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Pannonien Ostern 2005: LOTP (List of the Proms)

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  • John`ek Offline
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Beitrag von John`ek »

Wann kommen wir endlich zu den Rennen????????????????!!!!!!!!!!!!
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Beitrag von puch »

ja das wüsst ich auch gern...hajo :?:
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Beitrag von puch »

Wenn man nicht alles selbst macht... :roll: :x :wink:


Der Samstag begann wie der Freitag aufgehört hatte, mit dem Sandwichmaker, der fals ich es noch nicht erwähnt habe sehr genial ist. Nach ein paar Turns im Freien brach nun auch das Unheil über mich herein, auch ich musste schrauben. Übersetzung wechseln, ein fast unlösbare Aufgabe welche mir mein ganzes können abverlangte, war ich doch ein weniger begandeter Schrauber als der Schuhverkäufer. Nach ca. 3,5 Minuten intesivser Schrauberrei war das Unheil abgewendet und ein anderes Kettenblatt montiert.Ich testete selbiges nochmals bei einem kurzen Turn und bewertete sie als brauchbarer da ich an einigen Ecken mit der Wahl der richtigen Fahrstufe haderte.
Die korealisierte Sonne am Firnament zeigt fast Highnoon, Zeit also um sich für die anstehende Schlacht zu rüsten. Pünktlich um 12.00 sollten aus spiesigen Buchhaltern, Netzwerkspezialisten, Klemptnern, Beamten und was sich sonst noch im Lager aufhielt, eine Meute gaskranker Irrer werden, die in der Open ein imaginäres Kanichen jagen wollen. Auch ich wollte selbiges tun, auch wenn ich schon lange weiß das es das Kaninchen nur in unserer Phantasie gibt und wir es nie fassen werden.
Hajo, Bundy und noch einige andere bekannte Hack- und Sackfressen wollten selbiges tun. Ich rollte ins Grid Hajo stand auf Grund seines Öldebakels während der Zeittrainings noch hinter mir, wo er aber wohl nicht lange bleiben würde. Bundy vermutete ich irgendwo vorne in den TopTen, ohne Feldstecker konnte ich ihn aber nicht warnehmen. Die Warmup verlief ereignislos (Didi war ja nicht dabei und Papi startete nur in der Mädchen-Klasse).
Die Ampel erlosch, die Schlacht begann. Auf dem Weg zur ersten Kurve wurde ich und mein Hase mal wieder Sandgestrahlt, wo der ganze Dreck her kommt der einen beim Start um die Ohren fliegt ist mir immer noch schleierhaft. Mein Start war mittelprächtig und ich büßte wohl ein paar Plätze ein, ich versuchte das in den ersten Kurven durch gnadenloses außenrum fahren wieder gut zu machen aber dieses gelang schlecht da ich mehmals abgequetscht wurde. Hajo kam irgendwann auf der anderen seite des Pulks vorbei und entschwand nach vorne. Ich kämpfte mich an ein paar Fahrern vorbei wurde aber selbst von einigen vollstreckt. Langsam sortierten sich die Plätze und das Tempo zog an. Vor mir tat sich eine Lücke auf die ich schließen wollte, ein mir aus der Ferne noch unbekannter Fahrer mit einer Silbernen Suzi sollte mein Opfer werden. Ich kämpfte mich in den folgenten Runden ran um ihn zu vernichten, als plötzlich irgendwas blaues an mir vorbeischlüpfte, und sich dem vor mir Fahrenden nährte. Ich belegte diesen zuerst mit allerlei üblen Nachreden und hatte schon fast meine Fassung wieder gefunden als plötzlich noch ein Moped vorbeikam. Eine abgrundtief hässliche (wie alles Suzukis) Suzi älteren