…oder von Heldentaten,Niederlagen,Rundenzeiten
Einleitung
Nein…dieser Trip stand irgendwie unter keinem guten Stern. In der Vorbereitungsphase ging soviel schief, daß selbst ich, als absolut unbeeinflussbarer Racer am Verzweifeln war. Begonnen hatte das ganze Unglück schon Anfang März. Rund 4 Wochen vor dem Event erkrankte meine Frau an einer scheinbar harmloser Grippe. Als diese sich auch nach 2 Wochen standhaft weigerte,zu verschwinden, wechselte meine Frau den Arzt und dabei kam dann eine vernichtende Diagnose heraus. Eitrige Bronchitis und ne heftige Gehörwegsentzündung. Antibiotika in hoher Dosis wurde verabreicht und ich hoffte, dass ich mich weder angesteckt hatte und Michaela den Mist bis Spanien wieder loswurde.
Während meine Frau also an dem Scheiss laborierte, begann ich an dem Wochenende vor der Abfahrt mit der direkten Vorbereitungsphase.
Als ich Ende Dezember von Jerez/ProSpeed zurückkehrte, war mir bei der Kawasaki ein leichtes Klopfen aufgefallen. Da ich Kawasakimotoren an sich für sehr robust halte und die Motoren aus Kobe prinzipiell etwas rauer laufen, wertete ich das Geräusch als nicht sehr problematisch, vor allem als das Geräusch nach dem anstehendem Ölwechsel weg war. Viele mögen es für übertrieben halten, aber ich mach eigentlich vor jedem Renntraining einen Ölwechsel und einen Tausch der Bremsflüssigkeit.
Als ich also mein Baby der Dunkelheit des Heizungskeller entrissen hatte, startete ich die 6er das erste mal in 2006.Sie sprang sofort an und der Motor schnurrte wie gewohnt. Als der Motor aber Betriebstemperatur erreicht hatte kam das Klopfgeräusch wieder und zwar stärker als je zuvor. Ich verlud die Kawasaki im Ford und brachte Sie am Montag nach München zu meinem Kawasaki-Dealer. Am Dienstag stellte sich dann nach einer Zerlegung des Blocks ein kapitaler Pleuellagerschaden am 4.Kolben fest.Die Spänen hatten sich dann auch noch passend im gesamten Motorblock verteilt. Der Ölfilter glich einer Erzmiene. Damit war das Event eigentlich gestorben.
Ich stornierte den telefonisch georderten Hänger bei der Firma Cortese/München um die Kosten schnellstmöglich zu reduzieren. Ich wollte gar nicht daran denken, was mich dieser Motorschaden noch kosten sollte. Der Händler taxierte den Schaden auf rund 3000€…Ich hab zwar noch bei Ebay geschaut, aber kein Glück bei meiner Suche. Ich rief bei BiPro und stornierte den Event. Am Donnerstag rief mich dann mein Dealer an und verkündete mir, dass er einen nagelneuen Motor für mich hätte. Der Preis war der Hammer und ich schlug sofort zu. Da Saisonbeginn war, rechnete ich eigentlich nicht damit, dass ich den Motor noch rechtzeitig fertig eingebaut bekam .Da ich selber auch noch voll berufstätig war, hatte ich genau NULL Zeit, mich selber darum zu kümmern. Robert(mein Dealer) schlug mir vor, mit mir zusammen am Freitagabend nach der regulären Arbeit von Ihm und mir den Motor zu wechseln.
So machte ich also am Freitag, dem Tag vor der Abfahrt gegen 19.00 auf den Weg nach Gräfelfing und hab zusammen mit meinem Dealer den Motor getauscht.An dieser Stelle ein DICKES DANKE an Robert, den besten KawaDealer von München!!!
Am Vormittag rief ich noch bei BiPro an, stornierte die Stornierung und kam gegen Mitternacht endlich mit ner reparierten 6er vom Hof in München/Gräfelfing. Gegen 01.00 war ich wieder in Augsburg beim Haus meiner Schwiegereltern und fiel totmüde in die Kissen.
Der Samstag ging voll unter mit dem Einräumen der Utensilien und des Racingequipments. Am frühen Nachmittag rief mich Ralf an und orderte noch eine Bohrmaschine, die Robs und Dennis benötigten, aber nicht dabei hatten .So wuchs nach und nach der Berg der zu verstauenden Materialen. Ich hatte ja jetzt keinen Hänger mehr hatte, daher war der Bus rammelvoll. Da ich schon jetzt wusste, dass ich nicht durchfahren wollte, musste im Bus noch ne Schlafmöglichkeit her und zwar für 2 Personen. Ich schlichtet und schlichtete und irgendwann hatte ich ne Möglichkeit gefunden, den Platz direkt neben dem Moped so freizuhalten, daß auf der Matratze noch 2 Leute pennen konnten. Es wurde gegen 17.00,als wir endlich vom Hof kamen und uns auf der Route Augsburg/Karlsruhe/Freiburg/Lyon/Barcelona/Murcia/Guadix auf den Weg nach Spanien machten.
Wie gesagt, ich wollte eh nicht durchfahren, aber wenigstens soweit kommen, wie es irgendwie ging. Ich fühlte mich schon jetzt total ausgepowert..die letzten Tage waren zu stressig gewesen,beruflich wie privat und den parallel laufenden Vorbereitungen für den Spanientrip. Gegen 20.00 erreichten wir die französische Grenze und waren ca.00.00Uhr in Lyon. Hier waren meine Kräfte endgültig am Ende. Wir suchten uns nen Autobahnparkplatz auf dem wir übernachten wollten. Ich ratzte auf der Matratze sofort weg und hörte am nächsten Morgen noch nicht mal den Wecker, den wir uns auf 6.00 gestellt hatten. Wie erschlagen kroch ich trotz 7 Stunden Schlafes aus dem Bus. Das war nicht normal….sonst war ich um die Uhrzeit fit wie Turnschuh, aber an diesem Sonntag morgen kam ich nicht in die Gänge.Die obligatorische Guten-Morgen-Kippe, etwas kultivieren und ich kroch auf den Fahrersitz des Ford Transit. Ich ahnte es bereits, ich hatte mir doch noch irgendwie ne Grippe eingefangen. Ich hielt bis Südfrankreich nähe Perpignan durch und gab dann das Steuer an Michaela ab….Bis kurz hinter Barcelona hielt ich es noch auf dem Beifahrersitz aus, dann nutze ich den nächsten Tankstopp um nach hinten zu kommen und auf der Matratze weiterzupennen. Von der restlichen Fahrt bis nahe Guadix bekam ich eigentlich nicht viel mit, meine Frau fand den Weg auch ohne mich und erst kurz vor dem Ziel bin ich wieder nach vorne. Mein Kopf glühte mittlerweile und mir war hundeelend.
Da mein Ford nun nicht gerade technisch auf dem Höhepunkt ist, was Navigationshilfen betraf, haben wir nach einigen Verfahrern dann bei Ralf angerufen.Ich fand die scheiss Strecke trotzdem nicht, kenne nun aber jeden Feldweg im Umkreis von 10km rund um Guadix.
Ralf wurde es dann bald zu dumm mit den Bayern und er holte uns an der Haupttrasse ab. Die Rennstrecke ist genau NULL ausgeschildert und nur durch nen Glückstreffer zu finden. So landeten wir in den frühen Abendstunden also auf der Renne in Guadix.
Ich räumte noch schnell den Bus aus, machte mich unter dem Blechvordach breit und hab mir dann mal die Strecke angeschaut,die den Namen „Rennstrecke“ eigentlich gar nicht verdiente.

