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Road-Trip nach Pannonien 27.-29.09

Infos zu und mit Veranstaltern, aber auch zu anderen Themen,
über die es sich lohnt zu sprechen!

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Road-Trip nach Pannonien 27.-29.09

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Beitrag von heinzmungu »

Teil I: Die Fahrt

Es begab sich zu einer Zeit am Ende eines Studiums, als die Diplomarbeit abgegeben und ich unendlich geil drauf war, endlich meine Baustellen-Like CBR möglichst nah am Limit auf einem Kurs mit einigen rechts- und einigen Links-Kurven zu bewegen. Der Plan besagte noch "gschwind" einen großen, nahezu neuen und gepflegten sowie fürs Aufzünden umgebauten Bus für <1500€ zu kaufen, meinen Schraubenhaufen und die R1 meines Kumpels mitsamt dem nötigen Geraffel einzuladen und zum Pann zünden gehen. Samstag nacht war die Abfahrt geplant, einen Bekannten in Serbien besuchen gehen, dann Dienstag an den Pann um Mi-Fr zu zünden und Samstag nach dem Ausnüchtern die Heimreise anzutreten.

Nun ja, ersten kommts anders und zweitens als man denkt. :roll:

Am Freitag vor der Abfahrt stellten wir mit Erschrecken fest, dass der eine Reisepass abgelaufen und der andere gar verschollen war. Serbien wurde gestrichen, Abfahrt Montag abend. :x

Das beschriebene Auto zu finden erwies sich komischerweise als äußerst schwierig, ich glaube meine Preisklasse war ein bischen zu optimistisch. Warum kosten die denn alle so viel Geld ?!? Mission "Bus kaufen" wurde umbenannt in "Pack den ganzen scheiß in einen 2er Golf" und war eine harte Prüfung. :shock:

Am Sonntag Werkzeug und den anderen Kleinkram gerichtet, abends Bier getrunken. Montags dann einkaufen gewesen, das nötigste besorgt (1L Jim Bean Fläschle, Fass Bier) und der arme 2er Golf vollgestopft. Die geplante Abfahrt von 23Uhr mal locker nach hinten rausgezögert, um 0.20Uhr angefangen die Moppeds auf dem Hänger zu verzurren. Nach 3maligem Umpacken des Golfs und Moppeds verzurren ging es endlich um 1.30Uhr unter musikalischer Begleitung von Rage against the Machine und AUdioslave gen Osten auf die Dosenbahn.Es war eindeutig von Vorteil, dass wir nachts gefahren sind. Jeder Ordnungshüter, der unser Hemmungslos überladenes Gespann gesehen hätte, wäre fröhlich blinkend und winkend vor uns hergefahren um uns auf dem nächsten Parkplatz die Fuhre stillzulegen. Bis auf die halbstündige Vollsperrung der A8 wegen eines LKW's nach 20min Fahrt und der Buckelpiste A8 bis Ulm, wo uns Angst und Bange um die Moppeds auf dem Hänger wurde gibts von der Fahrt nix besonderes zu erzählen. Die Zufahrt zum Pann von Sávár aus mussten wir aufgrund im Radkasten aufsitzender Räder mit 30km/h als rollendes Verkehrshindernis überwinden, teilweise fuhren wir langsamer. :bang:

[img]http://www.hugelbu.de/mopped/voller_golf.jpg[/img]

Dienstag 26.09 um 15.30Uhr Nachmittags rollte das Gespann unter der Start-Ziel Geraden durch, um im Lager der Fahrer von GSXR-Junkie und seiner Freundin, die uns zum allerersten mal im Leben sahen, sofort erkannt zu werden.
Zitat:" Der arme Golf, wie habt ihr's bis hierher geschafft?" :oops:

An dieser Stelle schon mal ein dickes Dankeschön an die zwei, sie haben uns 2 Hanselchen wahnsinning viel geholfen und unter die Arme gegriffen!

Dank der wahnsinnig guten Vorbereitung hatte unser Pavillon nur 2 Seitenwände und wir keine Ahnung, wie man das blöde Ding aufbaut.

