Fahrtechnik Rätselraten, Frage #141
Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
aber zum Thema Racing gehört.
aber zum Thema Racing gehört.
toller thread hier.
lalalalalalalalaaaa...
lalalalalalalalaaaa...
Zuletzt geändert von Dinner am Mittwoch 25. April 2007, 16:40, insgesamt 1-mal geändert.
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- Wildsau Offline
Haha, sehr witzig.dinner hat geschrieben:hast du dich nich sogar schonmal von nem instruktor von hinten filmen lassen? herr_meyer hieß der oder? hast du das video?Wildsau hat geschrieben:Was ich gerne mal hätte wäre nen Einzelinstruktor, der auch mal hinter mir her fährt um zu gucken ob ich was grundlegend falsch mache.
zeig doch mal, dann könnten wir alle gemeinsam analysieren, was du evtl. verbessern kannst.
Fangen wir jetzt doch wieder damit an?:roll:
Hätt ich bloß die Fresse gehalten!

@ CeDe: 50er reicht vollkommen.

Für J-C nochmal, abseits aller Vektoren oder ähnlichen Diffusoren, die imho wichtigsten Tüpps zum schneller werden:
1. und wichtigstens: Die GANZE Strecke ausnutzen (wenn nötig und möglich auch die Curbs!) und nicht 1 oder 2 m Sicherheitsabstand zu den Curbs einhalten!
Das ist in Oschersleben z.B. sehr auffällig in der zweitletzten Rechts oder nach der ersten Rechts - sehr viele nutzen dort die Strecke nicht aus und verlieren da viel Zeit.......
2. Am meisten Zeit macht man beim Bremsen, beim Beschleunigen und in schnellen Kurven, weniger in langsamen Kurven...
Also gilt die alte Regel: Spät bremsen, früh Gas geben (und schnell durch schnelle Kurven brechen)
3. Wenn möglich sollte immer der kürzeste Weg gefahren werden (weil das der schnellste ist, vor allem mit 1000ern), also keine unnötigen Schlenker oder Ausholer...
imho ist es z.B. völlig kontraproduktiv, die erste Rechts der McDonalds-Schikane in Oschersleben auszufahren...
da gehts in einer Geraden drüber, und zwar mittig zwischen den guten und den bösen Curbs
4. Schwieriges Thema (ich versteck mich schon mal vor Normen)
Es ist imho nicht verkehrt wenn man das Wheelie-Fahren lernt, oder zumindest lernt, keine Angst vor Wheelies zu haben, weil solche immer wieder passieren (vor allem auf Strecken wie Ledenon oder Schleiz).
Es kostet viel Zeit wenn man immer gleich das Gas zu macht wenn das Vorderrad ein bißchen steigt....
Ich mach z.B. jede Wette dass ich in Ledenon oder in Schleiz mit der R1 allein aufgrund meiner Wheelie-Halte-Fähigkeit mindestens 1 Sekunde pro Runde auf jeden ansonsten gleich schnellen Wheelie-Abbrecher hole...
5. und allerwichtigstens: Spaß haben, locker bleiben und Gelassenheit ausstrahlen!!
Korea,
34
Weitermachen.......
1. und wichtigstens: Die GANZE Strecke ausnutzen (wenn nötig und möglich auch die Curbs!) und nicht 1 oder 2 m Sicherheitsabstand zu den Curbs einhalten!


2. Am meisten Zeit macht man beim Bremsen, beim Beschleunigen und in schnellen Kurven, weniger in langsamen Kurven...
Also gilt die alte Regel: Spät bremsen, früh Gas geben (und schnell durch schnelle Kurven brechen)
3. Wenn möglich sollte immer der kürzeste Weg gefahren werden (weil das der schnellste ist, vor allem mit 1000ern), also keine unnötigen Schlenker oder Ausholer...