Die Sturzräume waren an den meisten Stellen sehr klein und brutal hart, der gesamte Kurs nur rund 3.3km lang, soweit ich mich erinnern kann und die Start/Zielgerade wohl eher als Sprungschanze gedacht, um spanischen Wintersportlern hier ne Trainingsmöglichkeit zu bieten, die sich dem Skispringen verschrieben hatten.

Hier sprang Dir wahrscheinlich auch ne 125er direkt inner Fresse, hab ich mir gedacht. Der Abend verlief dann sehr ruhig bei einigem Fachgesimpel,Vorbereitungen für den nächsten Tag und OHNE Bier für mich, da ich am Sonntagabend bis unter die Nasenspitze mit AntiGrippemittel vollgepumpt war .Wenn ich sterben würde, müsste man mich glatt auf ner Sondermülldeponie entsorgen, dachte ich mir und schloss eigentlich recht früh am Abend das erste mal in 2006 unter spanischem Himmel die Augen. Das von meiner Frau verabreichte Wick Medinight gab mir endgültig den Rest und ich hab den Geschmack bis zum nächsten morgen nicht mehr aus dem Mund bekommen.
Montag,der 10.4/Tag 1
Wie üblich,bin ich am ersten Racingtag früh auf den Beinen, hatte mich schon zu lange auf diesen Termin gefreut. Die Kaffeemaschine brodelte recht bald vor sich hin und auch Ralf war schon aus dem Benz gekrochen. Robs als nächstes und wie üblich danach die beiden Langschläfer Dennis und Kirstin.
Eigentlich gab es zwei Gruppen bei BikePromotion, A und B….die Einteilung verstand ich zwar irgendwie nicht, vielleicht war es auch noch zu früh. Nach der Fahrerbesprechung gabs dann die seltsamen Armbänder und nen Aufkleber für’s Moped.
Auf den angefahrenen Slicks von Jerez (vo.1246/Michelin | hi. K1/Metzeler) schmorten schon die TTSL-Wärmer. Die Übersetzung war von Jerez noch auf 14/43 geändert und ich wollte erstmal probieren, wie diese zu der Strecke passte, bevor ich daran etwas ändern würde. Im Lauf des Vormittags bin ich dann auch endlich mal rausgekommen, fuhr einen „LongRun“ von etwa 10-15 Runden bei mittlerer Drehzahl und vermied es, den Motor bis an den roten Drehzahlbereich heranzuführen, da dieser ja noch keinen Kilometer gelaufen war.
Als ich wieder reinkam, war ich schon nach dem ersten Turn ziemlich fertig, die Grippe liess grüßen…Also weitere Medikamente eingeworfen und viel trinken…ich sass dann mit Robs im Schatten und hab mich erstmal wieder etwas regeneriert.

Dennis,Kirstin und Ralf drehten weiter Ihre Runden und wheelten über den Sprunghügel der Startzielgeraden. Dennis fuhr hin und wieder mit der CUP-6er von Kirstin (IDM-Maschine von E. Seestaller) und fühlte sich anscheinend recht wohl, wie die Bilder bewiesen. Prinzipiell ist er nach eigener Aussage aber eher der Schaltfaule geworden, da die 10er Leistung im Überfluss hat und mehr als mal kurz den 4.Gang kaum brauchte.
Dennis auf der IDM-6er von Kirstin…

Ralf auf ZX10R mit Superbikelenker…

Kirstin mit Dennis als Instruktor….

Es wurde gegen Mittag, als ich das 2mal auf die Strecke raus bin. Da ich mir für den Spanienevent endlich nen neuen Camcorder zugelegt hatte, den ich zukünftig am Moped einsetzen wollte, nutze ich den 2. Turn gleich mal dazu, das Teil auszuprobieren.
Gekauft hatte ich einen Camcorder der Marke Samsung/Typ VP-X110L,die über ein zusätzliches Aufnahmeobjektiv verfügte.

Mehr Info’s zu dem Teil gibt’s hier
Die Cam klemmt ich hinter den Tacho unter die MRA-Racingscheibe und das zusätzliche Objektiv mit doppelseitigem Klebeband auf die Vorderradabdeckung…das sollte faszinierende Aufnahmen bringen.

