Gabel Hub von 120mm auf 130mm ?

[gsxrracer377]

Servus!

Kann mir hier jemand von euch erklären warum bei manchen Fahrwerken gerade an Superbikes bei der Gabel der Hub von 120mm auf 130mm geändert wird?

Auch Öhlins schreibt das ja sogar bei manchen Gabeln in der Anleitung dazu, dass der Gabelhub von 120 auf 130 erhöht werden kann.

Geht es da nur darum die Gabel 10mm länger zu machen um die Front noch weiter an zu heben? Oder nutzt man die 10mm mehr Federweg um mehr Negativ Federweg zu generieren, bzw. um mit einem softeren Setup zu fahren?

Danke schonmal für die Hilfe!

grüße

[Barst]

man kann die Hydrostops entfernen, dadurch würde sich der nutzbare Gesamthub von etwa 107mm auf die ~120mm erhöhen. (abzüglich Topout-Feder)
Aber mehr als 120mm? hört sich merkwürdig an.

[gsxrracer377]

Hey Barst,
danke für die Nachricht. Ich spreche eigentlich nicht von OEM Gabeln mit kleinem Umbau, sondern eher von Rennfahrwerken wie Öhlins und co. Da hätte ich mich vielleicht klarer Ausdrücken müssen.

Hier ist ein Auszug aus der Anleitung für die FGRT 219 Gabel für die R1 15-22.

Öhlins Anleitung.png (48.22 KiB) 860 mal betrachtet

Auch bei den TTX Cartridges in OEM Gabeln wird das ja häufiger mal gemacht.

[werko#2]

Servus,

eventuell hängt der längere Gabelhub mit einer längeren Topout-Feder zusammen, die dafür sorgen soll, das das V-Rad beim Beschleunigen "weicher" aufsetzt. Dann müssten die 10 mm mehr FW als negativ Federweg ausgelegt sein, damit die Geometrie wieder passt.

Gruß MiniK

[Kurvenjunkie]

Ich hatte das meines Wissens so an meiner R6 aus der britischen Supersport. Durch das Ausfedern in der Luft wurde über den Federwegsensor eine weg- und zeitgesteuerte Anti Wheelie Kontrolle gestartet.

[gsxrracer377]

Servus,

eventuell hängt der längere Gabelhub mit einer längeren Topout-Feder zusammen, die dafür sorgen soll, das das V-Rad beim Beschleunigen "weicher" aufsetzt. Dann müssten die 10 mm mehr FW als negativ Federweg ausgelegt sein, damit die Geometrie wieder passt.

Gruß MiniK

Hey,

vielen Dank für die Antwort. Sowas in die Richtung habe ich auch überlegt. Man könnte also mit weicheren Federn und, oder mit weniger Vorspannung fahren. Ich dachte aber eher daran, dass das Vorderrad beim beschläunigen länger Bodenkontakt hätte durch den erhöhten negativ Federweg. Eine Top-Out Feder gibt Öhlins ja meistens nicht zu dem Umbau dazu.
Du meinst also auch, statt die Gabel weiter durch zu stecken um die Geometrie wieder her zu stellen, eher die Feder/Vorspannung reduzieren?

Zumindest in meiner Ausgabe von deinem Buch habe ich leider nichts gefunden zu dem Thema Gabelhub

Gruß

[werko#2]

Servus,

im Fahrwerksbuch bin ich im Kapitel Teleskopfedergabel (Beispiel Seite 68) auf die unterschiedlichen Topoutfedern eingegangen. Im Kapitel Rennstrecke und andere Sonderfälle ist auf Seite 193 ein Federdiagramm, das die Wirkung der Topoutfeder aufzeigt. Da dieses Thema aber so speziell und den Fahrwerksprofis an der Rennstrecke vorbehalten ist, wäre es für das Buch zu weit gegangen. Deshalb haben wir auch auf die Wirkung/Dämpferkurven unterschiedlicher shim-stacks verzichtet.

Ob du die Gabel weiter durchsteckst oder die Vorspannung rausnimmst kommt in Sachen Geometrie fast aufs gleiche raus. Úm den besten Kompromiss für eine optimale Geometrie zu finden sind wir immer die paar Millimeter über die Vorspannung gegangen, so wie sie es selbst in der MotoGP machen. Wenn die Geometrie dann funktioniert, kann man versuchen dieses Niveau dann über Durchstecken in Verbindung
mit mehr Preload zu erreichen. Ich finde den weichen Anfangsbereich durch die Topoutfeder ein gute Lösung, weil das V-Rad unter Beschleunigung ruhiger bleibt.

Gruß MiniK