Roland hat geschrieben:
Eben. Meine Kernaussage ist im Prinzip ja nur, das mit Preziosi das falsche Pferd geschlachtet wird, und ich aus Erfahrung bezweifle, das die Autofuzzis es besser machen wie der Filipo. Zumindest zeitnah. Was im Rennsport ein mehr als wichtiger Faktor ist, weil Sponsoren nicht ewig bei der Stange zu halten sind.
Zudem glaube ich, das Problem der mangelnden Konkurrenzfähigkeit vielschichtiger ist, und m.M. nicht auf Ingenieursebene zu suchen ist, sondern noch eine Etage weiter oben.
Dem stimme ich mal zu, im allgemeinen fängt der Fisch vom Kopf her an zu stinken, aber
beschuldigt wird die Mitte.
Wenn es denn mal offen und ehrlich, und ohne interne Politik, zugehen würde, kann frischer Wind
aber durchaus neue Ideen bringen.
Die letzten Jahre hat sich ja nun wirklich nicht viel bei Ducati getan, auch bzw obwohl da ausgemachte
Spezialisten arbeiten.
Jetzt mal ehrlich, das ist das doch... Zauber-Wort - KOMMUNIKATION
Wenn Preziosi(so wie Roland) alles besser weiß und die richtung vorgibt ohne mit den anderen(unter ihm stehenden) auf augenhöhe zu kommunizieren - dann gehört er halt rausgeschmissen(Preziosi natürlich - Roland soll bleiben, sonst gibt es diese Diskussionen nicht mehr...)
Italiener sind doch als heißblut bekannt, kann mir gut vorstellen wenn ein techniker, oder sogar einer der an der maschine arbeitet, sagen würde, dass es nicht funktionieren wird weil...
- Du stehst an der maschine und mach mal deine arbeit, wir machen schon unsere irgendwie ohne dich, Preziosi möchte es so haben, so machen wir das. Punkt...
- Ja klar, ihr seid doch ingeneure, da habt ihr euch bestimmt was bei gedacht...
Ich sag ja, Leute die an der Maschine stehen, können auch Denken, ohne dafür einen Ingeneurstudium absolvieren zu müssen
Das ist eben keine Kommunikation und dann hockt die Entwicklung an einem Man, der schnellsmöglich rausgeschmissen gehört
Roland hat geschrieben:
Ich weiss nicht welches Problem Du hast.
Dann erklär ich's dir.
Du lehnst dich mit deinen Aussagen erstens zu weit aus dem Fenster und vergreifst dich zweitens im Ton. Versteh mich nicht falsch, wenn du skeptisch bist ob ein im Motorsport mittelmäßig erfolgreicher Automobilkonzern etwas Hilfreiches zum MotoGP-Engagement von Ducati beittragen kann, klar, darüber kann man diskutieren. Aber nicht auf dem Niveau: "Die Autoleute haben keine Ahnung, die sollen die Schnauze halten..."
Roland hat geschrieben:Kein einziger Ansatz wie was bei MMs Schaltautomat funktionieren könnte, ...
Warum auch, ich hab ja auch keine Behauptungen bezüglich Marquez Motorrad aufgestellt. Darüber spekulier ich nicht weil mir die nötigen Informationen fehlen. Was ich (und ein paar andere) gemacht habe(n) ist darauf hinzuweisen daß deine Aussage nicht stimmig ist. Du hast Sie ja dann auch zurückgenommen nicht ohne dich darüber zu beschweren daß wir lesen und ernst nehmen was du schreibst.
Roland hat geschrieben:...noch was was bei Ducati besser gemacht werden muß, ausser das dort Leute arbeiten sollen die 10x mehr vom Mopedrennsport wissen als ich... Lass uns an Deinem wissen teilhaben! Mach Lösungsvorschläge.
Öh, wie käm ich dazu Ducati Ratschläge zu erteilen? Ich weiß nicht was die besser machen könnten,
ich weiß nur daß du es ganz bestimmt nicht weißt, aber dazu gehört nicht viel...
Roland, wenn du etwas weniger forsch in deinen Aussagen auftreten würdest und zudem noch
Irrtümer eingestehen könntest wenn sie dir nachgewiesen werden wären wir hier schon um Einiges
weiter....
Bei Ducati sollte man vorallem Nicky Hayden entlassen. Seit dem der da ist geht garnichts mehr. Von Rossi und Dovizioso erwartet man Entwicklungsarbeit bei der sie, als Rennfahrer, nur versagen können.
