Stillstand ist Rückschritt, also gehts hier auch wieder weiter! Während der Vorlesungszeit kam ich nicht wirklich zum Schrauben, war aber dennoch selten untätig. Ich habe einen sehr schönen und bezahlbaren hinteren Bremssattel gefunden, der genau (!) auf mein Moped passt. Es handelt sich um einen Fahrradbremssattel neuster Bauart, der bei einer maximalen Bremsscheibengröße von 203mm genau für 205kg Gesamtlast "zugelassen" ist. Geschwindigkeit mal außen vorgelassen sollte ich damit eine nutzbare und verdammt leichte (Sattel wiegt keine 200g) Hinterradbremse haben. Einziges Manko könnte die maximale Bremsscheibenstärke sein, das wird sich aber zeigen sobald der Sattel da ist. Mit 3mm könnte ich schon leben, weniger wäre ärgerlich. Zwischenzeitlich habe ich mich mal in ein CAD Programm eingearbeitert und zum einen nen separaten Bremssattelhalter und zum anderen eine Kombination dieses Teils mit den Kettenspannern entworfen. Der Einfachheit und des Gewichts wegen wird es auf ersteres hinaus laufen. Je nach dem was die Fräsarbeiten kosten würden, werde ich mir das Teil evtl. auch händisch zusammenbauen, ist dann eben nicht so schick aber wird seinen Zweck tun. Abstützung erfolgt dann an der Schwinge und nicht mehr am Rahmen.
Jetzt am langen Wochenende hatte ich dann endlich mal wieder etwas Zeit um mich um mein Rennbike zu kümmern und bisschen zu Schrauben:
Anfangs den Prototyp des Heckrahmens fertig geschnitzt. Abmessungen sind soweit fertig, also kann Alu bestellt werden und das Teil wird geschweißt. Das neue Heck soll ja vor allem schön (und natürlich aerodynamisch

) sein, daher kommt die simple Heckrahmen Version mit den unteren originalen Befestigungspunkten nicht in Frage. Diese wäre statisch allerdings sehr viel einfacher, da ein größerer Winkel realisierbar wäre. So wie ich es mir jetzt vorstelle ist meine Konstruktion nicht ideal was die Stabilität angeht, so muss mit entsprechend groß dimensioniertem Alu gearbeitet werden. Sowas drückt natürlich auch auf die Waage und so wird der neue Heckrahmen nicht unbedingt maximal leicht, durch die Konstruktionsweise aber wahrscheinlich trotzdem leichter als der originale (noch 1kg bei mir). Insgesamt werde ich mit dem Honda Rs125 Höcker aber einiges sparen, die Verkleidung an sich spart 500g, das wegfallende Sitzpolster schlägt mit etwa 700g zu Buche (keine Ahnung was das Moosgummi wiegen wird, kann aber nicht die Welt sein...) und dann vielleicht noch 250g durch den Heckrahmen. Die 350g schwere Heckunterverkleidung kommt auch raus. Also wird der Umbau
mindestes 1,5kg sparen und ich denke das ist schon ein ganz schön großer Klotz für meinen jetzigen Stand. Gut so
Da die Unterverkleidung ja wegfällt braucht die Batterie einen neuen Platz, von der restlichen Elektronik ist ja nur noch das Steuergerät übrig, weswegen sonst nichts geändert werden muss. Nunja, der Akku hat seinen Platz gefunden und passt da so gut rein, dass es Wahnsinn wäre eine andere Stelle finden zu wollen. Ich werde das Teil noch ordentlich einpacken müssen und irgendwie fixieren aber dabei bleibts. Der Lithium Akku ist auch relativ dick (~1kg), gewährt aber eine Fahrzeit von etwa 90min, sodass nur eine Ladebuchse nach außen kommt und der Akku zwischen den Turns oder so nicht getauscht wird. Das wäre auch schon das einzige Manko an dieser Position
Weiter gehts am anderen Ende mit einem Punkt der schon ewig auf meiner Wunschliste steht: eine Ramair-Box. Ich konnte aus UK was unbenutztes "abstauben" bzw zumindest unterm Marktpreis ergattern, Hersteller ist BB Plastics.
Vorab wurde mir von Blacky schon angedeutet, dass das Teil wohl nicht gerade plug and play ist sondern einiges an Anpassungen braucht. Dem Paket hat dann auch ein Zettel des Herstellers gelegen, der sich quasi vorab für die schlechte Passform entschuldigt