4. Schwieriges Thema (ich versteck mich schon mal vor Normen)
Es ist imho nicht verkehrt wenn man das Wheelie-Fahren lernt, oder zumindest lernt, keine Angst vor Wheelies zu haben, weil solche immer wieder passieren (vor allem auf Strecken wie Ledenon oder Schleiz).
Es kostet viel Zeit wenn man immer gleich das Gas zu macht wenn das Vorderrad ein bißchen steigt....
Ich mach z.B. jede Wette dass ich in Ledenon oder in Schleiz mit der R1 allein aufgrund meiner Wheelie-Halte-Fähigkeit mindestens 1 Sekunde pro Runde auf jeden ansonsten gleich schnellen Wheelie-Abbrecher hole...

5. und allerwichtigstens: Spaß haben, locker bleiben und Gelassenheit ausstrahlen!!



Korea,
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Weitermachen.......

- elleduc Offline
- Beiträge: 1994
- Registriert: Samstag 27. August 2005, 12:56
- Motorrad: GSXR 750
- Lieblingsstrecke: Ledenon
- Wohnort: Bornheim
- Kontaktdaten:
Dann bring die 125er am Sonntag mitWildsau hat geschrieben:@ CeDe: 50er reicht vollkommen.

Hallo,
@elleduc: also gut, ich versuchs mal:
Ich selbst bin zwar auch nicht der schnellste
habe aber glaub eine recht saubere Fahrweise und eine gute Beobachtungsgabe. Mein eigener Anspruch liegt auch mehr in sauberer Fahrtechnik als der absoluten Rundenzeit. Ist zwar *mimimi*, aber ich mag einfach nicht auf die Schnauze fallen, R4f ist nicht mein Lebensmittelpunkt, sondern nur ein Hobby.
Einen sauberen Fahrstil bestätigen mir immer wieder auch Kollegen mit denen ich in "Scharmützel" verwickelt war, weshalb ich denke dass meine Bemühungen nicht gänzlich umsonst waren
Musste mir ein paarmal sagen lassen, doch mal auf n gscheites Mopped umzusteigen
Und: Ja ich weiss dass sauber zu fahren recht einfach ist so lange man nicht so schnell ist. Aber manche fahren auch unsauber langsam...
Jedenfalls habe ich auf der Strecke schon viele einfach "uneffiziente" Fahrstile beobachten können. Das stützt sich aber hauptsächlich auf die "Twins only" Veranstaltung, also nicht gerade das höchste Niveau. Und die Leute die ich da wirklich beobachten kann sind halt auch nicht die schnellsten.
Meine Beobachtungen die mir auf die Schnelle einfallen:
- In der Kurve selbst einigermaßen schnell fahren kann jeder
- Aus der Kurve raus viel Gas geben kann auch jeder
Die "Problemfälle" sind eher
- (zu) spät, aber dann zu stark auf der Bremse -> kein Schwung mehr in die Kurve rein. Das muss dann wiederum mühevoll beschleunigt werden.
- zu spät ans Gas, dafür dann heftig -> langsam trotz Rutscher und aufreissender Reifen etc.
- Straßenbreite wird am Kurvenausgang zu wenig *effektiv* ausgenutzt, vor allem von vermuteten "Straßenfahrern" in Rechtskurven
- Schnelle Kurven werden relativ zu den langsamen Kurven zu langsam gefahren (bsp OSL -> Triple)
- Es wird nicht an kniffligen Passagen gefeilt sondern an Kurven die eh schon gut gehen. In Extremfall bis zum *Pardautz* bei >1:50 in OSL (vor meiner Nase...)
Ich kann jedenfalls nur dazu raten, die Strecke nochmal im Kopf durchzugehen und die eigene Fahrweise zu überdenken. Gerade Passagen die nicht so gut gehen werden gerne verdrängt. Wenn es irgendwo nicht so recht klappt herausfinden warum. Ich habe auch 5 Mal 2 Tage OSL gebraucht um herauszufinden dass die links nach S/Z zu langsam gefahren wird wenn man die rechts danach nicht anbremsen muss (wobei die Cracks evtl die links zum bremsen nehmen?). Oder am Pann hat eine Kurve nie hingehauen, auf nem Luftbild habe ich dann gesehen dass die Kurve zumacht (ist mir so beim Fahren einfach nicht aufgefallen) etc...
Und was ich auch wichtig finde: Manchmal die Brechstange wieder lösen und neu ansetzen. Soll heissen, mal wieder früher bremsen, sanfter fahren etc. und dann langsam wieder steigern. Man fährt sich sonst gerne fest. Das passiert mir zumindest, und dem Threatstarter scheinbar auch. Hatte mal den Versuch gemacht (als nur wenige auf der Strecke waren) einen Turn zu fahren ohne zu bremsen. Das ging nach ein paar Runden erstaunlich flott (deutlich unter 2:00) und hat mir wirklich was gebracht. Genauso wie ich es einen Irrglauben finde, man müsste möglichst spät bremsen. Das sorgt oft nur dafür dass die Augen aus den Höhlen hervortreten und dafür der Kurveneingang völlig verhagelt wird. Wenn mal alles passt, OK, aber zuerst sollte man mal sauber (und schnell) IN die Kurve kommen.
Noch was: Die Instruktoren sind oft arbeitslos obwohl viele *Könner* furchtbar um den Kurs eiern. Es ist doch keine Schande von einem IDM-Fahrer (oder Fahrerin
) was lernen zu wollen
Und den Tip, sind an einen *etwas* schnelleren Fahrer zu hängen finde ich an sich auch ganz gut, hat mir ein paar flotte Runden beschert
So, jetzt könnt ihr lästern
@elleduc: also gut, ich versuchs mal:
Ich selbst bin zwar auch nicht der schnellste

