ich darf auf die nordschleife!
Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!
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- GP503.de_Franz Offline
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- lachfalte Offline
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einfach geil!!!!Franz/K3 hat geschrieben:@lachfalte
Und wie war es?
Güße
Franz
bin zurück, völlig weg, und total grüne-hölle-süchtig!!!

bin dabei, einen ausführlichen bericht zu schreiben; den stelle ich dann rein.
hier ein gruppenfoto schon mal vorweg
(ihr seht, wir hatten alles andere als "typisches eifel-wetter"..... )

bis dann,
eine total glückliche lachfalte

Gruss vom grossen See,
Mai
Mai
Hi Lachfalte, jetzt wo ich das so lese.
Warst du am Montag, 01.08, nachmittags mit einer weiß/blauen R6 an der Pommesbude an der Breitscheider Brücke?
Wir waren an dem Tag zu dritt auf der NS und haben auf dem Heimweg dort noch schnell was zu futtern eingeworfen.
Ich fragte einen der Kollegen, was wohl eine einsame R6 aus LU(?), jedenfalls weiter weg, hier macht. Er antwortete: ist bestimmt ein Ringtraining.
Gruß
Roland
Warst du am Montag, 01.08, nachmittags mit einer weiß/blauen R6 an der Pommesbude an der Breitscheider Brücke?
Wir waren an dem Tag zu dritt auf der NS und haben auf dem Heimweg dort noch schnell was zu futtern eingeworfen.
Ich fragte einen der Kollegen, was wohl eine einsame R6 aus LU(?), jedenfalls weiter weg, hier macht. Er antwortete: ist bestimmt ein Ringtraining.
Gruß
Roland
- lachfalte Offline
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hi roland,
jetzt müsste ich wissen wo diese pommesbude ist, nicht?
also, wir waren eine (schweizer!) gruppe, haben am 1.8. gegen halb fünf alle unsere mopeds aufgetankt, bei der tanke (ist eh die einzige...) an der vierspurigen bundesstrasse welche am ring vorbeiführt.
ich selbst fahre eine schwarze VTR 1000 F, doch wir hatten sehr wohl eine blaue luzerner (= LU in der schweiz...) R6 dabei.
jetzt müsste ich wissen wo diese pommesbude ist, nicht?

also, wir waren eine (schweizer!) gruppe, haben am 1.8. gegen halb fünf alle unsere mopeds aufgetankt, bei der tanke (ist eh die einzige...) an der vierspurigen bundesstrasse welche am ring vorbeiführt.
ich selbst fahre eine schwarze VTR 1000 F, doch wir hatten sehr wohl eine blaue luzerner (= LU in der schweiz...) R6 dabei.

Gruss vom grossen See,
Mai
Mai
- Martin Offline
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Für Dezember oder Januar wäre es schon typisch, aber Sonne im August???lachfalte hat geschrieben: ihr seht, wir hatten alles andere als "typisches eifel-wetter".....

Martin
ACHTUNG! Bis auf Widerruf leider keine Annahme von Reifenwärmerreparaturen mehr.
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Wenn das Leben dir nur Zitronen anbietet, ja dann frag doch einfach noch nach Salz und Tequila!
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Freut mich für dich, dass es so plauschig war (wie ihr Schweizer wohl sagen würdet...

Bleib so schön

Hallo Lachfalte,
die Pommesbude ist nicht im Start/Ziel-Bereich, wo ihr wohl wart, sondern unten an der Brücke bei Breitscheid. Die Bude kannst du von der Strecke aus nicht sehen.
Du fährst an der Stelle erst eine Rechts, dann gehts bergab auf eine enge Links zu, an deren rechten Außenseite eine Rot/Weiß lackierte Mauer steht. Das ist die berüchtigte Mauer der Breitscheider Brücke.
Dann gehts kurz gerade und steil rechtsrum den Berg hoch.
Es war eine deutsche R6, also offensichtlich jemand anderes, war aber auch eine dunkelhaarige Frau.