Baujahres mit silbernen Anstrich. Ich brüllte mein Gesamtes Repatoir an Schimpfwörten in den Helm und machte mich dazu auf das geschehene wieder ungeschehen zu machen. Der Mistsack mir der silbernen Suzi pilotierte dem vernehmen nach eine 600er, da ich auf den Geraden enorm boten auf ihn gut machte. Irgendwie presste ich mich wieder vorbei und grinste mir eines, doch scheinbar hatte der Kerl zum Frühstück Nervbohnen gespeist, denn er nervte mich in dem er abermals vorbei ging. Es vielen mir keine Tiernamen mehr für ihn ein und ich beschloß deshalb ihm auf der bald anstehenden Start-Ziel den finalen Totestoß zu versetzten. In der letzten Rechts blieb ich dicht am Hinterrad und stellte Ausgangs die Drossklappe auf vollen Durchzug. Um ihn und sein Kindermotorrad nicht zu inhalieren setzte ich mich rechts daneben und ließ dem armen Wicht meine Abgase schlucken. 1000er fahren ist was herrliches. Ich befürchtete einen Konter in der Anbremszone aber die Gegenwehr blieb aus. Ich kehrte zu meinem eigentlich Vorhaben zurück die ebenfals silberne Suzuki zu vollstrecken die vor dem 600er Intermezzo schon im Visier hatte. Der Blaue war bereits vorbei und ich dicht dran, als ich mich in den Anbremszonen schon leicht neben ihm setzen konnte erblickte ich mir bekannte Aufkleber auf dem Moped des noch vor mir Fahrenden. Ich blätterte kurz in meinem Aufzünderalmanach, fügte die Puzzelteile aus Farbe, Moped und Aufkleber zusammen und erhielt auf Seite 81 die Antwort. Es war Krümel, der zusammen mit dem schuppelichen 3.#34 angereist war. Ich freute mich ob der Tatsache gleich einen Bekannten herzubrenen. Dieses Tat ich dann auch sofort in dem ich mich eingangs der Rad-hoch-Senke rechts neben ihm setzte und bis zum Einlenken am blauen Haus gänzlich vorbei ging. In der nächsten Rechts hielt ich die Tür schön zu da ich diese seit meinem Vorzeige-Highsider dort vor 1,5 Jahren nicht mehr wirklich schnell fahren kann (ok in Wirklichkeit fahr ich keine Kurve wirklich schnell, aber diese eben besonders beschissen) und befürchtete einen Konter dort. Der Plan ging auf ich bleib vorne.
Der blaue war schon etwas enteilt, ich wollte ihn noch kriegen und fuhr noch mal ran, in meinem Rückspiegel sah ich Krümel mir am Arsch kleben aber bewertete seinen Abstand als ausreichend. Langsam kam ich in Schlagdistanz zur blauen (ich konnte immer noch nicht erkennen was es für ein Moped war, nach der Ergebnisliste handelte es sich wohl um eine ZX10) und klebte am Hinterrad. Eingangs Start-Ziel war ich ganz dicht dran und bleib es auch bis auch bis zum Zielstrich, da stand leider schon der Mann mit der Flagge. Aus. Eine Runde hätte ich noch gebraucht, aber so ist es eben im Rennenleben.
Beim Auslaufen stellte ich dann feste, dass der mir am Arsch hängende garnicht Krümel sondern der dreiste 600er Treiber, Und weiterhin stellte ich fest das dieser mir garnicht unbekannt war sondern ebenfalls ein Gefolgsmann des 3.34 war welchen ich sogar schon vor einigen Monten in Schleiz kennen gelernt hatte. Beim späteren Plausch in der Box verschwieg ich aber welche tollen Kraftausdrücke mir einfielen wärend wir uns behargten. Bundy landete hiter dem 34er Schuppel auf 8, Hajo 10 und ich selbst mit einer grottenschlechten Zeit auf einem Rang der mit einer 2 begann. Für mich ein sehr lustiges Rennen nur leider wiedermal viel zu weit hinten.






