~Wind in seinem Haar!-Masters of Speed am LSR/Mai 06/BiPro~
Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!
über die es sich lohnt zu sprechen!
Part II: Freitag, 26.05.2006
Ich hatte den Wecker auf 6.34 Uhr gestellt und begab mich erstmal in die Örtlichkeiten von Box 14, um ausgiebig meinen herrlichen Körper zu waschen, wobei ich „Über den Wolken“ von Pivorotti vor mich hinträllerte.
Irgendwann traf dann auch die Gefolgschaft aus dem Hause „Mandy“ ein, und wir striegelten unsere Rösser, um an diesem bedeutungsvollen Tag würdig aufzünden zu können.
Ich konsultierte nochmals den Öhlinsmann von der Firma Zupin, der sehr kompetent und nett zu sein schon. Dieser drehte die Druckstufe meiner seriellen Gabel fast ganz zu, und erhöhte auch noch die Federvorspannung ein wenig.
Im ersten Turn hatte ich dank dieser Veränderung eine deutlich ruhigere Front beim Überhoppeln der Bodenwellen in Turn 3, und auch das Lenkerschlagen aus den Kurven raus war bedeutend besser geworden durch den Anbau des Lenkungsdämpfers. Frohen Mutes zog ich meine Runden, versuchte, die Ideallinie zu finden (welche ich aber letztendlich erst im GEC fand), und bereitete mich mental auf den ersten R1-Cup-Lauf meines noch gar so jungen Lebens vor, der um 11 Uhr beginnen sollte.
Schlauerweise hatte ich vor dem Rennen die Federvorspannung der Gabel nochmal um eineinhalb Ringe reingedreht, und hoffte, dass damit alle Fahrwerksprobleme aus der Welt geschafft sein würden.
Auf der Hinterhand der R1 befand sich immer noch der Medium-Pneu vom Hockenheim, und der Vordere war sogar noch vom Schleiz-Training. Egal, die Reifen waren cool, auch wenn Freens dies nur unter Folter zugeben würde.
Ich sortierte mich nach den Einführungsrunden und einigen Aufwärmwheelies auf meinem albernen 13. Startplatz ein und wartete darauf, dass Mister Oberhässlich aka M. Dangrieß mit seiner roten Flagge die Zielgerade verließ.
Dies tat er dann auch. Ich rechnete nach Beobachtung der vorangegangenen Rennen mit einer BiPro-typischen, kurzen Rotphase, und tatsächlich ging das rote Licht nach weniger als einer Sekunde aus, und ich kam sehr gut weg.
Ich hatte schon etliche Plätze gutgemacht, als es am Ende der Zielgeraden plötzlich einen Stau gab. Ich wollte nix Unüberlegtes machen in meinem ersten R1-Cup-Rennen und vergaß für einen Moment, dass ich ja eigentlich der coole Beim-Start-außenrum-Überholer war, und schwuchtelte hinter ein paar Kollegen auf die erste Links zu. Noch vor dem Einlenken brannten Einzmann und ein anderer Coolerer außen an mir vorbei, und beim Umlegen in die Rechts, ich war immer noch im Stau, schlüpften links gleich nochmal drei Pillemänner durch.
Was für ein Spaß! Ich wähnte mich an 15. Stelle, als ich das erste Mal die Gegengerade entlangflog, und nahm mir vor, die Kontrahenten schnellstmöglich nach hinten durchzureichen, um wenigstens den blöden Lenzer noch zu erwischen, der mich im Falle einer Herbrennung seinerseits sicher wieder fürchterlich ärgern und verhohnepiepeln würde.
Es gelang mir, nach ca. 3 Runden auf die führenden 3 aufzuschließen, aber ich konnte den Abstand von etwa 50 Metern nicht verringern, weil ich bei flotterer Gangart fürchterlich über die Bodenwellen ratterte. Anscheinend war es doch keine so gute Idee gewesen, die Vorspannung so weit zuzudrehen. Nachdem ich in Kurve 3 einige Beinaheabflüge hinter mir hatte, beschloss ich, den vierten Platz nach Hause zu fahren, und mich dem Spott des Lenzers zu stellen.
In der letzten Runde verbremste ich mich wegen meiner Rumschwuchtelei noch nach der Gegengeraden, musste durch den Kies, und fast wäre der kleine, aber fürchterlich nette Lehman nochmal durchgeschlüpft, der anfangs zwei Runden lang geführt hatte.
Als Vergeltung zerwheelte ich den albernen Lenzer auf der Auslaufrunde einhändig, und zeigte ihm dabei noch den geächteten Finger der linken Hand.
Ich hoffte, dass diese Aktion seinen Willen gebrochen hatte, aber der nächste Lauf sollte mich eines Besseren belehren.
Zwischendurch feuerten wir noch Socken an, der beim Ssp-Rennen einen sensationellen Start hinlegte, dann aber dank der unbändigen Power seiner Laaks-R6, die über 212 PS am Hinterrad verfügt, auf den Geraden von serienmäßigen GPZ 600 hergebrannt wurde.
Nach dem Rennen bekam er einstimmig den Titel „Depp des Tages“ verliehen, da er es tatsächlich fertiggebracht hatte, die Umlenkhebel seines Federbeins falsch herum einzubauen, was ihm für immer und ewig den Namen „Lowrider“ bescherte.
Abends stand dann der zweite Lauf zum R1-Cup auf dem Programm. Ich verriet dem albernen Dangrieß in der Startaufstellung, dass ich diesen Lauf gewinnen würde. Er lachte nur hämisch.
Der Start gelang mir diesmal vorzüglich, und ich konnte ein paar Plätze gutmachen.
Anfangs fuhr ich hinter Stammi her und bewunderte dessen geschmeidigen Fahrstil. Irgendwann besann ich mich aber wieder auf meinen Auftrag, und bremste ihn nach der schnellen Rechts aus, um mich auf die Verfolgung der Führenden zu machen.
Ich machte allen Vorausfahrenden inklusive Lenzer auf der Bremse den Garaus, und befand mich nach 3 Runden direkt hinter dem weisen Herbst, den ich in der Folgezeit beobachtete, um seine Schwachpunkte (falls er überhaupt welche hatte) studieren zu können. Ich war an vielen Stellen schneller, aber aus den Kurven raus (vor allem auf die Zielgerade) nahm er mir immer einige Meter ab.