Naja nicht gerade, aber fast. Es wurde auf die verschiedenen Ansaugstutzen der Zxr verwiesen und die dadurch evtl nötigen Anpassungsarbeiten. Das liest sich ja recht harmlos an, sollte aber anders kommen...
Doch eins nach dem anderen, erstmal alles an originalem Geraffel ausbauen und das Unterteil über die Ansaugstutzen zwängen. Positiv zu erwähnen ist hier schon mal der optimal ausgenutze Bauraum im Rahmen und die knappen Löcher für die Ansaugstutzen, die wohl so auch ohne weitere Arbeiten schon einigermaßen dicht sein sollten.
Sobald der "Schnorchel" bzw der eigentliche Ramair-Kanal eingesetzt werden (sinnvollerweise ist das Teil separat einsetzbar) wurde klar das die Kabelage für die Zündspulen so nicht bleiben kann. Da ich den Kabelbaum sowieso selbst gemacht habe hat das vermutlich nichts mit der Airbox selbst zu tun und wurde kurzerhand abgeändert.
Daaann stößt der Schnorchel, jetzt wo er an den Kabeln vorbei ist, gegen den Kühler. Gut, dass war jetzt keine große Überraschung

Die "Wahl" zwischen Loch in den Kühler schneiden oder diesen tiefer setzen war schnell getroffen. Undichte Kühler hatte ich schon und sowas muss man ja nicht unnötig provozieren, also ab mit den Haltern und runter mit dem Kühler. Tief genug, dass der Kanal drüber passt taucht das nächste Problem auf, die originalen Haltenasen stehen innen im Kanal an. Das ist so der erste große Patzer der Airbox und für mich ein nicht nachvollziehbarer Konstruktionsfehler. Grund dafür ist wahrscheinlich der, dass der Ansaugschlund so groß wie möglich sein soll und man so die ganze Breite nutzen wollte. An und für sich ja löblich aber naja... Also ab mit den Nasen und einen anderen Anlaufpunkt für die Halter gesucht und gefunden. Das ganze dann so simpel und leicht wie möglich aus Alu Blech gekantet, fertig. So stabil, dass ich am Kühler fast das Motorrad aus dem Montageständer heben kann, also auch hier einen Hacken hinter machen.
Bevor der zweite große Patzer kommt ein paar Bilder vom Stand bis dahin:
Zusätzlich zum einstecken eine Art Trichter, wird bei mir aber nicht so bleiben sondern was besserem weichen...
Dann kommen als nächstes die Vergaser rein und auch hier fallen ein paar Änderungen an(+ Erleichterungen, yeah!). Die schwere originale Trichterplatte weicht einer kurzen und leichten Alternative. Auch hier musste etwas geschliffen werden bis die Platte rein passt und auch jetzt ist es noch nicht perfekt aber erstmal akzeptabel. Gute Idee des Herstellers: Die Platte ersetzt die Strebe welche alle Vergaser verbindet und wird eben auch an diesen Punkten befestigt. Das hätte meine Meinung nach auch ausgereicht, aber der Hersteller hat noch Strömungsungünstige Vertiefungen für schlecht platzierte vordere Anschraubpunkte vorgesehen. Die werde ich wohl zu spachteln... Alles in allem bin ich von der Platte aber durchaus überzeugt und verspreche mir bereits allein von dieser einen kleinen Leistungszuwachs
Desweiteren wurde am Vergaser die komplette Choke Apparatur entfernt und der Teil am Gaszughalter welcher den Schließer aufnehmen würde.
Als ich dann die Drosselklappen probehalber an der Welle drehen wollte ist erstmal nix passiert und damit sind wir beim größten Fehler der Box. Die Mitnehmer der Drosselklappenwelle stoßen unten an die Box an... Darin stecken auch die Schrauben zum Synchronisieren und hier habe ich auch angefangen "Bauraum" in der entsprechenden Position zu gewinnen. Schrauben und Federn wurden auf ein nötiges Minimum eingekürzt, doch das hat auch mit Ausschleifen der Airbox an entsprechender Stelle nicht gereicht. Letztlich mussten an der Box drei Langlöcher in entsprechender Position rein um eine freie Drehung zu gewährleisten... Ursache werden hier wohl die unterschiedlichen Ansaugstutzen sein, welche der Hersteller anspricht. Die anderen sind wohl länger, so dass die Box tiefer oder die Vergaser höher sitzen und hier genug Platz ist. Besonders ärgerlich ist, das unter den entsprechenden Platzierungen ordentlich Freiraum ist und man die Taschen ohne Probleme auch tiefer auslegen hätte können. Jetzt muss ich das eben machen und das ganze vor allem dicht bekommen.
Das ist dann Aufgabe fürs nächste Mal, genauso wie das Einpassen eines Luftfilters, optimieren der Trichter und des Ansaug Bereiches, thermische Isolierung des System und ganz sicher Abstimmarbeit.
Benzinschlauch und Gaszug wurden bereits so eingesetzt, dass sie selbst abdichten. Bei letzterem war das ganz schön tricky aber am Ende die Arbeit wert. Zum Schrauben komme ich erst wieder im Juli, sodass es jetzt leider nicht direkt weiter geht. Unter Umständen beißt sich auch die jetzige Kühlerposition mit der knapp bemessenen MV Verkleidung und hier sind auch noch Änderungen notwendig. Viel zu tun also...