SV650 aus dem letzten Jahrtausend
Der Bereich für Eure Projekte, Um- und Aufbauten. Auch Tips und Tricks zu Feinheiten, aber keine Standardthemen wie: so wechselte ich die Bremsbeläge.
- Knubbler Offline
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Also für mich erscheint das Ganze recht simpel. Ich werde aber gerne eines besseren belehrt.
Bei der Moto3 unterscheidet sich der effektive Schräglagewinkel kaum von der echten Schräglage und sie können bis an die Grenze der Haftung fahren. Bei der MotoGP unterscheiden sich Schräglage und effektiv über 10° und sie können nicht immer die maximal mögliche Schräglage fahren. Kann das jemand von Euch widerlegen?
Bei der Moto3 unterscheidet sich der effektive Schräglagewinkel kaum von der echten Schräglage und sie können bis an die Grenze der Haftung fahren. Bei der MotoGP unterscheiden sich Schräglage und effektiv über 10° und sie können nicht immer die maximal mögliche Schräglage fahren. Kann das jemand von Euch widerlegen?
Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Nö, aber wir haben jetzt zwei alternative Erklärungen:
Deine: MotoGP ist teilweise langsamer in den Kurven,
weil die Maschine gar nicht so weit abgewinkelt werden
kann wie die Reifen das hergeben würden. Kann sein.
Oder die von R6 Pille: Moto3 fährt größere Radien, und
das geht natürlich mit höherer Bahngeschwindigkeit.
Völlig plausibel.
Keine Ahnung, was da genau der Fall ist, vielleicht ja beides.
Deine: MotoGP ist teilweise langsamer in den Kurven,
weil die Maschine gar nicht so weit abgewinkelt werden
kann wie die Reifen das hergeben würden. Kann sein.
Oder die von R6 Pille: Moto3 fährt größere Radien, und
das geht natürlich mit höherer Bahngeschwindigkeit.
Völlig plausibel.
Keine Ahnung, was da genau der Fall ist, vielleicht ja beides.
- Lutze Offline
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Kann es nicht sein das so eine MotoGP genauso schnell durch die Kurve könnte wenn sie einfach die selbe Linie hinter einer Moto 3 her fährt? Ich behaupte einfach mal ja.
Mir fehlen allerdings die Mittel um dies in irgendeiner Weise zu belegen.
Könnte es einfach daran liegen das die MotoGP um ihre wahnsinnig hohe Leistung zu nutzen eben eine andere Linie fährt um diese PS am effektivsten auszunutzen.
Mir fehlen allerdings die Mittel um dies in irgendeiner Weise zu belegen.
Könnte es einfach daran liegen das die MotoGP um ihre wahnsinnig hohe Leistung zu nutzen eben eine andere Linie fährt um diese PS am effektivsten auszunutzen.
Erfahrung ist eine gute Sache.Leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte!
Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Ja, damit befindest du dich in guter Gesellschaft, und das folgt auch unmittelbar
so aus einfachen, aber gut erprobten pysikalischen Modellen. Fragt sich natürlich,
ob nicht zumindest die dabei verwendete Behauptung "Reibungskraft ist gleich
Reibwert mal Normalkraft" nicht ein bißchen zu einfach ist um die Verhältnisse
korrekt darzustellen ...
Ja, das hört man ja öfter, dass Fahrer, die wenig Leistung und damit möglicheKönnte es einfach daran liegen das die MotoGP um ihre wahnsinnig hohe Leistung zu nutzen eben eine andere Linie fährt um diese PS am effektivsten auszunutzen.
Beschleunigung zur Verfügung haben, "runder" fahren ("lieber's Leben riskiern wie 'n Schwung verliern!") als welche, die über richtig Qualm am Hinterrad herrschen. "Hört man ja öfter ..." ist allerdings in der Physik keine allgemein akzeptierte Begründung ...
Gruß
Sven
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Also ich würde mal davon ausgehen, wenn die MotoGP eine schnellere Linie fahren könnte und gerade kein störender Gegner in der Nähe ist, dann würden sie das auch tun. Das deutet also auf technische Gründe hin, warum es nicht schneller geht.
Hat jemand von Euch Zugriff auf Sektorzeiten von Moto3 und GP? Da würde mich der Unterschied am Sachsenring interessieren, wo nur Kurven sind.
Hat jemand von Euch Zugriff auf Sektorzeiten von Moto3 und GP? Da würde mich der Unterschied am Sachsenring interessieren, wo nur Kurven sind.
Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Leider bin ich so langsam, dass mich schon mal ein Fahrer mit so ganz schmalen Reifen in OSL überholt hat.
Mit meiner R1 dümpelte ich dabei bestenfalls im 1.35 Zeitrahmen um die Strecke.
Was ich dabei festgestellt habe ist, dass der Floh mit den schmalen Reifen (keine Ahnung was das für ein Typ war
) mit maximalen Kurvenradius um die Kurven gezirkelt ist um möglichst wenig "Schwung" zu verlieren.
Kann man auch mit 200PS machen, ist ja nicht verboten
.