So bewaffnet bin ich dann also wieder raus,2 redliche Schwuchtelrunden hingelegt und dann zugelegt. Da der Kurs wie anfangs erwähnt recht kurz ist, war er von der Streckenführung eigentlich recht schnell verinnerlicht, nun ging es darum,eine schnelle Linie zu finden. Ich legt jede Runde etwas zu und fühlte mich eigentlich schon recht sicher auf dieser Kartbahn.Zu sicher, wie sich schon bald herausstellte…In der letzten Runde, bevor ich eigentlich wieder Schluss machen wollte,kam ich mit gutem Speed aus der blinden links/rechts-Kombination auf die 180°-Kehre vor Start/Ziel, bremste recht hart in die Kurve rein und legte um. Ohne Zug am Vorderrad bin ich in die Kurve rein und bevor ich wieder Gas machen konnte um die Front zu stabilisieren, klappte mir das Vorderrad ein und ich küsste spanischen Asphalt.
Da lag ich nun und die 2005er 6er nach dem Pannoniaabflug 2005 mit dem Vorbesitzer ein weiteres mal im Kiesbett. Weil ich ja mit VideoCam ausgerüstet unterwegs war, gibt’s davon natürlich auch ein Video….
Kann man hier DOWNLOADEN …bitte mit „rechts Klick“ und „Ziel speichern unter“ saugen, da keine Streamingdatei. Das ganze Video hat rund 43MB,ist DivX/MP3 codiert. DivX gibt’s hier .
Zurück in der Box der übliche Ablauf…Entfernen der Unterverkleidung zwecks Kiesentnahme und Schadensbegutachtung. Verabschiedet hat sich der Fussbremshebel und auch die Verkleidung hat einige Schrammen abbekommen. Ansonsten haben die GSG-Sturzpads nahezu alles abgefangen. Leider bin ich wohl auch auf den Bremshebel am Lenker gefallen, der nen Schlag abbekommen hat. Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen baute die serienmäßige Radialpumpe keinen Druck mehr auf, die sich auch mit Entlüften nicht beheben liess. Ich tauschte Sie dann gegen die 19er PT-Radialbremspumpe von der 03er 6er,die ich für solche Fälle mitgenommen hatte. Danach erneut entlüftet und der alte Bremsdruck war wieder da….Glück gehabt. Den Daineses-Lederkombi hing ich in den Bus,bin da etwas abergläubisch und fuhr den restlichen Tag mit der ArlenNess-Kombi weiter…Dabei entstanden einige schöne Bilder vom Rennstreckenfotographen, die ich in Cartagena zusammen mit den Bildern vom dortigen Event gekauft habe….
Hier also noch schnell ein paar fahrerische Eindrücke von Guadix….


Diese Foto stammt noch von meiner Frau am Ende des 3.Turns am Nachmittag…

Nach 3 Turns an diesem Montag hats mir dann gereicht und ich hab mich mit Robs noch etwas in die spanische Sonne gelegt, um wenigstens etwas Farbe zu bekommen….
Altherrenriege…..*muhahaha*

So verlief der restliche Tag im Grossen und Ganzen recht ruhig und meine Grippe ging Dank konstanter Medikamentenüberdosierung langsam zurück. Ralf war gegen Mittag nach Malaga geflitzt und hatte die restliche Familie vom Flughafen abgeholt. Dann verschwanden die Mädels nach Guadix zum Einkaufen. Gegen abends dann das übliche Ritual,grillen,Bier (immer noch ohne mich,habs aber dann mit nem Neger probiert/Weissbier m. Cola) und fachsimpeln. Ralf hat sich mal wieder ordentlich die Kanne gegeben und etliche halbe Bier bayrischer Braukunst vernichtet. Die Mädels bevorzugten kalten Sangria und nur Keanu,Michaela und ich blieben nahezu alkfrei…irgendwie seltsam das Ganze.
Wickmedinight war mein Schlafbeschleuniger und der anstrengende Tag taten Ihr übriges,um mich schnellstmöglich aus der Welt der Wachen zu entreissen und mich auf lange Schlaftour zu schicken.
Dienstag der 11.4/Tag 2
Etwas später als am Montag kroch ich gegen 8.30 aus den Federn.Der Ablauf der folgende Prozedur der selbe wie immer…..Erleichterung,Kaffeemaschine einschalten,kultivieren und dann die erste Kippe….liebgewonne Gewohnheiten lassen sich nicht so ohne weiteres abschaffen.
Der nächste Handgriff galt der Kaffeemaschine und so gingen die ersten 15 Minuten unter dem Blech des Vordaches damit vorüber,langsam wach zu werden, den Körper mit der nötigen Dosis Nikotin zu versorgen und sich wie üblich den Geschmackslappen(Zunge) beim ersten Schluck anständig zu verbrühen. Leicht vertriebene Lebensgeister kehrten langsam zurück und während ich so da leicht belämmert da sass, kehrter auch Ralf zu den Lebenden zurück. Wenn ich alles richtig interpretierte, muss der Abend doch länger gewesen sein,als ich das bewusst mitbekommen hatte…….jedenfalls sah Ralf so aus,wie ich mich fühlte…*lol*
Gegen 09.00 dann die reifenwärmer angesteckt und um 9.45 dann den Lederkombi geentert. Ein Vorteil hat das ja mit der Grippe, dem fehlendem Hunger und andere unangenehmer Begleiterscheinungen…ich war relativ schnell um 2-3 Kilo leichter geworden. Ich kam irgendwie leichter in die Kombi als sonst….
Gegen 10.00 haben wir dann die Strecke in Beschlag genommen, einigen Informationlaps und dann wieder rein. Ich beschloss, die Cam auf das Heck zu kleben, um diese Perspektive filmisch festzuhalten.

