Soo, ich habe doch noch ein paar alte Fotos gefunden. Hier im Kaufzustand mit Stahl (!) Spoiler (!!!). Geht ab

und zwar in die Tonne.
Ebenfalls Stahl war an den Spiegel Auslegern zu finden. Das geht heute leichter und zwar aus Kunststoff. In der Bucht gab es sogar zwei passende Carbon Spieglein von Lightech die zudem noch aerodynamisch deutlich besser sind. Wichtig bei ner gedrosselten 400er, wa? Spoiler und Spiegel sparen zusammen ca. 0,5kg.
Damit gehts auch schon zum nächsten Wunsch-Problem. Zu sehen ist auf dem Foto bereits eine radiale 18er Bremspumpe und Stahlflex Leitungen. Davon hatte ich mir einen besseren und vorallem früheren Druckpunkt erhofft, denn die originale Pumpe hatte so viel Leerweg, dass in 3 von 4 Einstellstufen der Hebel an den Griff kam. Sauber entlüftet war das System schon davor und so erkannte der Laie: "Das Problem muss in der Pumpe liegen!" Denksde

Kein Unterschied... Der wahre Übeltäter waren verschmutze Bremskolben, welche ich dann auch im montierten Zustand mit WD40 und ner elektrischen Zahnbürste (jetzt nichtmehr...) gereinigt habe. Dass das nicht die feine Art ist, weiß ich natürlich, heute mach ichs auch richtig, aber dennoch hatte es damals geholfen und mir aufgezeigt was ein guter Pflegezustand alles ausmacht.
Zwischenspiel
In einem Zustand geistiger Umnachtung bin ich auf die Idee gekommen die Grüne folieren zu müssen und hab selbstverständlich direkt losgelegt. NoName Folie wurde wieder billig in der Bucht ersteigert, der Föhn der Schwester still und heimlich entwendet und frohen Mutes drauf los foliert. Das Ergebnis der Seitenverkleidung ist leidlich als akzeptabel zu bezeichnen (das Heck war ganz nett
), die stärkeren Ecken und Kanten haben überhaupt nicht hingehauen und letztlich hat sich die Folie nach dem erkalten über nacht an den "spannenden" Stellen wieder gelöst. Sauber war es drunter schon, also schiebe ich das einfach mal auf die Folie. Außerdem ist die ja viel zu schwer und sollte sowieso wieder ab, klar
Eigenmotivation ist an solchen Tagen dann schon ne schöne Sache wenn man sich die ganze Nacht im Bett gewälzt hat und nur Folie vor den Augen hatte
Zwischenspiel Ende
*Tsssh Blubb Blubb Blubb* macht früher oder später jede Zxr. Die Symptome sind klar, die Diagnose schnell gestellt: Zylinderkopfdichtung
Selbstzweifel hatten mich noch nie geplagt, also Werkstatthandbuch besorgt und rann an den Speck. Soll zwar auch im Rahmen eingebaut funktionieren aber für sowas gehört der Motor eigentlich auf den Tisch, mit 46kg ist er ja auch nicht gerade ein Schwergewicht...
Die Demontage der einzelnen Partien lief soweit Problemlos ab, die Steuerkette unten aus dem Kurbelgehäuse bzw. über das Ritzel zu fummeln war fast das schwierigste. Selbige war übrigens auch schon gelängt und eher im letzen Drittel/Viertel der Spannerreichweite. Das schöne an so einem älteren Moped ist, das die Teile auch recht günstig sind, die Steuerkette 30-35€, die Kopfdichtung 25€, das fällt angenehm wenig ins Gewicht. Hätte man den Spaß in einer Werkstatt machen lassen (Motorrad komplett angeliefert) kann man ungefähr mit dem zehnfachen rechnen...
Wo ich die Teile so in der Hand hatte konnte ich natürlich mit einem kurzen fachlichen Blink bestätigen, dass das wohl alles ganz gut aussieht, die Ölkohle auf den Kolben und dem ungenutzen Rand der Laufbuchse hätte etwas weniger sein können. Spaß beiseite, ein Kollege mit Erfahrung sagte, die Kolben haben etwas zu viel Spiel (kippeln deutlich) und sollten anfürsich besser erneuert werden. Km-Stand ca. 40.000km. Hm... Preislich... An diesem Punkt spielt leider das Budget die größte Rolle und ich habe mich gegen neue Kolben entschieden (die mit 40€/Kolben+35€/Ringe pro Zylinder aber nicht unbezahlbar gewesen wären). 2017 wird selbiger Motor erneut zerlegt, Km-Stand 65.000, und man wird sehen wie sich das entwickelt hat. Öl gesoffen hat er erst die letzten 5.000km, Kompression ist schon seit längerem an der Untergrenze (~6bar aber gleichmäßig).
Die Kopfdichtung selbst hat sich auf der unteren Seite komplett ihrer Beschichtung entledigt und diese Stück für Stück ans Kühlwasser abgegeben. Was sagt ihr dazu, ist das üblich? Könnt ihr eine beschädigte Stelle finden? Undicht wurde es glaube ich an Zylinder 3, linker Einlass...
Wie dem auch sei, der Zusammenbau verlief ähnlich problemlos. Kopf und Bank wurden mit Haarlineal und Lehre vermessen und waren erfreulicherweise nicht verzogen. Auf dem Kopf ist "4/5 100" zu lesen. Ist es üblich das Motorenbauer es auf dem Kopf vermerken wenn dieser geplant oder vermessen wurde?
Beim Einstellen der Steuerzeiten (zähneweise, also nicht wirklich "einstellen") kamen erste Unsicherheiten auf, da die Markierungen nicht gerade hinzukriegen waren. Alles andere passte, also sind das wohl Ungenauigkeiten der Serienfertigung?
Sonst hat alles gepasst, Ventilspiel wurde eingestellt und anschließend die Vergaser synchronisiert. Anschließend flog noch das Thermostat raus und der Ausgleichsbehälter wurde durch etwas leichteres ersetzt. Der auf dem Bild war zu lang und hat nicht unter die Verkleidung gepasst. Die Kosmetik Utensilien der Schwester mussten wieder mal herhalten und die Verpackung vom Nagellackentferner ist es nach Hitzetests geworden
In einem wurde auch noch das Gabelöl erneuert, ich habe mich für das vollsynthetische Castrol 5w entschieden. Das hatte im Vergleich zu den anderen 5w´s eine deutlich höhere Viskosität und sollte mir so den Wunsch nach einer etwas härteren Gabel erfüllen. Interessant sind wie weit die Gabelöle "streuen", es gibt teilweise Produkte welche als 10w angegeben sind und laut Datenblatt eine geringere Viskosität aufweisen als beispielsweise das Castrol 5W. Ich hatte da auch mal ne schöne Tabelle als Übersicht, welche aber in den Untiefen der Festplatte verloren ging...
Zwischenstand: 173kg