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BMW S 1000 RR Technische Daten

Alles rund ums Thema Racing bzw. was in anderen Rubriken nicht wirklich passt,
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Moderatoren: as, Chris

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Beitrag von Sofatester »

scm hat geschrieben:
madhuf hat geschrieben:die unterschiedlichen Schlepphebel demonstrieren den Wandel der Zeit.
Rechts im Bild sind die "alten" aus den K1200ern, und links die neuen für die S1000RR. Ganz klar was hier leichter ist, nur Radialventile gehen halt nicht mit Shims und man würde die "alten" Hebel benötigen.
:?: :?: :?:
Welche BMW hat radial angeordnete Ventile und warum sollte man die nicht über Shims einstellen können und warum würden die "alten Hebel" dieses Problem lösen und warum konische Nocken nicht?
Bin jetzt nicht der große BMW-Historien-Kenner aber aus dem aktuellen Programm hat zB. die HP2S-Boxer radial angeordnete Ventile.
Das die Betätigung so gewählt wurde, wie sie gewählt wurde, hat seine Gründe im Bestreben, die Reibung und den Verschleiss trotz der hohen Drehzahlen zu vermindern und die engen Platzverhältnisse auszunutzen.

Shims sind im modernen Motorenbau schon ziemlich lange aus der Mode, sie verbrauchen gerade bei radial angeordneten Motoren zuviel Platz, wiegen zuviel und machen den Ventiltrieb idR. entweder etwas schwerer oder etwas elastischer, als es für sehr hohe Drehzahlen gut ist. Statt dessen die Lösung mit kurzen Schlepphebeln und kalibrierten Halbkugeln zum Ventileinstellen. Erkenntnisse aus der F1 von vor einigen Jahren. Absolut nichts Neues und noch nicht einmal Stand der Technik (das wären ventilfederlose pneumatische Ventiltriebe). "Können" tun das die japanischen Hersteller mit Sicherheit auch. Nur konnten sie sich bisher erlauben, den Aufwand nicht zu treiben.
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Beitrag von madhuf »

Genau, (zumindest teilweise)

Durch die radiale Anordung der Ventile kriegt man die um 1mm größer in den Brennraum rein und der Zwickel zwischen den Ventilen kann besser gekühlt werden. Radialventile kann man auch mit Shims einstellen, jedoch bedingt dies das sich die Ventilachsen mit der Nockenwellenachse schneidet & Tassenstössel (hierbei könnte man alternativ das Spiel auch über deren axiales verschieben, gibt so[gar] eine HVA-Konstruktion vom Ludwig Apfelbeck) welche eben sind (Porsche verwendet seit geraumer Zeit gewölbte TS - damit werden die im Durchmesser kleiner und folglich leichter - die gehen nicht weil sich die Berührfläche ja aus der Ebene Ventil/Nocke auswandert).
Radialventile + Shims = MV Agusta F4

Bei einem V8-V12 mit Schlepphebel (diese sind wesentlich leichter und reibungsärmer als Tassenstössel) geht das nicht mehr weil die zu schleifenden Nockengeometrie (und/oder Schlepphebelgleitflächen) zwar mathematisch beschreibbar wären, jedoch auf keinen Fall auch nur annähernd wirtschaftlich bzw technologisch fertigbar - selbst für F1-Verhältnisse. Und warum kompliziert wenn es einfach per Kugel auch geht.

Shims sind nur wegen dem hydraulischen Ventilspielausgleich aus der Mode gekommen.

Leicht waren die untenliegenden Shims immer schon, die sehr selten eingesetzten obenliegenden Shims (die Lagen zwischen Tasse & Nocke) hingegen sind schwer.
Tassenstössel erfand man eigentlich nur für einen steifen Ventiltrieb (da federt und biegt sich nix wie bei den Hebelsystemen) und leiden am hohem Gewicht der bewegten Massen und hoher Reibung (ganze Mantelfläche!)
HVAs erzeugen auch viel Reibung, wegen dem zusätzlichen Kontakt auf dem Nockengrundkreis (also da wo das Ventil geschlossen ist).

Die alte Konstruktion war von den F1-Heinis abgekupfert und dort wo oportun eingesetzt. Die neuen Schlepphebel sind weiter optimiert unter Verzicht auf die (im Serienbau eh nicht genutzte) Fähigkeit zum mehrachsigen Neigungsausgleich.
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Beitrag von Sofatester »

Danke, hab den einen fetten Fehler in meinem Posting mittlerweile auch selber gefunden, war durch falsches editieren vor dem posten entstanden. Ventiltriebe mit Tassenstößeln und Shims sind natürlich idR. nicht elastisch, sondern im Gegenteil steif. Elastisch wären bspw. solche kombinierten "Pilzstößel" - Antriebe wie in meiner Kuhzilla.