LU=Luzern weiß ich. Ich durfte mal 9 Monate in Alpnachdorf arbeiten, direkt am Fuß des Pilatus, war ne schöne Zeit.
Gruß
Roland
die Pommesbude ist nicht im Start/Ziel-Bereich, wo ihr wohl wart, sondern unten an der Brücke bei Breitscheid. Die Bude kannst du von der Strecke aus nicht sehen.
Du fährst an der Stelle erst eine Rechts, dann gehts bergab auf eine enge Links zu, an deren rechten Außenseite eine Rot/Weiß lackierte Mauer steht. Das ist die berüchtigte Mauer der Breitscheider Brücke.
Dann gehts kurz gerade und steil rechtsrum den Berg hoch.
Es war eine deutsche R6, also offensichtlich jemand anderes, war aber auch eine dunkelhaarige Frau.
LU=Luzern weiß ich. Ich durfte mal 9 Monate in Alpnachdorf arbeiten, direkt am Fuß des Pilatus, war ne schöne Zeit.
Gruß
Roland
- lachfalte Offline
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jajajajaja.... und "der herr kaufmann" führte meine gruppe an (wir waren nur zu viert!!! sabber.....!!!).Bundy hat geschrieben:Wau, die legendäre 7:49-RC 30.....
*lechz* ... und der Herr Kaufmann war auch dabei...
Freut mich für dich, dass es so plauschig war (wie ihr Schweizer wohl sagen würdet...).
Bleib so schön
ich fühlte mich vor lauter ehre hinter ihm herfahren zu dürfen sowas von gebauchpinselt, dass ich jede 4. runde (turnusgemäss....) kaum abwarten konnte, wenn ich wieder dran war an seinem hinterrad zu kleben!


dennoch hatte ich ab und an das gefühl, dass es ihm spass machte, ein klitze kleines bisschen mehr tempo zu machen, auch wenn dies manchmal nach hinten abreissen liess...
kuckt mal hier:


(hach..., könnt mich immer noch kringeln vor freude!!!)

Gruss vom grossen See,
Mai
Mai
- lachfalte Offline
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Bericht Nordschleife, Teil 1
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Fast waagrecht perlen die Regentropfen am Fensterglas entlang, während ich immer noch gedankenverloren den vorbeiflitzenden Bäumen nachschaue; es ist Samstag, der erste im August; ich sitze im Rheintal-Express nach St. Gallen und Bodensee, für mich allein, und in diesem Augenblick bin ich es gerne; es ist noch keine Stunde her, dass ich auf dem Postamt einen Brief aufgegeben habe, adressiert ans hiesige Strassenverkehrsamt, und somit mein Führerschein für drei Monate den Besitzer gewechselt hat.... Zuvor hatte ich noch mein Auto zu meiner Mutter ins Bündnerland gefahren, in die Garage gestellt, schön zugedeckt und die Nummernschilder abgeschraubt, welche nun in Zeitungspapier gewickelt neben mir auf dem Sitz liegend ebenfalls auf den Versand ans Strassenverkehrsamt warten, - was mir wenigstens eine Rückvergütung von der Versicherung und der Verkehrssteuern einbringt; eine kleine Milderung der Busse, welche ich für mein Tempovergehen am letzten Pfingstsonntag aufgebrummt bekommen habe....
Bin ich traurig? - nein, eigentlich nicht, wenigstens im Moment; zu präsent ist das Erlebte der letzten 4 Tage, zu schön die Erinnerung an etwas Einmaliges, Grossartiges: die "Grüne Hölle" hat ihren Stempel in mein Hirn gerammt, ich bin süchtig, - ich muss wieder hin! - ....aber beginnen wir mal ganz von vorn:
Montagmorgen, 1. August: mein Tanksack und mein prall gezurrter feuerroter Rucksack warten auf ihren Einsatz. Das Moped, meine treue 97er Firestorm, steht vor dem Haus, aufgetankt, sauber geputzt und für die nächsten vier Tage bereit.
