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Rennstrecke: Alles viel zu teuer

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!

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  • campari Offline
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Re: Rennstrecke: Alles viel zu teuer

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Beitrag von campari »

Meine These, eine ziemlich schwarzgemalte:

Die Rennstreckenfahrerei bleibt höchstens für einige wenige gut ausgestattete elitäre "echte" Sportler übrig.

Was vorab passieren kann, ist der grenzprofitable Kampf ums eigene Veranstalterüberleben - das Werben mit günstigen Preisen. Das geht nur solange, bis die meisten pleite sind.

Die Veranstaltungspreise können auf absehbare Zeit gar nicht runtergehen, denn die Streckenmieten müssen langfristig eigentlich nach oben. Außer die Strecken sind energetisch autark. Und dann noch die Antilobby: Lärmproblem, Umweltverschmutzung (siehe Cartagenesischer Reifenstapel),...
Würde mir eher Gedanken machen, ob noch Rennstreckenbetrieb erhalten bleibt. Veranstalter kann man (bedingt) wechseln, aber ohne Strecken wird es mau.

Ich habe das mir von der Firma zur Nutzung zur Verfügung gestellte Fahrzeug noch zwei Jahre, wenn nichts dazwischen kommt. Um was danach kommt, da mache ich mir vorerst keine Gedanken. Bis dahin habe ich den Henning (fast) überall in den Sack gesteckt. Dann wäre auch ein Karriereende OK.

Ob ich meine >>40 k€ für das ganze Geraffel jemals wieder bekomme, oder ob ich ein Garderoped oder Wohnzimmerdeko installieren muss, keine Ahnung.
Auch da...wenn man zu spät verkauft, will's niemand mehr haben.
:horseshit:

Öfter mal die Hände waschen!!!
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  • R6-Pille Offline
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Re: Rennstrecke: Alles viel zu teuer

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Beitrag von R6-Pille »

Das die Preise für Gummi und Sprit extrem gestiegen sind steht außer Frage.
Man muss jedoch auch sagen dass die Preise zuvor günstig waren wenn man das hier so sagen kann.
Ich bin schon einige Jahre mit kleinem Einsatz dabei, kenne aber die Preise noch aus dem Kopf von meiner Anfangszeit.
Hier ein paar Fakten:

1999:
R1: 20000 DM
Hinterradslick Metzeler: 300 DM
1 Liter Super: 1,70 DM
1 Tag Streckenmiete: 200 DM

Heute kostet sowohl ein Motorrad als auch der Rest in etwa das Doppelte.
Macht 3% Preissteigerung pro Jahr.
Es gibt immer einen Schnelleren
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  • Veilseid Offline
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Re: Rennstrecke: Alles viel zu teuer

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Beitrag von Veilseid »

Ich sehe das nicht so schwarz. Es ist wie mit allem im Leben, wenn ich es mir leisten kann, dann mache ich es. Wenn ich es mir nicht leisten kann, dann lasse ich es.

Die betrachtungsweise, dass alles zu teuer ist, mag sein. Rennreifen, Sprit, Streckenmiete usw. ist halt nicht lebensnotwendig (okay eigentlich schon, aber mal theoretisch betrachtet). Insofern ist die Diskussion eher schwierig, im Endeffekt ist es ein (Luxus-) Hobby.

Wie das zukünftig sein wird. Schwer zum Beurteilen. Ich gehe, wie es die Geschichte schon gezeigt hat, von einem Schweinezyklus aus. Infolgedessen wird es wieder genau in die andere Richtung steuern. Da gehe ich fest davon aus.
Hier denke ich, es wird sich jedoch neue Technik beim nächsten Aufschwung einarbeiten. Strom, e-Fuel, etc. wird auch vor dem Rennsport nicht halt machen. Neue Technik wird anfangs jedoch auch wieder teuer sein. Das Leben könnte zu dem Zeitpunkt aber wieder deutlich billiger sein. Also wie immer ein ökonomisches Spiel.

Das Veranstalter gehen und kommen ist auch nicht ganz so neu. Die "Resilienten" werden bestehen. Eine Unternehmung braucht eine Kurz-,Mittel- und Langfriststrategie. Wer das hat, hat gute Chancen. Wer das nicht hat, wird es schwer haben. Selbiges gilt für die Rennstrecken selbst. Die Preise weiter und weiter zu treiben wird irgendwann keinen Sinn machen, weil keiner mehr kommt. Das wird nicht die Absicht von einem Unternehmen sein. Da ist es ggf. besser, die Marge klein zu halten.