Nachdem sich GSXR-Junkie, wegen unserer Aufbauversuche von Lachkrämpfen geschüttelt und Tränen in den Augen langsam wieder erholt hatte, half er uns den in Rekordzeit (50minuten) aufgebauten Pavillon mit Dübeln im Boden zu verankern, dass uns nachts das Dach nicht weggeblasen wird. Die Seitenwand seines Partyzelt-Pavillons bildete unsere dritte Wand und somit war des dem Wind nur noch durch eine Öffnung möglich, uns nachts die Schlafsäcke wegzublasen.

Der Golf wurde geleert, die Ersatzfelgen, Regenreifen, neue Slicks und der Kompressor bei GSXR-Junkieim Partyzelt verstaut und zum Sprit und Nahrung besorgen noch kurz nochmal kurz nach Sávár gedonnert. Abends wurde dann das Bierfass geöffnet, Fleisch von toten Tieren verzehrt, unsinnige Ansagen und Dumme Sprüche vom Stapel gelassen und einigermaßen früh schlafen gegangen.


To be continued.....
Zuletzt geändert von heinzmungu am Freitag 6. Oktober 2006, 00:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von heinzmungu »

Teil 2: Der erste Tag und das erste Rennen

Einigermaßen gut ausgeruht ging's am Mittwoch Morgen zur Anmeldung und Fahrerbesprechung. Dort wurde ein 10-Runden-Sprintrennen angekündigt, welches mein erstes Rennen in meiner bescheidenen Karriere sein sollte. Genial war es, das erste mal mit Transponder unterwegs zu sein und sich die Zeiten anschauen zu können, die man hingeschwuchtelt hat. Die Bestzeit des Vormittags wurde eine 2:24min, welche mich für das Rennen immerhin auf den siebtletzten Startplatz (15 von 22) schob. Dafür, das ich mit der ältesten und schwächsten Maschine im Gesamten Feld unterwegs war, war das meiner Meinung nach nicht schlecht.

Die Strecke kann ich nur mit Hockenheim und dem ADR vergleichen, finde sie aber genial:
Volle Pulle auf der Start-Ziel, die folgende rechts kann man unglaublich schnell im 4ten durchfräsen, 2 Gänge runterknüppeln, spät nach rechts abwinkeln und früh ans Gas gehen, 3 Gang in den Begrenzer Jodeln, den linksknick mit Vollgas im 4ten nehmen. Erneut nach Links im 2ten, das Kabel bis zum Anschlag gespannt bis kurz vor der 50m Markierung, ankern und rechts schön langgezogen, von dem Geräusch metallischen Abriebs der Rasten und des Auspuffs begleitet mit Vollgas auf die nächte Gerade um den 4ten in den Begrenzer zu jagen. Kurz anbremsen, die langgezogene Bergauf-Rechts-Links mit Gespanntem Kabel im 4ten durchziehen, 5ter, rechts rum abwinkeln, ankern und 3 Gänge mit freundlichen Grüßen an das Getriebe runterschalten. Vor der darauf folgenden rechts-links den 3ten rindrücken, mit Volldampf über die Kuppe mit leichtem Vorderrad fliegen und die folgende rechts anpeilen, die man mit nahezu Volldampf durchziehen kann. Dann schickt man wieder 2 Fußtritte auf den Schalthebel um die links im 2ten zu nehmen, schaltet in den 3ten, kurz bremsen, rechts abwinkeln. Unter Vollgas den 4ten Gang reinhauen und ohne Gnade durch langgezogene Rechtskurve auf die Start-Ziel-Gerade rausziehen, um das ganze Programm von vorne zu zelebrieren (nur schneller). In Kurve 10 (Streckenplan) hatte ich einen beinah Highsider, den ich mit einem Bein um den Tank geschlungen, den Kronjuwelen auf Tankdeckelhöhe und dem anderen Bein meine Massen vom Asphalt abfedernd gerade noch verhindern konnte. Das war nochmal gut gegangen.