Ich hatte mir schon einen Plan zurechtgelegt, als ich von hinten die 1 heranfliegen sah. Mr. Einzmann hatte sich wieder nach vorne gedrängelt.
Ich ließ ihn flugs passieren, und hoffte, dass ich mich mit seiner Hilfe an Stefan vorbeikatapultieren könnte.
Wir fuhren die nächsten beiden Runden in enger Dreierformation um den Kurs, wobei ich feststellen konnte, dass Einzmann ziemlich früh bremste, dafür aber aus den Kurven raus völlig überirdisch ans Gas ging.
Meine Fresse, das Zünden mit diesen Kameraden machte wirklich einen Heidenspaß, und ich klopfte mir während der Fahrt mehrmals imaginär auf die Schulter, weil ich mich dieses Jahr für den R1-Cup entschieden hatte.
Nach etwa der Hälfte der 30 min-Distanz hörte ich beim Anbremsen nach Start/Ziel plötzlich ein Klappern von vorne, konnte es aber nicht zuordnen, da alles normal aussah, aber ich hatte plötzlich beim Beschleunigen wieder dieses brutale Lenkerschlagen. Fück, was war passiert? Ich sah mich um, und sah in ca. 100 m Entfernung den Grashüpfer Flip aka Lenzer auf mich zukommen.
Nein, das durfte nicht sein! Vorne war der Zug abgefahren – unter den Umständen konnte ich den beiden Führenden nicht mehr folgen, aber Flip durfte mich diesmal nicht mehr kriegen!
Ich schaffte es, die Angriffe des Grashüpfers bis zum Ende der zweitletzten Runde abzublocken, und fuhr überall Kampflinie.
So auch beim Anbremsen der engen Schikane vor Start/Ziel. Ich bremste sie nicht wie sonst über die Rasengittersteinchen, sondern gaaaanz weit rechts an, so dass der Flip sich nicht innen reinbremsen konnte.
Die Krux war aber, dass mir abseits der Ideallinie beim Anbremsen schlagartig das Vorderrad wegging….
Ich konnte es zwar wieder fangen, flog aber in der Folge fast ungebremst über den Scheitelpunkt der Rechtskurve aufs Kiesbett zu!
Meine Augen krochen aus ihren Höhlen, und ich sah mich schon übel splatattern.
Auf dem kurzen Asphaltstück nach dem Scheitelpunkt ging ich nochmal voll in die Eisen, ließ dann die Bremse los, und ritt mit vollem Speed durchs Kiesbett.
Mein Gemächt schlug mehrfach auf Tank und Höcker auf, und ich wünschte mir, es wäre noch so gefühllos gewesen wie am Morgen des Donnerstages.
Irgendwie schaffte ich es, den Rodeoritt zu stehen, und reihte mich hinter dem Grashüpfer wieder auf der Zielgeraden ein.
Mit schmerzenden cojones fuhr ich die letzte Runde zu Ende, ließ es mir aber natürlich nicht nehmen, den mir so verhassten Flip-Lenzer nochmals zu zerwheelen.
Dieser grün-weiße Pillemann würde es NIE schaffen, mich auf dem Hinterrad zu packen, so viel war schon mal sicher!
Nach der Auslaufrunde wurden wir dann alle noch zum Gruppenfoto gerufen, und ich huldigte dem Grashüpfer auf Knien, um ihn für die nächsten Rennen in Sicherheit zu wiegen.
In der Box hätte ich Socken fast noch den Titel „Depp des Tages“ abspenstig gemacht, weil ich eine Bierflasche fallen gelassen hatte. Ich hatte dies aber nur getan, weil ich Bier hasse, und man nichts Besseres mit einer Bierflasche tun kann, als sie kaputt zu machen.
Nach meinem Bierflaschenmord kam Freens breit grinsend auf mich zu, und teilte mir mit, dass das Kommitee nun doch entschieden hatte, mir den Titel "Depp des Tages" zuzuerkennen. Er führte mich am Arm zu meiner R1, und ich sah den Lenkungsdämpfer herumbaumeln wie ein Blatt im Wind. Hatte ich doch tatsächlich die drei Schrauben verloren, mit denen der Dämpfer am linken Stummel festgemacht war. Eine Farce. Ich hatte sie 100%ig festgeschraubt - dies wusste ich, weil ich mir extra dafür noch bei Socken einen "normalen" Inbus geholt hatte, aber Freens teilte mir dann mit, dies sei keine Entschuldigung, da man solche Schrauben immer mit Loctite festschrauben müsse.
Naja, ich war jedenfalls froh, dass ich den zweiten Lauf beendet hatte - das hätte auch anders ausgehen können...
Nach der Siegerehrung im Cateringzelt folgte wieder eine dieser sensationellen Parties, wie ich sie bisher nur bei den Bike-Promovierten erleben durfte.
Es war eigentlich unbeschreiblich….
Irgendwann kochte die Stimmung über, obwohl der DJ eigentlich mehr als bescheiden war, und es wurde auf den Tischen getanzt, aus Tabletts getrunken, und lauthals AC/DC und anderes Altmetall mitgegröhlt.
Zu späterer Stunde hatte dann wieder die vielumjubelte Boyband „Die 4 hässlichen 3“ ihren Auftritt. Der Gitarrist spielte auf einer Fender-Flying-V-Festbank, und ich improvisierte mir wieder aus ausgedienten Reifen und Colaflaschen ein Drumkit.
Bisher hatte ich vom Aufzünden noch keine Blasen an den Händen, aber nach unserem Auftritt lief das Blut aus einer großen Blase am Fuße des rechten Zeigefingers, die heute noch nicht richtig verheilt ist.
Aber es war die Schmerzen wert…. Beste Fahrerlagerparty EVER!!!
Ich hatte den Wecker auf 6.34 Uhr gestellt und begab mich erstmal in die Örtlichkeiten von Box 14, um ausgiebig meinen herrlichen Körper zu waschen, wobei ich „Über den Wolken“ von Pivorotti vor mich hinträllerte.
