hat nun gestern quarks und Co gesehen? Da wurde einiges sehr schön erklärt. Auch das die Grundlagen für die Entsorgung schon in den 50er Jahren gelegt wurden, also das diese den Unternehmen abgenommen wurde. Ein Problem dies nun wieder rückgängig zu machen.
Auch sah man das 20 Jahre lang der Müll einfach im Ozean versenkt wurde noch bis Anfang der 90er Jahre.
Natürlich wurde auch schön erklärt warum davon noch für viele tausend Jahre Gefahr von ausgeht.
Momentan scheint das Problem nahezu unlösbar.
Auch sah man das 20 Jahre lang der Müll einfach im Ozean versenkt wurde noch bis Anfang der 90er Jahre.
Natürlich wurde auch schön erklärt warum davon noch für viele tausend Jahre Gefahr von ausgeht.
Momentan scheint das Problem nahezu unlösbar.
Zuletzt geändert von Lutze am Mittwoch 10. November 2010, 10:59, insgesamt 1-mal geändert.