Weiter geht es. Ein Freund und ich hatten geplant an die Cote Azur zu fahren. Gesagt getan! Moppeds gesattelt und los
Wir fuhren über die Schweiz und blieben die erste Nacht in Genf. Am nächsten Tag ging es weiter durch die Berge Frankreichs.
Da ich kurz zuvor an einem Bremstraining teilgenommen habe, hatte ich riesige Freude daran, immer später zu bremsen. Leider hat mein Freund einen Moment zu lange auf sein Navi geschaut...
Ergebnis: Mitten im Nichts, auf einem Berg zwischen Grenoble und Chambery ist er in mein Heck gekracht und wir sind beide über den Asphalt geschlittert.
Uns ist zum Glück kaum etwas passiert, dafür war die Weiterfahrt erst mal beendet. Mein Heckrahmen und die Schwinge standen etwas schief, das Hinterrad hatte einen kleinen Schlag und meine linke Fußraste wurde abgerissen.
Meinem Freund hat es die komplette Verkleidung zerstört und noch dazu hatte die Wasserpumpe ein Loch im Deckel, wodurch die komplette Kühlflüssigkeit ausgelaufen ist.
Als wir uns und alle Bruchstücke wieder aufgesammelt hatten, sind wir den Berg wieder runter gerollt und zu unserem Glück war unten ein kleines Dorf, in dem wir uns in ein einquartiert haben.
Eigentlich war es dort sehr schön, hätten wir nicht dieses kleine Problem gehabt..
Da waren wir nun, zwei halb kaputte Motorräder, keine ADAC Auslandsversicherung, was tun?
Am nächsten Tag habe ich mich ohne Gangschaltung, mit einer kurzen Schraube als Fußrasten Ersatz in die nächst größere Stadt aufgemacht. Schon mal 50km im zweiten Gang bei über 30° gefahren? Armer Motor...
Endlich in Grenoble angekommen, habe ich mich zur nächsten größeren Motorradwerkstatt durchgefragt. Gelandet bin ich in einer Honda Werkstatt.
Nachdem ich den Mechanikern, die alle mit Zigarette im Mundwinkel an 1200er Golwings geschraubt haben, erklärt habe was passiert ist, haben sie mir netterweise Ihr Werkzeug und Teilereste zur Verfügung gestellt. Ich habe dann munter drauf los eine neue Fußrastenanlage daraus gebastelt. Zuerst waren sie skeptisch, vom Ergebnis waren dann sowohl die Mechaniker wie auch ich erfreut.
Für meinen Freund hab ich noch neue Kühlflüssigkeit gekauft, sowie Dichtmasse und 2k Kleber.
Die Fußrastenanlage fuhr sich nach kurzer Eingewöhnungsphase fast so gut wie original.
Am selben Abend haben wir uns dann noch daran gemacht, die Wasserpumpe der GPZ abzudichten.
Das war das Ergebnis: Nicht schön, aber dicht!
So konnten wir unseren kleinen Abenteuer Urlaub fortsetzen und noch nach Toulouse ans Meer und nach einigen Tagen am Strand auch wieder heim fahren.
Das ist zwar inzwischen schon einige Jahre her, wir denken aber immer noch gerne an diesen Urlaub zurück. Eines Tages werde ich mit meiner SV wieder in diese Pension fahren, ich freu mich schon drauf
Das war der eigentliche Start des Umbaus meiner SV650, weiteres folgt...