Nach dem Turn hab ich die Cam dann am mitgebrachten Fernseher angeschlossen, da ich recht gespannt auf das Ergebenis war. Hier stellte sich dann heraus, das die verbaute Elektronik der 6er,die im Heck untergebracht ist, die Cam massiv gestört hatte…das bezog sich nicht auf das Bildmaterial, aber beträchtlich auf die Audioaufnahme.
Wenn es jemand interessiert, kann ich das Video trotzdem mal reinstellen….
Die Zeiten bis zum Ende des Tages galten gleichzeitig auch als Qualizeit für die Aufstellung zum Sprintrennen am Mittwoch, dem letzten Tag in Guadix. Ich bin am Nachmittag noch ein paar mal raus auf die Piste und versuchte ein wenig an meiner Zeit zu feilen. Eine 1.33.xxx reichte dann für Startplatz 12….ist schon ok, angesichts abgefahrener Reifen, hartnäckiger Grippe und neuer Strecke. So ging dieser Dienstag schnell rum, fahren, fachsimpeln und dem feststellen, das trotz gut eingestellten Fahrwerks der Metzeler K1 für Guadix unter den frühlingshaften Temperaturen zu weich war…Gegen Ende des 2.Tages kündigte der Hinterreifen durch konstant wiederkehrende Rutscher an immer den selben Stellen sein langsames Sterben an. Der Metzeler verhielt sich aber nie heimtückisch und ist für mich persönlich die beste Alternative zum sonst gefahrenen Michelin Hinterreifen.
Gegen Abend erlöste ich Ihn also von seinen Qualen und tauschte ihn gegen einen angefahrenen K2 vom letzten Brünnevent mit Prospeed im Oktober 2005.
Abends dann Wiederholung vom Montag, nur Ralf liess es diesen Tag mim Alk etwas ruhiger angehen…..
Hier noch ein paar Bilder vom Dienstag…..
Von links nach rechts…Robs, Kirstin, Marcus….

Beim fachsimpeln….

Kaffeepause der „alten“ Herren…..

Am Nachmittag im Tiefflug mit Robs….

…und Dennis

Mittwoch der 12.4/Tag 3 RacingDay
Der letzte Tag in Guadix.Die Sonne weckte mich sehr früh an diesem Mittwoch. Das Morgenritual das übliche und gegen 10.30 noch ein letztes mal die Strecke geentert. Die Grippe war nun langsam ziemlich weg. Kein Wunder, mit der Dosis an Grippemittel hätte man auch nen kompletten Pygmäenstamm in Paraguay geheilt ,der das erste mal an Grippe erkrankt war. Ich kam jedenfalls deutlich leichter aus dem Bett, als die Tage zuvor.
Die Schalt- und Bremspunkte waren gleich wieder drin und ich konzentrierte mich in diesem letzten Turn mehr auf Bremspunkte, als auf die restliche Fahrerei….ich achtete mehr auf andere 6er und deren Fahrstil, da ich hoffte, mich an dem einen oder anderen an der richtigen Stelle im Rennen vorbei bremsen zu können.
Nach rund 25 Minuten bin ich dann runter von der Strecke und hab mir als erstes den Hinterreifen angesehen. Der sah nun aus wie geleckt und das Reifenbild glich einem Babyarsch.
Es wurde Mittag und gegen 12.25 sind wir dann komplett zum Vorstart aufgebrochen.12.30 Aufstellung zum Rennen. Da die Veranstaltung nicht sehr voll war, liess BiPro alleman gleichzeitig an den Start…von der 125er bis hin zur 1000er….das Ganze war mir irgendwie suspekt.
Da ich in der Regel am Start den Gang eingelegt habe und die Kupplung schon langsam kommen liess, während ich mit der Fussbremse das Renneisen zurückhielt, musste ich mir anhand des nun fehlenden Fussbremshebel eine andere Startstrategie überlegen.
Es half trotzdem nichts, der Start war versaut und ich versuchte zu retten, was zu retten ist. Ziemlich brutal bin ich in die erste links eingebogen und hab Ralf, der wohl auch besser weggekommen war als ich die Türe zugeschmissen. Thats Racing,aber so gnadenlos wollte ich ihn eigentlich abdrängen…Sorry noch mal an dieser Stelle an Ralf!!!
Das Rennen war selber unspektakulär, zum Schluss hin hab ich mir dann auch mal wieder nen bösen Schnitzer erlaubt und Dennis rutschte noch durch….
Im Endergebnis bin ich auf Platz 4. der 600er-Wertung gelandet und damit war ich angesichts der wenigen gefahren Turns der letzten Tage schon zufrieden. Meine Zeit rutschte im Rennen dann noch auf eine 1.30.331.Danach reichte es mir auch mit der Fahrerei in Guadix und hab mit dem Zusammenpacken angefangen. Dennis,Robs und Ralf verstauten auch langsam das mitgebrachte Equiment, nur Kirstin drehte noch einige runden in Guadix. Gegen 16.00 versenkte dann noch ein Norweger auf ner silbernen R6 älteren Baujahres ziemlich heftig sein Renneisen in Kurve 3 und es gab Abbruch. Damit war der Guadixevent dann auch für Kirstin zu Ende. Gegen 17.00 war alles verstaut und ich klemmt mich hinters Steuer meines Fordes um nach Cartagena aufzubrechen. Leider schien es meiner Karre in Guadix besser zu gefallen als in Cartagena…jedenfalls waren alle digitalen Anzeigen tot.Ich vermutete ne leer Batterie und wollte mit der Hilfe von Ralf die Karre einfach überbrücken. Doch die Batterie schien komplett tiefentladen zu sein und der Ford weigerte sich erfolgreiche jeder Wiederbelebungsmassnahme. Ein Spanier mit einem „Seat irgendwas“ hat mich dann angeschleppt, aber auch hier zeigten alle Versuche die Scheisskarre zum Laufen zu überreden keinerlei Erfolg.
Erst einer der älteren Norweger, die an diesem Event in Guadix teilgenommen hatten, kam mir dann mit einem uralten Ford Transit zu Hilfe. Dessen Batterie hatte die nötige Kapazität, die grüne Seuche unter meinem Arsch zum Laufen zu überreden…Wahrscheinlich hat der mein Ford meine Stimmung mitbekommen, die nahe dran war, die ganze Karre mit 5 Liter spanischen Superbenzins zu einem Versicherungsfall werden zu lassen .Ich war jedenfalls tierisch angefressen.
Der vorhandene Sprit sollte eigentlich bis Cartagena reichen, sodaß ich die Schleuder nicht an der nächsten Tanke ausmachen musste und Gefahr lief, ein zweites mal hängen zu bleiben.
Während der Fahrt gingen immer mal wieder alle Lampen an und ich schwitze Blut und Wasser….Seltsamerweise fing sich der Motor nach einigen Aussetzern immer wieder auf s neue und wir kamen nach rund 250km wohlbehalten in Cartagena an. Hier hab ich dann die Kölner Versagerschleuder erst ausgemacht, als ich meine endgültige Parkposition erreicht hatte, auf der ich die nächsten Tage stehen bleiben wollte. Ich versuchte erneut zu starten und das Auto war immer noch total tot. Also doch die Batterie endgültig abgekackt..schöne Scheisse, dachte ich mir…wo bekomm ich nun ne neue Batterie her. Da das Renntraining erst am Freitag begann, wir aber schon Mittwoch vor Ort waren, wollte ich mich am Donnerstag um das Problem kümmern. Ich hängte abends eine 2.Batterie + Ladegerät an die Fordbatterie und hoffte, dass sich diese damit erholen würde.
Dann begann wir mit dem Aufbau unseres Fahrerlagers….Dennis hatte ein 9x3m grosses Zelt mitgebracht, daß wir an der Betonmauer hinter uns mit Spanngurten befestigten. Davor bauten wir 2 3x3m grosse Pavillions auf, unter denen wir die Motorräder parkten. Der hintere Bereich war ausschließlich für den Aufenthalt bestimmt und beherbergte eine komplette Biertischgarnitur und 2 Leuchstofflampen.Ausserdem richteten wir ein Werkstattecke ein, in der wir Reifen montieren und wuchten wollten.
Ralf hatte für die Tage nach dem Cartagena-Event einen Kurzurlaub geplant und deshalb für sich und seine Familie in rund 40km Entfernung ein Haus angemietet. Dorthin war er nach Renntraining in Guadix mit seiner Familie gefahren und benachrichtigte uns per Handy, dass er erst am Donnerstag zu uns stießen würde.
Dieser Mittwoch klang sehr ruhig bei Spagetti und Bier aus. Am Abend installierte ich noch die mitgebrachte SAT-Schüssel an einem 3m langen 50er HT-Rohr aus der Sanitäbranche und genoss im Bett die Sinnlosigkeit deutschen Fernsehens…soweit weg von zu Hause und doch so nah….die Wetterprognose für Deutschland sah für die kommenden Tage nur Scheisswetter voraus und ich konnte mir ein ein kleines, schadenfrohes Lächeln nicht verkneifen…irgendwann bin ich dann wie üblich vor der Glotze eingepennt…
Hier unser Fahrerlager in Cartagena….