Nachdem ich in der Box das Übelkeitsgefühl überwunden, die Unterhosen gewechselt und nachgetankt hatte gings mit meinem Kollegen zusammen wieder raus. Der hatte dann auch nix besseres zu tun als nach 4 Runden an der gleichen Stelle einen Highsider zu produzieren. Ich hatte von all dem nichts mitbekommen, fuhr brav den roten Flaggen folgend in die Boxengasse und wartete auf meinen Kollegen...der nicht kam. Dann kam GSXR-Junkie, brüllte irgendwas durch seinen Helm, wovon ich nur die Worte Peter, Sturz und Zelt verstand. "Ganz großes Kino" dachte ich so bei mir und räumte das Feld. Nach einer Weile wurde die R1 auf dem Schandkarren eingefahren und mein Kollege (Peter) in die Sanibude verfrachtet.

Schadensbilaz Fahrer: Tausend Prellungen, kleine Schürfungen und eine Gehirnerschütterung.

Schadensbilanz R1: Rennverkleidung entjungfert und angeschliffen, Tank eingedellt und angekratzt und Lenkerende abgerissen und dieses unterm Rahmen durchgedrückt, was eine ziemlich böse Delle darin zur Folge hatte. :?

[img]http://www.hugelbu.de/mopped/Peter_R1.jpg[/img]

Peter fuhr dann mit einem anderen Gestürzten, der sich den kleinen Finger beim Umfallen im Kiesbett gebrochen hatte, nach Sávár ins Krankenhaus um dort geröngt zu werden. Da er Privatversichert ist und keinen Auslangskrankenschein (man denke hierbei an den Mittermeier) dabei hatte, durfte er gleich vor Ort mit meinem Geld, das für den 3ten Tag heizen geplant war, Bar zahlen. Nun ja, ich wurde wenigstens konstant schneller, bremste später und an manchen Stellen gar nicht mehr.

Im Rennen wartete ich beim Start brav, wie es sich gehört, auf das grüne Licht während die anderen schon losfuhren da das Rote Licht erloschen war. :shock: Also passte ich mich halt den vermeintlichen Verkehrsrowdys an, brachte meine Fuhre in Bewegung und zog von Dannen.
[img]http://www.hugelbu.de/mopped/start_sprint.jpg[/img]
In der ersten Kurve holte ich gleich wieder zwei , aber nachdem ich sie hinter mir gelassen hatte verlief das Rennen für mich völlig unspektakulär. Ich sah es vor mir 3mal stauben, dann Gelbe Flaggen und in der 6ten Runde Rote Flaggen. Rennen wurde wegen einem heftigen Sturz mit Knochenbrüchen abgebrochen und die 5te Runde gewertet. Meine Plazierung weiß ich lieder nicht, war aber weder auf dem Treppchen noch Letzter und sturzfrei durchgekommen. 8)

Als die Strecke gereinigt war wurde sie bis 18Uhr wieder für freies Fahren freigegeben, was Peter auch noch wahrnehmen konnte und ein paar Runden drehte. Abends gabs dann die Siegerehrung mit der obligatorischen Sektdusche.

Wir zogen uns zurück in unsere Behausung, futterten was da war und köpften unseren Jim Bean. Um 0.30 kamen noch ein paar Österreicher, die ein riesen Bierzelt aufbauten ("Geil, die bringen das Oktoberfest hier her!"). Zu uns gesellten sich zwei super gelaunte und lustige Menschlinge die auf die Namen Rüdiger und Frederick horchten. Ich verpflichtete Rüdiger unter wüsten Androhungen, ihn vor dem Wohnwagen singend die ganze nacht lang wach zu halten, mit mir das 2h Rennen am folgenden Tag zu fahren und entließ ihn dann gegen 1Uhr zur Augenpflege.
Peter und ich zogen dann von Licht zu Licht, tranken weiter an unserem "Fläschchen" und landeten zwischendurch bei den Österreichern. Wir mussten uns, leicht gehandicapt durch ca. 5 Promille, ziemlich konzentrieren um den Gesprächen zu folgen. Völlig durcheinander, mit der Gewissheit dass wir mit Österreicherisch unter Alkoholeinfluss total überfordert sind, gaben wir uns geschlagen und zogen weiter in die Veranstalterbox, um dort zu versacken. Mein letzter Blick auf die Uhr war um 4.10Uhr, als ich meine undichte Luftmatraze erneut aufblies um darauf zu nächtigen.


