Bericht Brünn mit Jura Racing

[Ebi]

endlich der lang erwartete Bericht über das Racevent in Brünn aus meiner Sicht.

Hallo,

nach einer etwas zähen Anreise bereits am Mittwoch kam ich wohlbehalten in Brünn an. Es folgte das übliche Prozedere mit Begrüßung, Ausladen usw.

Am Donnerstagmorgen empfing uns strahlender Sonnenschein und ich war optimistisch gestimmt für das WE. Die Veranstaltung war ausgebucht und so war es entsprechend voll auf bzw. vor der Strecke. Im Gegensatz zu Most ist das jedoch nicht so problematisch, da die Strecke ja bekanntlich breit genug ist und keine solche Engstelle hat wie Ende S/Z in Most.

Bereits um 10:30 mußte aufgrund eines Motorplatzers an der tiefsten Stelle der Strecke diese gesperrt werden. Als Sie wieder geöffnet wurden haben sich gleich wieder an der Stelle 3-4 Fahrer abgelegt, da es immer noch rutschig war. Neben Bindemittel wurde die Strecke mit Wasser gereinigt und dieses war logischerweise noch nicht abgetrocknet. Es schien auch so, dass das Öl nicht 100% erwischt wurde..... Ein Turn später war das ganze jedoch wieder soweit ok. Im letzten Turn bin ich mit Franz und Geygi gestartet. Im Gegensatz zu sonst bin ich mal vorne weg gefahren. In der zweiten Runde bin ich wie immer in die letzte Kurve vor S/Z eingebogen und fand mich schlagartig in der Horizontalen liegend. Ich hatte nur einen Gedanken..... Lass bloß das Motorrad nicht los, dass es sich nicht überschlägt. So schlidderte ich mit der Gixxer gen Kiesbett und kam dort zum Stillstand. Gemächlichen Schrittes kam die Streckenposten auf mich zu. Neben mir lag ein weiterer Fahrer mit Motorrad und als dann noch einer auf der Strecke liegen geblieben war wurde endlich abgebrochen.

Was war passiert? Ein Fahrer einer R6 hat wohl mit der Kette ein Teil aufgesammelt, das ihm den Ölfilter zerschnitten hat. Die Spur ging über 2 Kurven und die 2. Kurve hatte ich wohl genau erwischt. Ich hatte überhaupt keine Chance den Sturz abzufangen. Ich war stinkwütend, dass die Streckenposten so langsam reagiert haben aber es half ja nichts. Dank Geygi war ich schnell im Fahrerlager und eine erste Begutachtung ergab keine schlimmen Schäden am Motorrad. Zum Glück war das Zeittraining erst um 15:30Uhr, so dass genügend Zeit bleiben sollte, um den Schaden soweit zu beheben. Unter der tatkräftigen Unterstützung von Geygi war ich 20min. vor Start des Zeittrainings fertig. Es blieb ein Auspuff mit Löchern der leider nicht zu reparieren war und eine gut getapte Verkleidung.....

Das Zeittraining verlief ohne Probleme und in der 4. Runde konnte ich bereits eine 2:17, 8 fahren, was für Startplatz 2 ausgereicht hat. Franz lag auf Pole mit 3/10 Vorsprung. Es war ein harter Tag, den ich dann entsprechend gemütlich ausklingen lies.....

Am Freitagmorgen empfing uns deutlich bedeckteres Wetter. Irgendwann fing es dann auch an zu tröpfeln und die Stimmung sank in den Keller.... Es sah alles wieder nach Mischwetter aus und das war nicht gerade beruhigend. Es blieb zwar den ganzen Tag verhangen doch zum Glück auch trocken. Der Vormittag verlief ansonsten ohne größere Probleme und die Spannung stieg langsam an. Bei der Ausfahrt auf die Strecke fing es dann wieder etwas an zu tröpfeln und dies gab noch einen Zusatzkick, auf den ich aber gerne verzichtet hätte.....