Irgendwann traf dann auch die Gefolgschaft aus dem Hause „Mandy“ ein, und wir striegelten unsere Rösser, um an diesem bedeutungsvollen Tag würdig aufzünden zu können.
Ich konsultierte nochmals den Öhlinsmann von der Firma Zupin, der sehr kompetent und nett zu sein schon. Dieser drehte die Druckstufe meiner seriellen Gabel fast ganz zu, und erhöhte auch noch die Federvorspannung ein wenig.
Im ersten Turn hatte ich dank dieser Veränderung eine deutlich ruhigere Front beim Überhoppeln der Bodenwellen in Turn 3, und auch das Lenkerschlagen aus den Kurven raus war bedeutend besser geworden durch den Anbau des Lenkungsdämpfers. Frohen Mutes zog ich meine Runden, versuchte, die Ideallinie zu finden (welche ich aber letztendlich erst im GEC fand), und bereitete mich mental auf den ersten R1-Cup-Lauf meines noch gar so jungen Lebens vor, der um 11 Uhr beginnen sollte.
Schlauerweise hatte ich vor dem Rennen die Federvorspannung der Gabel nochmal um eineinhalb Ringe reingedreht, und hoffte, dass damit alle Fahrwerksprobleme aus der Welt geschafft sein würden.
Auf der Hinterhand der R1 befand sich immer noch der Medium-Pneu vom Hockenheim, und der Vordere war sogar noch vom Schleiz-Training. Egal, die Reifen waren cool, auch wenn Freens dies nur unter Folter zugeben würde.
Ich sortierte mich nach den Einführungsrunden und einigen Aufwärmwheelies auf meinem albernen 13. Startplatz ein und wartete darauf, dass Mister Oberhässlich aka M. Dangrieß mit seiner roten Flagge die Zielgerade verließ.
Dies tat er dann auch. Ich rechnete nach Beobachtung der vorangegangenen Rennen mit einer BiPro-typischen, kurzen Rotphase, und tatsächlich ging das rote Licht nach weniger als einer Sekunde aus, und ich kam sehr gut weg.
Ich hatte schon etliche Plätze gutgemacht, als es am Ende der Zielgeraden plötzlich einen Stau gab. Ich wollte nix Unüberlegtes machen in meinem ersten R1-Cup-Rennen und vergaß für einen Moment, dass ich ja eigentlich der coole Beim-Start-außenrum-Überholer war, und schwuchtelte hinter ein paar Kollegen auf die erste Links zu. Noch vor dem Einlenken brannten Einzmann und ein anderer Coolerer außen an mir vorbei, und beim Umlegen in die Rechts, ich war immer noch im Stau, schlüpften links gleich nochmal drei Pillemänner durch.
Was für ein Spaß! Ich wähnte mich an 15. Stelle, als ich das erste Mal die Gegengerade entlangflog, und nahm mir vor, die Kontrahenten schnellstmöglich nach hinten durchzureichen, um wenigstens den blöden Lenzer noch zu erwischen, der mich im Falle einer Herbrennung seinerseits sicher wieder fürchterlich ärgern und verhohnepiepeln würde.
Es gelang mir, nach ca. 3 Runden auf die führenden 3 aufzuschließen, aber ich konnte den Abstand von etwa 50 Metern nicht verringern, weil ich bei flotterer Gangart fürchterlich über die Bodenwellen ratterte. Anscheinend war es doch keine so gute Idee gewesen, die Vorspannung so weit zuzudrehen. Nachdem ich in Kurve 3 einige Beinaheabflüge hinter mir hatte, beschloss ich, den vierten Platz nach Hause zu fahren, und mich dem Spott des Lenzers zu stellen.
In der letzten Runde verbremste ich mich wegen meiner Rumschwuchtelei noch nach der Gegengeraden, musste durch den Kies, und fast wäre der kleine, aber fürchterlich nette Lehman nochmal durchgeschlüpft, der anfangs zwei Runden lang geführt hatte.
Als Vergeltung zerwheelte ich den albernen Lenzer auf der Auslaufrunde einhändig, und zeigte ihm dabei noch den geächteten Finger der linken Hand.
Ich hoffte, dass diese Aktion seinen Willen gebrochen hatte, aber der nächste Lauf sollte mich eines Besseren belehren.
Zwischendurch feuerten wir noch Socken an, der beim Ssp-Rennen einen sensationellen Start hinlegte, dann aber dank der unbändigen Power seiner Laaks-R6, die über 212 PS am Hinterrad verfügt, auf den Geraden von serienmäßigen GPZ 600 hergebrannt wurde.
Nach dem Rennen bekam er einstimmig den Titel „Depp des Tages“ verliehen, da er es tatsächlich fertiggebracht hatte, die Umlenkhebel seines Federbeins falsch herum einzubauen, was ihm für immer und ewig den Namen „Lowrider“ bescherte.
Abends stand dann der zweite Lauf zum R1-Cup auf dem Programm. Ich verriet dem albernen Dangrieß in der Startaufstellung, dass ich diesen Lauf gewinnen würde. Er lachte nur hämisch.
Der Start gelang mir diesmal vorzüglich, und ich konnte ein paar Plätze gutmachen.
Anfangs fuhr ich hinter Stammi her und bewunderte dessen geschmeidigen Fahrstil. Irgendwann besann ich mich aber wieder auf meinen Auftrag, und bremste ihn nach der schnellen Rechts aus, um mich auf die Verfolgung der Führenden zu machen.
Ich machte allen Vorausfahrenden inklusive Lenzer auf der Bremse den Garaus, und befand mich nach 3 Runden direkt hinter dem weisen Herbst, den ich in der Folgezeit beobachtete, um seine Schwachpunkte (falls er überhaupt welche hatte) studieren zu können. Ich war an vielen Stellen schneller, aber aus den Kurven raus (vor allem auf die Zielgerade) nahm er mir immer einige Meter ab.
Ich hatte mir schon einen Plan zurechtgelegt, als ich von hinten die 1 heranfliegen sah. Mr. Einzmann hatte sich wieder nach vorne gedrängelt.