Alle Strömungen und Umwelteinflüsse belasten im Moment das Hobby. Es wird einen Wandel geben. Allzuschnell wird das denke ich, aber nicht passieren. Weil wir beispielsweise irgendwo im Promillebereich mit unserem Co2 Ausstoß auf dem Planeten mitspielen. Da werden vorher sicherlich die Big Points abgearbeitet. Da zählen wir nicht dazu.
Alles auf den Kopf stellen wird auch nicht funktionieren, das fördert die Arbeitslosigkeit. Daher wird der Prozess schleichend sein, vermute ich.

Somit wird das Hobby auch wieder leistbarer werden. Das gilt natürlich nicht in der aktuellen Ressourcenknappheit. Die Preise werden über einen gewissen Zeitraum hoch bleiben. Ich denke sogar, es wird noch angespannter werden, bevor Besserung eintritt. Das ist meine These aktuell dazu.
  • Curb0815 Offline
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Re: Rennstrecke: Alles viel zu teuer

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Beitrag von Curb0815 »

Hab mich letztens am Slovakia schon gewundert, weil im Fahrerlager doch etliche Stellplätze frei waren, und das trotz perfektem Wetter und Wochenende. Das sah bisher immer ganz anders aus, da wurde aus Platzmangel um sämtliche noch so kleine Ecken gerittert. Ob das nun einfach Zufall oder bereits ein Indikator war, kann ich nicht sagenz, laut Veranstalter war es ausgebucht.

Meine Saison 2022 ist soweit ausfinanziert, soferne natürlich keine Kosten für Reparaturen oder ähnliches dazukommen. Wie es 2023 weitergeht, entscheide ich frühestens Anfang nächsten Jahres. Ich bin da pragmatisch, versuche sicher nichts zu erzwingen und richte mich einfach nach den Gegebenheiten, von volle Pulle über Reduktion auf 2-3 Wochenden bis hin zur Pause ist somit alles möglich. Ich bin jetzt jedenfalls mehr denn je froh, dass ein 1000er Pony für mich nie ein Thema war, meine R6 genügt mir nach wie vor vollauf und kostet auch so schon genug, an die Kosten für eine 1000er möchte ich gar nicht denken.

Was ich aber auch sagen kann ist, dass ich mir mittlerweile zwei- bis dreimal überlege, ob ich für etwas Geld ausgebe oder nicht. Das betrifft nicht nur das Hobby, sondern auch den privaten Bereich (Anschaffungen klein oder gross, Essen gehen etc. etc.), die Lage ist derzeit einfach zu unsicher und unvorhersehbar. Als Beispiel hätte ich für heuer eigentlich auch fix vorgehabt, mir mal einen Einzel-Instruktor für einen halben Tag oder Tag zu gönnen. Nun hat dieser aber die Preise mächtig und meiner Meinung nach unverschämt raufgeschraubt (weil ja alles so teuer wurde, hahaha), während ich aber nimmer bereit bin, in Zeiten wie diesen knapp 300 Euro für 3 Turns hinzulegen. Ich denke, das wird anderen sicher ähnlich ergehen und die Überlegungen werden die gleichen sein, auch bei anderen Ausgabekategorien.
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Beitrag von Wildsau »

Es hätte nicht so kommen müssen!

Davon abgesehen ist das ganze Thema in den letzten Jahren auch extrem aufgebläht.
Vor Allem seit die ganzen Influenzas Werbung für Trackdays machen.

Im Dezember waren viele Veranstaltungen die ich gerne gebucht hätte bereits nach weniger als einer Woche ausgebucht.
Und die letzten zwei Jahre waren die Gruppen oft auch extrem voll.
Über 50 Leute in einer Gruppe ist in Osche halt scheisse!

Und bei den Reifen wird ja auch rumgeast das es nicht mehr feierlich ist.
Jeder braucht WM Material, muss nen Reifen nach ein paar Turns wechseln weil er dann angeblich massiv abbaut,
Conti ist eh verpönt...
Man tau, ich schaffe locker 4 Tage mit nem V02 in Medium, mein Bruder sogar noch mehr,
und die Contis sind VIEL günstiger als die BigSize von Pirelli und Dunlop...

Vielleicht isset ganz gut das es sich alles wieder auf eine vernünftiges Niveau runter schrumpft.