Man versucht jedoch immer so zu fahren, dass man früh alles wieder aufrecht hinstellt damit man die 200PS nutzen kann ohne dass die TC eingreift oder das man ohne Elektronik den "Flieger" macht.
Als Moto GP Fahrer ist es auf die Rundenzeit besser etwas Kurvenspeed zu opfern.
Man kann durch das frühzeitige Aufrichten eher Gas geben und so eine höhere Geschwindigkeit auf der Geraden erreichen.
Der 50PS Fahrer kann mit dieser Technik nix gewinnen.
Wenn der Schwung einmal weg ist kann er die Runde gleich vergessen.
Mit meiner R1 dümpelte ich dabei bestenfalls im 1.35 Zeitrahmen um die Strecke.
Was ich dabei festgestellt habe ist, dass der Floh mit den schmalen Reifen (keine Ahnung was das für ein Typ war

Kann man auch mit 200PS machen, ist ja nicht verboten

Man versucht jedoch immer so zu fahren, dass man früh alles wieder aufrecht hinstellt damit man die 200PS nutzen kann ohne dass die TC eingreift oder das man ohne Elektronik den "Flieger" macht.
Als Moto GP Fahrer ist es auf die Rundenzeit besser etwas Kurvenspeed zu opfern.
Man kann durch das frühzeitige Aufrichten eher Gas geben und so eine höhere Geschwindigkeit auf der Geraden erreichen.
Der 50PS Fahrer kann mit dieser Technik nix gewinnen.
Wenn der Schwung einmal weg ist kann er die Runde gleich vergessen.
Es gibt immer einen Schnelleren
Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Man kann sich ja zwei Extreme vorstellen: eine Maschine, die überhaupt nicht beschleunigen kann.
Die wird mit irgendeiner hinreichend hohen Geschwindigkeit auf der StartZiel Geraden ausgesetzt,
und der Fahrer muß alles tun, dass er z.B. die Hotelkurve am Pann mit möglichst hoher
Geschwindigkeit
am Scheitel durchfährt, weil das ist die langsamste Stelle. Weil er nicht mehr schneller werden kann
fährt er dann Runde um Runde konstant so dahin. Dazu muß er versuchen, dass seine Linie in der
Hotelkurve möglichst wenig gekrümmt ist, sprich möglichst rund.
Und die andere Maschine, die gleich zwei Sachen kann: zum einen abartig stark auf der Geraden be-
schleunigen, und zum anderen sich im Stillstand blitzschnell um die eigene Hochachse drehen. Deren
Fahrer schießt also so schnell er kann geradlinig in die Hotelkurve rein, bremst so, dass er ganz am
Außenrand zum Stehen kommt, dreht sich (wie gesagt blitzschnell) um keine Ahnung 150° nach links
und beschleunigt dann so geradlinig er kann wieder raus. Und möglicherweise ist er damit schneller als
der andere Fahrer ...
Ist natürlich ein komplett unrealistisches Extrembeispiel, aber es gibt in diesem Zusammenhang
eine kleine Rechenaufgabe: wenn ein Fahrzeug geradlinig auf eine Mauer zufährt, sollte der Fahrer
dann besser voll bremsen (ohne zu lenken), oder lieber versuchen, ohne zu bremsen um 90° vor
der Mauer abzubiegen? (vorausgesetzt, beim Bremsen und beim Kurvenfahren kann jeweils dieselbe
Beschleunigung erzielt werden). Die Lösung ist wahrscheinlich jedem auch ohne zu rechnen intuitiv klar:
bremsen ist besser, beim Abbiegen nähert man sich der Mauer weiter an. Wenn man das Ganze spiegelt
sieht man, dass ein U-Turn um 180° weniger Weg(!) braucht, wenn man geradlinig bis zum Stillstand
bremst, sich um 180° dreht unbd dann geradlinig zurückfährt als wenn man einen großen Halbkreis
fährt. Weniger Weg, aber auch weniger Zeit?
Gruß
Sven
Die wird mit irgendeiner hinreichend hohen Geschwindigkeit auf der StartZiel Geraden ausgesetzt,
und der Fahrer muß alles tun, dass er z.B. die Hotelkurve am Pann mit möglichst hoher
Geschwindigkeit
am Scheitel durchfährt, weil das ist die langsamste Stelle. Weil er nicht mehr schneller werden kann
fährt er dann Runde um Runde konstant so dahin. Dazu muß er versuchen, dass seine Linie in der
Hotelkurve möglichst wenig gekrümmt ist, sprich möglichst rund.
Und die andere Maschine, die gleich zwei Sachen kann: zum einen abartig stark auf der Geraden be-
schleunigen, und zum anderen sich im Stillstand blitzschnell um die eigene Hochachse drehen. Deren
Fahrer schießt also so schnell er kann geradlinig in die Hotelkurve rein, bremst so, dass er ganz am
Außenrand zum Stehen kommt, dreht sich (wie gesagt blitzschnell) um keine Ahnung 150° nach links
und beschleunigt dann so geradlinig er kann wieder raus. Und möglicherweise ist er damit schneller als
der andere Fahrer ...