Ich ließ ihn flugs passieren, und hoffte, dass ich mich mit seiner Hilfe an Stefan vorbeikatapultieren könnte.
Wir fuhren die nächsten beiden Runden in enger Dreierformation um den Kurs, wobei ich feststellen konnte, dass Einzmann ziemlich früh bremste, dafür aber aus den Kurven raus völlig überirdisch ans Gas ging.
Meine Fresse, das Zünden mit diesen Kameraden machte wirklich einen Heidenspaß, und ich klopfte mir während der Fahrt mehrmals imaginär auf die Schulter, weil ich mich dieses Jahr für den R1-Cup entschieden hatte.
Nach etwa der Hälfte der 30 min-Distanz hörte ich beim Anbremsen nach Start/Ziel plötzlich ein Klappern von vorne, konnte es aber nicht zuordnen, da alles normal aussah, aber ich hatte plötzlich beim Beschleunigen wieder dieses brutale Lenkerschlagen. Fück, was war passiert? Ich sah mich um, und sah in ca. 100 m Entfernung den Grashüpfer Flip aka Lenzer auf mich zukommen.
Nein, das durfte nicht sein! Vorne war der Zug abgefahren – unter den Umständen konnte ich den beiden Führenden nicht mehr folgen, aber Flip durfte mich diesmal nicht mehr kriegen!
Ich schaffte es, die Angriffe des Grashüpfers bis zum Ende der zweitletzten Runde abzublocken, und fuhr überall Kampflinie.
So auch beim Anbremsen der engen Schikane vor Start/Ziel. Ich bremste sie nicht wie sonst über die Rasengittersteinchen, sondern gaaaanz weit rechts an, so dass der Flip sich nicht innen reinbremsen konnte.
Die Krux war aber, dass mir abseits der Ideallinie beim Anbremsen schlagartig das Vorderrad wegging….
Ich konnte es zwar wieder fangen, flog aber in der Folge fast ungebremst über den Scheitelpunkt der Rechtskurve aufs Kiesbett zu!
Meine Augen krochen aus ihren Höhlen, und ich sah mich schon übel splatattern.
Auf dem kurzen Asphaltstück nach dem Scheitelpunkt ging ich nochmal voll in die Eisen, ließ dann die Bremse los, und ritt mit vollem Speed durchs Kiesbett.
Mein Gemächt schlug mehrfach auf Tank und Höcker auf, und ich wünschte mir, es wäre noch so gefühllos gewesen wie am Morgen des Donnerstages.
Irgendwie schaffte ich es, den Rodeoritt zu stehen, und reihte mich hinter dem Grashüpfer wieder auf der Zielgeraden ein.
Mit schmerzenden cojones fuhr ich die letzte Runde zu Ende, ließ es mir aber natürlich nicht nehmen, den mir so verhassten Flip-Lenzer nochmals zu zerwheelen.
Dieser grün-weiße Pillemann würde es NIE schaffen, mich auf dem Hinterrad zu packen, so viel war schon mal sicher!
Nach der Auslaufrunde wurden wir dann alle noch zum Gruppenfoto gerufen, und ich huldigte dem Grashüpfer auf Knien, um ihn für die nächsten Rennen in Sicherheit zu wiegen.
In der Box hätte ich Socken fast noch den Titel „Depp des Tages“ abspenstig gemacht, weil ich eine Bierflasche fallen gelassen hatte. Ich hatte dies aber nur getan, weil ich Bier hasse, und man nichts Besseres mit einer Bierflasche tun kann, als sie kaputt zu machen.
Nach meinem Bierflaschenmord kam Freens breit grinsend auf mich zu, und teilte mir mit, dass das Kommitee nun doch entschieden hatte, mir den Titel "Depp des Tages" zuzuerkennen. Er führte mich am Arm zu meiner R1, und ich sah den Lenkungsdämpfer herumbaumeln wie ein Blatt im Wind. Hatte ich doch tatsächlich die drei Schrauben verloren, mit denen der Dämpfer am linken Stummel festgemacht war. Eine Farce. Ich hatte sie 100%ig festgeschraubt - dies wusste ich, weil ich mir extra dafür noch bei Socken einen "normalen" Inbus geholt hatte, aber Freens teilte mir dann mit, dies sei keine Entschuldigung, da man solche Schrauben immer mit Loctite festschrauben müsse.
Naja, ich war jedenfalls froh, dass ich den zweiten Lauf beendet hatte - das hätte auch anders ausgehen können...
Nach der Siegerehrung im Cateringzelt folgte wieder eine dieser sensationellen Parties, wie ich sie bisher nur bei den Bike-Promovierten erleben durfte.
Es war eigentlich unbeschreiblich….
Irgendwann kochte die Stimmung über, obwohl der DJ eigentlich mehr als bescheiden war, und es wurde auf den Tischen getanzt, aus Tabletts getrunken, und lauthals AC/DC und anderes Altmetall mitgegröhlt.
Zu späterer Stunde hatte dann wieder die vielumjubelte Boyband „Die 4 hässlichen 3“ ihren Auftritt. Der Gitarrist spielte auf einer Fender-Flying-V-Festbank, und ich improvisierte mir wieder aus ausgedienten Reifen und Colaflaschen ein Drumkit.
Bisher hatte ich vom Aufzünden noch keine Blasen an den Händen, aber nach unserem Auftritt lief das Blut aus einer großen Blase am Fuße des rechten Zeigefingers, die heute noch nicht richtig verheilt ist.
Aber es war die Schmerzen wert…. Beste Fahrerlagerparty EVER!!!
Part III: Samstag, 27.05.2006
Als ich am Samstag die Ohren öffnete, hörte ich dicke Tropfen auf das Dach des T4 prasseln.
Heute war außer Pirelli-Cup und GEC-Zeittraining nix angesagt, weil Art Motor heute ungefähr 12000 Rennen durchführen wollte.