Weiterer Vorteil der radialen Anordnung ist auch, dass durch die möglichen verbreiterten Stege zwischen den Auslassventilsitzen die bei getunten Köpfen (speziell BMW Boxer) gerne mal entstehenden Risse in diesem Bereich vermieden werden können und das die Wärmeableitung gleichmäßiger ist. Auch kann man den Brennraum so gestalten, dass man trotz höchster Verdichtungen Klopfnester besser vermeiden kann - zumindest theoretisch. Die Kanalführung gut zu gestalten ist dafür bei etlichen Motoren etwas schwieriger.
Außerdem führt die radiale Anordnung zu einigen fertigungstechnischen Schwierigkeiten. Bei der HP2S mußten bspw. die Nocken leicht verdreht und dazu noch leicht hohl geschliffen werden - fertigungstechnisch aufwändiger und etwas kritischer in der Schmierung , oder liege ich da falsch ?

@madhuf: Gerne mehr von Deinen fachkundigen Erläuterungen, danke ! =D>
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Beitrag von scm »

madhuf hat geschrieben: Durch die radiale Anordung der Ventile kriegt man die um 1mm größer in den Brennraum rein und der Zwickel zwischen den Ventilen kann besser gekühlt werden.
Ja, gut, das ist Apfelbeck. Allerdings relativiert sich der Gewinn an
Tellerdurchmesser mit konventionell (sprich nicht diametral)
angeordneten Ventilen, weil sich die benachbarten Teller beim Öffnen
näherkommen...
Radialventile kann man auch mit Shims einstellen, jedoch bedingt
dies das sich die Ventilachsen mit der Nockenwellenachse schneidet &
Tassenstössel welche eben sind
Ich weiß nicht was ihr für Probleme mit Shims habt...
Man kann jedes noch so abgefahren schräg im Raum hängende Ventil
mit Shims einstellen, damit verlängert man bloß den Ventilschaft um ein
genau definiertes Maß. Die Verwendung von Shims in Schlepp-oder Kipp-
hebelgesteuerten Motoren zeigt auch daß die Dinger ein gewisses Maß an
Seitenkräften aufnehmen können und nicht zwangsläufig mit
Tassenstößeln verwendet werden müssen.

(hierbei könnte man alternativ das Spiel auch über deren axiales
verschieben, gibt so[gar] eine HVA-Konstruktion vom Ludwig Apfelbeck)
Ja, aber dazu braucht man logischerweise konische Nocken...

Tassenstössel erfand man eigentlich nur für einen steifen
Ventiltrieb (da federt und biegt sich nix wie bei den Hebelsystemen) und
leiden am hohem Gewicht der bewegten Massen und hoher Reibung
(ganze Mantelfläche!)
Naja, Tassenstößel haben schon auch noch andere Vorteile,
(verschleißarm, keine Seitenkräfte auf Ventilschaft) sonst hätten sie sich
ja nicht so lange gegen Schlepphebel behaupten können.

HVAs erzeugen auch viel Reibung, wegen dem zusätzlichen
Kontakt auf dem Nockengrundkreis (also da wo das Ventil geschlossen
ist).
Ja, aber die werden ja neuerdings fast nur noch auf der Festseite von
Rollenschlepphebeln verwendet, da ist das auch wieder reibungsärmer
(und ihre Masse stört auch nicht). Egal, ist Autotechnik...
Verzicht auf die ...Fähigkeit zum mehrachsigen Neigungsausgleich
Weil die Schlepphebel auf Achsen und nicht auf Kugelköpfen gelagert sind
meinst du?

Gruß
Sven
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Beitrag von Oli676 »

Ich hör hier jetzt auf mitzulesen!

Ich raff gar nix mehr!

Geh jetzt lieber zynden!
Oli #676
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Beitrag von sino »

In diesem Segment einzigartiger Aluminiumtank zur weiteren Gewichtsersparnis
Es soll auch einen Aluminiumtank haben.... :shock: :shock: :shock:

Dieses Bike wird immer interesanter :!: :roll:
Bikergruß sino
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Beitrag von Bodo2009 »

GERMAN POCKETBIKE RACER
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Beitrag von JensT »

Sie soll nicht nur einen Aluminiumtank haben, sondern sie hat definitiv einen. Leider erinnert der mich an einige stressige Tage die wir vor etwa einem Jahr hatten. Aber wenn ich mir das Ergebnis anschaue, war es nicht umsonst.

Jens
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Beitrag von speedstefan »

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Beitrag von Larsi »

speedstefan hat geschrieben: :shock:
bemerkenswert ...
bin mal echt gespannt, ob das wirklich so ein knaller wird, wie bisher erhofft/befürchtet.

allerdings für mich eh nix ... zu viel leistung :oops:
Vier Zylinder sind zwei Motorräder oder ein halbes Auto!
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