ich dachte ich wähle Mal eine provokante Überschrift.

Gestern bin ich auf Youtube über einen Airbag-Test vom ADAC gestoßen. Da gab es natürlich wenig Aussagen, außer das der Airbag von Aplinestars das größte Volumen bieten soll. Getestet wurden daneben noch Dainese und Held.
Auf Youtube unter: https://youtu.be/4PPrerqdhc0
Auf Nachfrage verwies mich die nette ADAC-Mitarbeiterin auf eine Studie der "Unfallforschung der Versicherer".
Titel des Beitrages ist sehr reißerisch...hat mich also direkt angesprochen


Neben der kurzen Zusammenfassung wurde in den weiteren Links auch die dazugehörige Forschungsarbeit veröffentlicht. Die Ergebnisse haben mich doch schon etwas überrascht...gerade für den Straßenverkehr. Aber evtl. auch wichtig für die Renne.

Ich Zitiere mal kurz:
Quelle: https://udv.de/de/fahrzeug/motorrad/tod ... rradfahrenFasst man die Ergebnisse der durchgeführten Analysen zusammen, so ist festzustellen, dass ein heutzutage erhältlicher Thorax-Airbag insbesondere bei eher geringen Anprallgeschwindigkeiten Verletzungsfolgen reduzieren kann. Je höher die Anprallgeschwindigkeit bzw. je kleiner der Radius des Anprallobjekts, desto geringer ist die zu erwartende Schutzwirkung. Spätestens ab einer Anprallgeschwindigkeit von 50 km/h ist keine nennenswerte Reduktion der Verletzungsschwere mehr zu erwarten. Selbst ein großzügig optimierter generischer Airbag, der in diesem Geschwindigkeitsbereich noch eine potentielle Schutzwirkung aufweist, kommt bei spätestens 70 km/h Anprallgeschwindigkeit an das Ende seiner Wirksamkeitsspanne.
Bezogen auf das Unfallgeschehen bedeutet dies, dass ein Thorax-Airbag insbesondere bei eher leichten Unfällen ein gutes Schutzpotential aufweist. Dort wären jedoch auch ohne bzw. mit konventioneller Schutzkleidung keine schwersten Verletzungsfolgen zu erwarten. Die ermittelten typischen Anprallbedingungen (ca. 25 km/h) bewegen sich dabei in einem Bereich, für den auch heutige Motorradhelme ausgelegt sind und gut vor Verletzungen schützen. Allerdings zeigt sich in der Unfallanalyse, dass Thoraxverletzungen in diesem leichten Unfallkollektiv weniger häufig vorkommen und selten schwerwiegend sind. Es stehen insbesondere Verletzungen an den Extremitäten im Vordergrund.
Bei schwereren Unfällen mit höheren Anprallgeschwindigkeiten nimmt die Relevanz an schweren Thoraxverletzungen deutlich zu, allerdings in gleichem Maße das Schutzpotential von Airbags in der Schutzkleidung ab.
Für zukünftige Entwicklungen von optimierter Schutzkleidung ist eine Anpassung der Prüfparameter, wie diese beispielsweise in der aktuell gültigen Norm DIN EN 1621 (Teil 1 – 4) vorgeschrieben sind, zu diskutieren. Insbesondere sollte neben einer Überarbeitung des Prüfaufbaus das verwendete Prüfgewicht und die Prüfgeschwindigkeit sinnvoll erhöht werden.
Natürlich ist mir klar, dass nen Aufprall auf nen Auto und ein Aufprall auf einen anderen Motorradfahrer auf der Rennstrecke zwei unterschiedliche paar Schuhe sind. Aber ich fand die geringe Schutzwirkung schon beachtlich.

Und selbst der Versuchsairbag (Mal extra einen in der Untersuchung mit deutlich mehr Volumen als heutzutage erhältlich ausprobiert) hatte keine nennenswerten besseren Eigenschaften, wenn ich davon ausgeht, dass ich auf der Landstraße 80 - 100 kmh fahre.

Auf der Renne "stehen" zwar weniger Hindernisse, aber fand ich trotzdem sehr spannend und dachte, dass teile ich mla mit euch.

Sollte das Thema schon existieren (ich habs nicht unter der Suche nicht gefunden) dann darf an der Stelle gern hart moderiert werden.