Ich fragte bei Wolf von Art Motor nach, ob ich evtl. mit meiner KTM bei einem der Rennen mitfahren könnte, worauf er antwortete: „Bundy, ich würde dich ja gerne fahren lassen, weil du so einen coolen Bericht über die 1000 km geschrieben hast, aber wenn ich hier eine Supermoto starten lasse, und die alle Zweizylinder im Regen herbrennt, dann werd ich gesteinigt! Bei uns fahren keine Supermotos mehr, mit denen hatten wir bisher nur Ärger.“
Ich lächelte in meine Krawatte und begab mich zu Ellen, um sie zu fragen, wie viele Mädchen denn schon für den Pirellen-Cup abgesagt hätten, der tags zuvor noch ausgebucht war.
Sie sagte mir, dass der Dude soeben gecancelt habe, und hernach noch ein Plätzchen frei wäre.
Ich sagte ihr, dass ich mit der KTM fahren würde, weil bei der nix kaputt wäre, wenn ich sie hinschmeißen würde. Sie war deutlich geschmeidiger als Wolf, aber sie wusste ja auch, dass ich ein sehr vernünftiger Supermoto-Fahrer war.
Sie wollte mich auf den 8. Startplatz stellen, aber ich teilte ihr mit, dass ich aus Gründen der Spaßmultiplikation aus der Boxengasse zu starten gedachte, was ich dann auch tat.
Ebenso teilte ich ihr mit, dass ich mit Bridgestone-Pneus fahren würde, und deshalb auf einen Pokal schon vorab dankend verzichten würde.
Eine KTM bewaffnet mit Bridgestone-Regenreifen ist am nassen Lausitzring eine Waffe, die nicht zu schlagen ist. Mir war aber beim Start gerade etwas albern zumute, und meine Ambitionen auf einen unwichtigen Sieg bei diesem Rennen gingen gegen Null, so dass ich es vorzog, die Geraden auf dem Hinterrad hinter mich zu bringen, und die Probanden in den Kurven außenrum zu zerwemsen, was mir auch vortrefflich gelang.
Irgendwann schloss ich auf Ranger auf, der auch ziemlich flott unterwegs war, und ich wähnte ihn an vorderster Front in seiner Klasse. Beim Überrunden musste ich mal kurz an ihm und dem Anderen vorbeigehen, aber dann ließ ich ihn ziehen, weil ich ihm nicht noch in sein sauer verdientes Süppchen spucken wollte.
Mit der KTM verlor die nasse Strecke all ihren Schrecken, und ich surfte auf dem Knie durch die Kurven wie Robbie Naish auf Speed, brüllte alte Volksweisen von Pantera in meinen Helm, der nach Behandlung mit dem freens`schen Spezialmittel überhaupt nicht mehr beschlug, und wheelte zur Belustigung der ausharrenden Zuschauer mehrmals über die komplette Zielgerade.
Wie sagte einst der Baron…? „Nicht die Zeit ist wichtig, sondern einzig und allein der Spaß, den man in einer bestimmten Zeit zu haben vermag.“
Am Ende war ich in meiner Klasse (Ssp) auf den 3. Platz vorgefahren.
Herr Dangrieß sagte bei der Siegerehrung, dass mir der Pokal für den 3. Platz aufgrund ungebührlichen Benehmens auf der Rennstrecke aberkannt worden sei, woraufhin ich ungefähr 150 mal die Frage beantworten musste, was denn so Schlimmes vorgefallen sei, dass man mir den Pokal nicht gegeben habe… Hehe höhö haha.
Abends ging es dann nochmal ernst zur Sache – das Zeittraining zum GEC stand auf dem Programm, und ich wechselte mit Ketchup vom PS-Motorrad Beck-Racing-Team noch ein paar harte Herbrennansagen. Was für eine coole Sache, endlich wieder mit diesen Langstreckenfetischisten zusammen zünden zu dürfen!
Ich schmiss wieder die Michelin-Regenreifen auf die R1 und übernahm den ersten 15 min-Turn. Nach einer Viertelstunde sollte ich reinkommen und an Torte übergeben, der dann seinerseits noch 15 min zünden sollte.
Nach 13 Minuten hatte ich eine Zeit zusammengeschwuchtelt, die meines Erachtens für einen Startplatz unter den ersten Zehn reichen müsste, und fuhr in die Boxengasse.
Kurz darauf wurde das Training abgebrochen, und wir warteten auf die Fortsetzung, welche aber nicht mehr erfolgte.
Torte war wohl auch nicht böse, dass er nicht mehr rausfahren musste, und als wir dann erfuhren, dass wir mit einer 2:18 auf Startplatz 6 standen, konnten wir frohen Mutes dem Start des 4-Stunden-Rennens entgegensehen, den ich übernehmen sollte, da ich es geschafft hatte, bei der Speedweek 2005 in der ersten Runde von Platz 39 auf 19 vorzufahren. Diese Albernheit wird mich wohl für immer dazu verdammen, den Start fahren zu müssen…
Beim anschließenden Techtelmechtel im Cateringzelt machte ich mir einen Spaß daraus, den Startplatzfetischisten Stammi damit zu necken, dass ich ihn erst fragte, auf welchem Startplatz denn das Team „Männliche Vernunft“ stehe. Er verdrehte nur die Augen, antwortete aber nicht, woraufhin ich ihm 6 Finger zeigte. Dann fragte ich ihn, wo er und Freens denn stünden. Wieder kam keine Antwort, sondern nur ein wilder, kranker Blick, und ich zeigte ihm dann 4 mal in Folge meine 10 Finger….
Was haben wir gelacht…..
Gegen Mitternacht folgte noch ein Auftritt einer lausitztinischen Trachtengruppe. Die erste Tänzerin hatte in ihrer Jugend zu viel Raider und Milky Way gegessen, so dass sie heute sogar in Milch schwimmen würde. Mir wurde während der Tanzdarbietung mehrfach schlecht, und ich übergab mich in ein zufällig herumstehendes Chabau-Glas.
Was aber danach kam, kann ich mir bis heute nur als eine Kollektiv-Fata Morgana allererster Güte erklären. Nofretete betrat die Bühne, und den Anwesenden stockte der Atem. Es wurde mucksmäuschenstill im Zelt. Hier kann ich meinen Bericht leider nicht fortsetzen, da sonst alle weggeschlossenen Gefühle wieder aufbrechen und tiefe Wunden hinterlassen würden.
