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Der Super-GAU beim Schrauben - oder "Hölle extended"

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  • Johnny Offline
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Re: Der Super-GAU beim Schrauben - oder "Hölle extended"

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Beitrag von Johnny »

sind diese Schraubenausdreher eigentlich für etwas anderes gut, als nur abzubrechen und damit das Malheur noch viel schlimmer zu machen?
wie oft ich schon von den Mistdingern und ihrem Abbrechen gelesen habe :shock:
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  • Steffen 2.0 Offline
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Re: Der Super-GAU beim Schrauben - oder "Hölle extended"

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Beitrag von Steffen 2.0 »

Seriöse Zeitechriften, Oldtimer Praxis z.B. raten auch davon ab, eben weil die praktisch nie funktionieren -.- mir ist auch schon mal einer abgebrochen.
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  • lonzo Offline
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Re: Der Super-GAU beim Schrauben - oder "Hölle extended"

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Beitrag von lonzo »

Ja klar sind die Dinger zu was gut. Man darf sie nur nicht falsch einsetzen.

Wenn - wie hier - noch der Schraubenkopf noch dran ist, ist noch Spannung auf dem Gewinde (Voraussetzung: nicht festgerostet). Wer da mit einem Linksausdreher beigeht, muss natürlich die Schraube erstmal lösen. Das hat schon mit dem richtigen Werkzeug (hier: Inbusschlüssel) nicht geklappt. Um eine M8-Inbus-Schraube rund zu drehen braucht man mehr Kraft, als den Linksausdreher abzureissen. Also muss und wird er abreissen.
Zweite Variante: Abgerissene Stehbolzen: Hier gibt es wieder zwei Unterkategorien. Reisst der Stehbolzen, weil zu viel Spannung auf der Verschraubung liegt, ist diese Spannung nach dem Riss weg und der Linksausdreher kann problemlos eingesetzt werden. Reisst der Stehbolzen, weil alles verrostet und festgegammelt ist, wird sich der Rest auch mit dem Linksausdreher nie rausdrehen lassen.

Linksausdreher sind konisch, beim Links-Rein-Drehen sollen sie sich in dem vorher gebohrten Loch verklemmen und dann die Schraube/den Schraubenrest mitnehmen. Wenn jetzt das Verhältnis von Gewindestärke, gebohrtem Loch und Stärke des Linksausdrehers nicht passt, spreizt der Lnksausdreher den Schraubenrest und verklemmt diesen noch fester. Dann muss er abreissen. Beispiel: M8-Schraube, mit 5mm angebohrt - bleiben nur max. 1,5mm Wandstärke (im Gewindebereich noch weniger). Besser sind 3,5mm - und dann den dickst-möglichen Ausdreher nutzen.
Mir ist noch keiner abgebrochen.
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Re: Der Super-GAU beim Schrauben - oder "Hölle extended"

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Beitrag von GIXXXER123 »

Hallo allerseits,

anbei zwei Bilder der Unglücksstelle:

Bild
Bild

Alle Maßnahmen, die sich auf den Schraubenkopf beziehen, scheiden leider aus, da dieser wie man sieht, praktisch nicht mehr vorhanden ist.

Auch die Variante mit dem Erodieren ist kritisch, da ich ja dann beide Gabelholme mitsamt Vorderrad demontieren müßte. Ob sich dieses Gebilde dann zum Erodieren noch eignet, weiß ich leider nicht.
Das Erodieren ist ja eigentlich die Maßnahme Nummer 1 wenn man Hartmetall irgendwo wegbekommen muß.

Das Ausbohren der Schraube von der Schraubenspitze her ist wie gesagt praktisch nicht möglich, da der Halter für den Bremssattel im Wege steht und man nur mit ca. 10° Schräglage in die Schraube bohren kann. Somit ist schon fast sicher, daß man sich dabei das Gewinde zerstört.

Am besten gefällt mir bis jetzt der Tipp, die Schraube über die Klemmfuge mit einem Sägeblatt zu trennen. Das hält vermutlich auch Kollateralschäden in Grenzen.

Noch ein Wort zu den aufgewendeten Drehmomenten beim Anziehen:
Das Anzugsdrehmoment betrug definitiv nur 21 Nm. Beim Lösen der Klemmschraube am linken Holm ist mir aber auch schon aufgefallen, daß das Drehmoment zum Schraubenlösen "gefühlt" erheblich höher war als 21 Nm. Kann es sein, daß die Schrauben nach einiger Zeit anfangen zu "fressen" (Kaltverschweißung)

Gruß Gixxxer123
Suche noch einen altklugen Spruch!
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Re: Der Super-GAU beim Schrauben - oder "Hölle extended"

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Beitrag von schinnerhannes »

ich würd nun ne 8-er Mutter von innen - also vom Gewinde her - anschweißen (punkten) u. dann ganz gemütlich die Schraube aufdrehen!
Dürfte wohl das einfachste sein - ohne weitere Schäden anzurichten - und definitiv die einfachste!

