Füllern, schleifen, füllern, schleifen, füllern, schleifen und noch ´n bischen füllern + schleifen, Basislack, Aufkleber, Klarlack … naja das Übliche und dann war ich mit der Karosse auch erstmal fertig.
Aber wie heißt das so schön, nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Da ich quasi nirgends Platz unter der Pappe hatte, war es schon sehr sehr eng in der Hütte. Der Krümmer und dat Außenlaminat vertrugen sich nicht sonderlich und die in einem kräftigen schwarz-braun gehaltenen Dekorflecken aussen auf dem Body passten farblich ja nun gar nie nicht. Ich fand das ziemlich schiete, die frisch gelackte Tapete zu verschmören.
Aaaaaber, dat Problem hatte der Panikgaul aus Bologna auch, warum sonst hatte man für die Krümmer die Verkleidung durchlöchert? Pahhh, dat kann ich auch.
Wenn man dann nach Jahren der Schrauberei Licht am Ende des Tunnels sieht ….. ja is echt wahr, ich bekam Ruhestreß. Wie sollte ich meiner Geliebten, die mittlerweile meine Frau war, erklären, woher auf einmal die ganze Kohle kommt die nicht im Motorrad versenkt wurde? Was sollte ich mit meiner gewonnenen Freizeit anstellen? Es musste ein neuer Plan her.
Mich hatte ehrlich schon immer ein wenig …. na gut, es hat mich heftigst gestört, dass diese elendigen Superbikes auf den Geraden an mir vorbeiknallten, dass ich dachte, ich fahre rückwärts.
Dieses Spielchen, „kämpfe-mich-auf-der-Bremse-und-in-der-Kurve-ran-und-werde-dann-auf- der-nächsten-Geraden-eingetütet“ sollte sich deutlich zu meinen Gunsten ändern.
Hilfe bot wie immer das Saarland. Da ja aus der Literschüssel dauerhaft nix mehr zu holen war, machten wir eben eine Liter plus100 Kubikschüssel. Zylinder aufbohren, hohnen, Nikasilbeschichten und 50 ccm größere Pistal Racingkolben machten genau 1098 Kubik. Klingt wenig, ist aber ´ne Macht.
Das war genau mein Ding, damit kann man jetzt endlich mal aus den Ecken wheelen und hat in der Mitte richtig Schmackes. Sehr sehr unterhaltsam das Ganze.
(Habs Diagram mal was schärfer gemacht. Klick, rechte Maustaste, Grafik anzeigen, zoomen)
Leider waren die Bedingungen auf dem Prüfstand nicht so optimal. Es war heiß oder eher sehr heiß. Noch heißer nämlich. Besonders unterhaltsam fand ich in dem Zusammenhang, dass auch hier wieder die Abgastrichter so gar nicht an meine Endrohre passen wollten, ich eines halbwegs drapiert bekam, das 2. aber wieder mal festhalten musste. 1 Stunde lang. 40 Grad im Schatten.
Und als Hinterreifen hatte ich wegen-keine-Zeit-zum-wechseln einen abgewetzten Slick drauf, der, nachdem wir fertig gerollt hatten, in Bröckchen hinten an der Schutzplatte klebte. Mein Testfahrer bestätigte mir aber unter „normalen“ Bedingungen 155 PS und knappe 125 Nm. Damit konnte ich leben. Im Moment jedenfalls.