Einen sauberen Fahrstil bestätigen mir immer wieder auch Kollegen mit denen ich in "Scharmützel" verwickelt war, weshalb ich denke dass meine Bemühungen nicht gänzlich umsonst waren


Und: Ja ich weiss dass sauber zu fahren recht einfach ist so lange man nicht so schnell ist. Aber manche fahren auch unsauber langsam...
Jedenfalls habe ich auf der Strecke schon viele einfach "uneffiziente" Fahrstile beobachten können. Das stützt sich aber hauptsächlich auf die "Twins only" Veranstaltung, also nicht gerade das höchste Niveau. Und die Leute die ich da wirklich beobachten kann sind halt auch nicht die schnellsten.
Meine Beobachtungen die mir auf die Schnelle einfallen:
- In der Kurve selbst einigermaßen schnell fahren kann jeder
- Aus der Kurve raus viel Gas geben kann auch jeder
Die "Problemfälle" sind eher
- (zu) spät, aber dann zu stark auf der Bremse -> kein Schwung mehr in die Kurve rein. Das muss dann wiederum mühevoll beschleunigt werden.
- zu spät ans Gas, dafür dann heftig -> langsam trotz Rutscher und aufreissender Reifen etc.
- Straßenbreite wird am Kurvenausgang zu wenig *effektiv* ausgenutzt, vor allem von vermuteten "Straßenfahrern" in Rechtskurven
- Schnelle Kurven werden relativ zu den langsamen Kurven zu langsam gefahren (bsp OSL -> Triple)
- Es wird nicht an kniffligen Passagen gefeilt sondern an Kurven die eh schon gut gehen. In Extremfall bis zum *Pardautz* bei >1:50 in OSL (vor meiner Nase...)
Ich kann jedenfalls nur dazu raten, die Strecke nochmal im Kopf durchzugehen und die eigene Fahrweise zu überdenken. Gerade Passagen die nicht so gut gehen werden gerne verdrängt. Wenn es irgendwo nicht so recht klappt herausfinden warum. Ich habe auch 5 Mal 2 Tage OSL gebraucht um herauszufinden dass die links nach S/Z zu langsam gefahren wird wenn man die rechts danach nicht anbremsen muss (wobei die Cracks evtl die links zum bremsen nehmen?). Oder am Pann hat eine Kurve nie hingehauen, auf nem Luftbild habe ich dann gesehen dass die Kurve zumacht (ist mir so beim Fahren einfach nicht aufgefallen) etc...
Und was ich auch wichtig finde: Manchmal die Brechstange wieder lösen und neu ansetzen. Soll heissen, mal wieder früher bremsen, sanfter fahren etc. und dann langsam wieder steigern. Man fährt sich sonst gerne fest. Das passiert mir zumindest, und dem Threatstarter scheinbar auch. Hatte mal den Versuch gemacht (als nur wenige auf der Strecke waren) einen Turn zu fahren ohne zu bremsen. Das ging nach ein paar Runden erstaunlich flott (deutlich unter 2:00) und hat mir wirklich was gebracht. Genauso wie ich es einen Irrglauben finde, man müsste möglichst spät bremsen. Das sorgt oft nur dafür dass die Augen aus den Höhlen hervortreten und dafür der Kurveneingang völlig verhagelt wird. Wenn mal alles passt, OK, aber zuerst sollte man mal sauber (und schnell) IN die Kurve kommen.
Noch was: Die Instruktoren sind oft arbeitslos obwohl viele *Könner* furchtbar um den Kurs eiern. Es ist doch keine Schande von einem IDM-Fahrer (oder Fahrerin