Stoppie weiß wohl am besten, wovon ich spreche….
Uiuiuiuiuiui.....
Stammi und Socken begruben ihren Frust ob der 40. Startposition bzw. des Titels des „Deppen des Tages“ noch bis Tagesanbruch in einer albernen Diskothek, während ich mich mit dem vernünftigen Dude in den T4 zurückzog, um vernünftige Mucke zu hören.
Irgendwann kam der dicke Dangrieß noch an, legte sich hinten rein, und schnarchte uns eine Symphonie des Todes, die selbst die lauten Töne von Disturbed nur schwer übertönen konnten.
Hier war es schön. Hier wollte ich bleiben.
Doch es sollte sogar NOCH schöner werden…..
Als ich am Samstag die Ohren öffnete, hörte ich dicke Tropfen auf das Dach des T4 prasseln.
Heute war außer Pirelli-Cup und GEC-Zeittraining nix angesagt, weil Art Motor heute ungefähr 12000 Rennen durchführen wollte.
Ich fragte bei Wolf von Art Motor nach, ob ich evtl. mit meiner KTM bei einem der Rennen mitfahren könnte, worauf er antwortete: „Bundy, ich würde dich ja gerne fahren lassen, weil du so einen coolen Bericht über die 1000 km geschrieben hast, aber wenn ich hier eine Supermoto starten lasse, und die alle Zweizylinder im Regen herbrennt, dann werd ich gesteinigt! Bei uns fahren keine Supermotos mehr, mit denen hatten wir bisher nur Ärger.“
Ich lächelte in meine Krawatte und begab mich zu Ellen, um sie zu fragen, wie viele Mädchen denn schon für den Pirellen-Cup abgesagt hätten, der tags zuvor noch ausgebucht war.
Sie sagte mir, dass der Dude soeben gecancelt habe, und hernach noch ein Plätzchen frei wäre.
Ich sagte ihr, dass ich mit der KTM fahren würde, weil bei der nix kaputt wäre, wenn ich sie hinschmeißen würde. Sie war deutlich geschmeidiger als Wolf, aber sie wusste ja auch, dass ich ein sehr vernünftiger Supermoto-Fahrer war.
Sie wollte mich auf den 8. Startplatz stellen, aber ich teilte ihr mit, dass ich aus Gründen der Spaßmultiplikation aus der Boxengasse zu starten gedachte, was ich dann auch tat.
Ebenso teilte ich ihr mit, dass ich mit Bridgestone-Pneus fahren würde, und deshalb auf einen Pokal schon vorab dankend verzichten würde.
Eine KTM bewaffnet mit Bridgestone-Regenreifen ist am nassen Lausitzring eine Waffe, die nicht zu schlagen ist. Mir war aber beim Start gerade etwas albern zumute, und meine Ambitionen auf einen unwichtigen Sieg bei diesem Rennen gingen gegen Null, so dass ich es vorzog, die Geraden auf dem Hinterrad hinter mich zu bringen, und die Probanden in den Kurven außenrum zu zerwemsen, was mir auch vortrefflich gelang.
Irgendwann schloss ich auf Ranger auf, der auch ziemlich flott unterwegs war, und ich wähnte ihn an vorderster Front in seiner Klasse. Beim Überrunden musste ich mal kurz an ihm und dem Anderen vorbeigehen, aber dann ließ ich ihn ziehen, weil ich ihm nicht noch in sein sauer verdientes Süppchen spucken wollte.
Mit der KTM verlor die nasse Strecke all ihren Schrecken, und ich surfte auf dem Knie durch die Kurven wie Robbie Naish auf Speed, brüllte alte Volksweisen von Pantera in meinen Helm, der nach Behandlung mit dem freens`schen Spezialmittel überhaupt nicht mehr beschlug, und wheelte zur Belustigung der ausharrenden Zuschauer mehrmals über die komplette Zielgerade.
Wie sagte einst der Baron…? „Nicht die Zeit ist wichtig, sondern einzig und allein der Spaß, den man in einer bestimmten Zeit zu haben vermag.“
Am Ende war ich in meiner Klasse (Ssp) auf den 3. Platz vorgefahren.
Herr Dangrieß sagte bei der Siegerehrung, dass mir der Pokal für den 3. Platz aufgrund ungebührlichen Benehmens auf der Rennstrecke aberkannt worden sei, woraufhin ich ungefähr 150 mal die Frage beantworten musste, was denn so Schlimmes vorgefallen sei, dass man mir den Pokal nicht gegeben habe… Hehe höhö haha.
Abends ging es dann nochmal ernst zur Sache – das Zeittraining zum GEC stand auf dem Programm, und ich wechselte mit Ketchup vom PS-Motorrad Beck-Racing-Team noch ein paar harte Herbrennansagen. Was für eine coole Sache, endlich wieder mit diesen Langstreckenfetischisten zusammen zünden zu dürfen!
Ich schmiss wieder die Michelin-Regenreifen auf die R1 und übernahm den ersten 15 min-Turn. Nach einer Viertelstunde sollte ich reinkommen und an Torte übergeben, der dann seinerseits noch 15 min zünden sollte.
Nach 13 Minuten hatte ich eine Zeit zusammengeschwuchtelt, die meines Erachtens für einen Startplatz unter den ersten Zehn reichen müsste, und fuhr in die Boxengasse.
Kurz darauf wurde das Training abgebrochen, und wir warteten auf die Fortsetzung, welche aber nicht mehr erfolgte.
Torte war wohl auch nicht böse, dass er nicht mehr rausfahren musste, und als wir dann erfuhren, dass wir mit einer 2:18 auf Startplatz 6 standen, konnten wir frohen Mutes dem Start des 4-Stunden-Rennens entgegensehen, den ich übernehmen sollte, da ich es geschafft hatte, bei der Speedweek 2005 in der ersten Runde von Platz 39 auf 19 vorzufahren. Diese Albernheit wird mich wohl für immer dazu verdammen, den Start fahren zu müssen…
Beim anschließenden Techtelmechtel im Cateringzelt machte ich mir einen Spaß daraus, den Startplatzfetischisten Stammi damit zu necken, dass ich ihn erst fragte, auf welchem Startplatz denn das Team „Männliche Vernunft“ stehe. Er verdrehte nur die Augen, antwortete aber nicht, woraufhin ich ihm 6 Finger zeigte. Dann fragte ich ihn, wo er und Freens denn stünden. Wieder kam keine Antwort, sondern nur ein wilder, kranker Blick, und ich zeigte ihm dann 4 mal in Folge meine 10 Finger….