Ich buckle mein doch schweres Gepäck (wenn Frauen mal reisen.... *grins*) und geh schon mal nach unten, gefolgt von Franz, meinem Lebenspartner, welcher sich erst diese Tage entschieden hat, mich nicht zu begleiten. Im Flur dann noch die Stiefel angezogen, ein paar Ersatzhandschuhe aus dem Schrank gezupft und in den Tanksack gequetscht, die Kombi zugeknipst und den Rucksack auf den Rücken gewuchtet; jetzt steh ich da, drück meinen Liebsten nochmals ganz dolle, lasse sein "pass bitte uf dich uf, gell?" und "meld' di wenn dött bisch" auf mich wirken, eine warme feste Umarmung noch, dann setze ich den Helm auf.
Sekunden später sitze ich auf meiner VTR und drücke auf den Startknopf. Zufrieden brummeln die zwei Zylinder vor sich hin, während ich die Rückspiegel justiere, was natürlich überhaupt nicht nötig gewesen wäre; doch was tut man nicht alles, wenn man aufgeregt ist...
Noch ein Augenzwinkern zu meinem Männe (er wirkt besorgt, irgendwie...), Visier runtergeklappt und 1. Gang eingelegt, - los geht's! Kurz zurückwinkend verlasse ich den Hof, es ist kurz vor acht in der Früh, ich habe also fast zwei Stunden Zeit bis nach Pratteln, wo ich auf den Rest der Gruppe (und Wettbewerbsgewinner) stossen sollte. - Gemächlich zügig fahr ich übers Land, Verkehr praktisch null, - bis auf ein paar friedlich weidende Kühe scheint noch alles im Schlaf zu liegen (ach ja...! heute ist ja Schweizer Nationalfeiertag..., - deshalb weder LKW's noch Berufsverkehr....). Die Sonne wirft immer noch recht lange Schatten, die Luft ist herrlich frisch, der Himmel blau, - ich fühl mich recht wohl und hänge meinen Gedanken nach: hab ich auch wirklich nichts vergessen? Geld, Ausweise, Teilnahmebestätigung, Ladegerät fürs Handy?..... Mir fällt nichts ein und so fressen meine "Black Lady" und ich einen Kilometer um den andern, - 20 Min. später bin ich auf dem Autobahnzubringer Richtung Zürich und Basel, rauf auf das Ding und Hahn auf, sofern das in der 120kmh-schikanösen Schweiz noch möglich ist....
Während es einfach vor sich hin fährt, denkt's in meinem Kopf weiter: was sind das für Leute, denen ich bald gegenüberstehen und mit denen ich fast 4 Tage teilen werde? - Auch sie hatten einfach mal vor knapp drei Monaten einen Wettbewerb im "Moto Sport Schweiz" mitgemacht und waren auf die gleiche Weise wie ich zu dieser Chance gekommen: mit Metzeler zum Nürburgring, - zwei Tage unter der Leitung von Nordschleifen-Legende Helmut Dähne durch die Grüne Hölle brettern... - Wer hätte das gedacht, dass Göttin Fortuna gerade mich mal ziehen würde?!.... - Hm... grübel... - was fahren die andern wohl für Maschinen?.... waren die schon mal auf 'ner Rennstrecke?.... - würde ich mich von ultimativen Rennsemmeln verbraten lassen oder hinter unerfahrenen "Touri-Schwuchteln" herstottern müssen?... - ist wohl auch ne Frau dabei oder bewege ich mich einmal mehr und wie üblich alleine in testosterongeschwängertem Umfeld, begleitet von mitleidvollen Blicken auf meine Serien-VTR mit Originalpötten und läppischen 107 PS?..... - bin ich mit meinen 48 Lenzen mal wieder die Obergrufti-Omi unter speedgeilen Jungspunten die vor lauter Hanging-Offs den aufrechten Gang schon gar nicht mehr beherrschen?....
Arrrrrgh.... Mädel...., mach dich nicht verrückt, - denke ich mir, - die kochen auch nur mit Wasser....
