als ein rotes Nachthemd mit der Aufschrift „sweet and juicy“ und ner Erdbeere drauf.
FOTO!
Also was ich aus deinen Berichten so für ein Problem raus lese ist folgendes: DU MACHST DIR ZU VIEL GEDANKEN!
Versuch dich das nächste mal (vielleicht wieder mit uns uin Arragonien) doch einfach 5 Minuten vor dem Fahren schon fertig zu machen, dann setzte dich hin und kommst ne Runde runter.
Ich gehe dann meist nochmal die Strecke im Kopf durch. Das beruhigt einen uns lässt einen auf sich auf wesentliche zu konzentrieren. Dann einfach locker raus fahren und Spaß haben. Konzentriert in die Kurven gucken und immer so weit weg von dir wir möglich. Dann kommt es einem wesentlich langsamer vor als es ist. Son Kiesbettausflug ist oft nur mangelnde Konzentration.
Bin auf den nächsten Bericht gespannt.
ps#23 hat geschrieben:Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen: Aber wenn man sich aufregt, dass man in ner langsameren Gruppe eingeteilt wird, sollte man zumindest in der Lage sein, die ganzen "Opfer", die so langsam sind, gefahrlos für sich und andere zu überholen.
Dann hat auch der Veranstalter kein Problem damit, einen im nächsten Turn in ner schnelleren Gruppe fahren zu lassen...
Ansonsten bin ich natürlich auch gespannt, wies weitergeht
Campari du junge dynamische Göttin.
Ich geh scharf!
Genial geschrieben und der Grund warum dir soviele sagen welche deine Problemzonen sind, ist eigentlich ein Guter... man kann sich 1a in deine Situation reinversetzen.
Bin schon gespannt auf den nächsten Part.
Verurteilt meine blumige Ausdrucksweise nicht, nehmt sie als Maßstab
Campari.. ernsthaft, du machst dir viel zuviele Gedanken.
Einfach mal weniger Gedanken machen, dann werden die Nachbarn netter und die Runden schneller.
Man sieht es dir förmlich an, dass du von deinen eignenen Gedanken zerfressen bist.
Verurteilt meine blumige Ausdrucksweise nicht, nehmt sie als Maßstab
„Tschakkaaaaa, jaaaa, du bist schnell! Du bist gut! Jetzt geh raus und zeig denen, wo der Hammer hängt!!!“ Oh, Pardon, falscher Film. Der ist viel zu dynamisch. „Gäääääähn, was, schon so spät? Och nö.“ Ich schiebe meine Stelzen vom Bett in Richtung Schlappen und treffe den Eingang auf Anhieb. Sehr erfreulich, wie dieser Tag so anfängt. Auch die weitere Morgenprozedur hat keinerlei Tücken zu bieten. Und, was am wichtigsten ist, die Augen wollen nicht mehr bei jedem Lidschlag zusammenkleben.
Ich hätte einen „C“ Aufkleber. Den hatte der Hamburger beim Aufstieg in die schnellere Gruppe von seinem Moped abgepult. Der Aufkleber lächelt mich verführerisch an. Henning sagt „warum nimmst du den nicht?“. „Ehre und Moral“, denke ich. Die beste Antwort, die mir einfällt, ist „och, lass mal, ich muss auch mal überholen üben. Vielleicht mach ich den später drauf, wenn es wirklich nicht geht.“ Nein, ich würde nicht unehrenhaft die Gruppe wechseln. Das kommt in meiner Achtung gleich hinter den Veranstalter totzudiskutieren, damit der einen wechseln lässt. Nein, das ist für mich keine Option, ich würde entweder aus eigener Kraft nach vorne fahren, oder auf ewig in die D-Gruppe verdammt sein. Und dieses Schicksal würde ich tragen, voller Bürde, und…Bevor ich im Geiste weiter mit stolz geschwellter Brust die Fahne nach vorn gereckt in die Schlacht stürme, merke ich, dass es mal an der Zeit wäre, den Helm aufzusetzen und in die echte Schlacht zu ziehen.