Was haben wir gelacht…..
Gegen Mitternacht folgte noch ein Auftritt einer lausitztinischen Trachtengruppe. Die erste Tänzerin hatte in ihrer Jugend zu viel Raider und Milky Way gegessen, so dass sie heute sogar in Milch schwimmen würde. Mir wurde während der Tanzdarbietung mehrfach schlecht, und ich übergab mich in ein zufällig herumstehendes Chabau-Glas.
Was aber danach kam, kann ich mir bis heute nur als eine Kollektiv-Fata Morgana allererster Güte erklären. Nofretete betrat die Bühne, und den Anwesenden stockte der Atem. Es wurde mucksmäuschenstill im Zelt. Hier kann ich meinen Bericht leider nicht fortsetzen, da sonst alle weggeschlossenen Gefühle wieder aufbrechen und tiefe Wunden hinterlassen würden.
Stoppie weiß wohl am besten, wovon ich spreche….
Uiuiuiuiuiui.....
Stammi und Socken begruben ihren Frust ob der 40. Startposition bzw. des Titels des „Deppen des Tages“ noch bis Tagesanbruch in einer albernen Diskothek, während ich mich mit dem vernünftigen Dude in den T4 zurückzog, um vernünftige Mucke zu hören.
Irgendwann kam der dicke Dangrieß noch an, legte sich hinten rein, und schnarchte uns eine Symphonie des Todes, die selbst die lauten Töne von Disturbed nur schwer übertönen konnten.
Hier war es schön. Hier wollte ich bleiben.
Doch es sollte sogar NOCH schöner werden…..
- Der Mönch Offline
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Part IV: Sonntag, 28.05.2006
Heute war der Tag des Reinkulturzündens – 4 Stunden Vollgas, herrlich….
Der Regen ging, aber der Wind kam!! Nein, es war kein Wind, es war ein Blizzard, ein Tornado der Windstärke 45, der an jenem Tag wehte. Ständig sah man Eichhörnchen und kleinere Frauen vorbeifliegen. Es war nicht sehr gemütlich.
Ich holte mir bei Ketchup noch einen Satz der sagenumwobenen Premier-Bremsbeläge, da dieser mir immer von den Belägen vorgeschwärmt hatte, und hoffte, dass sie die Renndistanz klaglos überstehen würden, woran ich aber nie einen Zweifel hegte.
Der hintere Power Race Medium Soft war nach dem 30 min-R1-Cup-Rennen schon sehr angeschlagen, und so montierte ich sicherheitshalber noch einen neuen Medium, der mit Sicherheit die ganze Distanz über grippen würde.
Ich war sehr sehr angetan von den Michelins. Der Vorderreifen war wirklich brutal scharf beim Einbremsen in Kurven, und der Hintere rutschte beim Anbremsen und Rausbeschleunigen sehr gutmütig und kontrollierbar.
Mittags gönnte ich mir noch eine Wurst im Brötchen, und war somit gut vorbereitet für das Rennen der Rennen.
Rings um uns herum hatten einige GEC-Teams Material und Menschen aufgefahren, dass selbst die führenden Langstrecken-WM-Teams sich vor Neid Knoten in die Haare machen würden.
Ich fand diesen Aufwand recht albern, da man für ein 4-Stunden-Rennen mit 2 Motorrädern eigentlich nur einen Transponderwechsler brauchte – alles andere konnte man bequem selber machen.
Naja, Torte und ich hatten sicherheitshalber nicht mal nen Transponderwechsler in unserem riesigen Endurance-Team…
Wir beschlossen also, dass Torte den Transponder immer von seinem Tank auf meinen Höcker und von meinem Höcker auf seinen Tank wechseln würde. Ein guter Plan.
Um unsere Gegner schon im Voraus zu schockieren, nannten wir unser Team „Männliche Vernunft“, als Hommage an Hajo`s Speedweek-Team. Die anderen Teams schmunzelten, dachten wohl an einen Publicity-Scherz eines Schwuchtel-Teams, und nahmen uns gar nicht ernst als Gegner.
Das war gut so.
Der Start des Rennens wurde kurzerhand noch um eine halbe Stunde auf 14.30 Uhr vorgezogen, was sich im Nachhinein als beste Entscheidung des Tages herausstellen sollte.
Ich machte also wieder einen auf Startfahrer. Der Probe-Le Mans-Start war mittelprächtig, weil ich beim Rennen laut schmunzeln musste, weil sich die ersten 10 Teams alle 2 Meter vor der Mauer aufgestellt hatten, während die anderen direkt von der Mauer losrannten.
Hehe, die dachten alle, das Rennen würde schon am Start entschieden werden.
Ich schwang mich beim Probestart locker auf meine kleine Schwarze und versuchte, dem gröbsten Getümmel aus dem Weg zu gehen, da sich einige wohl schon im Rennen wähnten.
Der Wind war brutal! Beim Aufrichten vor der schnellen Rechts musste sofort gegengelenkt werden, um nicht nach links ins Gras gepustet zu werden. Freens würde jetzt sagen: „Ich hatte Spaß, so was kann ich gut.“
Nach 2 Einführungsrunden folgte dann der Start.
Wieder entfernten sich die ersten 10 mindestens 2 Meter von der Mauer, was ich sehr belustigend fand.
3….. 2….. noch bevor der hässliche Dangrieß 1 sagen konnte, liefen alle los wie die aufgescheuchten Hühner. Ich kam etwas später bei meiner R1 an und blieb prompt noch mit dem rechten Stiefel an Torte`s Arm hängen (seit wann haben Torten eigentlich Arme???).
Der Start war jedenfalls eine Farce, und ich verlor ungefähr 10 Plätze, schwor mir aber, diese im Laufe des Rennens locker wieder aufzuholen.