...To be continued
Zuletzt geändert von heinzmungu am Freitag 6. Oktober 2006, 00:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von ßabine »

Hey, heinzmungu, nett geschrieben, du hast Potential. ;)

Bin schon gespannt, wie´s weitergeht!
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Beitrag von r1duke »

:lol:
....Fahrt und der Buckelpiste A8 bis Ulm, wo uns Angst und Bange um die Moppeds auf dem Hänger wurde
hast du die moppets nicht gesichert :roll: du hast doch sicherungsdraht,oder hast du den vergesen :roll: :bricks: :lol: :wink:
r1duke

Mann sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen.Der muß auch mit jedem Arsch klarkommen!
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Beitrag von heinzmungu »

r1duke hat geschrieben::lol:
....Fahrt und der Buckelpiste A8 bis Ulm, wo uns Angst und Bange um die Moppeds auf dem Hänger wurde
hast du die moppets nicht gesichert :roll: du hast doch sicherungsdraht,oder hast du den vergesen :roll: :bricks: :lol: :wink:
Ich Eumel hatte die Moppeds mit Spanngurten festgemacht...hätt ich doch nur an den Draht gedacht :roll:

:twisted: :twisted:
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Beitrag von GSXR Junkie »

=D> Holla Schreiberling Netter Bericht :D wann erzählts du uns weiter???


Gruß GSXR Junkie
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Beitrag von heinzmungu »

Teil III: Der zweite Tag und das erste "Langstreckenrennen"

Eines Weckers bedurfte es nicht, mich morgends vor 9Uhr aus Träumen über wahnwitzige Manöver auf der Jagd nach Rundenzeiten zu entreißen. Meine herzallerliebste Luftmatratze hatte sich der alkoholgeschwängerten Luft (die ich gegen 4Uhr reingeblasen hatte) entledigt und ich kam mit meinen Allerwertesten auf kaltem Pannoischen Asphalt, unter Kreuzschmerzen vom allerfeinsten, wieder zu mir. Mit zusammengekniffenen Augen stolperte ich aus dem Pavillon, wunderte mich über die kreischend weglaufenden Menschlinge denen meine Frisur wohl nicht gefallen hatte und schleppte mich zur Morgenwäsche. Die wurde bewusst mit arschkaltem Wasser durchgeführt, sodass ich mein Sichtfeld vom 16:1 Format zu, der Rennstrecke angepasstem Format, erweitern konnte.

Ich muss wohl dabei komische Laute von mir gegeben haben, da ich der Menschentraube vor der Dusche beim gehen versichern musste, dass ich darin weder Katzen geqüalt noch sonstige unanständige Dinge zelebriert hätte.

Anschließend habe ich mir 2 Toast mit Nutella und eine Flasche Wasser einverleibt um alsbald mit meiner kleinen CBR die Boxengasse zu verlassen. Ziel war es, ohne durch Schlangenlinien aufzufallen, einen Rundenrekord zu zaubern. Dank mangelndem Transponder stand ich nach den ersten Runden stundenlang vor dem Monitor und suchte meine Startnummer und die dazugehörige Rundenzeit...dabei hatte ich doch gaaanz sicher die 2:10 geknackt :roll:

Peter hatte mich gebeten, die R1 über die Piste zu scheuchen um festzustellen, ob sich durch den Sturz irgendwelche Schäden aufgetan haben, die sich bei hohen Geschwindigkeiten bemerkbar machen. Nach weiteren löschversuchen des in meiner Kehle brennenden Höllenfeuers machte ich mich auf, die Mission "teste die R1 und mach dich nicht lang" durchzuführen. Nach einer Runde einschwuchteln und einer weiteren, in der ich bei der Umstellung von Höchstgeschwindigkeit und Bremspunkten der CBR auf die R1 einen kurzen Ausflug über das Grün machte, überzeugte ich mich in den darauf folgenden Runden von der Tauglichkeit der R1 bei "höheren" Geschwindigkeiten.