wie immer ohne rücksicht auf irgendwelche rechtschreib regeln... :roll: :wink:
  • Uwe-Celle Offline
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Beitrag von Uwe-Celle »

:D Endlich mal wieder etwas amüsantes nachdem ich den ganzen tag wieder nur kopflose Hackfressen in live erdulden musste... :lol:

Schreib weeeiiiitttaaaaa :twisted: :twisted: :roll: :wink:
the black ball lightning #68
Seit 2009 Rennrente, jetzt wird nur noch zum Spaß gefahren. :roll:
Schauen was da noch kommen mag....
Vorbereitung auf neue/ alte Ziele.....
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Beitrag von lachfalte »

@ frank:
na endlich...., geht doch.... :lol:
(...wurde auch langsam zeit.... :wink: )
Gruss vom grossen See,
Mai
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Beitrag von Stoppie »

Was ist denn mit Hajo und Bundy? Keine Fortsetzung der Berichte!??
Sind die etwa im Lachalo ersoffen?????

Also, lasst an, mich dürstet es nach euren Berichten. :D :D :D
Gruß aus dem Münsterland
Stoppie
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Beitrag von Rentner »

Das Leben steckt voller Wunder... wie kann ein pferdedeckenbehängtes vodafonisches Schiefheckmonster bloß so geniale Berichte schreiben ??? :roll: :roll:
Hab mich gerade selbst reanimiert, nachdem ich cirka genau 119 Minuten im Lachkoma gelegen hab.... :D :D
BTW: Bei Lidl gibt's gerade günstige Pferededecken ... :wink:
Mann kann Frauen nicht verstehen, mann kann sie nur genießen oder aushalten...
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  • Mari Offline
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Beitrag von Mari »

Zitat:
andy meklau fuhr gestern eine neue rekordrunde am pannoniaring, 1.54.291
Zitat ende
....

jessas... schglaub dem ist sehr schnell da?
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Beitrag von Mäddie »

Habe die Berichte erst jetzt gelesen, da ich von meinem Osterevent in Cheste erst jetzt zurückgekommen bin – keine Sturzschäden, sondern übelste Grippe liess mich in Valencia bleiben :twisted: :evil: :twisted:

Schlimm finde ich es ja schon, dass die heilige koreanische Dreizündigkeit Frankbundyhajo sich aufspaltet, zumindest aufzündtechnisch. Freens als alter Beichtvater müsste da doch Rat haben! Aber warten wir’s ab, die Saison ist ja noch jung und mit Frust im Bauch hört sich’s schlecht auf, Frank! Da sind noch ganz andere wiedergekommen. Nicht vergessen: Auch Aristoteles sagte schon „vita motu constat“ – das Leben besteht in der Bewegung. Ich denke mal, dass man vom Aufzünden nur wegen Familie oder Geldsorgen wegkommt. Denn von aufhören "wollen" (aus welchen Gründen auch immer) habe ich noch selten gehört, meistens ists ja eher ein müssen, leider.
Ich sehe schon den Srätt: Des Bertelsmann Comeback, jau :D 8)

Aber eben, mal schauen, ob die Kombi überhaupt an den Nagel kommt...

Bundy hat geschrieben:Ich saß schon im T2 und hatte gerade „Reign in blood“ von Slayer in den improvisierten CD-Player eingelegt
:shock: :twisted: Uiuiui, na das nenn ich tatsächlich eine harte Hartmetall-Scheibe! Ich selber war mal im Besitz dieses Albums (genauer gesagt sogar 2x), allerdings hatte die (resp. wohl Antizünd) mir damit alles andere als Glück gebracht. Deshalb musste(n) sie weg.
Nun erscheint mir aber auch „Salbe of death“ etwas klarer, hehe - nice!!
Das aber nur nebenbei… sorry wegen OT, aber ich staune immer wieder über die Vorlieben gewisser Forumsbenutzer :band:

So, nochmal an die Dreizündigkeit: Weiter... Wenn der Bundy den ganzen Tag im Bett herumliegt, wird da wohl eine neue heilige Handgranate von Antiochia gezündet :twisted: :twisted: :roll:
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  • Hajo Offline
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Beitrag von Hajo »

So, hab extra ne Nachtschicht eingelegt:

Part II der kleinen Hajowelt

Ohne Wecker erwachte ich am nächsten Morgen im wohlig warmen trumaticbeheizten Wohni. Der Herr Trumatic hat da wirklich was geniales erfunden. Völlig geräuschlos ne warme Butze, toll! Nie wieder von wildgewordenen, höllisch lauten Heizlüftern geweckt werden. Das muß wahrer Luxus sein.
Ich riskierte einen Blick auf mein digitalen Zeitinstrument. Es war 7:04 Uhr. Eigentlich überhaupt nicht meine Zeit, aber um 9 Uhr sollte die Boxengasse geöffnet werden und ich hatte ein nigelnagelneu zusammengeschraubtes Brenngerät, dass getestet werden wollte. So schwang ich meinen zierlichen Hintern aus den Federn und wagte einen Blick aus dem leicht beschlagenen Fenster. Es war ruhig, niemand zu sehen. Nur ein kleiner weißer Schimmer blitze hinter dem riesigen blauen Ducato hervor.
Ob das der sagenumwobene T2 des Bundy war? Ich schlüpfte in was bequemes und steckte meinen kleinen Zeh aus der Wohnitür. Es war kalt, aber nicht saukalt. Frohen Mutes schnappte ich mir die vorsorglich bereitgestellten Körperpflegeprodukte, ein adäquates Handtuch, warf mir noch einen Pullover über und verließ den mütterlichen Wohnwagen aus dem Hause Hobby. Vorsichtig warf ich einen Blick hinter den Ducato. Tatsächlich, ein weißer T2 mit abgrundtief hässlichem Sanitärspoiler auf dem Dach. Der Dachträger war immerhin komplett leer. Im Inneren entdeckte ich nach längerem Suchen eine mattschwarze Blade, an der mit Tesafilm eine gebrauchte Zahnbürste notdürftig festgemacht war. Ansonsten war der Bus weitestgehend leer, keine weiteren Aufzündgegenstände vorhanden. Es war ganz eindeutig Bundy! Ich ließ ihn schlafen und stattete der nahen Hygeniebutze einen freundlichen Besuch ab.