Donnerstag der 13.4/Tag 4/Ruhetag
Heute war Ausschlafen angesagt…es wird wohl so ½ 10 gewesen sein, als ich mich endlich zum Aufstehen aufgerafft habe. Das sich stetig wiederholende Morgenritual beschreib ich jetzt kein weiteres mal, wiederholte sich in unserem Umkreis aber schätzungsweise noch 50 mal. Gewaschen, geputzt, mit Kaffee abgefüllt und der ersten Fluppe im Gesicht bin ich runter zur Boxenanlage und hab mir den ersten Turn der überwiegend aus Dänemark kommenden Racer an diesem Donnerstag angeschaut. Scheint ne recht flotte Strecke zu sein und freute mich schon auf Freitag. Die Grippe war mittlerweile endgültig Vergangenheit und alter Racinggeist zurück….hier wollte ich mich nicht noch mal von Dennis bügeln lassen, der in Guadix am Ende 2zehntel schneller war als ich.
Hier wollte ich wenigstens teamintern der schnellste sein. Außer Robs kannte die Strecke keiner und das Argument von mehr-PS der 10er wischte ich weg. Sollte der bessere Fahrer gewinnen. Keiner sprach eigentlich über Rundenzeiten,aber die rote Lampe wollte eigentlich doch keiner. Wie sollte es sonst unter Racern sein.Ich hatte leider überhaupt keine Ahnung, ab welchem Zeitlimit hier von „schnell“ geredet werden musste und Infos waren irgendwie auch keine zu bekommen. Die Dänen fuhren hier im Schnitt um die 1.50 und das sah bei einigen schon recht flott aus, wenn man auf dem Boxendach steht und die Jungs beim Fahren sieht…ich würde es ja am Freitag selber sehen, was ginge.
Den restlichen Tag dümpelten wir im Schatten rum…..aus Langeweile baute ich mir eine Camhalterung aus Plexiglas und bin dann am Nachmittag mit Hilfe von Robs auf Fehlersuche am Ford gegangen. Ein Ausmessen der Batterieleistung bestätigte uns eine rammelvolle Batterie mit 13.4 Volt Spannung an den Polen.Ich hoffte, dass sich die zusätzliche Batterie und das angehängte Ladegerät das Problem gelöst hatten und kroch hoffnungsvoll hinters Lenkrad….Nichts..gar nichts rührte sich beim Startversuch. Verdammte Mistkarre…nun wussten wir wenigstens, dass es nicht an der Batterie liegen konnte. Eine Überprüfung sämtlicher vorhandenen Sicherung brachte auch keine Lösung, da alle intakt waren. Wir überbrückten den vorhanden Kabelbaum mit Hilfe von 2 Starterkabeln zur vorderen Motorsteuerung und dem sich im Motorraum befindlichen Sicherungskasten…und siehe da…die Anzeigen im Amaturenbereich begannen sich wiederzubeleben…nachdem wir nacheinander + und – einzeln weggelassen hatten stellte sich heraus, dass wohl im Massekabel irgendwo der Wurm drin war, da der Saft vorn da war. Ich hab dann aus nem Starterkabel ne provisorische Leitung nach vorne gelegt und diese fest am Motorblock verschraubt. Die Karre lies sich dann problemlos starten, als sei nie etwas gewesen. Mein Dank geht an dieser Stelle auf jeden Fall an Robs für die Hilfe bei dem Ford-Problem.
Als nächste wechselte ich noch das Öl an meiner 6er da ich ja erst 3 Tage mit dem Motor gefahren war und eigentlich noch nicht mal richtig eingefahren war. Selbstverständlich gabs noch nen Ölfilter dazu.
Am späten Nachmittag tauchte dann Ralf auf, wir halfen beim Entladen und abends saß man relaxt bei einigen Bierchen gemütlich zusammen .Als ich gegen 00.30 ins Bett fiel, hatte ich das Gefühl, dass ich diesmal etwas zu kräftig hingelangt hatte und die fehlenden Bierchen von Guadix an einem Abend wieder aufholen wollte. Vom dt. TV-Programm hab ich daraufhin nicht mehr viel mitbekommen und war schnell weg.
Freitag der14.4/Tag 5
Erster Tag in Cartagena. Ich bin gleich mit Robs gegen 10 auf die Strecke raus und hab aus Interesse gleich mal den Laptimer angemacht, einfach nur um zu wissen, wie lange man bei flotter Gangart um den Kurs braucht. Nach 3-4 runden stand dann ne 1.54.xxx auf’m Laptimer. Unter 1.50 sollte also für ein erstes mal in Cartagena drin sein und hab mir dieses Ziel für das WE vorgenommen. Die Strecke ist stellenweise ziemlich anspruchsvoll, eine Berg und Talbahn vor dem Herren mit einigen total blinden Kurven, aber im Grossen und Ganzen recht flüssig zu fahren und mit einigen Mutecken versehen, bei dem ich wohl auch die meiste Zeit hab liegen lassen. Der Tag verging mit Fahren, Tanken und Liniesuchen überaus zügig und am Ende des ersten Tages stand eine 1.52 im ROM des Laptimers….ich war eigentlich ganz zufrieden. Dennis nahm Kirstin immer wieder unter die Arme und verpasste seiner Frau etliche Instruktorrunden.
Den ersten Schrecken des Tages verpasste uns dann Ralf, als er am späten Vormittag während eines Überholmanövers kuz vor Start/Ziel seine schwarze 10er formatfüllend in spanischer Erde verbudelte und indianerlike ziemlich rot bedeckt von der selben per Lumpensammler zurückkam.
Mit Gartenschlauch von Dennis bewaffnet und der Rennverkleidung entledigt, haben wir die 10er erstmal von der Erde befreit und gereinigt. Der Schaden war nicht so schlimm wie auf den ersten Blick befürchtet. Leider hatte es aber den Superbikelenker erwischt und auch die Rennverkleidung wies einige Brüche auf. Ebenso die Schaltereinheit am linken Griff. In der prallen Mittagssonne haben wir uns an den Wiederaufbau gemacht, damit Ralf am Nachmittag wieder raus konnte.
Robs beim Kleben der Rennverkleidung….