Peter bot mir daraufhin kurzerhand an, die R1 beim 2h Rennen zu fahren. Rüdiger stand natürlich daneben, sagte "Das wird witzig", klebte mir dabei den Transponder auf den Höcker und verabschiedete mich mit den Worten "Zeig mal, dass du mit der R1 schneller bist als mit der CBR" auf die Piste. Da war ich nun, sollte meine Rundenzeiten bestätigen und hatte keine Lust den Haufen im Steinbettchen ins Nirvana zu verabschieden.

Tatsächlich fuhr ich mit dem Haufen ein bischen schneller, Rüdiger und ich waren nicht die Letzten in der Startaufstellung und freuten uns auf die Mittagspause, in der man sich eine Box schnappen und sich für das Rennen vorbereiten sollte. Trotz Peters Angebot wollte ich mit der CBR starten, da man fürs Rennen nahezu alle Hemmungen an der Boxenausfahrt hinterlegt und halt aus dem Hobel rausholt, was geht :twisted:
(nicht mit dem Messer zwischen den Zähnen, das liegt mir fern da ich dafür zu langsam bin...aber halt doch flotter als beim freien Fahren :wink: )

Dann wurde es spannend:
Rüdigers Bock stand vor der Box, vollgetankt und startklar.
Mein Bock stand in der Box, ohne Reifenwärmer, mit hängender Kette und keinem Sprit im Tank. Dabei ist natürlich ganz klar, wer den Start und den ersten Turn fahren soll.....ICH natürlich. SCHEISSE! Also schnell Rüdigers GSX-R aufgebockt, Reifenwärmer drauf, Motor ein bischen warmlaufen lassen und angefangen, meine Kette zu spannen.

Rüdiger saß, davon ausgehend dass ich starte, vor seinem Wohnwagen und steckte in aller Arschruhe seinen Frontmontageständer zusammen, als ich auf einmal wild fuchtelnd aus der Box gerannt kam. Ich verkündete ihm freudig, dass ich nicht startklar war, seine Maschine aber bereit sei, die Boxenausfahrt in 2min geschlossen würde und die anderen schon nahezu alle gen Startaufstellung unterwegs sind.

Er würdigte mich eines missmutigen Blickes, murmelte irgendwas unverständliches und startete 10sek bevor die Boxenausfahrt geschlossen wurde in aller Arschruhe. Unser Startplatz war dahin, wir starteten von ganz hinten. Ich glaube, ich muss noch ein bischen an meinem Zeitmanagement arbeiten :oops: Der Start klappte gut, nach der ersten Runde hatten wir bereits 5 hinter uns gelassen. Nach 20min kam Rüdiger rein, ich setzte mich auf meinen (mittlerweile betankten) Schraubenhaufen und startete nach dem Klaps auf den Rücken auf dem Hinterrad auf die Strecke.

Irgendwas war aber komisch.


...to be Continued
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Beitrag von heinzmungu »

Gleich in der ersten Rechts hatte ich das Gefühl, dass mein Hinterrad rutscht wie ich früher mit runtergelassener Badehose auf der Kinderrutsche. Die kurz darauf folgende Rechts bestärkte dieses Gefühl und ich befürchtete Öl oder Kühlflüssigkeit auf dem Hinterrad. Die Linkskurven verliefen unspektakülar, in den Rechtskurven wurde es immer wilder. Ich verlangsamte mein Tempo und fing an nachzudenken... :-k

Hatte ich nach dem Kettenspannen die Spanner wieder angezogen? - JA!
Hatte ich nach dem Kettenspannen die Hinterachse wieder angezogen? - nicht ganz sicher :shock:
ICH DEPP #-o