Ist natürlich ein komplett unrealistisches Extrembeispiel, aber es gibt in diesem Zusammenhang
eine kleine Rechenaufgabe: wenn ein Fahrzeug geradlinig auf eine Mauer zufährt, sollte der Fahrer
dann besser voll bremsen (ohne zu lenken), oder lieber versuchen, ohne zu bremsen um 90° vor
der Mauer abzubiegen? (vorausgesetzt, beim Bremsen und beim Kurvenfahren kann jeweils dieselbe
Beschleunigung erzielt werden). Die Lösung ist wahrscheinlich jedem auch ohne zu rechnen intuitiv klar:
bremsen ist besser, beim Abbiegen nähert man sich der Mauer weiter an. Wenn man das Ganze spiegelt
sieht man, dass ein U-Turn um 180° weniger Weg(!) braucht, wenn man geradlinig bis zum Stillstand
bremst, sich um 180° dreht unbd dann geradlinig zurückfährt als wenn man einen großen Halbkreis
fährt. Weniger Weg, aber auch weniger Zeit?
Gruß
Sven
Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Man kann sich nicht nur diese zwei Extrembeispiele vorstellen, sondern auch unendlich viele Zwischenzustände und landet geradezu zwangsläufig bei einem Variationsproblem.scm hat geschrieben: ↑Sonntag 20. Juli 2025, 13:45 Man kann sich ja zwei Extreme vorstellen: eine Maschine, die überhaupt nicht beschleunigen kann.
Die wird mit irgendeiner hinreichend hohen Geschwindigkeit auf der StartZiel Geraden ausgesetzt,
und der Fahrer muß alles tun, dass er z.B. die Hotelkurve am Pann mit möglichst hoher
Geschwindigkeit
am Scheitel durchfährt, weil das ist die langsamste Stelle. Weil er nicht mehr schneller werden kann
fährt er dann Runde um Runde konstant so dahin. Dazu muß er versuchen, dass seine Linie in der
Hotelkurve möglichst wenig gekrümmt ist, sprich möglichst rund.
Und die andere Maschine, die gleich zwei Sachen kann: zum einen abartig stark auf der Geraden be-
schleunigen, und zum anderen sich im Stillstand blitzschnell um die eigene Hochachse drehen. Deren
Fahrer schießt also so schnell er kann geradlinig in die Hotelkurve rein, bremst so, dass er ganz am
Außenrand zum Stehen kommt, dreht sich (wie gesagt blitzschnell) um keine Ahnung 150° nach links
und beschleunigt dann so geradlinig er kann wieder raus. Und möglicherweise ist er damit schneller als
der andere Fahrer ...
Ist natürlich ein komplett unrealistisches Extrembeispiel, aber es gibt in diesem Zusammenhang
eine kleine Rechenaufgabe: wenn ein Fahrzeug geradlinig auf eine Mauer zufährt, sollte der Fahrer
dann besser voll bremsen (ohne zu lenken), oder lieber versuchen, ohne zu bremsen um 90° vor
der Mauer abzubiegen? (vorausgesetzt, beim Bremsen und beim Kurvenfahren kann jeweils dieselbe
Beschleunigung erzielt werden). Die Lösung ist wahrscheinlich jedem auch ohne zu rechnen intuitiv klar:
bremsen ist besser, beim Abbiegen nähert man sich der Mauer weiter an. Wenn man das Ganze spiegelt
sieht man, dass ein U-Turn um 180° weniger Weg(!) braucht, wenn man geradlinig bis zum Stillstand
bremst, sich um 180° dreht unbd dann geradlinig zurückfährt als wenn man einen großen Halbkreis
fährt. Weniger Weg, aber auch weniger Zeit?
Gruß
Sven
"Development is only necessary because of the stupidity of designers" – Keith Duckworth.
- Rennsemme-Fahra Offline
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Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Wo kommen eig die 12kmh her?
In der Motorrad hatten die vor Jahren mal Daten verglichen da war der Unterschied Moto3 zu MotoGP iergendwo 1-4kmh am Scheitelpunkt.
Soweit ich das sehe muss die MotoGP zwar bei derselben Kurvengeschwindigkeit mehr Schräglage fahren, kann aber auch mehr Schräglage fahren da die Reifenaufstandsfläche größer ist.
Ob sich das vollständig ausgleicht weis ich nicht
In der Motorrad hatten die vor Jahren mal Daten verglichen da war der Unterschied Moto3 zu MotoGP iergendwo 1-4kmh am Scheitelpunkt.
Soweit ich das sehe muss die MotoGP zwar bei derselben Kurvengeschwindigkeit mehr Schräglage fahren, kann aber auch mehr Schräglage fahren da die Reifenaufstandsfläche größer ist.
Ob sich das vollständig ausgleicht weis ich nicht
Re: SV650 aus dem letzten Jahrtausend
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Ja klar, deswegen hab' ich ja schon variiert: einmal mit Null Bahnbeschleunigung und einmal mit hoher ...... landet geradezu zwangsläufig bei einem Variationsproblem ...