Der Start verlief wieder mal total besch..... und ich war in der ersten Kurve irgendwo im Gewühl auf Platz 10 oder so.... Ein besonders motivierter Fahrer fuhr dann in jeder Kurve von links nach rechts und ich war mir sicher, dass er die erste Runde nicht überstehen würde. So war es dann auch... In der vorletzten Kurve des Omegas verabschiedete er sich per Lowsider. Hinter Flo fuhr ich 1,5 Runden bis ich ihn endlich überholen konnte. Und dann kam ich zügig voran. Die dritte Runde hatte ich mit 2:15, 997 bereits als 2. beendet und mir einen kleinen Vorsprung auf den 3. herausgearbeitet. Leider fing dann Eingangs der 4. Runde das Hinterrad trotz neuen Reifens deutlich zu rutschen an und ich outete mich als Slideschwuchtel. Ende der 4. Runde, die ich mit 2:18 beendet hatte, waren die Kollegen am Hinterrad und ausgerechnet einer der härtesten Verfolger in der Meisterschaft konnte mich kurz danach überholen. Ich fuhr total verkrampft aus den Ecken raus und das half auch nicht wirklich um hier noch einen Angriff zu starten. Hinzu kam ein spürbarer Leistungsverlust aufgrund des kaputten Auspuffs, der sich insbesondere im letzten Drehzahlbereich bemerkbar gemacht hat. Ich konnte allerdings den dritten Platz um wenige 1000stl. vor Geygi ins Ziel retten. Sieger wurde Franz Lesl, der aufgrund eines starken Starts und gleichmäßig schnellen Runden die Hasenfußtaktik angewandt hat (Gratulation nochmals von hier aus). Zweiter wurde Weissl und den Rest könnt Ihr ja bei Jura nachlesen.

Neben der Filmvorführung durch Hami, gab es noch eine kleine Nightshow (zu deutsch Nacktschau) mit Mädels, die man nicht unbedingt von der Bettkante stoßen würde...
Irgendwann sind wir dann bei Kalle gelandet und haben noch kräftig gefeiert (leider ohne die Mädels.... ).

Fazit
Trotz Sturz im freien Training Platz 3 im Rennen eingefahren
Sliden will gelernt sein
im Havanna ist Alkohol enthalten
Letztendlich viel Glück im Unglück gehabt.....
In zwei Wochen geht es weiter und ich bin gespannt, wie es mir in Rijeka geht....

Gruß Ebi, der die Babygixxer schon wieder weitestgehend vorbereitet hat....

[Flo]

Hi zusammen,

also, das war Brünn aus meiner Sicht:

Unspektakuläre Anreise mit meinem Teamkollegen Chris und Weltklassefotograf Pubi, Mittwoch morgen gegen 7 in Brünn angekommen und erst einmal nicht ins Fahrerlager hereingelassen worden. Das freundliche Männchen an der Schranke teilte uns mit, das man uns erst um 19.00 Einlass gewähren würde, was ich gar nicht so lustig fand. Nun gut, gegen 10 Uhr wurden wir dann glücklicher Weise doch hereingelassen und waren neben Franz Sachs uns Scott Hansen (weis der Teufel wie der da vorher reingekommen ist) mit die ersten im Fahrerlager. Statt relaxen war erst einmal Arbeit angesagt, es ging ans Ausladen des Transporters, einräumen der Box und Aufbauen der Zeitnahme, des Jura Büros etc. pp. Danach war der Mitwoch dann bei angenehmen Temperaturen und Sonne recht entspannt. Nach und nach trafen dann die anderen Kollegen ein, Franz mit Hilde von TTSL, Ebi, Günther und Mig und schließlich auch Geygi. Ich verzog mich zeitig in den Transporter und träumte vom Angasen und gutem Wetter.

Das strahlte uns dann auch Donnerstag morgen nach dem Aufwachen entgegen, perfekte Bedingungen um ordentlich am Kabel zu ziehen. Ich bin zum erten Turn auf die Strecke herausgefahren und hatte das Knie gleich in der ersten Rechtskurve nach Start/Ziel am Boden. Ist irgendwie merkwürdig, immer wenn das passiert denke ich, "das wird ein gutes Wochenende". Die Strecke war morgens schon recht voll, ich konnte trotzdem einige nette Runden drehen. Meinen Laptimer hatte ich absichtlich nicht eingeschaltet und Chris (der erst später fahren würde), stoppte von der Boxenmauer aus. Ich blieb gleich im ersten Turn sehr lange draußen und fuhr ganz entspannt eine komplette GP Distanz. Wenn ich mich recht erinnere waren das so ca. 18 Runden Das konsequente Konditionstraining zeigt doch Wirkung. Chris war mit den gestoppten Zeiten für's erste zufrieden und das reichte mir als Aussage darüber wie schnell ich unterwegs war. Von Zeiten wollte ich erst einmal gar nichts wissen weil ich mich nicht wie in Most selbst wieder unter Druck setzen wollte.