Die Anlage war neu gebaut, wahrscheinlich wg. der neuen Boxenanlage, die irgendwie an einer albernen Stelle steht. Nachdem ich mich weitestgehend sauber hatte, warf ich mir meine Schrauberkombi über und widmete mich meinem Boliden. Luftdruck kontrollieren, Reifenwärmer drauf und nochmal Bremse prüfen. Das wars soweit. Die Bremse prüfe ich nach einem Erlebnis der besonderen Art immer ganz penibel. Letztes Jahr war mir an gleicher Stelle im zweiten Turn aufgrund nicht zu entschuldigender Schlamperei ein Bremsbelagpärchen abhanden gekommen. Ich hatte damals mitten im Winter die Orginalbeläge der Zangen zur Kontrolle ausgebaut und sie nur provisorisch wieder eingesetzt. Der Sicherungsstift war nicht angezogen. Ergebnis war letztlich, dass die Beläge irgendwann nach Start/Ziel eigene Wege suchten und ich die erste scharfe Links nach Start/Ziel ohne Bremse anvisieren durfte. Zum Glück hat der allmächtige Uffzynda wohl noch mehr mit vor, so dass die Beläge nicht auf Start/Ziel das Weite gesucht haben! Danke!

Ich checkte also zum dritten Mal die gesamte Bremsanlage und stellte keinerlei Fehler fest. Schön, also ab zu Franz S, Ticket lösen. Das dachten sich auch andere. Ich zog eine Wartemarke mit der Nr. 45. Aktuell war Nr. 7 dran. Konnte sich nur um Stunden handeln, Also zurück. Wieder in der mobilen Homebase angekommen, erwartete mich ein fluchender Bundy inmitten von unzähligen Hondateilen.
Wir schüttelten kurz unsere Flossen und blickten einander freudig an. Endlich mal wieder eine ähnlich hässliche Hackfresse wie die Meine, das Leben ist schön! Genug der Freude, Bundy wollte noch kurz den Auspuff umbauen, hatte aber keine Ahnung, wie das geht. So gab ich ihm zunächst Tipps, fürchtete mich aber ob seiner Schrauberei bald um seine wenigen noch verbliebenen unverletzten Körperteile und fing an, ihm zu helfen. Geschätze 34 Stunden später saß der Auspuff halbwegs und ich konnte endlich in meine zerschradelte Lederkombi hüpfen. Ich glaube, ich erwähnte schon letztes Jahr, dass die albernen Säcke der Lederindustrie mit einer Klage wegen dem Einsatz von Schrumpfleder rechnen müssen! Irgendwie flutschte ich dann doch noch in die Kombi. Glück gehabt. Ich hatte endlich Zeit, auch Frank, dem Y. und Uwe samt Familiy einen schönen Tag zu wünschen. Bei Uwe schnorrte ich erst mal einen Kaffee, den ich aber leider nicht sofort trinken konnte. Auf der großen Anzeigetafel leuchtete die Wartenr. 45, ich sprintete also zu Franz S. und holte mir ein unglaublich tuntiges, lilafarbenes Armbändchen ab. Schnell noch einen Schluck vom etwas erkalteten Kaffee, Reifenwärmer runter, und hin zum Vorstart. Der ZZ-Top Mann vom letzten Jahr war wie selbstverständlich an seinem ihm zugewiesenen Platz und ich zeigte ihm mein lila Freundschaftsband. Er wollte aber anscheinend keine Freundschaft mit mir und winkte mich durch.

