christian287 hat geschrieben:Es ist egal, wie man zählt.
Sorry, aber das ist einfach Käse. Denn insbesondere was und wie gezählt wird macht doch den Inhalt der gesammelten Daten aus und da reicht es eben nicht nur festzustellen, dass jemand das Virus hatte, sondern auch ob er tatsächlich daran erkrankte und wie groß der Anteil daran war, dass die Person u.U. gestorben ist und das lässt sich ohne Obduktion nur in eindeutigen Fällen feststellen.
Einzig und allein diese differenzierte Vorgehensweise lässt letztendlich Rückschlüsse auf die Schwere der Erkrankungen, die tatsächlichen Sterberaten etc. zu, das ist Detailarbeit und kann nicht pauschal abgehandelt werden, wie von Dir.
Wichtig ist auch nur, dass die daraus abgeleiteten Maßnahmen dazu passen!
Wie soll das denn beurteilt werden auf Basis solcher Pauschalisierungen? Mach doch bitte mal einen Vorschlag. Wenn man so vorgeht, dann dürfen wir uns bis April 2021 wegschließen und was das bedeutet... so viel Phantasie dürftest auch du haben.
OB die Maßnahmen richtig sind, überlasse ich eben den Profis.
Auch Profis sollen sich irren oder Fehler machen, Dinge evtl. nicht vollständig betrachten oder wie erklärst Du, dass ein Fußballprofi auch mal einen Fehlpass spielt oder der ein oder andere MotoGP Fahrer öfter auf der Nase liegt, als ihm lieb ist. Das sind banale Beispiel, die treffen aber insbesondere auf die Wissenschaft zu, die oftmals aufgrund von Annahmen und Hochrechnungen lebt, die in der Realität dann doch nicht so oder sogar ganz anders eintreten. Deshalb sollte das auch in der Bevölkerung diskutiert werden, das ist ein bedeutender Teil der Demokaratie.
Gem. deiner Argumentation darfst Du jetzt kein Motorrad mehr fahren, denn ich bezweifle, dass Du darin ein Profi bist.
Übrigens findet der überwiegende Teil der Deutschen die Maßnahmen gut und richtig
Wer ist denn der überwiegende Teil? Wie groß ist die Stichprobe der Befragung? Wenn ein Radioreporter 10 Leute anruft und 9 sagen, dass sie das ok finden, dann sind auch das 90%, aber das Ergebnis ist nicht repräsentativ.
Außerdem kommen sozioökonomische Faktoren hinzu. Wie alt waren die Befragten, welcher sozialen Schicht gehörten sie an und, und, und. Das sind Daten der Stichprobe, die erst einen wirklichen Schluss auf die Umfrage möglich machen, aber dieser werden großzügig vorenthalten.
Ich wünschte, ich könnte den ganzen "Spaß" ebenfalls so eindimensional sehen, das würde oftmals vieles leichter machen...
1) "Wie groß der Anteil daran war..." Ernsthaft? Hier ist aber einer vom Fach. Meinst du man stirbt zu 70% an Krebs und zu 30% an Corona oder wie stellst du dir das vor? Nochmal: Corona ja oder nein ist eindeutig. Natürlich überschätzt man damit die Gefahr, die isoliert vom Virus ausgeht, aber nach dem Gesetz der großen Zahl, pendelt sich das ein. Dann müssen nur die milderen Maßnahmen zur stabilen Überschätzung passen.
2) Ich bin kein Epidemiologe und kein Virologe, du? "Wenn man so vorgeht..." Wenn man wie vorgeht? Ich hab kein Vorgehen vorgeschlagen - und schon gar keinen Lockdown bis 2021. Natürlich werden die Maßnahmen in recht naher Zukunft gelockert, damit es langsam weitere Infektionen gibt und so nach und nach eine Durchseuchung stattfindet, ohne die Krankenhäuser zu überlasten. So viel Phantasie dürfte auch ich haben? Verstehe ich nicht?! Ich bin phantasielos, aber dafür reichts? Oder bin ich zu dumm, um es ohne Phantasie zu verstehen?
3) Die Beispiele sind nicht banal sondern unpassend. Beim RKI entscheidet nicht eine Person in Sekundenbruchteilen, wohin er den Pass spielt. Hier werden Entscheidungen unter Abwägung aller Alternativen und Folgen genau geprüft. Natürlich nicht fehlerfrei, aber bestimmt besser als du, ich oder jeder andere Laie das kann.
4) Politbarometer:
"Untersuchungsanlage
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/ Dual Frame
(Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 60:40)
Disproportionaler Ansatz (West/Ost 70:30)
Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)***
Fallzahl: 1002 Befragte
Erhebungszeitraum: 30. bis 31. März 2020
Sonntagsfrage
Fallzahl: 1502 Befragte
Erhebungszeitraum: 30. März bis 01. April 2020
Gewichtung: nach soziodemographischen Merkmalen;
Sonntagsfrage mit separater Gewichtung
Schwankungsbreite: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
Durchführendes Institut: Infratest dimap"
Damit bestimmt ein besseres Meinungsbild als hier oder am Stammtisch.
5) Du bist hier also der Weise, der uns endlich die Zusammenhänge alle erklärt. Na endlich kommt mal einer mit mehrdimensionaler Ahnung.
Exponentielle Ansteckungskurven sind langfristig IMMER die Folge von einem Ansteckungsfaktor >1. Wenn dir die Biologie der 5. Klasse zu eindimensional ist, kannst du ja mal in dein Mathebuch der 7. Klasse schauen, was da zu Zinseszins steht.