Während ich mich vom ersten Einrollen erholte, gab es einen Abbruch und ich hörte von einer dicken Ölspur in der bergab- rechts hinterm Omega, klasse. Nachdem die Strecke erneut geöffnet wurde, fuhr ich dann zum zweiten Turn mit Geygi, Franz und Ebi auf die Strecke weil ich dachte ich könnte vielleicht noch etwas lernen Ich fuhr ein paar Runden vor, bis ich dann von Ebi überholt wurde, folgen konnte ich ihm aber nicht so richtig. Die Ölspur war blöd, irgendwie konnte ich sie nicht so recht ausmachen, der Asphalt war da überall etwas dunkler. Nach ein paar Runden habe ich dort auch 2 Leute im Kiesbett liegen sehen, was mein Vertrauen in den Grip auch nicht wirklich gesteigert hat. Ich fuhr also noch ein wenig im Kreis rum und kam wieder an die Box um ein wenig mit dem Fahrwerk zu arbeiten. Meine Reifen rissen beide auf der rechten Seite auf, was in Brünn scheinbar ein allgemeines Problem ist. Irgendwann wurde dann erneut abgebrochen und ich habe mitbekommen das Ebi zusammen mit ein paar anderen Fahrern auf einer neuen Ölspur gestürzt ist. Super. Ebis Gixxer sah nicht so gut aus, war aber mit vereinten Kräften wieder rechtzeitig vorm Zeittraining herstellbar.

Chris hat mir vorm Zeittraining neue Reifen montiert und ich fuhr hinter Franz auf die Strecke. Die ersten zwei drei Runden ging er etwas langsamer an, forcierte dann aber das Tempo. Ich war die ganze Zeit mit 50 bis 60m Abstand dahinter und konnte zwischenzeitlich auch ein wenig aufschließen. Das Tempo das wir fuhren war schon ganz ordentlich und ich war zuversichtlich einen guten Startplatz herauszufahren. Mit 2.17.9 war ich dann hinter Franz und Ebi dritter in der Startaufstellung. Ich hatte eigentlich gehofft schneller zu sein als Franz, weil ich die Lücke im Verlauf des Trainings ein wenig schließen konnte, irgendwie war er aber doch ein paar zehntel schneller als ich. Naja, mit der ersten Startreihe war ich aber dann doch recht zufrieden.

Nachmittags bin ich noch ein wenig spazieren gefahren und habe weiter mit meinem Fahrwerk gearbeitet. Abends haben wir dann wie immer gemütlich in der Box gehockt, gegessen, getrunken und Spass gehabt. Es ging aber trotzdem zeitig ins Bett.
Am Donnerstag morgen sah das Wetter dann nicht wirklich gut aus, es nieselte und der Asphalt war nass, außerdem war es erheblich kühler als am Donnerstag. Vorm Rennen bin ich dann auf abtrocknender Strecke noch ein paar Runden eingerollt und habe auf's Rennen gewartet. Es war mitlerweile wieder trocken, allerdings gab es feinstes Aprilwetter, Kalt, windig und immer wieder leichtes nieseln und sonnenabschnitte. Pünktlich zum Rennen fing es leicht an zu tröpfeln und ich gab in der Einführungsrunde ordentlich Gas. Ich kam gut weg, bog als zweiter in die Rechts nach Start/Ziel ein, überholte Franz außen und blieb dann auch vorne. Als ich mich auf dem Bergaufstück zur Start/Ziel geraden umschaute, war weit und breit niemand mehr zu sehen. Ich hoffte dann, das es beim Rennstart genauso perfekt laufen würde.

Das war aber leider nicht so. Der Start war mittelprächtig und beim anbremsen der ersten Kurve war ich dritter, nach dem Einbiegen glaube ich siebter
Es war ziemlich voll vor mir und ich machte erst einmal ein wenig langsamer zumal da vor mir einer fuhr wie ein gestörter. In der ersten Rechtskurve gibt es innen ein paar wellen und seine Kiste hat so derb geschaukelt, das er sich in wirklich tiefer Schräglage in die Rasten stellen mußte (!) um sein Mopped abzufangen. Dabei ist er auch noch völlig schmerzfrei voll auf dem Gas geblieben. Ich habe dagegen gezuckt, weil ich mit einem Sturz von ihm gerechnet hatte, was mich am Kurvenausgang wieder einige Meter gekostet hat.
Das mit dem Verrückten hatte sich allerdings in der zweiten Links des Omegas erledigt, was mich abermals zucken ließ, da er genau vor mir von der Strecke gerutscht ist. Wegen dem Sturz tat sich gleich eine kleine Lücke zu der Meute vor mir auf. Ich beendete die erste Runde als sechster.
Nunja, ich habe dann versucht einen vernünftigen Rhytmus zu finden, was mir aber nicht recht gelingen wollte. Ebi flog dann auch an mir vorbei und war so ziemlich direkt auf und davon. Ihm zu folgen war für mich unmöglich. Ich fuhr dann ein fades Rennen und bin noch von 2 anderen Leuten überholt worden, denen ich nichts entgegenzusetzen hatte. Das ist schon ein scheiß gefühl, ich fuhr um mein leben, wurde aber einfach so geschnupft, das ich dachte ich stehe Einer von den beiden hat mich auf der Bremse überholt, bzw fuhr mit vollgas an mir vorbei als ich schon gebremst habe, ich dachte echt ich bin im falschen Film. Ich beendete das Rennen dann als neunter, obwohl ich permanent tiefe 2.18 und hohe 2.17 gefahren bin. Ich frage mich wieso die alle so schnell geworden sind, das ist nicht mehr normal :-/
die erste zwanziger Zeit gab es auf Platz 18 (!) und bis Platz 28 wurde 2.22 gefahren, wahnsinn.