Ralf beim Zerlegen der beschädigten Verkleidung….

Ralf und ich haben dann die 10er auf die originalen Stummellenker zurückgerüstet, mit denen er dann am Nachmittag nur noch sehr wenige Runden gefahren ist. Er hat sich glaub ich nicht sehr wohl gefühlt. Schon bald landete das Moped wieder im Fahrerlager und Ralf hatte keine Lust mehr, in der Originalkonfiguration zu fahren…kein Wunder, wenn man sich so sehr an den Superbikelenker gewöhnt hat. Abends wie gewohnt…Grillen, zuviel Bier….abgelegt!
Samstag der 15.4/Tag 6
Zweiter Tag in Cartagena….Ralf ist zusammen mit Robert, den wir Tags voher zusammen mit seinem Kumpel Alessandro kennen gelernt haben, Richtung Murcia aufgebrochen um sich einen neuen Superbikelenker zu besorgen. Es dauert eine ganze Weile und bis kurz vor Mittag,bis die beiden wieder auftauchen. Schon kurz darauf beginnt das Zurückrüsten auf Superbikeumbau, dem auch der Lenkungsdämpfer wieder weichen muss, den wir Tags zuvor mitmontiert hatten.
Ich bin am Vormittag 2 mal raus, um meine Linie zu verbessern und muss mich immer wieder mal von nem 12 jährigen Hosenscheisser auf seiner 125er verblasen lassen, der hier wohl mit jedem Curb auf Du und Du ist…der Kerl kennt wirklich jede Kurve bis zum Erbrechen und ich vermute, dass der kleine Spanier hier schon zig mal am Start war. Ein Blick in die Box und das mitgebrachte Equipment lassen auf die Vorbereitungsphase zur Profikarriere vermuten. Etliche Sponsoren auf Kombi, Equipment und Material, sowie das Personal lassen darauf schliessen. Vollkommen schmerzbefreit zieht der Kleine den ganze Tag eine Runde nach der anderen, nur unterbrochen von Tankstopp und Reifenwechsel….RESPEKT kann ich da nur sagen.
Auch der Samstag ging nicht OHNE Schreck vorbei…während Ralf noch mit dem Wiederaufbau seiner 10er beschäftigt ist, platziert Robs seine 2006er 10er in Kurve 3 kurz nach S/Z in den roten Staub von Cartagena. Originalverkleidungen neigen leider dazu relativ schnell zu brechen und passenderweise scheint er sich auch noch für eine Neugestaltung seines Tankes entschieden zu haben. Auch die die Gilles Rastenanlage und der Serientopf scheinen linksseitig ihren Anteil abbekommen zu haben, ebenso wie der Öhlins Lenkungsdämpfer.
Der Lumpensammler bringt uns unseren Racingkollegen zurück und Robs begann sofort mit dem Wiederaufbau. Leider liessen sich einige Teile mit vorhandenem Material nicht mehr reaktivieren und er liess dann am späten Nachmittag das Moped Moped sein und verschwand mit dem ersten Bier des Tages im Schatten unserer „Hotelburg“
Die beschädigte 10er von Robs…