Heute bin ich wach. Ich kann den Angstschweiß der Horde "ich geh am Wochenende mal auf der Rennstrecke fahren"-Straßenfahrer durch mein Visier wittern. Doch leider kann ich das viel zu oft. Nämlich immer, wenn ich mich mal wieder viel zu lang hintenanstelle, weil ich mich nicht entscheiden kann, ob ich sofort oder später vorbei will. Aber es ist früh, die anderen sind vielleicht noch nicht wach. Und auch ich muss mich erst einmal warmfahren. Die gestrige Provokation von Monsi666, ich wäre schon bei Box 13 vom Gas gegangen, will ich dennoch nicht auf mir sitzen lassen. Ich konzentriere mich auf das Durchladen auf den Geraden (ich hab tatsächlich mal die Boxen gezählt, du Sack! Pfft, Box 13, pfui!) und darauf, nicht vor der Brücke zu bremsen. (vom Gas gehen ist auch irgendwie Bremsen, aber gut, der Gedanke zählt ) In meiner Lieblings-S-Kurve arbeite ich daran, auch das letzte Drittel zu sehen und dementsprechend zu fahren.
So langsam bin ich für die gestern noch viel geschimpfte kürzere Übersetzung dankbar. Und dafür, dass ich – im Gegensatz zu Henning - gelernt habe, wie man früh in der Kurve das Beschleuningen anfängt. (once the throttle is cracked open…) Es hilft mir im Kampf gegen die Drehmoment- und PS-Waffen. Aber ich packe nicht alle. Der niederländische Emsländer fliegt auf seiner S1000RR an mir vorbei. Und der Laptimer sagt immer noch keine Zeit unter 2 Minuten an. Schade.
Ich parke mein Moped und verkrieche mich in den Schatten. Henning ist immer noch unzufrieden. Egal, was er tut, er schaufelt die Zusatzsekunden nicht weg. Obwohl ich weiß, dass das auch irgendwie unehrenhaft ist, freut es mich ein wenig. Bin ich zumindest nicht die einzige mit einem Zeitenproblem hier.
Den Tacho haste ja schon Zugeklebt, nun noch den Laptimer weg, Locker
werden und nur auf's Fahren konzentrieren, mit Gewalt und verbissen auf
der Kiste geht nix
Deine Schreiberei zu Lesen ist Amüsant
Ich setze die Puzzleteile zusammen. Die Überholübungen vom Vortag, das Beschleunigen und das Bremsen. Ich bemerke nicht, dass die Verkleidung im Wind rappelt, und wie alles wackelt. Und ich mache keine Kompromisse mehr. Jede Lücke wird genutzt. Das Opfer wird kurz anvisiert und aufgeschnupft. Ich fliege nahezu durch die Gruppe. „So muss es sich anfühlen, wenn JLo den Hammer rausholt“, denke ich mir und grinse zufrieden in mich rein. Mit dem kleinen Unterschied, dass es bei ihm wohl ein Vorschlaghammer ist. Bei mir ist es dann eher das kleine Hämmerchen, mit dem der Doktor die Reflexe prüft. Ich fühle mich so ungewohnt schnell. Die Angriffsstummel sorgen dafür, dass sich nichts, aber auch gar nichts mehr unentspannt anfühlt. Es schaukelt sich nichts mehr auf, weil ich diese Stummel locker umfassen kann, anstatt Senf oder Würstchen rauszupressen. Bodenwellen, Lenkerwackler, interessiert mich alles nicht mehr. Freude am Fahren. Hätte ich die Dinger doch schon letzte Saison gehabt. (hätte ich Henning mal geglaubt, dass 2 cm wirklich einen Unterschied machen, das war das eigentliche Problem)
Konstant fahre ich Zeiten unter 2 Minuten, und das bei gehäuftem Verkehr von deutlich über 2 Minuten, sogar die 1:57 aus Mai ist dabei. Ich bin stolz auf mich. Und zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich wie ein richtiger Rennfahrer.
Während ich mir die Zeit bis zur Mittagspause mit Pflügen vertreibe, schaufelt Henning immer noch an seinem Sekundenberg. Ohne Erfolg. Meine Schadenfreude ist vorbei, so langsam mache ich mir Sorgen. Ein motziger Henning verheißt nichts Gutes für den morgigen Reisetag nach Brünn. Aber daran ändern kann ich auch nichts. Wenn der Herr motzig sein will, dann will er motzig sein.
Am Ende der Mittagspause unterhalte ich mich mit einem richtig schnellen Fahrer. Über das Schnellfahren natürlich. Und über Kurzhubgasgriffe. Und darüber, dass mir noch gar nicht aufgefallen ist, dass ich beim Beschleunigen umfassen muss. Mein „Original-Langhubgasgriff“ wäre ja eine Zumutung. Ich fange an, zu grübeln. „Also, wenn der da was merkt, und ich nicht, hm. Hm, also, das hieße ja…aber kann das sein?“ Nach einer Weile dieser Gedanken wird mir klar: Ich ziehe nicht genug am Kabel. Ich denke nur, dass ich es tue, aber in Wirklichkeit passiert es nicht.