Ein weiteres Dilemma für Duc ist das sie halt Italiäner sind und keine repsolgeschmierten Spanier, sonst hätte Bridgestone ihnen auch weiterhin Duc-Reifen gebacken. Die Duc-Bridgestones in Verbindung mit dem überstarken Duc-Motor aus der 800er-Ära waren aus technischer Sicht für die Erfolge verantwortlich.
Ich weiss wovon ich rede, ich kann auch CNC-Programmieren.
Der Grund für Ilmors und Aprilias "Erfolglosigkeit" (verhältnismässig standen sie dort wo Ducati jetzt steht), ist relativ einfach.
Aprilia: Bei der Cube wurde von Anfang an ein drive by wire-System eingesetzt, mit dem man im Motorradbereich noch wenig Erfahrung hatte. Der Motor war sehr kurzhubig ausgelegt, der Drehmomentverlauf sehr aggressiv. In Zusammenhang mit dem dbw verstärkten sich diese Schwierigkeiten. Das Motorrad hatte starke Wheelietendenzen und darüber hinaus konnten sie den reglementsbedingten Gewichtsvorteil (Dreizylinder bis 135kg) nicht im Geringsten nutzen, im Gegenteil. Die Finanzierung war ein stetes Problem, worunter auch die Weiterentwicklung litt - denn im Vergleich zu den anderen Werken gab es gut wie keine. Die Fahrer waren auch nicht immer über alle Zweifel erhaben. Klar, denn keiner wollte das Ding fahren.
Ilmor: wurde hauptsächlich von Mario Illien privatfinanziert. Da sich keine Sponsoren fanden, wurde das Projekt nach nur einem Jahr wieder eingestampft. Insbesondere die Ilmor SRT hatte die besten Voraussetzungen, um langfristig erfolgreich zu sein. Mit steter Weiterentwicklung und vernünftiger Finanzierung wäre das sicherlich möglich gewesen.
Beide Beispiele zeigen, dass man nicht einfach sagen kann: Die Autoleute können keine Motogp bauen. Bei beiden scheiterte es nicht am reinen know-how. Audi wird erstmal genau das bringen, was sie sicherlich gut können: einen sauberen Entwicklungsplan um erstmal das entstandene Chaos zu beseitigen. Das wird aber eine Weile dauern. Was passiert, wenn man Ducati einfach machen lässt, zeigt sich ja jetzt...
Roland hat geschrieben:
Zudem glaube ich, das Problem der mangelnden Konkurrenzfähigkeit vielschichtiger ist, und m.M. nicht auf Ingenieursebene zu suchen ist, sondern noch eine Etage weiter oben.
Man könnte jetzt vermuten, dass Audi das auch so sieht und dann vielleicht genau dort ansetzt. Würde dann ja vielleicht schon helfen. Zudem vergesse doch bitte die Ressourcen nicht. Simulationen, Berechnungen, Fertigung, Manpower, Ideen, Lieferanten,...
Zu Suter: So richtig lief die Suter-BMW doch auch nicht. Ob dann ein Rahmen-Layout von Suter der Duc hilft, bleibt ja auch noch abzuwarten.
Ich fand Rolands Ton, zumindest im Vergleich zu manch anderem thread, korrekt.
Nicht in Ordnung finde ich, dass alle möglichen Leute sich als Trittbrettfahrer betätigen und in den Anti-Roland-Club eintreten und dabei vollkommen vergessen um was es gerade geht.
Es ging aufgrund der Audi-Aussage darum, dass da große Töne gespuckt werden, mit schon fast präzisen Zeitangaben ohne überhaupt das eigentliche Problem zu kennen.
Es geht doch nicht darum, dass Audi weder knowhow noch Geld beisteuern soll.
Die Befürchtung die ich ob solcher Töne aber habe ist, dass Audi sich in die Ducati-Rennabteilung setzt und sagt: "Platz da, jetzt kommen wir!" Und das, bei allem Respekt, kann nur schief gehen.
Martin
ACHTUNG! Bis auf Widerruf leider keine Annahme von Reifenwärmerreparaturen mehr.
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Wenn das Leben dir nur Zitronen anbietet, ja dann frag doch einfach noch nach Salz und Tequila!
Dartagnan hat geschrieben:
Beide Beispiele zeigen, dass man nicht einfach sagen kann: Die Autoleute können keine Motogp bauen. Bei beiden scheiterte es nicht am reinen know-how. Audi wird erstmal genau das bringen, was sie sicherlich gut können: einen sauberen Entwicklungsplan um erstmal das entstandene Chaos zu beseitigen. Das wird aber eine Weile dauern. Was passiert, wenn man Ducati einfach machen lässt, zeigt sich ja jetzt...