Laut seiner Aussage hatte er sich wohl die Rippen geprellt und auch der Daumen und Handballen der linken Hand schwoll am frühen Abend an. Michaela rieb die Hand dick mit Voltaren ein, einer Schmerzsalbe, die ich immer mitzuführen pflege und bandagierte die Hand für die Nacht.
Bin dann selber am Nachmittag noch 2-3 mal raus auf die Strecke, um mir den Kurs mehr zu verinnerlichen und ne bessere Linie zu finden, sowie an meinem Mutecken zu feilen. Abends hatte ich dann noch mal 2 Sekunden weggefeilt und eine 1.50.xxx war das Ergebnis dieses turbulenten Tages.
Einen Turn nutzte ich,um die CAM nochmal zu montieren und von Cartagena ein paar Videoaufnahmen zu machen.
Gibt’s natürlich auch zum Downloaden und zwar hier …bitte mit „rechts Klick“ und „Ziel speichern unter“ saugen, da keine Streamingdatei. Das ganze Video hat rund 63MB,ist DivX/MP3 codiert. DivX gibt’s hier .
Der Rennstreckenfotograf hat dann auch noch einige schöne Bilder gemacht…hier ein paar aus Cartagena…



Ralf verschwand am späten Nachmittag mit Dennis dann noch mal zum Einkaufen und kam vollgepackt mit Essen, Getränken und Grillkohle zurück.
Während Ihrer Abwesenheit hab ich meiner 6er nen nagelneuen Hinterradsocken in Form eines Metzeler K2 gegönnt und Alessandro beim Reifenwechsel seiner Suzi geholfen.Beim Ausbau der Felgen hab ich dann auch gleich die CRQ-Beläge gegen neue Stopper der selben Bauart getauscht.
Der letzte Abend an der Rennstrecke war dann trotz des bescheiden verlaufenden Tags noch recht lustig. Dennis/Ralf hatte riesige T-Bonestecks besorgt, die alleine schon den kompletten Grill belegten. Dazu gabs Alkopops in Form von Wodka/Lemon und ähnliches….
Der letzte gemeinsame Abend…

Ziemlich bedüddelt bin ich dann gegen Mitternacht auf Matratze gegangen und ich konnte mich des Eindruckes nicht erwähren, dass auch der eine oder andere leicht über normal null war…

Sonntag der 16.4/Tag 7
Finale in Spanien…letzter Tag in Cartagena mit abschließendem Rennen. Wieder alle zusammen und getrennte Wertung.
Mit leichten Kopfschmerzen ob der vorabendlichen Sauferei brauch ich schon früh morgens einen starken Kaffe. Ralf scheint es augenscheinlich auch nicht viel besser zu gehen. Bin seltsamerweise sehr früh aufgewacht und sitze mit Fluppe und Kaffee vor unserem Palast in der aufgehenden Sonne. Langsam regeneriert sich mein Körper und ich bekomm wieder einen klaren Kopf.
Gegen 09.00 flute ich die schon vorabends aufgezogenen Reifenwärmer mit spanischem Strom und hol mir die 3. Tasse Kaffee. Mittlerweile sind auch die anderen wieder auf den Beinen und der Tag beginnt außerordentlich ruhig. Ein Blick auf den abends zurückgelassenen Biertisch mit all seinen leeren Flaschen lassen auf ein Saufgelage der besonderen Art schliessen. Die Mülltonne in Form aufgeschnittener Ölfässer, die reichlich überall in dem Fahrerlager verteilt sind füllt sich recht schnell, als ich die Schandmale des Vorabends entsorge und klar Schiff mache.
Ich bin mit einer der ersten an diesem Sonntagmorgen, die auf die Strecke gehen. Dennis erteilt seiner Frau einige weitere Instruktoren-Runden und Ralf bügelt seine 10er,nun mit Motocrosslenker wie gewohnt um die Ecken. Es bleibt bei einem Turn am Vormittag für mich und schone meine Kräfte für das Rennen. Gegen Mittag steigt das Thermometer auf 26°…der kleine Spanier pfeilt schon wieder um den Kurs und trainiert wie ein Bekloppter.
Wie auch in Guadix ist das Rennen auf 12.30 angesetzt.
Robs hat auf weitere Fahrerei wegen seiner geschwollenen Hand verzichtet, da er beim Anbremsen sich nicht schmerzfrei abstützen kann. Beim Vorstart ist dann lt. Aussage von Ralf der Druckpunkt an seiner 10er weg und er verzichtet ebenso auf einen Start zum Rennen in Cartagena wie auch Kirstin, die sich dem Stress eines Rennens noch nicht aussetzen wollte.
Diesmal erwische ich einen verhältnismäßig guten Start und biege von Startplatz 8 ohne Platzverlust in die erste Links….die ganz schnellen sind vorne recht bald weg und nach 2 Runden aus den Augen. Hinter mir drängeln nun der kleine Spanier, den ich wahrscheinlich nicht mehr lange werde hinter mir halten können. Er probierts an einigen Ecken und kommt dann tatsächlich noch an mir vorbei…Was solls..thats racing….
Bleibt die gelbe GSX hinter mir….den Kollegen kann ich nahezu 7 Runden lang hinter mir halten. Auf der Start/Zielgeraden geht die 05er 6er wie Pest und ich kann mich absetzen. Leider scheint der Konkurrent hier schon mehrere Trainingsrunden hinter sich zu haben und hab ich hab die gelbe Seuche bald wieder im Kreuz. Ich bin eigentlich nicht gewillt, mir den erkämpften 3.Platz streitig machen zu lassen. Da ich nun nicht gerade zu den alten Hasen gehöre, was Rennen fahren angeht, lass ich mich wie ein blutiger Anfänger in einen Fehler hetzten und verbremse mich prompt vor einer scharfen Linkskurve. Natürlich hat der Suzitreiber das ausgenutzt und versucht nun seinerseits Land zu gewinnen und macht Tempo OHNE Ende….Ein Blick nach hinten um festzustellen, dass kein weiterer Konkurrent mehr droht und ich versuche dran zu bleiben. Noch bevor ich aber wieder in Angriffsnähe war, ist das Rennen zu Ende und platziere mich auf Platz 4.Ich hab mich zwar leicht geärgert wegen dem Patzer und dem verlorenen 3.Platz,bin aber unterm Strich sehr zufrieden mit dem Ergebnis.Die lustige Balgerei auf der Strecke mit der 125er und dem Suzitreiber hat mir dann noch eine 1.48.tief beschert, mit der ich dann wirklich sehr zufrieden war. Von dem Rennen inkl. Start gibt’s ebenfalls ein Video, nicht OnBoard, sondern vom Tower der Strecke von meiner Frau aufgenommen, dass ich bei Gelegenheit mal einstellen werde.
Hier noch einige nette Bilder vom Fotografen aus dem Rennen….
Der kleine Spanier hat echt mächtig am Kabel gezogen….

