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Riesenproblem!

Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
aber zum Thema Racing gehört.

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Beitrag von Blumenhummer »

Hallo Pepsi,

von meinen Erfahrungen habe ich Dir ja schon in einem anderen Forum berichtet. Dennoch möchte ich auch hier nochmals erwähnen, dass ich es als bewundernswert empfinde, wie Du mit Deinen körperlichen Problemen umgehst. Um welchen Faktor die Wahrscheinlichkeit bei Dir (im Vergleich zu einem bislang gesunden Fahrer) größer ist, im Falle eines Falles (der sich nie gänzlich ausschließen lässt) irreparable Verletzungen davonzutragen, vermag ich nicht zu beurteilen. Für mich persönlich wäre diese Überlegung allerdings von großer Bedeutung...

Auch die Frage, wie ein Veranstalter auf die in Rede stehende Situation reagiert, ist meines Erachtens nicht vollkommen unangebracht. Ich selbst bin auch als schwerbehindert eingestuft. Aus meiner Erkrankung mache ich kein Geheimnis und ich hatte bislang noch keinen Kontakt zu einem Veranstalter, der mich aufgrund derselben nicht an einem Training hätte teilnehmen lassen. In zwei Fällen wurde ich allerdings um die Vorlage eines ärztlichen Attestes (im Sinne einer "Unbedenklichkeitsbescheinigung") gebeten.

Regnerische Adventsgrüße aus dem Schwarzwald!


Volker
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Beitrag von Martin »

Wir hatten im Yamaha-Cup 98 auch einen schweren Unfall mit Querschnittlähmung. Den Christian Göppner. auch er hat das motorrad nie aufegeben und würde liebend gerne wieder fahren. Habe hin und wieder Email-kontakt zu ihm und habe ihn seit dem unfall 3 oder 4 x getroffen.
Christian hatte auch noch ein paar Restfunktionen, die aber nicht ausreichten um zu fahren. Er hätte sicher auch einiges dafür gegeben, wieder fahren zu können. Er hat auch lange gehofft, dass er wieder gehen kann. Mittlerweile spielt er ich glaube Basketball im Rolli.

Ich persönlich kann mir zwar vorstellen, dass jemand der nur noch ein Bein hat, Rennen/Rennstrecke fährt (gibt oder gab es ja auch schon mehrfach, bis in die IDM), aber mit erheblich eingeschränkten Funktionen des Unterleibs ab Hüfte stelle ich mir das Schnellfahren auf der Strecke ziemlich unmöglich vor. Denn auf 2 Rädern kann man halt auch hinfallen oder man muss mal anhalten. Beispiel: Sturz ein paar Voraussfahrender, die sich mitten auf der Strecke verteilen, du kommst grad dahinter an und kommst nicht vorbei oder du verschätzt dich und fährst ins weit ins Kiesbett, also auf ziemlich lockeren, unebenen Untergrund. Was dann?
Dann halt das problem wie sich die anderen verhalten. du wirst bei jeder Veranstaltung andere leute haben. Es weiß dann auch nicht jeder dass du querschnitt bist, es sei denn du schreibst es dick hinten auf die Kombi.
Dazu kommt halt die, wie du schreibst, doch recht große Gefahr, dass sich schon bei einem rel. glimpflichen unfall dein gesundheitszustand stark verschlechtert. Aber dazu kommt ja auch noch folgendes Problem: Du stürzt und kannst, auch wenn nix weiter passiert, nicht aus der Schusslinie der anderen rausgehen. Du liegst im Weg und hast ein erhöhtes Risiko von einem anderen Fahrer oder Motorrad getroffen zu werden, dass mit oder nach dir zu Sturz kommt.
ich denke da kommen ansonsten noch weiter probleme auf.

Ich stelle mir vor, dass es für dich selbst sinnvoller wäre, entweder auf der Straße zu fahren (halte das Risiko dass ein Sturz dort passiert für geringer) oder dass du versuchst dich umzuorientieren. Wenn du schnell fahren willst: Kart? Oder wenn du über ganz was anderes nachdenken solltest, könnte ich dir Tauchen empfehlen (hatte mal ein Mädel kennengelernt, querschnittgelähmt und aktive Taucherin)

Trotzdem Respekt, dass du dich mit dem thema befasst und den Wunsch hast zu fahren!