Zürich hab ich inzwischen hinter mir gelassen und vor mir liegt der Abzweiger Richtung Basel; in 30 min. würde ich am ausgemachten Ort eintreffen, pünktlich wie Harry! (tja, auch Frauen können das.... *gg*) - und so war's dann auch. Schnell noch volltanken (die Spritpreise in good old Germany sind ja horrend!), dann auf den Parkplatz brummeln. Da standen schon zwei Typen zwischen einer Yamaha FJR1300 und einer Kawa Z1000 die auf "Nachschub" zu warten schienen. Meine Vermutung stellt sich als richtig heraus, kurze Begrüssung, übliches small-talk-bla-bla und Warten auf den Rest der Truppe, inkl. Gepäckbus, welcher mich von meinem schweren Rucksack erlösen sollte.
Pünktlich rauschen sie daher; ich checke kurz den Fahrzeugpark und mir wird ganz warm im Nacken: alles Männer (wie vermutet), alles Supersportler (wie befürchtet) von R6 über R1 bis hin zur Hayabusa und wunderschönen schwarzen Duc 999! - So, ich bin definitiv eingeteilt, - geht es abschliessend durch meinen Kopf -, da musste jetzt durch, Lady....
Wieder Begrüssung, kurzes Small-Talk und Routen-Info, einige nutzen es noch als Kippenpause. - Ich zucke leicht zusammen, als sich ein Schatten über mich wirft: es ist der Hayabusa-Man, ein zwei-Meter-Ding, und er erinnert mich irgendwie an diesen Metallbeisser aus dem "Moonraker"-007-Streifen... - Ich robbe mich zum Gepäckwagen durch, schmeiss meine rote Rolle durch die offene Luke und mein Blick fällt auf eine zusätzliche R6, welche schön festgezurrt ebenfalls zur Nordschleife gekarrt werden will... - nun, was wundere ich mich: Metzeler hat eingeladen, Metzeler-Schweiz wird durch die Hostettler-Gruppe vertrieben, Hostettler ist der Yamaha-Importeur für die Schweiz, - oder so ähnlich kombiniere ich das wenigstens.
Egal, - ich bin jetzt da, ich freue mich, die Sonne scheint um die Wette, die Truppe scheint eine schnellere zu sein: es kann losgehen! Markus, mir virtuell bekannt als Redaktor aus der Zeitschrift "Moto Sport Schweiz" ist auch dabei (oops, also auch Medienpräsenz, hoffentlich hält mein Make-up bis abends.... *gg*) und so wie es ausschaut wird er unser Tourguide sein. Ganz nach dem Motto, "das schwächste Moped" hinter dem Führenden hefte ich mich gleich an sein Hinterrad (weil ich die Nachhetzerei in der Gruppe nicht besonders mag, besonders bei dem Starterfeld...) und Minuten später macht sich eine bunte Truppe auf in Richtung Eifel!
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Fast waagrecht perlen die Regentropfen am Fensterglas entlang, während ich immer noch gedankenverloren den vorbeiflitzenden Bäumen nachschaue; es ist Samstag, der erste im August; ich sitze im Rheintal-Express nach St. Gallen und Bodensee, für mich allein, und in diesem Augenblick bin ich es gerne; es ist noch keine Stunde her, dass ich auf dem Postamt einen Brief aufgegeben habe, adressiert ans hiesige Strassenverkehrsamt, und somit mein Führerschein für drei Monate den Besitzer gewechselt hat.... Zuvor hatte ich noch mein Auto zu meiner Mutter ins Bündnerland gefahren, in die Garage gestellt, schön zugedeckt und die Nummernschilder abgeschraubt, welche nun in Zeitungspapier gewickelt neben mir auf dem Sitz liegend ebenfalls auf den Versand ans Strassenverkehrsamt warten, - was mir wenigstens eine Rückvergütung von der Versicherung und der Verkehrssteuern einbringt; eine kleine Milderung der Busse, welche ich für mein Tempovergehen am letzten Pfingstsonntag aufgebrummt bekommen habe....