Während der ersten Runden merkte ich schon, dass das Rennen nicht einfach werden würde, und das Niveau sehr hoch angesiedelt war.
Der Sturm wurde immer stärker, und was ich anfangs für ein beschlagenes Visier hielt, stellte sich als Sandsturm heraus, inklusive einer eindrucksvollen Windhose, die neben der Strecke ihre Bahnen zog.
Ich nahm mir vor, einfach so schnell wie möglich zu fahren, ohne in Sturzgefahr zu kommen, und nie auf die Zwischenergebnisse zu schauen.
Nach 10 Runden hatte ich mich hinter das Obi-Projectteam vorgearbeitet, wo Stefan Herbst den Startfahrer machte, und wähnte mich so schon wieder ziemlich an der Spitze, obwohl ich nicht wusste, wer noch vor uns war.
Ich bleib 5 Minuten länger draußen als die abgemachten 30 Minuten, weil ich hoffte, dass dann der Verkehr in der Boxengasse nicht mehr so zähfließend sein würde.
Ich hatte jedoch nicht bedacht, dass Torte`s Reifen dann abkühlen würden, weil er ja dachte, dass ich nach ner halben Stunde reinkomme.
Fück, ich war ein Depp. Ich übergab an Torte, er steckte den Transponder um, und fuhr mit kalten Reifen in den Sturm hinaus.
Stammi wartete ebenfalls schon seit 15 Null Null auf Freens, aber der schien den Tank leerfahren zu wollen. Stammi fluchte wie ein Rohrspatz, und als Freens 10 Minuten später die Hand hob, als Zeichen, dass er jetzt reinkommen würde, sagte er zu mir: „Sei so gut und hau dem Trottel von mir voll eine in die Eier!“
Hehe, das war Langstrecke – emotional und spannend.
Ich machte gleich wieder die Reifenwärmer drauf, tankte den Tank randvoll, obwohl sicher auch 5 Liter weniger gereicht hätten, tankte meinen Magen auf, und wartete auf Torte.
Ich hatte keinen Plan wo wir lagen, aber ich hatte ein gutes Gefühl.
So verging Turn um Turn, wir hatten absolut keine Probleme, Socken steckte uns nach Halbzeit immer den Transponder um, weil unsere Stops nicht mehr mit denen von Freens und Stammi kollidierten, und wir ritten auf einer Welle der Vernunft.
Ich hatte während des gesamten Rennens kein einziges Mal auf den Monitor geschaut, und hatte somit immer noch keine Ahnung, wo wir lagen, als ich meinen letzten Turn in Angriff nahm. Ich hatte in der Zündpause nochmal die Premier-Beläge kontrolliert, welche quasi noch neuwertig waren, und war somit sicher, auch im letzten Turn noch kraftvoll zubeißen zu können.
Ich war bisher, außer am Start, kein einziges Mal überholt worden, und ich nahm mir vor, dies auch im letzten Turn so zu halten.
Ich gab nochmal 15 Runden lang alles, was die Reifen noch hergaben, und fuhr, wie ich später auf der Zeitenliste sah, konstante 52er-Runden. Gleich zu Anfang des Turns konnte ich Hubertus Junker, den Teamkollegen von Stefan im Obi-Team, überholen, und ahnte deshalb, dass wir wohl ziemlich vorne liegen würden. Ich holte also nochmal alles aus meinen Schläuchen, und übergab mit einem guten Gefühl ein letztes Mal an Torte.
Der Himmel sah schwarz aus, sehr schwarz. Ich wechselte flugs den Vorderreifen und schmiss den Regenreifen drauf, falls es doch noch losgehen würde, aber Petrus war uns gnädig und ließ alle Ritter im Trockenen über die Ziellinie reiten.
Wir standen alle an der Mauer als die Zeit abgelaufen war, und als Torte abgewunken wurde, klopfte mir Freens auf die Schulter und gratulierte mir.
Ich fragte ihn, ob wir gewonnen hätten, und er sagte: „Na klar du Pillemann!“
Ich konnte es wirklich nicht fassen, und als Torte reinkam, grinste er über alle 4 Backen.
Sack und Asche, das war ja wirklich wieder eine unglaublich vernünftige Aktion!!
Pünktlich zur Siegerehrung fing es dann an, wie aus Kübeln zu schütten.
Nach der Pokalübergabe packten wir gemütlich unsere Sachen zusammen, tranken unseren Sekt, und beschlossen, die Nacht noch im Lager der Fahrer zu verbringen, da Stoppie und ein paar andere vernünftige Menschlinge ebenfalls so tun wollten.
Stolle und Ketchup waren in der PS-Box noch am Grillen, und ich wurde gezwungen, lecker Bauchspeck zu vertilgen. Ich brachte dem PS-Team als Gegenleistung noch das leckere Korea nahe, welches jedoch nicht jedem mundete.
Stolle schaffte es beinahe, die komplette Box in Flammen aufgehen zu lassen, als er brennendes Fett mit Wasser löschen wollte.
Ketchup erzählte bis spät in die Nacht in seiner unnachahmlichen Art alte Zündgeschichten.
Ich kam aus dem Grinsen gar nicht mehr raus, und als wir irgendwann beschlossen, unsere Bettstätten aufzusuchen, war mein Herz ganz schwer vor Glück.
Das hier war das Paradies auf Erden – sowas müsste es jedes Wochenende geben….
Im Morgengrauen fuhr ich von dannen, mit der Gewissheit im Herzen, dass es schon bald wieder so ein geiles Wochenende geben würde – 2 Wochen später am Hockenheimring....
Wir spüren uns...
- AlexR6 Offline
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herzlichen glühstrumpf...........
lustig lustig lustig..
das immer alles so verlaufen soll........
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- Socken Offline
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Bundy hat geschrieben:![]()
Ich denke bis jetzt steht der Lowrider eindeutig auf der Pole....
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Stummel vertauschen? Hinterrad vorne eingebaut? Kettenrad auf Ritzelwelle montiert? Geht doch gar nicht.
Wann wird eigentlich der Bericht auf RMTV gesendet?
Gruß,
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