Bei DID Ketten gibt es immer ne fesche kettenschablone mit.
Notfalls mal bei Louise oder dem Polomenschen fragen, die gibts bestimmt auch so.
die 1-2% treffen NUR auf die "normalen" Ketten zu, bei meiner alten ERV war als Wechselgrenze eine Längung in mm angegeben, welche ich vergessen habe.
Zu meiner Erfahrung - 520er bis 750ccm sinnvoll, danach im Hobbybereich voller Mist.
Fahre jetzt einfach wieder die 530er ZVMX, Gewicht höher als die ERV, aber die Zugfestigkeit nochmal mehr.
Und Längung nicht quasi existent bei meinen bis jetzt 2000km mit zarten 172ps.
Schön auch, dass der Kettenschleifer ohne Modifikationen passt, meist ist er beim Wechsel von z.B. 530 auf 520 beim besten Willen zu breit. (logisch eigentlich)
D.I.D. gibt diesen Wert selbst für seine Ketten an, ich habe bisher nie einen Ausschluss der ERV-Ketten davon gefunden.
Diese Maximallängung ist ja auch nur eines von vielen Verschleißkriterien, das ergibt sich jedoch nicht aus irgendwelchen Materialeigenschaften der Kette sondern aus der Geometrie von Kette und Kettenrad. Und da diese genormt und bei allen 520er Ketten identisch ist, werden die entsprechenden Werte auf die ERV übertragbar sein.
Dabei muss man noch sehen, dass die maxial zulässige Dehnung von der Zähnezahl des größeren Kettenrads abhängt, bei 41-60Z wird empfohlen 1,5% Längung nicht zu überschreiten. Biszu 40Z sind 2% Längung zulässig. Über 60Z geht der Wert schnell auf etwa 1% runter, aber das sollte für Motorräder uninteressant sein.
Bei der Messung der Kettenlängung gibt es viele Vorgehensweisen, das einfachste ist dem von Suzuki beschriebenen sehr ähnlich, wobei dort etwas wichtiges fehlt.
Die Kette muss zwingend gespannt werden. Das kann man natürlich machen indem mann den Messchieber mit aller gewalt auseinander zieht, aber das weder Gut für den Messschieber noch sehr präzise. Daher besser erst die Hinterachse lösen und dann die Ketten spanner so weit zurückdrehen bis der kettendurchhang eliminiert ist, dann liegen die Laschen innerlich spielfrei an den Kettenpins an. Dann über die maximal mögliche Anzahl von Pins messen, die er eigene Messschieber zulässt.
Es gibt auch Lehren dafür, aber bei Motorradketten wohl nicht sehr verbreitet.
Man sieht also, die Ketten sind fast identisch vom Gewicht und die Zugfestigkeit der ERV ist nur minimal größer. Die Haltbarkeit sogar geringer. Der eigentliche Vorteil der ERV ist die reduzierte innere Reibung, das bringt durchaus ein paar % Leistung, dafür zahlt man aber auch ordentlich Aufpreis.
Wir hatten meine R1 am Prüfstand mit neuer 525 und 520er Kette. Der Unterschied war vernachlässigbar
in der Leistung. (ca. 1 PS am HR) Macht Sinn für Profis wenn es um jedes Detail geht, für Hobbyfahrer eher nicht nötig meiner
Meinung nach.
Interessant wäre mal wie groß der Unterschied zwischen einer sauberen, gut geschmierten,
und einer versifften, trockenen, Kette ist.
Bin letztes Jahr ne ERT-Kette ohne Dichtringe gefahren, due läuft ultraleicht, allerdings darf man nach einem Tag (3 mal fahren) einmal penibel entfetten & schmieren, nach 6 Veranstaltungen auf der 250er ist die SPÄTESTENS kaputt.
Komplett irre wirds eh wenn man richtung GP kuckt... APRILIA hatte für die rsw250 damals sogar ne eigene Größe konstruiert, dad Rad hinten dreht mit Kette leichtgängiger als bei den meisten n Vorderrad mit demontierten Sätteln
techam hat geschrieben:das ergibt sich jedoch nicht aus irgendwelchen Materialeigenschaften der Kette sondern aus der Geometrie von Kette und Kettenrad.
Das halte ich jetzt aber für ein Gerücht. Wahrscheinlich ist die Angabe der Längung für die ERV aber auch belanglos denn wie hier mal nachzulesen war geben die da ja auch nur eine Laufleistung von irgendwas um 150 km beim Betrieb auf der Rennstrecke an.
Spätestens wenn die ERV gerissen ist, ist einem dann auch egal das die vorher nur 1% gelängt war. Das geringe Gewicht geht soweit ich weiß mit härterem Material einher, daher brechen die dann schon mal schneller.
techam hat geschrieben:
Die Kette muss zwingend gespannt werden. Das kann man natürlich machen indem mann den Messchieber mit aller gewalt auseinander zieht, aber das weder Gut für den Messschieber noch sehr präzise. Daher besser erst die Hinterachse lösen und dann die Ketten spanner so weit zurückdrehen bis der kettendurchhang eliminiert ist, dann liegen die Laschen innerlich spielfrei an den Kettenpins an.
Sehr umständlich, entweder Fuß unten auf die Kette dann ist oben gespannt oder Schraubendreher vor das Kettenrad und vorsichtig drehen bis die Kette gespannt ist.
Erfahrung ist eine gute Sache.Leider macht man sie erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte!
Ich kann zur schmalen Kette nix sagen bin nie eine gefahren. Meiner Meinung nach sieht's besser aus.
Ich fahr ne 2016er BMW mit der originalen 525ger Kette. 12000km davon 11000 Rennstrecke. Der Kette fehlt soweit garnix.
Pflege und die richtige Kettenspannung ist halt wichtig da bringt die beste Kette nix.
Eine schmale Kette muss nicht zwangsläufig schneller verschleißen als eine breite. Das größte Problem ist, dass bei schmalen Ketten das Ritzel und Kettenblatt schneller verschleißen, bzw sich schneller verformen. Das ist in erster Linie der Auslöser für Kettenverschleiß oder Beschädigung der Kette. Ich fahre meine 520er Kette relativ lange, achte aber schon auf den Verschleiß der Kettenräder.
...is beim Rad´l genau andersherum. Da wechselt man oft die Kette, um die Ritzel und Kettenblätter zu schonen.
Grüße, Zed
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Ich hasse es, wenn die Stimmen in meinem Kopf verstummen und ich nicht weiß, was die Penner planen…