Nur: vorher unbedingt Batterie und Steuergerät ausbauen u. min. 10 m vom Motorrad weg deponieren!! Dann wird alles gut!
immer locker durch die Hose atmen ;-)
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Re: Der Super-GAU beim Schrauben - oder "Hölle extended"

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Beitrag von -Meyer Kurt- »

Ich würde das jetzt von vorne aufbohren. 8 Bohrer, dann ist der Kopf weg.
Und dann ausbohren, wahrscheinlich geht die Schraube dann mit dem Bohrer
nach hinten raus, ist mir schon passiert.
Grüße Peter
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Re: Der Super-GAU beim Schrauben - oder "Hölle extended"

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Beitrag von ghost2001 »

-Meyer Kurt- hat geschrieben:Ich würde das jetzt von vorne aufbohren. 8 Bohrer, dann ist der Kopf weg.
Und dann ausbohren, wahrscheinlich geht die Schraube dann mit dem Bohrer
nach hinten raus, ist mir schon passiert.
Ich dachte, Du schlägst jetzt vor vorbei zu kommen und das Ding mit den Zähnen raus zu drehen.... :shock:
.
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Re: Der Super-GAU beim Schrauben - oder "Hölle extended"

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Beitrag von -Meyer Kurt- »

ghost2001 hat geschrieben:
-Meyer Kurt- hat geschrieben:Ich würde das jetzt von vorne aufbohren. 8 Bohrer, dann ist der Kopf weg.
Und dann ausbohren, wahrscheinlich geht die Schraube dann mit dem Bohrer
nach hinten raus, ist mir schon passiert.
Ich dachte, Du schlägst jetzt vor vorbei zu kommen und das Ding mit den Zähnen raus zu drehen.... :shock:
:shock: 8) :lol:
Grüße Peter
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Beitrag von scm »

Steckt da nicht noch der Rest vom Linksausdreher drin?

Also die praktikabelste Lösung in diesem Fall ist echt wie schon jemand geschrieben hat
die Schraube durch den Klemmschlitz zu durchtrennen. Dann fällt der vordere Teil mit Kopf
einfach raus und der Rest dürfte kein großes Problem mehr darstellen, zumal man ja dann
wenigstens Rad und rechten Gabelholm ausbauen kann.

Gruß
Sven
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Beitrag von techam »

Da ist leider alles Falsch gemacht worden... :?

Vermutlich hast du erst die eine Schraube vollständig herrausgedreht, während die nun festsitzende Schraube noch festgezogen war?
Ich würde die Schrauben immer Stück für Stück losdrehen, so wird die Belastung auf die einzelne Schraube nicht so hoch.

Sobald eine dieser Doppelklemmschrauben sehr fest sitzt, die zweite Schraube mit WD40 einsprühen und mit höhrem Drehmoment eindrehen, dass nimmt die Spannung von der Festsitzenden Schraube und ermöglicht einem Meist die Schraube einfach herrauszudrehen.
Natürlich wieder wie oben.

Sollte dann die Schraube wirklich mal "rund" sein, schlägt man am Besten entweder einen Torx, oder noch besser Vielzahl-Imbus ein.

Linksausdreher sind nur für einen einzigen Zweck, und dafür funktionieren sie wunderbar.
Damit werden keine fest sitzenden Schrauben ausgedreht, sondern nur im Gewinde steckende SchraubenRESTE entfernt. Beispielsweise, wenn nun die Schraube durchgesägt wird, dann kann der bündig steckende Gewinderest angebohrt werden und dann mit einem Linksausdreher ausgedreht werden, da das Gewinde nicht mehr unter Spannung steht.
Hochwertige Linksausdreher brechen übrigends niemals an der Spitze, sondern am Übergang zum Windeisen (Bei richtiger Anwendung)

Problemlösung in diesem Fall wird sein:

Schraube durch die Nut zersägen um die Spannung vom Gewinde zu nehmen, vorzugsweise mit einem Metallsägeblatt, wenn das zu breit ist, gibt es auch sehr harte Laubsägeblätter für Metall.
Anschließend kann alles Demontiert werden, den Gabelfuß dann in eine Standbohrmaschine spannen und das Restgewinde mittig anbohen. Entweder dann wieder mit einem Linksausdreher, besser aber mit soeinem Werkzeug hier ausdrehen.
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MfG
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