Naja, nach dem Rennen war ich also nur mittelprächtig begeistert und ließ den Tag gemütlich ausklingen. Am Samstag war das Wetter auch nicht wirklich besser als Freitag und ich fuhr erst nachmittags mit Chris zusammen auf die Strecke. Chris ist schon seit 1 1/2 Jahren nicht mehr gefahren und wir fuhren ein paar sehr nette Turns zusammen. Ich war über seine Performance wirklich angenehm überrascht, nur als ich dann richtig Gas gegeben habe, konnte er nicht ganz folgen. Es war trotzdem sehr spaßig! Wir haben es auch das erste mal seit 4 Jahren hinbekommen die Motorräder zu tauschen, Christians Motor ist spürbar schwächer als meiner, aber das Kit Getriebe taugt mir schon sehr, obwohl man damit schalten muß wie ein Irrer

Nach den spaßigen Turns mit Chris fuhr ich dann noch eine Kawa ZX-10 Probe. Meine Fresse, die hat Druck! Mit ordentlich Respekt vor der Leistung, habe ich den Hahn nur ganz aufgezogen wenn ich wirklich gerade war, in den Kurven habe ich nur gaaaaanz zögerlich beschleunigt.
Boah, die reißt einen wirklich heftig nach vorne, brutal. Naja, früh bremsend und spät beschleunigend schwuchtelte ich ein Paar Runden mit 2.25 um den Kurs.

Das muß mal gesagt werden: Hut ab vor den Leuten, die mit so einem Geschoß richtig schnell fahren! Das ist wirklich nicht so leicht und erfordert denke ich verdammt dicke E**r!
Ansonsten bleibt zur Kawa noch zu sagen das sie sagenhaft handlich ist, handlicher als meine R6.

Sonntag und Montag war das Wetter dann richtig scheiße, Es war wirklich bitterkalt (zwischen 1 und 4 Grad), nass und windig. Kein Wetter zum Motorrad fahren. Da ich aber als Instruktor bei den Einsteigern eingeteilt war, blieb mir nicht anderes über als doch zu fahren. Hat nicht so richtig Spaß gemacht und die Einsteiger taten mir doch recht leid. Einen trockenen Turn hatten wir, und der war tatsächlich recht nett. Echt nervig war das es keine eindeutigen Bedingungen gab, ich weis gar nicht wie oft ich von Trockenreifen auf Regen und wieder zurück gewechselt habe

Am Samstag nachmittag bin ich dann noch auf nasser Strecke einem recht flotten Mädel vorgefahren, die dann nach einigen Runden hinter mir gestürzt ist, was mir echt leid getan hat
Abends hatte ich dann echt die Schnauze voll, meine Stiefel und Kombi waren nass, es war arschkalt, windig, einfach ungemütlich.

Montag war fast das selbe Spiel, mittags gab es richtig Regen und ich bin zusammen mit Chris einige Regenreifenrunden gefahren. Chris hat es dann aber blöder Weise eingang Start/Ziel weggeschmissen. Er hatte (genau wie ich) vergessen die Verschlüsse im Verkleidungsunterteil zu öffnen und wir vermuten das ihn schwappendes Wasser zu fall gebracht hat. 2 Liter Wasser in der Unterverkleidung wirken sich eben nicht wirklich positiv aufs fahren aus.

Nachmittags war es dann wieder trocken und wir Instruktoren (Franz, Chris und ich) sind dann noch mal zusammen auf die Strecke herausgefahren, eigentlich zum Reifen glattfahren, was sich aber nach 2 Kurven in gnadenloses Aufzünden gewandelt hat (wie's eben immer ist wenn man ganz gemütlich fahren will ) Die Reifen sind noch weiter aufgerissen, ich bin schön gerutscht und wir hatten noch einmal viel Spaß.

Alles in allem war es trotz des miesen Februarwetters ein sehr nettes Event, ich bin so viel gefahren wie schon lange nicht mehr, Chris ist gut zurecht gekommen und bei seinem Sturz ging nicht viel Kaputt.

Ich freue mich schon auf Rijeka in 1 1/2 Wochen und bin mal gespannt ob Chris es schafft mich herzubrennen, was er sich fest vorgenommen hat