Bin ich traurig? - nein, eigentlich nicht, wenigstens im Moment; zu präsent ist das Erlebte der letzten 4 Tage, zu schön die Erinnerung an etwas Einmaliges, Grossartiges: die "Grüne Hölle" hat ihren Stempel in mein Hirn gerammt, ich bin süchtig, - ich muss wieder hin! - ....aber beginnen wir mal ganz von vorn:
Montagmorgen, 1. August: mein Tanksack und mein prall gezurrter feuerroter Rucksack warten auf ihren Einsatz. Das Moped, meine treue 97er Firestorm, steht vor dem Haus, aufgetankt, sauber geputzt und für die nächsten vier Tage bereit.
Ich buckle mein doch schweres Gepäck (wenn Frauen mal reisen.... *grins*) und geh schon mal nach unten, gefolgt von Franz, meinem Lebenspartner, welcher sich erst diese Tage entschieden hat, mich nicht zu begleiten. Im Flur dann noch die Stiefel angezogen, ein paar Ersatzhandschuhe aus dem Schrank gezupft und in den Tanksack gequetscht, die Kombi zugeknipst und den Rucksack auf den Rücken gewuchtet; jetzt steh ich da, drück meinen Liebsten nochmals ganz dolle, lasse sein "pass bitte uf dich uf, gell?" und "meld' di wenn dött bisch" auf mich wirken, eine warme feste Umarmung noch, dann setze ich den Helm auf.
Sekunden später sitze ich auf meiner VTR und drücke auf den Startknopf. Zufrieden brummeln die zwei Zylinder vor sich hin, während ich die Rückspiegel justiere, was natürlich überhaupt nicht nötig gewesen wäre; doch was tut man nicht alles, wenn man aufgeregt ist...
Noch ein Augenzwinkern zu meinem Männe (er wirkt besorgt, irgendwie...), Visier runtergeklappt und 1. Gang eingelegt, - los geht's! Kurz zurückwinkend verlasse ich den Hof, es ist kurz vor acht in der Früh, ich habe also fast zwei Stunden Zeit bis nach Pratteln, wo ich auf den Rest der Gruppe (und Wettbewerbsgewinner) stossen sollte. - Gemächlich zügig fahr ich übers Land, Verkehr praktisch null, - bis auf ein paar friedlich weidende Kühe scheint noch alles im Schlaf zu liegen (ach ja...! heute ist ja Schweizer Nationalfeiertag..., - deshalb weder LKW's noch Berufsverkehr....). Die Sonne wirft immer noch recht lange Schatten, die Luft ist herrlich frisch, der Himmel blau, - ich fühl mich recht wohl und hänge meinen Gedanken nach: hab ich auch wirklich nichts vergessen? Geld, Ausweise, Teilnahmebestätigung, Ladegerät fürs Handy?..... Mir fällt nichts ein und so fressen meine "Black Lady" und ich einen Kilometer um den andern, - 20 Min. später bin ich auf dem Autobahnzubringer Richtung Zürich und Basel, rauf auf das Ding und Hahn auf, sofern das in der 120kmh-schikanösen Schweiz noch möglich ist....
Während es einfach vor sich hin fährt, denkt's in meinem Kopf weiter: was sind das für Leute, denen ich bald gegenüberstehen und mit denen ich fast 4 Tage teilen werde? - Auch sie hatten einfach mal vor knapp drei Monaten einen Wettbewerb im "Moto Sport Schweiz" mitgemacht und waren auf die gleiche Weise wie ich zu dieser Chance gekommen: mit Metzeler zum Nürburgring, - zwei Tage unter der Leitung von Nordschleifen-Legende Helmut Dähne durch die Grüne Hölle brettern... - Wer hätte das gedacht, dass Göttin Fortuna gerade mich mal ziehen würde?!.... - Hm... grübel... - was fahren die andern wohl für Maschinen?.... waren die schon mal auf 'ner Rennstrecke?.... - würde ich mich von ultimativen Rennsemmeln verbraten lassen oder hinter unerfahrenen "Touri-Schwuchteln" herstottern müssen?... - ist wohl auch ne Frau dabei oder bewege ich mich einmal mehr und wie üblich alleine in testosterongeschwängertem Umfeld, begleitet von mitleidvollen Blicken auf meine Serien-VTR mit Originalpötten und läppischen 107 PS?..... - bin ich mit meinen 48 Lenzen mal wieder die Obergrufti-Omi unter speedgeilen Jungspunten die vor lauter Hanging-Offs den aufrechten Gang schon gar nicht mehr beherrschen?....