Und den Tip, sind an einen *etwas* schnelleren Fahrer zu hängen finde ich an sich auch ganz gut, hat mir ein paar flotte Runden beschert

So, jetzt könnt ihr lästern

Gruß, J-C
- pofpof Offline
- Beiträge: 866
- Registriert: Dienstag 20. Juni 2006, 14:25
- Wohnort: Ruhrpott
- Kontaktdaten:
Sehr interessanter Thread, ehrlich!
Meine paar Kröten dazu -
zunächst hat mir ein mittlerweile nicht mehr aktiver SBK/SSP-WM-Fahrer
mal gesagt: "Wenn du das Gefühl hast wie eine Schnecke über die Piste
zu schleichen, dann bist du locker. Und dann bist du auch schnell."
Was ich mir gemerkt habe, war der Zusammenhang locker/schnell.
Mir geht es am besten, wenn ich den Kopf wirklich frei habe und an nichts
anderes denke als an die Freude auf die nächste Kurve. Das funktioniert
meist dann, wenn ich völlig ausgeruht aufs Moped steigen kann. Zu wenig
Schlaf und so weiter oder Alltagsstress verhindern meist diese Lockerheit.
Zur Angst: Wenn ich mich wohlfühle, oder wie einer meiner Vorschreiber
sagte, mein "Wohlfühltempo" habe, habe ich auch keine Angst. Die Angst
erlebe ich auf der Strecke/auf dem Moped nur dann, wenn ich beginne,
mir über Unwägbarkeiten den Kopf zu zerbrechen. Das verkrampfe ich,
die Lockerheit ist dahin, und damit auch der Fluss beim Fahren.
Natürlich muss man üben und nochmals üben, damit die
Bewegungsabläufe zu Reflexen werden und irgendwann völlig
automatisiert ablaufen.
Ohne Fresse fallen geht das alles nicht. Es sei denn, man möchte auf dem
gegenwärtigen Niveau bleiben und probiert nichts weiter aus.
Beim Kurvenfahren belaste ich übrigens auch die kurvenäußere Raste,
das ist mittlerweile so automatisiert, dass ich mich sogar beim zügigen
Landstraßenfahren dabei ertappe. Hab ich mir in zwei Jahren Supermoto
so angewöhnt.
Meine Geschichte hat dabei noch einen ganz anderen Aspekt - ich musste
das Fahren quasi neu lernen. Vor einigen Jahren bin ich dummerweise
an Rheuma erkrankt. Polyarthritis heißt die mich betreffende Spielart,
zwei Jahre konnte ich gar nicht fahren, weil ich nicht aufs Moped kam.
Zuvor hatte ich mir zusammen mit einem Kumpel eine ZXR 400 aufgebaut,
wir haben damit in Lille/Frankreich trainiert (Jahreskarte war damals noch
sehr preiswert und man konnte fast immer dort fahren!), um ZXR400
Cup zu fahren. Den gabs dann nicht mehr, also dachten wir an den GEC.
Zeitgleich habe ich mir eine KTM Supermoto gekauft und dachte daran,
ein, zwei Läufe in der Duke Battle mitzufahren. Kam alles ganz anders.
Stress mit dem Kumpel, nur noch Supermoto, dann Aus wegen Rheuma.
Seit letztem Jahr gehts wieder. Supermoto geht nicht mehr, das kann ich
einfach körperlich nicht mehr bedienen. Außerdem kam ich nur noch an
wirklich guten Tagen auf das KTM-Gebirge. Hanging Off ging auch nicht,
weil ich nicht mehr beweglich genug war. Irgendwie ging gar nix mehr so
