Mahlzeit, lustiges Thema
Aus eigener Erfahrung, 120 kg... das Gewicht ist primär beim direkten Vergleich, speziell mit nicht ganz so leistungsstarken Mopeds das Problem. Weniger bei Renntrainings.
Heist, z.B. in einem Marken Cup, wo alle das gleiche Motorrad bewegen.
Ich bin viele Jahre die Superduke Battle gefahren und da komme ich auf ein Leistungsgewicht von rund 1PS/Kg

Der geneigte Durchschnittsdeutsche schon eher auf 1,5 PS/Kg. Lässt sich ganz gut mit Kartfahren erklären, da merkt man auch, wenn es auf die Geraden geht, dass man quasi immer im Zwei-Personen Betrieb unterwegs ist

Aber unterm Strich, würde ich sagen, hat mich das reine Übergewicht je nach Streckenlayout rund 0,5 - 0,7 Sekunden gekostet. Der Rest war fehlendes Talent. Beim Trainingsfahren fast egal, beim Rennen fahren eine Welt, die damals bei uns zwischen Platz 15 und Top 10 (von ~40) entschieden hat. Außerdem die Nerven die man verliert, wenn man sich Runde für Runde beim Anbremsen irgendwo vorbei bremst und der Hungerhaken einfach auf der gerade durchbeschleunigt
Wichtiger als das reine Gewicht ist übrigens die Aerodramatik, was viele nicht beachten.
Wir schreiben hier von Gewicht als Problem in Kilo, aber das Scheunentor, als welches man sich mit 120 Kg bewegt - dass ist das eigentliche Beschleunigungs- und Geschwindigkeitsproblem. Irgendwann meinte mein geschätzer Mitkämpfer (Spitzname Jockey/60Kg): "Moik, wenn ich auf der Geraden hinter dir fahre, merke ich nix vom normalen Windschatten. Hinter dir werde ich angesaugt und nach vorne ausgespuckt

"
Viel wichtiger ist aber für mich immer gewesen, dass ich ein fitter Dicker bin

. Wenn man als Couchpotato durchs Leben schleicht und meint, sich auf die Rennstrecke begeben zu können und dann schnell zu fahren, dass wird nicht funktionieren.
Ich bin ca. 10 Jahre lang rund 40 Tage Rennstrecke im Jahr gefahren. Am Anfang Trainings, dann die CUP/Sprintrennen und dann parallel 6h-Langstrecke. Alleine davon bekommt man eine gewisse Grundfitness, die notwendig ist um ordentlich und sicher (für sich und die anderen) im Kreis zu rasen.
Ich bin mir übrigens sicher, dass ein Großteil der Unfälle auf mangelnde physische Fitness und und daraus resultierend mangelnde Konzentration zurück zu führen ist. Egal ob dick, oder dünn.
Jetzt, wo ich Rennrentner bin, habe ich mit Mountainbiken angefangen. Und jetzt wo ich es nicht mehr zum Rennen fahren benötige, merke ich aber wie sehr es geholfen hätte noch fitter zu sein
Aber so what... wir alle die hier 100+ Racer sind, kennen das Problem und haben uns, warum auch immer entschieden nicht effektiv daran zu arbeiten

.
Als Fazit - jo, du wirst schneller und alles wird einfacher wenn du paar Kilo weniger hast. Wenn du aber halbwegs fit bist und dich damit abfindest, dass du ne halbe Sekunde langsamer als mit einem perfekten Bodymaßindex bist, dann hab einfach Spaß