Da war sie, die ungarische Kreisbahn, leicht unterkühlt lag sie vor mir, frisch vom albernen Schnee befreit, der sie noch vor zwei Wochen versteckte. Wunderschön grau/blau gefärbter Asphalt begrüßte mich, die auflackierten Kurbs grinsten mit mir um Wette, ich drehte ganz vorsichtig am Gashahn und genoß jede Sekunde. Nach viel zu kurzer Zeit war ich einmal rum und forcierte das Tempo ein wenig.
Nach zwei Runden war ich die Glückseligkeit in Person und gaste an. Nach der dritten Runde stand eine 12er Zeit auf meinem Laptimer und ich befand das für zunächst ausreichend. Den Rundenrekord knackt man immer im zweiten Turn. :wink: Ich rollte zurück in die Box und kontrollierte die Bremse zum vierten Mal und zog alle Verkleidungsschrauben nach.

Bundy hatte mittlerweile sein Hondapuzzle zusammen und fuhr auch raus. Ich trank derweil Koreaersatzstoff in Form einer selbst gemixten Apfelschorle. So gestärkt ging ich es erneut an und düste zum Vorstart. Erneut wollte der ZZ-Top Mann nix von mir wissen und winkte mich durch. Ich erhob zum Gruße kurz das Vorderrad und blickte auf Start/Ziel. Bundy befand sich gerade im Anflug auf die Rechts. Ich sputete mich, um ein paar geschmeidige Runden mit ihm drehen zu können. Nach zwei Runden hatte ich ihn eingeholt, er war aber auch verdächtig langsam unterwegs, der Sack. Ich ließ mich nicht beeindrucken, trat meinem Verbrennungsaggregat in den Arsch und bremste meinen Lieblingsbruder Ende Start/Ziel aus. Die nächsten Kurven durchflog ich schneller, als meiner Schwiegermutter lieb war und drehte mich erst nach einer vollen Runde um. Bundy klebte mir am Arsch, er hatte also nur gewartet, damit wir gemeinsam um den Kurs fliegen. Meine Grinsen unter dem Helm wurde extremst breit und ich schaltete in den Peace-Modus. Wir flogen gemeinsam um die herrliche Strecke. Nach zwei Runden signalisierte mein Laptimer eine 8er Zeit, genug für die frühe Stunde, ich hob die Hand und fuhr raus. Bundy tat es mir gleich. Im Basislager angekommen nahm ich den Helm ab und frolockte. Bundy nahm den seinen ab und frohlockte ebenfalls. Er sagte mir, das mein Motor heftig qualmen würde, gerade beim Anbremsen. Ich frohlockte etwas weniger und schaute mir meinen Boliden an. Der gesamte untere Bereich war voll Öl. Zur Hölle, wie kam das da hin!

In der Verkleidungswanne schwappte Öl, Federbeinumlenkung hatte die letzte Ölung bekommen, die Schwinge war so dermaßen eingeölt, dass das Öl links aus der Bremszange tropfte, rechts von der unteren Kettenschutzfinne. (Vorschrift im Seriensport glaub ich). Ich wusste nicht ob ich weinen oder lachen sollte. Irgendwas hatte mal wieder schützend seine Hand über mich gehalten, es ist reines Glück gewesen, das ich nicht auf meinem eigenen Öl abgeflogen bin. Später stellte ich fest, dass selbst nach einer einzigen Runde schon alles verölt war. Ich war aber mit diesem Leck ca. 8-9 Runden unterwegs! Mir kamen Gedanken an Jake und Elwood, ihres Zeichens Bluesbrothers, unterwegs im Auftrag des Herrn. James Brown hatte ihnen das Licht gezeigt. Ob er wohl gleich hinter dem T2 von Bundy auftauchen würde...? Ich war perplex, aber ernsthaft dankbar (ausnahmsweise mal ohne Augenzwinkern). Ich hatte zunächst keine Zeit, diese Gedankengänge weiter zu verfolgen. Irgendwo musste das Öl herkommen und das war ein irdisches Problem, da musste ich mir wohl erstmal selbst helfen. Ich hatte die Ölablassschraube im Verdacht. Sie nebelte schon ganz leicht an meiner K1 und ich hatte sie kurzerhand wg. der Sicherungsdrahtbohrung in die K4 geschraubt. Ich war mir sicher, das die Dichtscheibe aus Kupfer nicht mehr ganz dicht war.

