Seid gegrüßt ihr Kohlenwasserstoff in Spaß Umwandler
Bei mir geht es nächste Woche ins dritte Semester, die Zeit verfliegt nur so. Es ist einiges passiert in der Zwischenzeit mit den Projekten, aber leider fehlt die Zeit das auszuarbeiten und hier niederzuschreiben. Bevor der Thread aber Staub ansetzt, hab ich heute zumindest etwas Hübsches zum Anschauen für Euch
Kurzer Sprung in der Zeit, mir wurde 2018 von einem Kunden ein MotoGP Ticket am Sachsenring geschenkt mit Zugang ins Fahrerlager, sehr nette Geste! Seitdem bin ein Fan von den kleinen Moto3 Rennern, die auf dem Kurs nicht wirklich sehr viel langsamer sind, als es die Differenz von 56 zu 260PS vermuten lässt (1:25,9 zu 1:20,2sek). Das ist allerdings keine große Kunst auf dem Kurs, wenn man sich den jeweiligen Gesamtschwerpunkt, den Reifenauflagepunkt und die daraus resultierende Kurvengeschwindigkeit ansieht. Die Moto3 Winzlinge könnten die MotoGP in den Kurven außen überholen durch diesen Vorteil.
Hier ein paar Eindrücke von damals:
Und um das Moto3 Triebwerk von Honda soll es heute gehen. Eine wunderschöne Konstruktion, mit Ansaugung auf der Vorderseite und nach hinten geneigten Zylinder. Hat auch schon einige Titel gewonnen und gehört mit 10 Dienstjahren langsam zu den Senioren im Feld. Was für mich aber am wichtigsten war, im Vergleich zu KTM und Co kommt man bezahlbar an Teile heran.

Quelle: tmcblog.com
Deshalb habe ich mir aus UK diesen gebrauchten NSF250R Zylinderkopf importiert, um ihn näher zu untersuchen, was er kann.
Leider stammt er von der 50PS Basis Kaufversion und nicht von einer echten Werksmaschine, daher sind die Kanäle gefertigt wie in Großserie, nicht sehr schön.
Also zuerst einmal gemessen, was der Kopf an Durchfluss zulässt mit seinen hübschen Titan Ventilen in nicht so hübschen Kanälen.
Leider war der Durchfluss, bezogen auf seine Größe nicht wirklich außergewöhnlich. Schade, denn eigentlich wollte ich von dem Zylinderkopf etwas lernen. Es ist natürlich auch verständlich, mit dem Reglement Limit von Kolbengröße und Drehzahllimit, kann er nicht allzu besonders sein. Die 50PS schafft er sicherlich, aber für 56PS fehlt noch viel, wenn man nur 13500rpm drehen darf. Ein echter Moto3 Kopf wird daher deutlich anders aussehen und performen.
Im nächsten Schritt wurde der Kanal dann abgegossen, um meine Sammlung zu erweitern
Nagut, eigentlich ging es viel mehr um die Möglichkeit der digitalen Untersuchung, wodurch das Potenzial des Kopfes besser beurteilt werden kann.
Leider musste ich auch dort feststellen, an dem Basis Zylinderkopf der Kaufversion ist nicht wirklich etwas Besonderes festzustellen. Er ist gut, aber nicht überragend.
Daher habe ich mich spontan dazu entschlossen, den Kopf auf Basis meiner Untersuchung etwas zu verbessern und das auch gleich umzusetzen. Der Fokus lag dabei darauf, die aerodynamischen Eigenschaften der Kanäle zu verbessern, ohne die engste Stelle im Kanal zu vergrößern. Denn einfach nur groß kann jeder, aber das hat ziemlich schlechte Auswirkungen und wir sind hier ja nicht bei Aprilia
Hier noch einige hübsche Bilder von dem fertig bearbeiteten Kopf
Und zum Schluss noch die nackten Zahlen, was hat das Bearbeiten ohne Engstelle vergrößern gebracht?
Der Zugewinn fällt bei einem Kopf auf diesem Niveau (200PS/Liter) natürlich nicht so hoch aus wie bei einer SV650, jedoch ist das Ergebnis durchaus sehenswert für die Bearbeitung ohne erweiterten Mittelteil. Der Kopf soll ja gut funktionieren und nicht nur hohe Durchflusszahlen generieren, die in Echt nicht funktionieren.
Der fertige Zylinderkopf wurde dann im Netz angeboten, war nach einem Tag verkauft und ging in die USA. Hoffentlich fühlt er sich dort wohl und wird ein schönes zweites Leben genießen können
Der aufmerksame Umbauthreads Leser findet auf den Bildern schon mal einen Hinweis auf mein nächstes Thema, das aus einem anderen Thread stammt. Bis bald