Also die Runde mit erhobener Hand zuende "geschwuchtelt" (ich bin ne 2:31min gefahren) und ab in die Box. Die anfänglich fragenden Gesichter waren schon kurz davor Rüdiger wieder aufs Mopped zu tragen, als ich nach einer 23er Nuss verlangte. Schnell war klar was für ein volltrottel ich war, allgemeines Gelächter machte sich breit und man reichte mir das Werkzeug. Danach ging alles wie geschmiert und ich fuhr immer bessere Rundenzeiten. Als ich dann zum Wechsel rauskam und Rüdiger gestartet war, musste ich mit erschrecken feststellen, dass ich meinen Schraubenhaufen so dermaßen ausgequetscht habe, dass der Überlaufbehälter des Kühlers randvoll war und das Wasser darin schon kochte :shock:

Plan B wurde in Gang gesetzt, die R1 betankt und mit wärmenden Socken versehen und wartete auf ihren Einsatz. Der Rest des Rennens war unspektakulär, jedoch verbesserten wir unsere Rundenzeiten immer mehr und fuhren sehr Konstant. Leider waren die nach dem Start hinter uns gebliebenen Teams nie in Schlagdistanz gekommen und die anderen vor uns doch ein paar Sekündchen schneller als wir, sodass uns schöne Fights nie richtig möglich waren. Ab und zu rauschte mal ein Bekloppter an uns vorbei, der so schnell verschwunden war wie gekommen.

Ich durfte den Letzten Turn fahren, wurde mit meiner persönlichen Bestzeit von 2:18min in der letzte Runde abgewunken und hatte einen Riesenspaß dabei, das letzte Gummi des Reifens in der Boxengasse zu lassen.

[img]http://www.hugelbu.de/mopped/R1-Finish-2h.jpg[/img]

Das 2h Rennen war geschafft, wir wurden 17er von 22 Teams und waren sturzfrei durchgekommen.
:dancing: :fag: :dancing:


Ab dann wurde die Plauze in die Sonne gehängt, das ein oder andere Bierchen entleert und gemütlich zusammengepackt. Peter ging es durch den Sturz am Vortag leider nicht so gut, er wollte noch nachts (aus bekanntem Grund - völlig überladene Fuhre) fahren. Von der Party haben wir dadurch leider gar nix mitbekommen, was mit 10 Peitschenhieben für den gestürzten Hecktiker geahndet werden sollte.
:smackbottom:

Um 1Uhr nachts verließen wir dann das Lager der Fahrer, das uns mit viel Freude und Bier die letzten 2 Tage erheitert hatte, nicht ohne zu versprechen dass wir auf jeden Fall wieder kommen. :D

An der Grenze von Ungarn nach Österreich rutschte uns kurz das Herz in die Hose als der Grenzbeamte um die Öffnung des Kofferraums bat. Hätte er uns den ganzen Scheiß auspacken lassen, wäre er erstens kreidebleich geworden, was da alles an Material für die Rennstrecke reinpassen kann hätte zweitens nix gefunden, was wir verzollen sollten und wäre drittens locker 2h da gestanden mit einer dichten Grenze :twisted: . Als er dann die Moppeds aber genauer betrachtet hatte, winkte er uns unter mitleidigem Grinsen weiter. :lol: :lol:

Bis auf das geilste, aber am wiederlichsten stinkende Rastplatzscheißhaus, das ich jemals betreten hatte, verlief der Rest der Fahrt völlig problemlos und ohne erwähnenswerte Ereignisse.

[img]http://www.hugelbu.de/mopped/klo.jpg[/img]
Zitat Peter:"Wenn du auch nur einen Tropfen rauskitzeln kannst, da musst du reinpinkeln und dir den Sound anhören"
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  • ßabine Offline
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Beitrag von ßabine »

Ah, nett geschrieben :-)))
Und ich wette, das mit der Hinterachse passiert dir im ganzen Leben nicht mehr!

Zu den Klobildern... also, ich hätte auch ohne auskommen können :roll:
Naja, das Kind im Manne *hör dir mal den Sound beim Pinkeln an*, ich werd bewußtlos :toilet: 8) 8)
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