Arrrrrgh.... Mädel...., mach dich nicht verrückt, - denke ich mir, - die kochen auch nur mit Wasser....
Zürich hab ich inzwischen hinter mir gelassen und vor mir liegt der Abzweiger Richtung Basel; in 30 min. würde ich am ausgemachten Ort eintreffen, pünktlich wie Harry! (tja, auch Frauen können das.... *gg*) - und so war's dann auch. Schnell noch volltanken (die Spritpreise in good old Germany sind ja horrend!), dann auf den Parkplatz brummeln. Da standen schon zwei Typen zwischen einer Yamaha FJR1300 und einer Kawa Z1000 die auf "Nachschub" zu warten schienen. Meine Vermutung stellt sich als richtig heraus, kurze Begrüssung, übliches small-talk-bla-bla und Warten auf den Rest der Truppe, inkl. Gepäckbus, welcher mich von meinem schweren Rucksack erlösen sollte.
Pünktlich rauschen sie daher; ich checke kurz den Fahrzeugpark und mir wird ganz warm im Nacken: alles Männer (wie vermutet), alles Supersportler (wie befürchtet) von R6 über R1 bis hin zur Hayabusa und wunderschönen schwarzen Duc 999! - So, ich bin definitiv eingeteilt, - geht es abschliessend durch meinen Kopf -, da musste jetzt durch, Lady....
Wieder Begrüssung, kurzes Small-Talk und Routen-Info, einige nutzen es noch als Kippenpause. - Ich zucke leicht zusammen, als sich ein Schatten über mich wirft: es ist der Hayabusa-Man, ein zwei-Meter-Ding, und er erinnert mich irgendwie an diesen Metallbeisser aus dem "Moonraker"-007-Streifen... - Ich robbe mich zum Gepäckwagen durch, schmeiss meine rote Rolle durch die offene Luke und mein Blick fällt auf eine zusätzliche R6, welche schön festgezurrt ebenfalls zur Nordschleife gekarrt werden will... - nun, was wundere ich mich: Metzeler hat eingeladen, Metzeler-Schweiz wird durch die Hostettler-Gruppe vertrieben, Hostettler ist der Yamaha-Importeur für die Schweiz, - oder so ähnlich kombiniere ich das wenigstens.
Egal, - ich bin jetzt da, ich freue mich, die Sonne scheint um die Wette, die Truppe scheint eine schnellere zu sein: es kann losgehen! Markus, mir virtuell bekannt als Redaktor aus der Zeitschrift "Moto Sport Schweiz" ist auch dabei (oops, also auch Medienpräsenz, hoffentlich hält mein Make-up bis abends.... *gg*) und so wie es ausschaut wird er unser Tourguide sein. Ganz nach dem Motto, "das schwächste Moped" hinter dem Führenden hefte ich mich gleich an sein Hinterrad (weil ich die Nachhetzerei in der Gruppe nicht besonders mag, besonders bei dem Starterfeld...) und Minuten später macht sich eine bunte Truppe auf in Richtung Eifel!