richtig. Mir gings ziemlich schlecht, weil Mopedfahren für mich eine der
besten Therapien gegen allen Driss ist.
Inzwischen habe ich neben einer 900er Monster eine 748 für die
Kringelfahrerei und habe auch öfters Gelegenheit, NBR, Hocken
oder Oschershausen zu fahren. Im März war ich in Calafat, wo ich
auch auf Meyer_Kurt und seine Suzi getroffen bin. MK und ich haben
uns sogar trotz Hackfressität unterhalten!!!
War mein allererster Ausflug mit der 748, und das Teil fuhr am ersten Tag
mehr mit mir als umgekehrt. Die vier Jahre alten abgefahrenen Metzeler
RaceTec trugen ihr Scherflein zur neuen Definition von Langsamkeit bei.
Am nächsten Tag habe ich dann Brückensteine in 002 Street Race
Konfiguration aufziehen lassen. Dazu habe ich mir - auch unterwiesen vom
großen Duke Olly P. - eine mehr Oberkörper aktive Fahrweise zeigen
lassen. Früher habe ich als Knieschleif-Autodidakt den Arsch
rausgeschoben, was einen auf dem Bike aber so verdreht, dass man
sich zu viel an den Lenkerstummeln festhält. Auf dem Foto der Prinzessin
einige Seiten weiter vorher sieht man, dass er richtig sitzt und
dadurch locker genug ist, dem Fotografen zuzuwinken.
Seit der Unterweisung durch Olly P. habe ich die größte Belastung in
der Bauchmuskulatur und in den Schenkeln. Zur Kurvenfahrt nehme
ich den Oberkörper bis runter zum Hintern zur kurveninneren Seite
und schaue unter dem nicht vorhandenen Spiegel durch. Gleichzeitig
tue ich so, als sei ein Draht zwischen kurveninnerem Ellbogen und meinem
Kinn, so geht der Kopf automatisch in die richtige Richtung. Dadurch
hat sich auch meine Blickführung extrem verbessert. Ich fühle mich
sehr wohl auf dem Bike, und dadurch bin ich locker.
Und ich werde sukzessive schneller. Am zweiten Tag war ich in Calafat
(ohne Scheiß!!!) tatsächlich in der Lage, drei Kurven lang hinter Jürgen
Fuchs herzufahren und zu schauen, woher der so fährt. Am Tag davor
war Fuchs immer nur ein kurzer Schnappschuss irgendwo weit vor mir.
Natürlich habe ich während der drei Kurven nicht an seinem Hinterrad
geklebt, er entfernte sich aber deutlich langsamer als am Tag davor.
An diesem Dienstag war ich einer der allerglücklichsten Menschlinge
im Fahrerlager, denn ich nähere mich allmählich wieder alten Fähigkeiten.
Übrigens - ich fahre ohne Laptimer und so weiter. Und zwar so lange,
bis ich meine, dass es wieder Zeit ist, sich selbst zu überprüfen und sich
ein Ziel zu schaffen. Mein aktuelles Ziel ist, das Rheuma in Schach zu
halten und wieder an meine alte "Performance" heranzukommen.
Sorry for that long posting, aber ich wollte das mal loswerden.
Glück auf!
Pofpof
Meine paar Kröten dazu -
zunächst hat mir ein mittlerweile nicht mehr aktiver SBK/SSP-WM-Fahrer
mal gesagt: "Wenn du das Gefühl hast wie eine Schnecke über die Piste