Gruß und viel Spaß mit dem was du tun wirst, egal was es ist.

martin
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Beitrag von JochenR1 »

Hallo Pepsi,

mein Beileid wegen Deiner Behinderung und meine Achtung wie Du damit umgehst! :shock:

Lass Dir aber den Spass nicht am Leben nehmen und versuchs, aber nicht in der mittleren Gruppe, hier wird teilweise mit hohem Risiko gefahren.

Wünsche Dir hier noch viel Spass

Grüße Jo
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Beitrag von Greppy »

Muß leiter Martin zu 100% zustimmen!

Lag selber in Most quer auf der Stecke und bin gerade noch zur seite gehechtet um nicht überfahren zu werden! Oder bei einem Tech. Problem mitten auf der Piste??? Rechts ranfahren geht auch schlecht!!

Mfg und allen Respekt!!!

Peter
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Beitrag von Pepsi »

Hallo,

nochmals vielen Dank an euch!

Ich habe mich gegen den Umbau entschieden. Ich habe 3 Kinder in die Welt gesetzt. Durch den Unfall haben sie schon genug gelitten. Ich kann mit meinem Sohn nicht mehr ein Baumhaus bauen und dort schlafen. Ich kann mit meiner älteren Tochter keine Inlinertour mehr machen und ich kann mit meiner kleinsten nicht mehr die Riesenrutsche im Schwimmbad runterbrettern.

Aber sie haben sich mit einer unendlich bewundernswerten Art und Weise mit der jetztigen Situation arrangiert und sind glücklich das sich ihr Papa noch hinstellen und Ihnen im Hochbett einen Gutenachtkuss geben kann. Das darf ich einfach nicht, nur um ganz egoistisch meinen Spaß zu haben, auf Spiel setzten.

Vielen lieben Dank nochmal an euch und eure Posts und vor allem wünsche ich euch immer und überall unfallfreie Fahrt!

Liebe Grüße,
Matthias Wegerdt
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Beitrag von anderl »

dann mal viel Spaß mit der Familie, ist wohl besser so!
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Beitrag von lachfalte »

hallo pepsi,
dein letzter post hat mir etwas den wind aus den segeln genommen, - denn genau auf dieses thema hätte ich dich nämlich angesprochen, so in der art: "hast du dich über dieses thema auch schon mit deiner familie unterhalten, - diejenigen menschen welche dir vor, während und jetzt nach deiner unfallzeit immer zur seite gestanden haben?"

ich weiss ich weiss, wir haben gut reden, weil wir uns auch nicht mal ansatzweise in deine situation versetzen können.

dennoch, ich fände es viel zu gefährlich, für dich und für andere, wenn du auf die renne gehen würdest (damit meine ich nicht geführte trainings, die ja durchaus sehr viel spass machen können!)

es ist wie bei einem bienenstich, - den einen juckts ne halbe stunde, ein anderer kann daran sterben. - damit möchte ich sagen, dass ein kleiner umkipper bei deiner behinderung schon fatale folgen, sprich unreparable schäden verursachen kann.

ich gehöre weiss gott nicht zu den schnellen auf der renne, dessen bin ich mir bewusst. umso wichtiger sehe ich es z.b. für mich selbst, dass ich jederzeit schnell reagieren kann, WENN mal was sein sollte. ob ich das mit deinem handicap noch könnte, ist eine weitaus grössere frage...

das leben ist manchmal wirklich sehr hart, - pepsi, - und dennoch finde ich es toll, wie du deine positiven seiten hervorholst. ein guter freund von mir kann das leider nicht mehr: diagnose krebs, - unheilbar. wir werden nie wieder zusammen fahren können, er verkauft seine mopeds, weil er weiss, dass er nie mehr wird fahren können, weil ihm schlicht die kraft fehlt....

@ all:
passt auf euch auf...
Gruss vom grossen See,
Mai
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Beitrag von ypse11 »

das ist eine sehr weise und redliche Entscheidung

Alles Gute weiterhin für Dich und Deine Familie

viele Grüße
Thomas
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Beitrag von Blumenhummer »

Hallo Matthias,

für Deine Entscheidung empfinde ich aufrichtig Respekt!

Abendliche Grüße, ein schönes Wochenende und alles Gute für die Zukunft!


Volker
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Beitrag von Greppy »

Respekt :!: :!: :!:
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