Gruss vom grossen See,
Mai
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- lachfalte Offline
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Teil 2
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Die A5 ist ziemlich voll; klar, unsere deutschen Nachbarn haben einfach nur Montag und nix von Feiertag. Entsprechend ist der Kampf um jedes Überholplätzchen, was uns schlussendlich jedoch nicht viel Eindruck macht. Markus legt mit seiner R1 ein gemässigt zügiges Tempo vor, - ich bin froh, dass ich "Platz 2" in der Schlange gewählt habe.... - nur "Steinbeisserchen" hält nix von dieser Lösung: irgendwann zischt eine Hayabusa (die kenne ich doch?!....) an mir vorbei und macht es mir in der Folge ziemlich schwer, Markus nicht aus den Augen zu verlieren (Gas wie blöd, abbremsen wie blöd, so dass ich und alle hinter mir ebenfalls tüchtig in die Eisen und danach wieder unnötig aufziehen müssen....) - wer sagt dass in der geschlossenen Gruppe überholt werden soll? und was bringt's auf der Autobahn? Ausserdem macht diese Fahrweise meine Saufziege ziemlich durstig, und sie hat nur nen 15-Liter-Tank; - ...ich versteh's nicht ganz, doch was soll's; Bigboy scheint nicht oft mit andern Mopeds unterwegs zu sein; wenn ihn das glücklich macht, - bitte.
Die Mittagspause ist ein willkommener Break. Irgendwo in der Pfalz, fragt mich nicht wo; das ist eben die Krux, wenn man nur hinterher fährt und sich einen Pfifferling ums Roadbook kümmert. - Meine Nervosität hat sich inzwischen auch etwas gelegt, die Truppe ist ein recht lustiger Haufen. Wir verlabern uns auch tüchtig, was in der Folge nur eines heissen kann: Gas geben! Um 17 Uhr sollten wir spätestens im Hotel sein. Gesagt, getan.
Hoch oben auf dem Hügel taucht gegen halb fünf die Nürburg auf: wir sind bald da! In weiser Voraussicht tanken wir unsere Mopeds noch voll und fahren dann ins Hotel Dorint am Ring, direkt rein in die Tiefgarage. Aufgereiht wie Orgelpfeifen stehen sie da unsere Rennhobels. Aaah, - jetzt nix wie hoch, einchecken, duschen, Bierchen abdrücken!, denke ich mir. Mein Vorhaben wird dann noch etwas verzögert: erst einschreiben: die Leute vom Motorrad-action-Team haben gleich an der Reception einen Anmelde- und Informationsstand aufgebaut. Ich stelle mich in die kurze Schlange, schreibe mich ein, ergreife einen weissen Umschlag, bekomme noch ein T-shirt und kann mich am Tisch daneben reichlich mit Moped-Lektüre der bekannteren Sorte eindecken: klasse!
Weiter geht's zum Zimmerschlüssel fassen (oh Mann, ich muss unter die Dusche.... lechz....); endlich bin ich dran: "Sie haben die 326, ich wünsche ihnen einen angenehmen Aufenthalt", meint die nette Dame hinter dem Tresen. Ich bedanke mich artig, fasse all meine Sachen und schleppe mich zum Fahrstuhl.
Geschafft: der Schlüssel passt zur angegebenen Kammer und ich betrete ein sonnenlichtdurchflutetes Zimmer (leider nicht mit Blick auf die Ziegerade des GP-Kurses....). Schön, - denke ich mir, - trotzdem schön: sehe direkt runter auf die Hoteleinfahrt mit allem was da kommt und geht. Gleich mal Fenster aufgerissen, Luft reingelassen und nix wie raus aus dem Leder!
Ich hatte eine gute Stunde Zeit bis zum Vortrag unten im Conference-Center. Hm, Vortrag.... - grad sooooo erpicht bin ich nicht drauf, kenne das vom Job her, - die Labereien wiederholen sich in irgend einer Art und Weise immer wieder. Hm..., soll ich wirklich runter oder mich ne Stunde aufs Ohr hauen? - Nun, Vernunft und Teamgeist siegen einmal mehr, - ich werde hingehen. Denke es, und hau mich unter die strassengestankbefreiende Dusche....