zu schleichen, dann bist du locker. Und dann bist du auch schnell."
Was ich mir gemerkt habe, war der Zusammenhang locker/schnell.
Mir geht es am besten, wenn ich den Kopf wirklich frei habe und an nichts
anderes denke als an die Freude auf die nächste Kurve. Das funktioniert
meist dann, wenn ich völlig ausgeruht aufs Moped steigen kann. Zu wenig
Schlaf und so weiter oder Alltagsstress verhindern meist diese Lockerheit.
Zur Angst: Wenn ich mich wohlfühle, oder wie einer meiner Vorschreiber
sagte, mein "Wohlfühltempo" habe, habe ich auch keine Angst. Die Angst
erlebe ich auf der Strecke/auf dem Moped nur dann, wenn ich beginne,
mir über Unwägbarkeiten den Kopf zu zerbrechen. Das verkrampfe ich,
die Lockerheit ist dahin, und damit auch der Fluss beim Fahren.
Natürlich muss man üben und nochmals üben, damit die
Bewegungsabläufe zu Reflexen werden und irgendwann völlig
automatisiert ablaufen.
Ohne Fresse fallen geht das alles nicht. Es sei denn, man möchte auf dem
gegenwärtigen Niveau bleiben und probiert nichts weiter aus.
Beim Kurvenfahren belaste ich übrigens auch die kurvenäußere Raste,
das ist mittlerweile so automatisiert, dass ich mich sogar beim zügigen
Landstraßenfahren dabei ertappe. Hab ich mir in zwei Jahren Supermoto
so angewöhnt.
Meine Geschichte hat dabei noch einen ganz anderen Aspekt - ich musste
das Fahren quasi neu lernen. Vor einigen Jahren bin ich dummerweise
an Rheuma erkrankt. Polyarthritis heißt die mich betreffende Spielart,
zwei Jahre konnte ich gar nicht fahren, weil ich nicht aufs Moped kam.
Zuvor hatte ich mir zusammen mit einem Kumpel eine ZXR 400 aufgebaut,
wir haben damit in Lille/Frankreich trainiert (Jahreskarte war damals noch
sehr preiswert und man konnte fast immer dort fahren!), um ZXR400
Cup zu fahren. Den gabs dann nicht mehr, also dachten wir an den GEC.
Zeitgleich habe ich mir eine KTM Supermoto gekauft und dachte daran,
ein, zwei Läufe in der Duke Battle mitzufahren. Kam alles ganz anders.
Stress mit dem Kumpel, nur noch Supermoto, dann Aus wegen Rheuma.
Seit letztem Jahr gehts wieder. Supermoto geht nicht mehr, das kann ich
einfach körperlich nicht mehr bedienen. Außerdem kam ich nur noch an
wirklich guten Tagen auf das KTM-Gebirge. Hanging Off ging auch nicht,
weil ich nicht mehr beweglich genug war. Irgendwie ging gar nix mehr so
richtig. Mir gings ziemlich schlecht, weil Mopedfahren für mich eine der
besten Therapien gegen allen Driss ist.
Inzwischen habe ich neben einer 900er Monster eine 748 für die
Kringelfahrerei und habe auch öfters Gelegenheit, NBR, Hocken
oder Oschershausen zu fahren. Im März war ich in Calafat, wo ich
auch auf Meyer_Kurt und seine Suzi getroffen bin. MK und ich haben
uns sogar trotz Hackfressität unterhalten!!!