Leider fand sich niemand im Fahrerlager, der einen passenden Dichtring hatte. Papi gab mir aber den genialen Tipp, den Dichtring mit Schleifpapier glattzuschleifen, so wäre die Pressung wieder wie neu. Nachdem ich ungefähr 45 Boxen und Aufzündlager abgeklappert hatte, hielt ich voller Stolz ein Stück Schleifpapier in der Hand und schmirgelte wie ein Weltmeister, kontrollierte penibel und baute die Ablassschraube wieder ein mit vorschriftsmäßigem Drehmoment. Eine Runde raus, alles voll Öl, Ablaßschraube fester angeknallt, raus, Öl! Kacke, Pisse, Arschloch,Sau! Was soll dass? Ich schob die Schuld nun auf die Ablassschraube selbst, einen Haarriss in der Ölwanne wollte ich einfach nicht wahrhaben. So nervte ich Matthias, rechte Hand von Andy M. und Chef des Ducatistores (glaub ich jedenfalls) und er besorgte mir schliesslich eine Ölablassschraube einer Ducati, igitt! ;-) Aber gut, was tut man nicht alles, um den Block dicht zu bekommen. Ich dankte ihm für seine Mühen, verbaute die Schraube, fuhr eine Runde, ÖL!!!!

Ich war weich, telefonierte mit meiner Frau und ließ mich beim Damenschachclub als Sonderbeauftragter für Frauenfragen anmelden. Ich war fertig, hatte ca. 34 Rollen Zewa verbraucht, Franks Ölvorräte verbraucht, das Qualifying verpasst und überhaupt, ich hatte keinen Bock mehr! Ich kniete vor meinem Boliden fragte ihn, warum er mir das antut. Ich hatte ihn wirklich liebevoll und gewissenhaft aufgebaut und mir selbst beim Design alle Mühe gegeben. Ein wenig Dankbarkeit war doch wohl angebracht, oder nicht?! Ich fragte ihn ganz offen, was los sei. Er hob seinen linken RAM AIR Kanal und deutete auf die Ritzelabdeckung. Was soll da denn sein, fragte ich mich, da ist doch nur das Scheiß Ritzel und der Kupplungsmechanismus... oder...NEIN, da ist noch was, der saudämliche Gangsensor! Mann, wie konnte ich nur so blöd sein, das ist es. Da fehlt unter Garantie der Dichtring, ich Volldepp! Sensor raus, kein Dichtring! Problem gefunden, endlich. Da ich schon eine leichte Qualmwolke hinter meinem Hirn herzog, erkannte Uwe meine Lage und präsentierte mir eine ganze Dose voller O-Ringe, die er in den Untiefen des Fahrerlagers gefunden hatte, danke. Einen, der halbwegs passte, stülpte ich über den Sensor, verbaute alles und betete, dass das nun endlich funktionieren würde. Es waren mittlerweile fast alle Zeitztrainings gelaufen, Papi sagte, ich solle sofort bei Beginn des Freien Fahrens kurz eine 57er Runde fahren, da würden dann drei Strafsekunden draufgerechnet und ich hätte Pole. Das war ein toller Plan. Ich stand am Vorstart und der ZZ-Top Mann schaltete die Ampel auf Grün. Ich fuhr ganz alleine raus. Nach einer Runde rollte ich in die Boxengasse. Am Sensor war ein leichtes Rinnsal zu sehen. Kein vergleich zu den apokalyptischen fluten von vorhin, aber immer noch bedenklich. Ich entschloß mich, trotzdem eine einzige gezeitete Runde zu fahren, um das zu tun, warum ich überhaupt hier war, Rennen fahren!

Der Sensor hielt halbwegs dicht, ich fuhr mit dem Öl im Hinterkopf ne 9er Zeit. Aber das war völlig unwichtig, Hauptsache, ich konnte morgen Rennen fahren. Ich schraubte alles auseinander, legte den Sensor samt Dichtring in Weltraumsilikon, dass nur der Nasa, dem FBI und mir zur Verfügung steht, versteckte es wieder an einem sicheren Ort und setzte den Sensor schmatzend ein. Das Weltraumsilikon quoll an allen Seiten raus. Nachteil dieses Zeugs ist, es muß mehrere Stunden trocknen. So schraubte ich alles zusammen, ließ mich in einen zufällig rumstehenden Stuhl fallen und mixte mir das größte Korea, das je ein Mensch gesehen hat. Ich würde erst morgen früh erfahren, ob die Operation gelungen war....

Gute Nacht, ihr schrägen Vögel da draußen
Straßendreifachpokal
Jeder hat einen anderen Weg zur Party
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