Ich weiss von McWilliams, das die Aprilia eine Leistungsentfaltung hatte wie ein Lichtschalter. Ein oder Aus. Und das lag nicht am ride by wire, sondern daran, das der Triple 1/3 eines F1-Motors war. Die Leute von Cosworth dachten es geht nur um Motorleistung, das die Fahrbarkeit des Motors viel wichtiger ist, wurde zwar zur Kenntnis genommen aber nicht umgesetzt, weil sie nicht wussten wo bei der Charakteristik der Hebel angesetzt werden muß. Das mangelnde Gefühl durch das ride by wire tat ihr übriges dazu.
Ähnlich wars bei Ilmor.
Das der Misserfolg rein mangelnden Finanzen zuzuschreiben wäre ist nicht mal die halbe Wahrheit.
Aber egal, Dein letzter Satz ist jedenfalls sehr erheiternd... Dann frage ich mich wie es Ducati die Jahre vor Rossi geschafft haben, mit Capirossi, Bayliss und Stoner Rennen zu gewinnen?
Wo wir beim Punkt an sich wären: das "Chaos" entstand ja erst, weil der 9-fache kam. Zuvor hatte man nicht den Eindruck das es unorganisiert und chaotisch wäre.
Ducati weiss wie man Meisterschaften gewinnt. Dafür brauchen sie keineswegs Audi.
Schnecke124 hat geschrieben:
Man könnte jetzt vermuten, dass Audi das auch so sieht und dann vielleicht genau dort ansetzt. Würde dann ja vielleicht schon helfen. Zudem vergesse doch bitte die Ressourcen nicht. Simulationen, Berechnungen, Fertigung, Manpower, Ideen, Lieferanten,...
Zu Suter: So richtig lief die Suter-BMW doch auch nicht. Ob dann ein Rahmen-Layout von Suter der Duc hilft, bleibt ja auch noch abzuwarten.
Die Ressourcen von Audi sind sicherlich nicht zu verachten. Nur bin ich der Meinung, die Autofuzzis sollen sich aus dem Layout des Mopeds heraussen halten. Die können vielleicht super Dieselrennautos bauen, aber nix davon lässt sich auf eine MotoGP ummünzen. Von denen weiss niemand worauf es bei einem MotoGP Alurahmen ankommt. Würde man das alles berechnene können, müßte Honda im Jahr keine 40 Rahmen bauen um nachher trotzdem extremes Chattering wie in Sepang zu haben.
Martin hat geschrieben:
Ich fand Rolands Ton, zumindest im Vergleich zu manch anderem thread, korrekt.
Nicht in Ordnung finde ich, dass alle möglichen Leute sich als Trittbrettfahrer betätigen und in den Anti-Roland-Club eintreten und dabei vollkommen vergessen um was es gerade geht.
Es ging aufgrund der Audi-Aussage darum, dass da große Töne gespuckt werden, mit schon fast präzisen Zeitangaben ohne überhaupt das eigentliche Problem zu kennen.
Es geht doch nicht darum, dass Audi weder knowhow noch Geld beisteuern soll.
Die Befürchtung die ich ob solcher Töne aber habe ist, dass Audi sich in die Ducati-Rennabteilung setzt und sagt: "Platz da, jetzt kommen wir!" Und das, bei allem Respekt, kann nur schief gehen.
Das bringt es auf den Punkt, danke Martin, könnte es nicht besser sagen!!!!
Zuletzt geändert von Roland am Mittwoch 14. November 2012, 09:27, insgesamt 2-mal geändert.
Wenns ums sachliche diskutieren geht, darf ich ja auch nicht fehlen.
Ist ja meine Kernkompetenz.
Worüber regt ihr euch eigentlich auf ? Das, was der Audi Mann gesagt hat, heisst doch nichts anderes, als das sie voll hinter dem MotoGP Projekt stehen, das hätte ich gar nicht so erwartet.
Und die Ansage von einem"hohen Tier" um die WM kämpfen zu wollen, ist doch Motivation und Drohung zugleich für die Ducati-Leute, wissen sie doch nun, wohin die Reise geht.
Und Prez ist sicherlich ein Guter, den will ja niemand feuern. Der macht halt mal was anderes in Zukunft, das kann weder ihm noch Ducati schaden.
Ich persönlich glaube, ohne Fieber und ohne Ahnung, das eigentlich der 90 Grad Winkel des Motors das Problem ist. Der wird schlicht zu lang sein. "Nur" den Rahmen für die Probleme mit dem Vorderrad verantwortlich zu machen, bringt auf Dauer glaub ich nichts.
Triitbrettfahrer sehe ich eher auf der anderen Seite.