War mein allererster Ausflug mit der 748, und das Teil fuhr am ersten Tag
mehr mit mir als umgekehrt. Die vier Jahre alten abgefahrenen Metzeler
RaceTec trugen ihr Scherflein zur neuen Definition von Langsamkeit bei.
Am nächsten Tag habe ich dann Brückensteine in 002 Street Race
Konfiguration aufziehen lassen. Dazu habe ich mir - auch unterwiesen vom
großen Duke Olly P. - eine mehr Oberkörper aktive Fahrweise zeigen
lassen. Früher habe ich als Knieschleif-Autodidakt den Arsch
rausgeschoben, was einen auf dem Bike aber so verdreht, dass man
sich zu viel an den Lenkerstummeln festhält. Auf dem Foto der Prinzessin
einige Seiten weiter vorher sieht man, dass er richtig sitzt und
dadurch locker genug ist, dem Fotografen zuzuwinken.
Seit der Unterweisung durch Olly P. habe ich die größte Belastung in
der Bauchmuskulatur und in den Schenkeln. Zur Kurvenfahrt nehme
ich den Oberkörper bis runter zum Hintern zur kurveninneren Seite
und schaue unter dem nicht vorhandenen Spiegel durch. Gleichzeitig
tue ich so, als sei ein Draht zwischen kurveninnerem Ellbogen und meinem
Kinn, so geht der Kopf automatisch in die richtige Richtung. Dadurch
hat sich auch meine Blickführung extrem verbessert. Ich fühle mich
sehr wohl auf dem Bike, und dadurch bin ich locker.
Und ich werde sukzessive schneller. Am zweiten Tag war ich in Calafat
(ohne Scheiß!!!) tatsächlich in der Lage, drei Kurven lang hinter Jürgen
Fuchs herzufahren und zu schauen, woher der so fährt. Am Tag davor
war Fuchs immer nur ein kurzer Schnappschuss irgendwo weit vor mir.
Natürlich habe ich während der drei Kurven nicht an seinem Hinterrad
geklebt, er entfernte sich aber deutlich langsamer als am Tag davor.
An diesem Dienstag war ich einer der allerglücklichsten Menschlinge
im Fahrerlager, denn ich nähere mich allmählich wieder alten Fähigkeiten.
Übrigens - ich fahre ohne Laptimer und so weiter. Und zwar so lange,
bis ich meine, dass es wieder Zeit ist, sich selbst zu überprüfen und sich
ein Ziel zu schaffen. Mein aktuelles Ziel ist, das Rheuma in Schach zu
halten und wieder an meine alte "Performance" heranzukommen.
Sorry for that long posting, aber ich wollte das mal loswerden.
Glück auf!
Pofpof
Man soll keine Dummheit zweimal begehen - die Auswahl ist schließlich groß genug!
@J-C> Da gibts nix zu lästern...... Alles sehr schön erklärt und schlüssig....



@J-C> Ja, aber das ist nur eins von vielen Beispielen. Und man braucht ziemlich viel Überwindung und Übung, bis man das so hinkriegt, dass es auch was bringt...
Meine (bei einigen Holgern immer noch umstrittene) Linie am Ende der Triple oder am Hocken zwischen Sachs- und Opelkurve ist auch so ein Beispiel....

Meine (bei einigen Holgern immer noch umstrittene) Linie am Ende der Triple oder am Hocken zwischen Sachs- und Opelkurve ist auch so ein Beispiel....