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Die A5 ist ziemlich voll; klar, unsere deutschen Nachbarn haben einfach nur Montag und nix von Feiertag. Entsprechend ist der Kampf um jedes Überholplätzchen, was uns schlussendlich jedoch nicht viel Eindruck macht. Markus legt mit seiner R1 ein gemässigt zügiges Tempo vor, - ich bin froh, dass ich "Platz 2" in der Schlange gewählt habe.... - nur "Steinbeisserchen" hält nix von dieser Lösung: irgendwann zischt eine Hayabusa (die kenne ich doch?!....) an mir vorbei und macht es mir in der Folge ziemlich schwer, Markus nicht aus den Augen zu verlieren (Gas wie blöd, abbremsen wie blöd, so dass ich und alle hinter mir ebenfalls tüchtig in die Eisen und danach wieder unnötig aufziehen müssen....) - wer sagt dass in der geschlossenen Gruppe überholt werden soll? und was bringt's auf der Autobahn? Ausserdem macht diese Fahrweise meine Saufziege ziemlich durstig, und sie hat nur nen 15-Liter-Tank; - ...ich versteh's nicht ganz, doch was soll's; Bigboy scheint nicht oft mit andern Mopeds unterwegs zu sein; wenn ihn das glücklich macht, - bitte.
Die Mittagspause ist ein willkommener Break. Irgendwo in der Pfalz, fragt mich nicht wo; das ist eben die Krux, wenn man nur hinterher fährt und sich einen Pfifferling ums Roadbook kümmert. - Meine Nervosität hat sich inzwischen auch etwas gelegt, die Truppe ist ein recht lustiger Haufen. Wir verlabern uns auch tüchtig, was in der Folge nur eines heissen kann: Gas geben! Um 17 Uhr sollten wir spätestens im Hotel sein. Gesagt, getan.
Hoch oben auf dem Hügel taucht gegen halb fünf die Nürburg auf: wir sind bald da! In weiser Voraussicht tanken wir unsere Mopeds noch voll und fahren dann ins Hotel Dorint am Ring, direkt rein in die Tiefgarage. Aufgereiht wie Orgelpfeifen stehen sie da unsere Rennhobels. Aaah, - jetzt nix wie hoch, einchecken, duschen, Bierchen abdrücken!, denke ich mir. Mein Vorhaben wird dann noch etwas verzögert: erst einschreiben: die Leute vom Motorrad-action-Team haben gleich an der Reception einen Anmelde- und Informationsstand aufgebaut. Ich stelle mich in die kurze Schlange, schreibe mich ein, ergreife einen weissen Umschlag, bekomme noch ein T-shirt und kann mich am Tisch daneben reichlich mit Moped-Lektüre der bekannteren Sorte eindecken: klasse!
Weiter geht's zum Zimmerschlüssel fassen (oh Mann, ich muss unter die Dusche.... lechz....); endlich bin ich dran: "Sie haben die 326, ich wünsche ihnen einen angenehmen Aufenthalt", meint die nette Dame hinter dem Tresen. Ich bedanke mich artig, fasse all meine Sachen und schleppe mich zum Fahrstuhl.
Geschafft: der Schlüssel passt zur angegebenen Kammer und ich betrete ein sonnenlichtdurchflutetes Zimmer (leider nicht mit Blick auf die Ziegerade des GP-Kurses....). Schön, - denke ich mir, - trotzdem schön: sehe direkt runter auf die Hoteleinfahrt mit allem was da kommt und geht. Gleich mal Fenster aufgerissen, Luft reingelassen und nix wie raus aus dem Leder!
Ich hatte eine gute Stunde Zeit bis zum Vortrag unten im Conference-Center. Hm, Vortrag.... - grad sooooo erpicht bin ich nicht drauf, kenne das vom Job her, - die Labereien wiederholen sich in irgend einer Art und Weise immer wieder. Hm..., soll ich wirklich runter oder mich ne Stunde aufs Ohr hauen? - Nun, Vernunft und Teamgeist siegen einmal mehr, - ich werde hingehen. Denke es, und hau mich unter die strassengestankbefreiende Dusche....
Gruss vom grossen See,
Mai
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