Und wenn dann in ein paar Jahren für mich auch Schluss ist, ist das halt so.
Wobei ich, aus politischen Gründen, eh nicht glaube das es nächstes Jahr noch so weiter geht.
Der große Knall wird kommen.
Spätestens im nächsten Frühjahr, wenn die Leute die Gasrechnung bekommen.
Von daher werd ich dieses Jahr fahren soviel es geht, was nächstes Jahr kommt kann ich eh nicht ändern.
  • wizzard Offline
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Re: Rennstrecke: Alles viel zu teuer

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Beitrag von wizzard »

schon lustig zu lesen, was Rennstreckennutzer für eine elitäre Gesellschaft sind ...

"nicht bereit sein" 10 oder 20.ooo euro pro jahr auszugeben... "die meisten haben Haus und Hof" ... "oh mein 40.000eu geraffel .."

leute ihr wisst hoffentlich in welchen Verhältnissen ihr leben könnt.

normal ist ein Kellner, der bei 200h im Monat 12eu/Stunde bekommt oder ein Ingenieur bei Daimler der 95k /jahr Bruttogehalt bekommt... haus und hof ohne Erbe in weitester ferne und 10scheine im Jahr fürs hobby ...na das kann ja jeder selbst beurteilen...
  • pater Offline
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Re: Rennstrecke: Alles viel zu teuer

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Beitrag von pater »

kawa0705 hat geschrieben:Aus genau diesem Grund habe ich dieses Jahr meinen Rennhobel verkauft und fahre seit letztem Jahr Motocross.
Letztes Jahr habe ich für 30 Events etwa 1000€ Ausgaben gehabt (Inkl. allem außer Anschaffung).
Für mich ist das Hobby Racing, als Maschinenbauer ohne Kinder, leider zu teuer geworden.

Hast Du dich da zufällig verschrieben/verrechnet.?
Schau in den Spiegel und du siehst den Menschen der für deine Situation verantwortlich ist
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  • Sascha546 Offline
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Re: Rennstrecke: Alles viel zu teuer

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Beitrag von Sascha546 »

wizzard hat geschrieben: leute ihr wisst hoffentlich in welchen Verhältnissen ihr leben könnt.
Darüber sind sich wohl die Meisten bewusst aber dennoch sind auch dort die finanziellen Ressourcen limitiert.
Das ist natürlich jammern auf hohem Niveau.

Bei vielen gehts ganz einfach um die nackte Existenz oder den hart erarbeiteten Urlaub alle 1-2 Jahre.
Da ist unsere Ballerei vollkommen belanglos.

Ansprechen darf man das wohl aber dennoch.

Irgendwann wird alles so teuer, dass kein Überschuss an Geld mehr vorhanden ist.....

Aber wenn man sich im Fahrerlager umschaut dann gehts uns tatsächlich blendend. Das darf man nicht vergessen.
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Re: Rennstrecke: Alles viel zu teuer

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Beitrag von R.I.P. steirair »

MX ist wirklich günstig, aber dafür hängt dir jedes zweite Wochenende irgendein Teil vom Körper weg.
Weil Einschläge und Verletzungen gehören da halt dazu.
Lackieren, Design, Folierungen, Textildruck: http://www.kogler.at.
https://www.facebook.com/werbetechnik.kogler/
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Re: Rennstrecke: Alles viel zu teuer

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Beitrag von nilz »

Hab dieses Jahr, auf Grund Haus, pausiert. Wundere mich jetzt schon über die Mails der Veranstalter, das We-Termine noch kurzfristig buchbar sind...
Mal schaun, was das nächste Jahr so bringt...
steirair hat geschrieben:MX ist wirklich günstig, aber dafür hängt dir jedes zweite Wochenende irgendein Teil vom Körper weg.
Weil Einschläge und Verletzungen gehören da halt dazu.
Genau desshalb wird das für mich keine alternative werden. Hatte mal nen kurzen Enduro-Exkurs, Zack, Körperteil hängt weg... und das nervt seit Jahren jetzt so, dass ich andere Hobbies (Wake+Snow) nicht mehr ausüben kann...
Mal schaun, wie das so weitergeht...

bzgl Preisen: Neubau (2j) mit Anschlusszwang an Fernwärme, beim Altvertrag sind wir mittlerweile bei 19,79c/khw.
das ist echt teuer... :lol: :alright:
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