Also bisher habe ich eigentlich alles immer irgendwie mit dem Messschieber zu Stande gebracht.Zed hat geschrieben:Ungeachtet der Tatsache, daß dieser thread für jeden Motorradfahrer eine tabulose Wichsvorlage ist, wie nimmst du die 3D Daten von den Bauteilen, an die du etwas hin konstruierst, ab? Scanst du die? Oder bildest du die pi mal Daumen ab?
Manche Sachen, bei denen es eben möglich war, habe ich auf auf dem Scanner eingescannt.
Das resultierende Bild kann man dann auch in die CAD Software laden und dann muss man nur noch Referenzmaße angeben und schon kann man die restlichen Konturen schön nachzeichnen etc. Funktioniert echt gut.
Aber kürzlich bin ich dann doch mal einen anderen Weg gegangen:
Als Kit und Werks-Teil hat damals Suzuki so einen schicken Schaltarm gefräst, mit dem ggf bei Endurance Rennen auch ganz fix von normaler auf Rennschaltung wechseln konnte. Gleichzeitig war noch ein kleiner Hebel dran mit dem dann der Schalter für den Quickshifter betätigt wurde. Quickshifter funktioniert so immer, egal welche Schaltung verwendet wird.
So sah das ganze in Kombination am Bike dann damals aus:
Zum Glück konnte ich vor zig Jahren auch mal so ein Teil ergattern.
Für die Zweit-SRAD möchte ich sowas aber auch haben.
Da das Teil aber etwas komplexer ist und nicht so einfach wie sonst mitm Messschieber auszumessen ist, habe ich es zur Vermessung weggegeben.
Es wurde ein optischer 3D-Scan erstellt. Habe mir das ganze auch noch erklären lassen. Ist echt faszinierend.
Meinte nur, dass es schon so genau wie möglich sein soll, wegen der Verzahnung...
Zurückbekommen habe ich 29 GB an Daten (incl der Bilder)
Das 3D-File hat dann zig Millionen Messpunkten und ~ 0.003mm Genauigkeit.
Ist der Hammer. Da siehst jeden Kratzer vom Originalteil! Bin dann am PC nach dem Öffnen des Modells erstmal ne Stunde lang in 3D durch die Gewindegänge geflogen haha
Kämpfe nur im Moment damit, dass meine CAD Software irgendwie Probleme damit hat. Läuft so langsam und instabil, wenn das Teil geladen ist. Glaube inzwischen, dass es daran liegt, dass die Software nur einen CPU Kern benutzen kann und bei dem Arbeitsrechner eine 6-Kern CPU drinnen ist.
Auf einem uralt Rechner mit Single-Core funktioniert es irgendwie nahezu problemlos.
Wenn das Problem dann gelöst ist, geht es noch an's Reverse Engineering.
Aktuell sind es ja wirklich nur unzählige Punkte, welche zu Dreiecken verbunden sind.
Hier mal noch einige Bilder des Scans... aus dem Windows 3D-Viewer - da funktionierts wieder problemlos
Da sieht man auch schön die unzähligen Miniatur Dreiecke aus denen das Teil bei einem .stl File zusammengesetzt ist.
Im Zuge der Zeichnungserstellung werde ich das Teil noch etwas abändern. Diesen kleinen Arm für den Quickshifter brauche ich eigentlich nicht. Heutzutage gibt es mehr als genug Sensoren für die Schaltstange die wesentlich besser sind als diese etwas besseren Seitenständerschalter damals
Die beiden Bolzen werden dann eingepresst. Das Grundteil wird CNC gefräst und die Verzahnung muss ich wohl Erodieren lassen. Mal schauen ob ich eine Firma finde, die beides für nen fairen Kurs macht.
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Aktuell bin ich dann auch noch an einem kleinen Nebenprojekt dran.
Wollte noch einen vernünftigen Motorständer haben.
Das ganze ist dann wieder zuerst am Computer entstanden.
Inzwischen sind auch schon die ersten Teile eingetrudelt.
Habe mich dann für die Heavy-Duty Version entschieden. Der ganze Motorständer ist dann aus Edelstahl
Als nächstes muss ich dann noch die Bleche laserschneiden lassen und dann alles zum Schweißer geben.