Im Fight mit der Gixxer…

In der Startaufstellung….

Dennis am Start…

Wo sich Dennis am Schluss platziert hat, kann ich nicht genau sagen…..
Nach dem Rennen bin ich beim Verlassen noch an der Box des kleinen Spanier vorbei gefahren und hab ihm gratuliert…hat gestrahlt wie’n Großer und war sichtlich stolz. Ist aber auch echt super gefahren der Kleine und es würd mich nicht wundern, wenn wir in 2-3 Jahren noch von Ihm hören würden.
Der Rest ist eigentlich schnell erzählt…nach der Siegerehrung haben wir mit dem Zusammenpacken begonnen. Ralf hat die 10er in seinem Benz-Vito verstaut und ist zu seiner Familie und dem angemieteten Haus zurück. Robs/Dennis und Kirstin waren auch recht schnell fertig mit dem Verladen und zogen bald von dannen Richtung Deutschland. Als wir alles verstaut hatten, hab ich mich noch ein letztes mal von Robert/Alessandro verabschiedet und dann gegen 17.00 die Rennstrecke von Cartagena verlassen .Der Bus sprang ohne Probleme an und wir machten uns auf den Weg über die neue Autobahn von Cartagena nach Alicante. Spät abends erreichten wir Barcelona, durchquerten ein letztes mal die Stadt und übernachteten im Bus zwischen Barcelona und der spanisch-französischen Grenze. Die Rückfahrt verlief nahezu störungsfrei, diesmal verfuhr ich mich auch nicht mehr in dem verkackten Lyon, stopften dem französischen Staat wieder etliche €uros in den A***h und erreichten am Nachmittag die deutsche Grenze. Ein kleiner Stau im Baustellenbereich rund um Karlsruhe hielt uns zwar etwas auf aber gegen 20.30 waren wir wieder daheim.
Fazit
Trotz aller widrigen Umstände vor und während dieses Spanientrips mit allen Höhen und Tiefen war es in meinen Augen ein gelungener Saisonauftakt in 2006.Natürlich tut es mir sehr leid, dass Robs seine 10er weggefeuert hat und sich dabei auch noch einige Prellungen geholt hat, daher auf diesem Wege noch GUTE BESSERUNG an Dich alter Junge. Es hat viel Spaß gemacht mit Dir in Guadix und Cartagena auffer Piste zu gehen. Auch mit Dennis, Ralf und Kirstin war ich das erste mal gemeinsam auf der Rennstrecke. Es war sehr harmonisch, nie fiel ein böses Wort und riesen Spaß gemacht. Mit Euch 3en würde ich immer wieder auf die Strecke gehen, egal wohin!!!
Ein dicker Gruß geht auch an die Mutter von Dennis, die stets für den kleinen Keanu da war, und mit Ihr zu ratschen viel Spass gemacht hat…Nicht vergessen will ich Petra und die Kids vom Ralf, wenn Sie auch nur in Guadix dabei waren.
Wie üblich könnte man noch viel mehr erzählen, ihr kennt das ja…aber Dennis, Robs und Ralf können sich selber die Finger wund tippen…*lol*
In diesem Sinne….
Euer Marcus
Dieser Bericht ist in folgenden Foren veröffentlicht ,in denen ich aktiv schreibe…also nicht wundern!!!
www.kawasaki-funracer.de
www.racing4fun.de
www.zx10ninja.de
http://speed.to
www.ninja-zx.de
PS: Nachtrag….
Hab heute, während ich hier sitze und diesen Bericht schreibe,erfahren, dass Ralf und seine Familie noch in Spanien komplett beraubt wurden. Dabei kam das Fahrzeug,ein nagelneuer MB Vito inkl.der 10er mit der kompletten Ausrüstung wie Helme,Lederkombis und Bargeld abhanden.
Möge den verfluchten Dieben der Sch**z abfaulen.
Tut mir leid für Euch,dass dieser geile Event so beschissen für Euch geendet hat…..
Auch Robs hat sich wohl mehr als ne "Rippenprellung"geholt...GUTE BESSERUNG von unserer Seite!!!
Meldet Euch,wenn wir Euch helfen können…….